studium und kinder mit 2-3jahren altersabstand

Ich habe meine "Große" gegen Ende des (Diplom)Studiums bekommen, bei Abgabe der Diplomarbeit war sie knapp 2 und das Bauchbaby im 3. Monat.
Ich würde sagen, dass mir das Studium leicht gefallen ist und ich mit relativ wenig Arbeitsaufwand sehr gute Ergebnisse erzielt habe (mit schwanger und Baby dann weniger gut, aber da war auch meine Priorität etwas verschoben).
ABER das Semester, in dem ich hochschwanger war, habe ich auf Sparflamme 3 Vorlesungen gemacht, und die auch nur körperlich. Geistig war da nichts mehr. Mit Baby bzw. Kleinkind ging das dann wieder ganz gut, aber eben auch auf Sparflamme, und ich habe nachmittags und abends nichts für's Studium gemacht, das habe ich alles in die Betreuungszeit gepackt, weil ich abends einfach k.o. war. Ich hatte auch nur noch sehr wenig Veranstaltungen übrig und die Diplomarbeit so weit es ging in die Länge gezogen, sonst wär das wohl nach hinten losgegangen.
Jetzt arbeite ich 6 Stunden am Tag, und wenn ich mir vorstelle, nachmittags Veranstaltungen zu haben oder abends dann noch Übungsaufgaben zu machen oder lernen zu müssen, das ginge nicht. Einmal weil mein Kind da gerne Mama hätte, und dann weil ich nicht mehr geradeaus denken kann.
Ich könnte mir nicht vorstellen, mit Baby und Kleinkind sinnvoll zu studieren, nochdazu Bachelor, den ich (von außen) als auch ohne Kind ziemlich anstrengend erlebe. Ein Kind im Studium ist aus meiner Sicht anstrengend aber machbar, aber 2 würde ich nicht auf die Reihe kriegen. Ich bin froh, wenn ich bald Mutterschutz habe, in Ruhe schwanger sein kann und dann 1-1,5 Jahre zuhause meine Kinder genießen kann.

Wegen Geschwisterabstand haben wir auch überlegt - es hat alles seine Vor- und Nachteile Wir haben für uns entschieden, dass ein kleiner Geschwisterabstand (2-3 Jahre) wahrscheinlich am Anfang unheimlich anstrengend ist, dafür später tendenziell einfacher, und ein großer anfangs einfacher aber später eher anstrengend (ich denke mir, dass ein 6- und ein 11-jähriges Kind schwerer vereinbar sind als ein 6- und ein 8-jähriges zum Beispiel). Und wir haben beide zu unseren "nahen" Geschwistern eine sehr viel bessere Beziehung als zu unseren "entfernteren."

nur kurz zum abstand:
mein bruder und ich sind 5 jahe auseinander und haben immer sehr viel miteinander gespielt. auch heute haben wir ein sehr enges verhältnis. pauschalisieren lässt sich da also nichts

ich persönlich halte das studium für einen guten kinder-bekommen-zeitpunkt

hhm* ich weiß nicht, ob hier wirklich qualifiziert bin zu antworten.

ich finde grundsätzlich auch, dass das studium eine gute zeit zum kinderkriegen ist.
ich hab mich selber total aus dem lernrhytmus geworfen, als wir erst die wahnsinng idee hatten ein haus zu kaufen und somit der faktor mobilität sehr aufwendig wurde und dann die hormone zwitscherten, dass diese eine besonders laue nacht am lagerfeuer ein guter zeitpunkt für ein drittes kind wäre.

ich sitz jetzt seit zwei jahren zu hause und nehme laaaaaaaangsam wieder fahrt auf.
ich hatte den studieren mit kind thread gegründet um meine strukturlosigkeit und meine ganzen irren alltagsprobleme irgendwohin tragen zu können. im archiv kann man ganz viel nachlesen.

für die statistik: nach kind eins und zwei hab ich ein halbes jahr pause gemacht und dann gemässigt halbtags an drei tagen die woche studiert.bei kind eins hab ich och gejobbt, da ich viele freundinnen hatte, die auch mal so aufs kind aufgepasst haben. bei kind zwei musste ich ein semster nur praktikum machen. die praktikumszeit war hart und ich hatte weniger unterstützung m freudneskreis, weil die ersten freundinnen so langsam richtung diplom und arbeit gingen ( und es auch schon weniger waren...). bei kind drei hat mein mutterherz rebelliert und wollte mehr kuscheln und stillen und babygruppen ( außerdem war das kin überraschend anders als die anderen. bedürfnisintensiver möchte ich sagen )
familiäre unterstützung hab ich nicht. mein mann ist den ganzen tag arbeiten. anfangs ahb ich das stduium wie eine art hobby betrachtet und die kinder immer an erste stelle geschoben,
jetzt bin ich an einem punkt angekommen, wo ich sehe, dass mein uniabschluss in absehbarer zeit für us als familie durchaus auch bedeutung haben könnte.

unterm strich: überleg dir, wie zielstrebig du bist, ob ihr das finanziell entspannt leisten könnt und was alles an organisation dranhängt. ( betreuung, haushalt, jobben, beziehung, mobilität, freizeit). und wenn dein herz dann immer noch zwitschert, dass du es tun sollst, so what. im zweifelsfall musst du dich um die neue situation herum neu organisieren. den optimalen zeitpunkt für ein kind gibt es ohnehin nie.

Hallo,

Letzte Woche lief doch die Krippeneingewöhnung noch so schlecht bei euch, oder?
Schau doch erstmal, dass ihr das gut hinbekommt und ein Kind und Studium klappt. Dann kannst du immer noch eins bekommen
Oder, wenn das Geld doch so reicht, nimmst du dir noch ein halbes Jahr Zeit für dein jetztiges Baby.

Ich weiß nicht, dass klingt alles so schnell - erst war noch die Eingewöhnung ein großes Problem, du wolltest Tagesmütter anschauen, dann doch das Studium langsamer beginnen, damit deine Kleine gut ankommen kann und nun noch ein Baby - ich würde sagen, studiere erstmal los und dann könnt ihr immernoch überlegen, wie es mit zweien wäre.

Ich kann dir von meinen Erfahrungen gerne berichten.

Begonnen hab ich mit meinem Studium als meine Große 16 Monate alt war. Studium lief ganz gut, es fiel mir leicht und machte Spaß;).

Der Kinderwunsch packte mich recht schnell wieder und so bekam ich meine zweite Tochter nach dem 3. Semester.;) E war da nicht ganz drei Jahre alt. In der Schwangerschaft hab ich fleißig Scheine gesammelt und alle Klausuren und Prüfungen mitgenommen und bis kurz vor der Geburt noch schnell zwei Hausarbeiten geschrieben. Mir ging es gut, stressig war es allerdings. Meine Noten waren auch nicht so gut, wie davor. Geplant war, dass ich nach zwei Urlaubssemestern wieder einsteige. Es stand ein Praktikumssemester an. Tja es kam anders, weil ich sehr schnell wieder (ungeplant) mit der dritten Maus schwanger geworden bin und unsere zweite auch sehr klammerte. Aus dem geplanten Jahr Pause wurden drei Jahre Pause.

Ich musste mich sehr aufraffen nach diesen drei Jahren, wieder mit dem Studium zu beginnen. Aber ich habs gepackt und bin jetzt in den letzten Zügen. (und das vierte Kind liegt in meinen Armen)

Prinzipiell ist das Studium eine gute Zeit für das Kinder kriegen. Ich hatte das Glück in den Semesterferien nicht arbeiten gehen zu müssen, so war ich in der Zeit recht flexibel. Aber zwei (bzw drei) Kinder werden häufiger krank als eines und es liegt mehr an. Lernen kann ich eigentlich nur abends und nachts. Meine Hausarbeiten und Referate kann ich längst nicht mehr so sorgfältig ausarbeiten. Wir haben schon recht viel Unterstützung (Oma und Opa), aber ein Kind bekommt man eher mal betreut, als zwei Kinder. Meine Eltern nehmen ein Kind gerne mal zum Übernachten, zwei zur Not auch, aber sehr selten. Drei und Vier sowieso nicht;).

Es klappt also schon, bedeutet aber eine Menge Stress und Disziplin, meiner Meinung nach:).

Ich habe beide Kinder im Studium bekommen mit 3 Jahren Abstand.
Bin ja der Meinung, Kinder und Studium lassen sich oft besser vereinbaren, als Kinder und Job, weil man flexibler ist, auch mal fehlen kann- was bei der Arbeit nun nicht immer so leicht ist.
Nachteil war bei mir, dass ich mich schwanger überhaupt gar kein bißchen konzentrieren konnte und in der 2. Schwangerschaftshälfte jeweils kaum etwas geschafft habe. Beim 2. Kind war es dann so, dass ich meine Abschlussarbeit nicht mehr fertig schreiben konnte, und das war dann schon wahnsinnig anstrengend mit 2 kleinen Kindern und gleichzeitig das Studium abschließen mit Baby. Wenn aber die Abschlussarbeit erst ansteht, wenn das jüngste Kind +1 ist, würde ich es sofort wieder so machen.
Ich konnte jeweils in der Babyzeit zu Hause weitermache, also noch Hausarbeiten zu Seminaren schreiben, die ich in der Schwangerschaft schon besucht hatte und eine Abschlussprüfung schreiben. Die Babypause kann man ja auch moderat nutzen (ohne sich zu viel aufzubürden!! aber 1-2 Scheinchen kann man auch nebenher machen, fand ich.- die meisten Hochschulen bieten Regelungen dafür an, muss man sich nur mal kundig machen). Das ist schon auch anstrengend, aber dann setzt man nicht komplett aus, hat aber auch nicht das ganze Pensum.

Ich finde es gerade richtig toll zu lesen, dass es auch andere Leute gibt, die in der 2. Schwangerschaftshälfte Konzentrationsprobleme haben.
Ausnahmslos alle die ich kenne, egal ob Mutter, Oma, Bekannte, Student, sonstwer, alle konnten sich wunderbar konzentrieren und können nicht verstehen, warum ich 10 Minuten Konzentration auf eine Sache momentan als lang empfinde.
Ich kam mir schon fast vor wie ein Alien 8I