Vegetarische und vegane Kinder

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  • gut, dass ist dann noch eine andere Situation. Ich war davon ausgegangen, dass es eingeladene Gäste sind.

    Ich habe das nur geschrieben weil ich sonst Kuhmilch da gehabt hätte. Ich verstehe es aber eh nicht, ihr Kaffee verfärbt sich nichtmal so wenig Milch macht sie rein. Mir dünkt wir haben da noch ein ganz anderes Problem.


    Geladene Gäste hätten aber auch kein Fleisch bekommen ;) Der Tisch war wirklich übervoll mit bestimmt 20 verschiedenen Zutaten.

  • Ich finde auch an Weihnachten muss man nicht alles auffahren was eventueller Besuch möchte. Raclette ist auch vegetarisch sehr lecker und auch unser omnivorer Haushalt hat nicht immer Milch im Haus. Da habe ich kein schlechtes Gewissen. Ist halt so.


    Ich würde schon erwarten dass bei einer Einladung "normales" essen da wäre - aber es gab kein sojafleisch. Also exotische Sachen meine ich die eventuell nicht ins Standardmaßen fallen. Vegetarisches Raclette ist ja nun nix wovor der normale mitteleuropäer Angst haben muss.


    Ich habs auch aufgeben bei Einladungen auf alle begebenen zu achten. Vegetarisch paleo aber ohne Milch aber bitte mit Schokolade und auch kindertauglich - ich kanns nicht allen recht machen. Wer sicher sein will dass was dabei ist was er essen kann wenn wir normal kochen müsste dann schon Bescheid geben. Andersrum machen wir es ja auch so - sind wir eingeladen haben wir in der Zeit als Sohn glutenfrei war immer irgendwas essbares in petto gehabt.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde niemals erwarten, dass sich meine Gastgeber in so einer Frage anpassen - es ist ja nicht so, dass es nichts gibt oder sie auf eine Allergie/Unverträglichkeit aufpassen müssen.
    Von diesen Gästen wurde nur erwartet, dass sie ein Menu essen, dass Ihnen nicht so vertraut war - die "aber beim Raclette isst doch jeder, was er mag Verfechterinnen" würden bei mir auch in die Röhre schauen... ich käme gar nicht auf die Idee, dazu irgendwelches Zeugs zu kaufen (ich habe ja gerade erst gelernt, dass ich eher zu den Puristen gehöre).


    Ich freue mich, wenn ich meinem vegetarischen Freund, was Leckeres anbieten kann, dass auch die anderen gerne essen und ich vielleicht noch eine Fleischkomponente zusätzlich mache - aber ich würde niemals nicht in meiner Küche ein Beuschel kochen, nur weil Freund X das so gerne hat...


    Klingt sehr anstrengend!


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wenn Fleischkonsum den eigenen moralischen Vorstellungen entgegen läuft, dann kauft man doch kein Fleisch für andere?!
    Ich würde doch auch keine Hakenkreuzflagge für die Schwiegermutter zum Geburtstag kaufen, keinen Thor Stainar Pulli für den Bruder, keinen Pelzmantel für die Oma oder einen AfD Rucksack für Kollegen.. :huh:

    kLeiN- uNd GrOß-SchrEibUnG hat mein Handy gefressen...

  • Die Vergleiche überraschen mich (sanft ausgedrückt). Ich habe bisher Fleischkonsum für wesentlich gesellschaftsgängiger angesehen als Neo-Nazi-Symbole..... Und ich bin auch Vegetarierin. Allerdings habe ich den Kauf von Fleischprodukten noch nie verfassungswidrig empfunden.

    Ich schmeiß alles hin und werd Prinzessin!!!

    • Offizieller Beitrag

    Nö, ich verstehe den Vergleich schon - als überzeugte Allesesserin, übrigens: wenn mir etwas enorm wichtig ist und ich mich auch noch aus sehr überlegten moralischen Beweggründen dafür entschieden habe und mein "Haushalt" so funktioniert, dann würde ich diese Überzeugung nicht für Essensgäste über Bord werfen.


    Wenn ich in meinem Haus kein Fleisch haben möchte, dann ist das so - und ich verstehe dann (wie gesagt, als Fleischesserin) das Argument nicht, dass man da als Gast ja "eingeschränkt" sei... mei, es geht um eine Mahlzeit, nicht den Rest des Lebens...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Die Vergleiche überraschen mich (sanft ausgedrückt). Ich habe bisher Fleischkonsum für wesentlich gesellschaftsgängiger angesehen als Neo-Nazi-Symbole..... Und ich bin auch Vegetarierin. Allerdings habe ich den Kauf von Fleischprodukten noch nie verfassungswidrig empfunden.

    der afd-rucksack ist nicht verfassungswidrig. pelzmantel und thor-steinar-kleidung auch nicht.

  • Aber bei dem geschilderten Szenario gehts nicht um vegetarisch oder nicht.


    Es geht un die Beziehung die nicht funktioniert. Wenn mir mein mann so in den Rücken fallen würde, puh!


    Und ich bin da immer gemischt. Wenn jmd. vegan lebt, dann weiß ich das, dann trinkenich Tee zum Kaffee. ;) ansonsten muss man halt für sich überlegen was geht und was nicht.

  • Wenn Fleischkonsum den eigenen moralischen Vorstellungen entgegen läuft, dann kauft man doch kein Fleisch für andere?!
    Ich würde doch auch keine Hakenkreuzflagge für die Schwiegermutter zum Geburtstag kaufen, keinen Thor Stainar Pulli für den Bruder, keinen Pelzmantel für die Oma oder einen AfD Rucksack für Kollegen..

    finde ich auch!!

    Mandragora
    mit Sonnenschein 07, Kuschelbär 10, Zwerglein 14, kleine Bohne 20

  • der afd-rucksack ist nicht verfassungswidrig. pelzmantel und thor-steinar-kleidung auch nicht.

    Danke. Ja, es ist wohl eine übertriebene Beschreibung von mir gewesen - und war vor allem auf das Hakenkreuz bezogen.
    Meine Gäste essen hier auch oft vegetarisch. Ich bin aber nicht beleidigt, wenn sie sich darüber äußern. Das liegt vielleicht auch daran, dass wir in der Kernfamilie gespalten sind. Vier der hier lebenden Menschen leben vier omnivor, drei vegetarisch.
    Ich suche mir auch meine Freunde nicht nach ihrem Essverhalten aus, es gibt da Charakter- und sonstige Eigenschaften, die mir wichtiger sind.
    Oft entsteht bei mir der Eindruck, dass ein Thema immer wieder zu Auseinandersetzungen führt, weil die eine Seite ihr Verhalten sehr strikt für das einzige Richtige (moralische, ethisch bessere, wie auch immer) hält und das auch kompromisslos äußert.
    In einer Gesellschaft, die Fleischverzehr nicht für ein moralisches Vergehen hält, macht man es sich seiner Meinung nach unnötig schwer, wenn man sich kein dickeres Fell zulegt.
    Heißt, bei Feiern gibt es hier auch oft "nur" vegetarisch, ich lasse Kommentare dann abperlen und ignoriere sie.
    Und beim Einkauf tue ich meinem Mann einen Gefallen und kaufe das von ihm Gewünschte ein. Er durchforstet dafür auch jede Speisekarte, um für mich und die anderen Vegetarierinnen etwas essbares zu finden und setzt sich mit dem Personal auseinander, wenn ich die Bratkartoffeln ohne Speck will. Mein Einkaufsverhalten mit dem Kauf einer Hakenkreuzfahne zu vergleichen, finde ich immer noch unangemessen. Und die Frage, warum jemand vegetarisch isst und trotzdem Fleisch kauft, empfinde ich als anmaßend und recht engstirnig.
    Das hat mich in dieser Diskussion irritiert und gestört.


    Liebe Grüße
    SchwarzesSchaf

    Ich schmeiß alles hin und werd Prinzessin!!!

    Einmal editiert, zuletzt von SchwarzesSchaf ()

  • @ Ludo: Ich finde, diese Sichtweise räumt Fleisch so eine Wichtigkeit ein, die mir irgendwie merkwürdig vorkommt. Wäre das denn auch bei anderen Lebensmitteln so? Bei uns gibt es zum Beispiel nie Kohl. Hasse ich. Mag ich nicht zubereiten. Wenn jetzt Schwiegermutter an Weihnachten aber Kohl essen möchte, muss ich ihr dann welchen anbieten? In meiner Küche zubereiten, obwohl es ein vollständiges Menü mit ausreichenden Beilagen gibt? Bin ich sonst eine intolerante Kohlhasserin?

  • Ich denke schon, dass Fleisch für viele Menschen einen sehr hohen Stellenwert haben. Und nein, müssen tut keiner, habe ich ja nicht gesagt. Die Vergleiche hier irritieren mich auch sehr und ich fühle mich als Fleischesser da ungerecht mit anderen "Vergehen" auf eine Ebene gestellt. Aber gut, das werden wir nicht klären. Zur Kohlfrage: nein, genauso wenig müssen- es wird hier ein seltsames Beispiel nach dem anderen gezogen...beim Raclett muss niemand etwas zubereiten in seiner Küche, es nur den Gästen zur Verfügung stellen- ich finde das nicht so dramatisch, aber wie ich schon sagte- ich verstehe auch die andere Seite und kann damit leben. Ich sehe es eben anders- auch das sei gestattet ;)

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • Warum gab es für die Nicht-Vegetarier denn kein Fleisch? Ich finde, dass man als Vegetarier sich ja wünscht, dass auf einen Rücksicht genommen wird, aber ein Fleischliebhaber wünscht sich wohl auch mit ebendemgleichen Recht etwas Fleisch in seinem Raclett, besonders an Weihnachten- kann ich zumindest verstehen.

    Ich hab jetzt längst nicht alles gelesen (Edit: Jetzt doch), aber hier muss ich kurz einhaken.
    Gäbe es bei Dir auch Hund und Katze für Leute aus Kulturkreisen, in denen das normal ist? Die wünschen sich das ja vielleicht und machen es dann (inklusuve Geruch im ganzen Raum) in ihrem eigenen Pfännchen...
    Oder würde dieser Herr hier seinen drei Wochen alten, überfahrenen Dachs selbst mitbringen dürfen? *


    Ich glaube kaum, dass irgendeinE GastgeberIn das hierzulande so gutheißen würde. Den Ekel mancher VeganerInnen und VegetarierInnen vor dem Fleisch anderer Tiere kann man sich aber auf einem ähnlichen, vielleicht sogar höheren Level vorstellen.


    Nie im Leben würde ich (zum Beispiel) Fleisch kaufen oder zubereiten oder auch nur anfassen. Ich finde das absolut ekelhaft, das sind für mich nichts als zerstückelte Leichenteile (von Tieren). Schlimm genug, dass ich das in jedem Restaurant und bei so ziemlich allen Freunden und Verwandten auf den Tellern neben mir sehen und es riechen muss. Da finde ich mich schon sehr tolerant, dass ich das aushalte. ;) Bei mir zuhause, in meiner Küche, in meinen Raclette-Pfännchen - niemals! Das ist eine absolut andere Situation als andersherum.
    Das klingt jetzt, als wär ich der totale Hardliner, bin ich aber gar nicht... die Leute finden mich immer total verträglich. Ich lass es aber auch nicht raushängen, dass ich mich ekle.


    Edit: Ludo, klar kannst Du das anders sehen. Ich will Dir mit dem Post auch nix Böses, ich will nur versuchen zu erklären, wie viele Veg*s das sehen und warum das z.B. für mich auch die totale Zumutung wäre.



    Unser Weihnachten läuft, seit unsere Kleine da ist, so: Wir feiern bei uns, ich koche vegan (letztes Jahr hat meine Mutter noch was ebenfalls veganes beigesteuert), mein Vater merkt an, dass es ja "trotzdem" super lecker ist - Ende der Durchsage. Ich hab echt eine gute Familie erwischt...


    Würde mein Mann mir so in den Rücken fallen, wüsste ich nicht, wie ich reagieren würde. Es würde mich sehr treffen. Klar ist es nicht falsch, dass Eltern die Kinder beeinflussen, auch was das Essen und natürlich was die ethischen Leitlinien angeht. Aber der Satz in der Situation ist eine eindeutige Positionierung, finde ich, und das ist ätzend.
    Da würd ich definitiv das Gespräch suchen.
    Wir hatten mal eins, weil von meiner Schwiegerfamilie anfangs immer die üblichen Witze kamen. Nicht böse gemeint, gar nicht, eigentlich halt ich da auch immer gut dagegen oder nehm mich selbst mit auf die Schippe, aber so geballt war's halt nervig. Der Freund hatte mitgewitzelt und ich war ziemlich angenervt davon. Ich hab ihm dann später klar gemacht, dass ich immer alleine gegen die "Front" der "lustigen Fleischesser" stehe und es ganz angenehm fände, wennn schon kein Backup, dann zumindest eine neutrale Person dabei zu haben. Seitdem gibt's dermaßen Backup... :D Hab halt auch einen guten Freund erwischt, Glückspilz ich. #love



    Unsere Tochter kommt derweil mit der flexiveganen Ernährung gut zurecht, futter wie ein (flexiveganer) hungriger Wolf so ziemlich alles, was wir ihr hinstellen, wächst gut und nimmt gut zu und hat außer dem etwas zu niedrigen Eisenwert auch super Blutwerte. Und zu wenig Eisen ist für Kinder in dem Alter nicht ungewöhnlich, sagt die Kinderärztin.


    Auf hohem Niveau gejammert, kann ich mich nur über meine Oma beklagen. Telefongespräche verlaufen aktuell oft so:


    Rattenkind: Hi Oma!
    Rattenoma: Na, was mach ihr grad?
    Rattenkind: Wir haben grad gegessen und gleich soll die Süße ins Bett.
    Rattenoma: Achso? Was hat sie denn gegessen?
    Rattenkind: Avocado und Brot mit Nussmus. Und dann hat sie dem Mitbewohner ein Stück Gouda abgeluchst.
    Rattenoma: Ah ja. *besorgter Unterton* Aber an Fett bekommt sie gar nichts, oder?
    Rattenkind: #stirn


    "Fett" bedeutet für meine Oma Butter, Speck und Schmalz. Und daran gemessen bekommt das Kätzchen halt kein Fett und das ist ja ungesund. Außerdem darf das "arme Kind" "gar keinen Zucker" (außer dass sie immer was vom Kuchen oder von den Keksen abbekommt, weil wir halt völlig inkonsequent sind #augen ) und keinen Saft, sondern muss Wasser trinken. Oder Saftschorle. Schrecklich! Und wenn wir zum X. Mal erklären, dass das so besser ist und dass wir uns was dabei denken und entgegen der (von mir unterstellten) Annahme meiner Oma nicht versuchen, das Kind erst zu foltern und dann verhungern zu lassen, kommt so ein spitzes: "Tja, was haben wir damals bloß alles falsch gemacht?".
    Sie hat echt meine Mutter mal gefragt, wie die das sieht, ob das Kind auch genug zu essen bekommt und so. Meine Mutter ist ausgerastet. Sie ist nämlich voll auf unserer Seite und kann dieses "Sie ist so dünn"-Gejankere auch nicht mehr hören. Ist sie nämlich gar nicht. Und klein ist sie auch nicht. Und ständig in Action und gesund.


    Aber das ist wie gesagt auf hohem Niveau genörgelt, denn meine Oma sagt auch ganz oft, dass sie ja eigentlich weiß, dass alles gut ist und die Süße gesund ist und es ihr an nichts fehlt. Sie wisse selbst nicht genau, warum sie manchmal so einen Aufriss macht.
    Ich tippe auf Kriegserfahrungen und damit auch Hungererfahrungen. Sie hat sicher halbverhungerte Kleinkinder gesehen und ich nehme an, das prägt schon tief.





    ___________________________________________________________-
    *Das Handeln dieses Herrn finde ich persönlich ethisch sehr viel vertretbarer als die Durchschnittsweihnachtsgans; trotzdem ist es immer noch eine Frage der Pietät, ob man die Toten (Tiere) isst.

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...

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    • Offizieller Beitrag

    Prinzipiell bin ich auch der Meinung: Der Gastgeber muss nichts zu essen anbieten, was er ethisch nicht vertreten kann. Punkt.



    Trotzdem finde ich, ist da auf beiden Seiten einiges schief gelaufen. Die Tatsache, dass an Weihnachten die Erwartungen oftmals sowieso schon sehr hoch und oft sehr unterschiedlich sind, macht so eine Situation natürlich nicht leichter, was besonders bitter ist, weil es ja eigentlich ein schöner Abend sein sollte. Die Argumente der TE kann ich nachvollziehen und gebe ihr größtenteils auch recht, deshalb würde ich an der Stelle nur gern ein auf ein paar Hintergrundinfos eingehen, die Charly beschrieben hat:


    1. Die Schwiegermutter ist 80 Jahre alt. Klar ist Alter kein Grund, alles mögliche zu entschuldigen und natürlich soll man auch gegenüber Älteren seine Meinung vertreten, aber vielleicht kann man trotz allem berücksichtigen, dass diese Generation (meistens) noch eine andere Einstellung hat, gerade auch der Ernährung gegenüber. Bei meiner Oma (85), die noch den Krieg miterlebt hat, ist Fleisch ein ganz besonderes Lebensmittel und gehört an hohen Feiertagen un-be-dingt dazu. Die Meinung muss man nicht teilen, sie erklärt aber vielleicht ein Stück weit die Reaktion der Schwiegermutter.


    2. Die erste unangenehme Situation war, so verstehe ich die TE, dass die Oma normalerweise Milch in ihrem Kaffee trinkt, aber keine Mandelmilch wollte. Sie wohnt nebenan und holte sich ihre eigene Milch. Beschwert hat sie sich zu der Zeit nicht darüber, zumindest deutet Charly nichts in diese Richtung an. Eigentlich doch ganz gut gelöst? Und ohne dich, Charly, jetzt angreifen zu wollen: Deine Reaktion darauf klingt eher genervt, so interpretiere ich mal diesen Smiley #yoga aber vielleicht irre ich mich da ja auch.


    3. Die Oma bringt selbstgemachten Nachtisch mit. Ich unterstelle jetzt einfach mal, dass es eine nette Geste war. Charlys Tochter fragt, ob Gelatine drin ist. Darf sie, finde ich sogar klasse von der Tochter, dass sie ihre Überzeugungen hat und nachfragt, und natürlich kann/sollte man anders reagieren als deine Schwiegermutter es an dem Tag getan hat. Aber trotzdem - vielleicht kannst du ein bisschen Gnade walten lassen, der Moment war für die Oma doch auch erst einmal unangenehm. Sie bringt etwas mit und statt eines Dankeschöns kommt eine kritische Frage. Vielleicht fühlte sie sich in dem Moment beschämt, ihre Leistung nicht gewürdigt, oder was weiß ich. Klar war ihre Reaktion nicht sehr nett und du ärgerst dich zu Recht, das will ich gar nicht abstreiten. Aber man kann auch ihr zugestehen, dass es für sie eine unangenehme Situation war.


    Wie gesagt, ich will hier gar nicht relativieren im Sinne von "alles halb so wild, spring doch über deinen Schatten". Du hast dich berechtigterweise geärgert, aber vielleicht könnt ihr einfach noch mal drüber reden? Oder habt ihr schon?

  • Ich habe heute Nacht viel über eure Rückmeldungen nachgedacht, mir hilft das sehr. Danke. Aber hierzu habe ich nochmal eine Frage

    Naja, aber das würde ja bedeuten, dass wenn die Mutter Fleisch möchte an Weihnachten nicht zu Besuch kommen dürfte oder die Feier bei sich ausrichten müsste. Finde ich traurig. Ihr eigenes Schüsselchen Fleisch für ihr Fännchen...hm, finde ich nicht zuviel verlangt.

    Ja, das ist richtig. Also wenn sie Fleisch unbedingt essen muss dann gäbe es diese Möglichkeiten. Ich wäre auch zu ihr gegangen und hätte Beilagen gegessen. Warum das traurig ist verstehe ich nicht, bitte helft mir es zu verstehen. Ich finde viel trauriger, dass täglich gesunde Tiere getötet werden ohne Not, die ihr Leben vorher noch leiden mussten. Und selbst die, die nicht leiden müssen werden getötet. Ohne einen Grund.
    Und das bringt mich wieder zur Beantwortung der Fragen meiner Kinder, danke @patrick*star So versuche ich es meinen Kindern auch zu erklären aber wir enden immer bei "Das sind Lebewesen, die einfach so getötet werden." Ich kann nicht erklären, wie man das dann noch geniessen kann. Wenn sie meinen Mann fragen wird er sauer.


    Und ohne dich, Charly, jetzt angreifen zu wollen: Deine Reaktion darauf klingt eher genervt, so interpretiere ich mal diesen Smiley #yoga

    Du hast damit ins Schwarze getroffen. Ich war unfassbar genervt. Davon, dass ich mal wieder alles stemmen musste.
    Kaffee und Kuchen, Abendessen inkl. Nachtisch (Omas Nachtisch kam unangekündigt, wir hatten also zwei), das Frühstück für die Tante am nächsten Morgen und Mittagessen für alle am nächsten Tag.


    Daher hat sich wohl alles an dem Thema entladen weil ich da schnell drauf anspringe. Gesprochen haben wir noch nicht wieder, jedenfalls nicht darüber. Ich nehme an es wird totgeschwiegen bis zum nächsten Mal.
    Meinem Mann habe ich abends noch gesagt, dass wir nächstes Jahr Weihnachten nicht zu Hause feiern.


    @Rattenkind das hört sich gut an bei euch :) Ich kenne übrigens die Blutwerte unserer Kinder gar nicht. Sie essen ja von sich aus nahezu vegan, sie mögen auch Joghurt nur so 1 Mal in 2 Wochen. Wir substituieren nichts, alle wachsen und gedeihen augenscheinlich ganz gut. :)

  • Danke, Charly, es war auch wirklich nett. :)
    Traurig fände ich es übrigens, wenn Verwandte oder Freunde nicht mehr zu Besuch kämen, weil sie nicht einen Tag ohne Fleisch auskämen. Gerade an Weihnachten.

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    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


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    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • @Charly ich finde es schwer die Frage zu beantworten, einfach weil wir da von sehr verschiedenen Standpunkten ausgehen. Eigentlich hat rhcp mit einer Anmerkung nochmal deutlich gemacht, was ich auch denke: für einige Menschen ist Fleisch an Festtagen sehr wichtig, einfach ein Teil zum Wohlfühlen. Ja, vielleicht mussste sie, wie meine Großeltern früher aufgrund von Krieg oder Armut öfter darauf verzichten und für sie gehört es zu einem schönen Fest dazu. Du stellst da das Wohl der Lebewesen dagegen, das sehen aber Fleischesser eben anders. Versteh mich nicht falsch- ich verstehe absolut deinen Standpunkt, aber auch ebenso den der Fleischwünscherin.


    Ich kann leider diesem Begründungsstrang mit dem Töten von Leben nicht immer so uneingeschränkt folgen. Ich finde Fleischkonsum in Maßen und mit guter Haltung eben nicht so verwerflich, wie du es tust. Ich gehe nun doch weiter, ich wollte es eigentlich nicht, aber du hast ja darum gebeten: Vegetarier essen ja auch "lebendes"...oh ich sehe hier gleich schon die Unmengen an Gegendarstellungen. Pflanzen sind nicht schützenswert? Die darf man einfach so zum Spaß essen? Eben da hakt es für mich. Pflanzen werden auch in sehr sehr strittigen Arten angebaut, geernte, verspeist- klar, manchmal nur Teile von ihnen, da haben einige Glück weiterleben zu können, andere aber nicht. Auch ein ganz schöner Eingriff in ihr Sein.


    Hach, es ist sooooo schwer so eine Diskussion zu führen, eben WEIL Vegetarier das einzige Recht auf ihrer Seite sehen. Ich finde es toll, dass es viele Vegetarier gibt, ich arbeite ebenfalls an mir meinen Fleischkonsum einzuschränken, aber diese extreme Abwertung von Andersdenkern finde ich so schade. Und das man als Fleischesser schon wirklich ein schlechtes Gewissen bekommen SOLLTE....hm, ich weiß nicht. Wer bestimmt das? Und mit welchem Recht?


    So, ich schicks mal ab und bin gespannt....ich hoffe ich brauche keinen Helm, wenn hier die gesamte Welle an Schlägen auf mich eindrischt. Eigentlich wollte ich ja nur für ein bisschen gegenseitiges Verständnis werben und der anderen Seite etwas Raum geben. Ohne dabei euer Lebenskonzept anzugreifen.

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

    • Offizieller Beitrag

    Ja, gegenseitiges Verständnis - aber ich habe noch nie, weder in meinen Veggie-Zeiten noch jetzt als Allesesserin verstanden, warum es nur für Fleischesser so wichtig ist, Festessen auf ihre Art zu feiern und die Vegetarier haben gefälligst über ihren Schatten zu springen.
    Und ja, die tüddelige Oma will ich vielleicht nicht mehr ändern - aber hey, ich habe hier in meiner Familie noch viermal gut über 80jährige sitzen, die ich keiner Weise als so unflexibel einschätze, dass sie sich nicht mehr auf Neues/Ungewohntes einlassen können.
    Und für die Elterngeneration der hier Erzählenden gilt das ja wohl meistens sowieso gar nicht, ich nehme an, da reden wir von Baby-Boomern und jünger?


    Wenn ich bei meiner Schwiegermutter bin, erwarte ich doch auch nicht, dass sie mir italienisches Essen vorsetzt, nur weil das mein Lieblingsessen ist - sie kocht immer etwas, was für mich lecker ist, aber es ist gut möglich, dass ich auch mal an einem Festtag "spartanisch" essen muss (wobei sie es wohl spartanischer findet als ich, ich kann nämlich eine Riesenschüssel Bohnen als echtes Festessen wahrnehmen, ich liebe das Zeugs).
    Und umgekehrt freut sie sich hoffentlich einfach aufs Zusammensein mit uns und leidet nicht darunter, dass ich ihr nicht ihr Lieblingsessen kochen kann, weil ich es nunmal einfach nicht kann...


    Wenn ich als Vegetarierin in einer Familie eingeladen bin, dann ist es für mich völlig klar, dass in der Küche auch Fleisch zubereitet wird - möchte ich dann nicht aus diesen Pfannen essen, muss ich mich selbst versorgen. Und umgekehrt ist es für mich völlig klar, dass in einem vegetarischen Haushalt kein Fleisch zubereitet wird, auch dann nicht, wenn ich komme (und ich will auch nicht, dass für mich Speck gekauft wird, nur damit ich Speck essen kann - ich habe noch 364 Tage, an denen ich das selbst besorgen kann).


    Dass beim Fest der Threadstarterin noch einiges mehr hochgekocht zu sein scheint als nur das Thema Veggie ja/nein scheint mir auch so. Aber dennoch, nur um des Friedens Willens muss sie meiner Meinung nach nicht Fleisch anbieten das nächste Mal.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag


    Ich finde Fleischkonsum in Maßen und mit guter Haltung eben nicht so verwerflich, wie du es tust.

    Ja, Du findest das - ich auch, übrigens - aber warum muss der Schluss daraus sein: weil ich das finde, musst Du das in Deinem Haus auch so finden, wenn ich bei Dir zu Besuch bin?
    Das wäre, wie wenn Du auf Fleisch am Weihnachtsabend verzichten müsstest, weil Deine liebe, alte, etwas sture Oma halt leider Vegetarierin ist - und mei, in dem Alter stellt man nicht mehr um, komm, essen wir alle Tofubraten. (Ja, das wäre nett, aber ehrlich, wirklich tun würden es die wenigsten)


    Daher sehe ich echt nicht, wo Vegetarier das Recht mehr auf ihrer Seite sehen. In der eigenen Küche finde ich, darf frau doch so als allerkleinster Nenner die eigenen Regeln durchsetzen... (Niemand wollte die Küchen der Gäste reformieren)


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hallo,


    Angenommen, ich hätte jemanden zu Besuch, der unglaublich gerne Katze oder Meerschweinchen isst und für den das zu einer Feier dazugehört - ich würde trotzdem keine besorgen. Warum sollte ich das also bei anderen Tieren machen, denen gegenüber ich ähnlich empfinde?


    Hier ist es allerdings so, daß mein Mann und die Kinder Fleisch essen und er auch gelegentlich Fleisch kauft, Wurst ist auch da. Aber extra für Gäste kaufen, wenn hier etwas nicht da wäre? Nein, würde ich nicht.
    Ich mag auch ganz ohne ethische Bedenken absolut keine frische rote Beete - und würde darum auch keine kaufen, nur weil ein Gast sie gerne isst.


    Hungern und darben müsste bei uns am Tisch garantiert trotzdem keiner (an meinem Geburtstag gibt es z.B. immer komplett vegetarisch und trotzdem hat noch jeder was zum sattessen gefunden ;o) ), aber ich würde auch nichts kaufen, was danach vermutlich nur schlecht würde, weil es - egal aus welchem Grund - hier nicht gegessen würde.


    Eine Anekdote: An einem Geburtstag meinte mein Mann mal so nebenbei: "Heute gibt es der Trin zuliebe mal nur vegetarische Kuchen". Tatsächlich blieben daraufhin einige Gabeln auf dem Weg zum Mund stehen und einige stocherten etwas demotiviert auf ihrem Teller herum. Bis dann irgendjemandem einfiel: "Sind Kuchen nicht sowieso fast immer vegetarisch?" Erleichtertes Aufatmen und weiteressen.