Habt ihr das gehört? SPD/Regierung plant Alg2-Kürzung für Alleinerziehende, die Umgang ermöglichen... (ich fass es nicht, wie asozial muss man sein?)

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  • Moin,


    eben tauchte das hier - etwas verspätet - in meiner Facebook-Timeline auf:


    [quote]Getrennt lebenden Müttern soll für die Vater-Tage ihrer Kinder Geld abgezogen werden. Das sehen die Reformpläne aus dem Haus von SPD-Bundessozialministerin Andreas Nahles vor.[/url]


    http://www.tagesspiegel.de/pol…sse-gebeten/13494242.html
    http://www.tagesspiegel.de/pol…rueckt-sich/13421480.html
    http://www.vamv-bayern.de/2016…ng-bei-alleinerziehenden/


    Das ist der Entwurf:


    https://www.bmas.de/SharedDocs/Downloads/DE/PDF-Gesetze/sgb-ii-aendg-gesetzentwurf.pdf?__blob=publicationFile&v=3



    Ich muss gestehen, dass ich mich darin noch nicht zurechtgefunden habe. #schäm



    Aber wenn das wirklich so geplant ist, ist das ja wohl eine Sauerei ohne Ende.

  • Da kostet doch der Verwaltungsakt mehr als dadurch eingespart wird.
    Mal davon abgesehen, dass das unter aller Sau ist.

  • Das ist doch schon längst Realität. Ist der Umgangselternteil auch im H4-Bezug bekommt er für die Zeit ja auch Mehrbedarf zugesprochen.
    Das auf Tagessätze runterzubrechen ist natürlich selten blöde, der Essenssatz wäre logischer.

  • Ich hab das auch schon gehört, letztens im Radio und dachte noch, das ist ei übler Scherz.


    Habe selbst eigentlich eine "gute" Meinung zu HartzIV - allerdings immer schon eine sehr deutlich ablehnende gegenüber den restriktiven Kinderregelungen und der mangelnden Unterstützung von Familien und Alleinerziehenden. Wer alleinstehend ist, gesund etc., der kommt damit gut klar. Das weiß ich. Es darf nur nichts im Haushalt kaputt gehen, aber selbst dann ist ein alleinstehender, junger Mensch OK abgesichert mit der Leistung (meine Meinung).


    Der Geburtsfehler von HartzIV liegt mMn an der strukturellen Nicht-Berücksichtigung der Belange von Kindern in HartzIV. Ich verstehe überhaupt nicht, warum hinsichtlich Kindern da so eine Härte ist. Selbst immatrielle Leistungen sind nach Aussage von Fachleuten aus meine, Umfeld ein Riesen-Aufwand. Und dann noch die unverzügliche Durchsetzung von Verfügungen ohne aufschiebende Wirkung von Einsprüchen. Das setzt doch Leute unter Druck, die ohnehin schon viel um die Ohren haben. Und Familien gehören für mich dazu.


    Und es kotzt mich an, dass es da das Vorurteil des Zigarettengeldes gibt. Hab selbst an einer Discounter-Kasse gesessen und klar gibts die, die sich Alk und Zigaretten von der Stütze kaufen. Aber es gibt auch die, die zum ersten gleich mal panisch kommen und Windeln kaufen. :/

  • Abgesehen davon, daß das eine einzige Schweinerei ist, stelle ich mir ziemlich fassungslos folgende Frage: wie zur Hölle soll das praktisch umgesetzt werden? Noch ein Formular ausfüllen, Monat für Monat, und der Vater muß unterschreiben? Da ist jeder Verwaltungsaufwand höher als das evtl. eingesparte AlGII.


    Das zeigt doch klar, daß darum geht, noch ein Instrument zur Schikanierung von Hilfebedürftigen zu installieren. Logisch kann ich mir das gar nicht anders erklären.


    Wenn es darum ginge, nur den Essenssatz entsprechend zu kürzen. Aber meine Miete und Strom- und Heizkosten zahle ich weiterhin. Kleidung usw. brauchen die Kinder trotzdem.

    Julia und Tochter (11/04), Tochter (04/08), Sohn (06/17) und Tochter (12/20)

    Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.


    • Offizieller Beitrag

    Ab Minute 17:30:

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    In dem Gesetzesentwurf hab ich es nicht gefunden, hat da jemand anderes bessere Augen?

  • Das ist doch schon längst Realität. Ist der Umgangselternteil auch im H4-Bezug bekommt er für die Zeit ja auch Mehrbedarf zugesprochen.
    Das auf Tagessätze runterzubrechen ist natürlich selten blöde, der Essenssatz wäre logischer.

    Bei uns ist das auch schon lange so. Ich habe vor Jahren nachträglich mehrere Hundert € abgezogen bekommen, weil der Kindsvater Geld für den Umgang geltend gemacht hat. Ich bin deswegen vor Gericht gezogen, weil sämtliche Kosten für die Kinder an mir hängen geblieben sind und habe in einem Vergleich einen geringen Teil der Summe zurück bekommen.


    Insgesamt gebe ich dir aber völlig Recht, das ist eine Riesenfrechheit!

  • ich habe den Eindruck, dass die Medien hier mit fehlenden Informationen Manipulation betreiben. Es geht nicht um den Fall, dass das Kind 2 Wochenenden beim Vater ist und dann 6 Tage für das kind abgezogen werden. Es geht um das wechselmodel, welches durch die EU als Standard vorgeschrieben wird und dem Kind das Recht/die Pflicht/Möglichkeit einräumt, beide Eltern gleich viel zu haben. Das betrifft nicht 640 000 Alleinerziehende sondern nur eine Minderheit. In dem fall entstehen aber grade durch das umgangsmodell mitunter hohe Mehrkosten (z.b. 2 Kinderzimmer in München für ein Kind), die mit der Gesetzesänderung schlicht nicht mehr bezahlt werden können.



    Was im gesetz genau steht, weiß ich nicht, schaue ich später. .. das kommt jedenfalls beim Verband Alleinerziehender deutlich heraus.

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • Ich finde das echt beschämend, an den Ärmsten der Armen (ja, ich weiß, die chinesischen Wanderarbeiter sind noch ärmer... *nerv*) und dann noch dazu an den Schwächsten, den Kindern, zu sparen und im gleichen Zug Millionen Steuergelder einfach mal so rausschmeißen für sinnlose Projekte oder sich natürlich als Politiker mal eben die Spesen erhöhen, ist ja alles so teuer geworden, jaja...


    Zeigt für mich ganz deutlich, welchen Stellenwert Kinder in diesem Land haben, aber dann gleichzeitig rumjammern, dass zu wenige geboren werden, achja, ohne Hebammen natürlich, die sollen einfach so schnips auf die Welt kommen und bitte keine Kosten verursachen, aber gleichzeitig dann später schön die Renten zahlen für 5 Mal soviele Rentner wie heute.


    Ehrlich, mich macht das nur noch sauer, wüsste aber auch nicht, was tun (wenn selbst die Grünen ihre Ideale verraten und TTIP zustimmen, wem soll man dann noch trauen?).


    Ringelblume: Du widersprichst dir da. Noch ist es eine Minderheit, aber wenn es als Standard angesehen wird, dann wird sich das mehr und mehr durchsetzen, und dann betrifft es irgendwann ALLE.


    Und klar, der Verwaltungsaufwand und die Kosten stehen in keinem Verhältnis. Darum gehts scheinbar auch nicht, eher um Abschreckung oder Abstrafung.


    Dass das ausgerechnet eine Frau durchsetzen will, ist für mich wieder ein Beispiel dafür, dass Frauen anderen Frauen am liebsten schaden, anstatt mal etwas Positives zu bewirken. #haare


    Sorry fürs teilweise OT, aber mich regt diese Gesamtthematik so auf. *seufz* Aber offenbar sonst fast niemanden, also wird das wieder abgenickt werden und alle freuen sich oder knirschen nur heimlich mit den Zähnen. #gruebel

    2 Mal editiert, zuletzt von Rhododendron ()

  • der Standard ist für viele nicht erfüllbar, viele wohnen zu weit auseinander, arbeiten in schichten, können die Betreuung nicht gewährleisten, es mangelt an bezahlbaren Wohnraum, manche Elternteile haben kein Interesse an ihren kindern... das ist so eine Regel, die viel Ärger machen wird, in Ausnahmefällen vllt mal die berufliche Situation von Alleinerziehenden verbessern könnte, aber im allgemeinen niemandem etwas bringt, am wenigsten den Kindern. Aber das ist meine unfachmännische Meinung; )
    Fakt ist, es soll rechtlich Norm werden. Was draus wird, wer weiß. Mich wird es nicht tangieren, solange der Vater nicht plötzlich her zieht. Ich hoffe, dass ihn in dem Moment, indem er sich dazu entscheiden sollte was schlimmes passiert #motz
    OT ;)



    Davon abgesehen ist das mein Leben znd kein menschenrechtlich vertretbarer Standard könnte mir vorschreiben, eo mein Wohnort zu sein hat.

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.