Ehekrise durch Elternzeit...

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    • Offizieller Beitrag

    Genau, Hagendel, vor allem der letzte Punkt.


    Meine Kinder schlafen bei mir und bei meinem Mann anders ein - jeder hat SEINE Tricks, aber jeder lässt dem anderen DESSEN Tricks.


    Ich sehe es wie Hagedel: die einzige Chance, die Anspannung weg zu kriegen und Routine in den Umgang zu bekommen, ist dass Dein Mann seinen eigenen Weg findet. Das wird er.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • ihr könntet ja auch einfach darüber Klartext sprechen, wie Ihr es in Zukunft handhaben wollt, halt um aus dem "Fatalismus" rauszukommen:
    Der Vorschlag - wer zuständig ist, dem wird nicht reingeredet, das konsequent durchziehen. Du kannst es ja auch einfach mal so wie hier deutlich sagen: du findest es noch nicht immer optimal, wie die beiden es lösen, aber du weisst ganz genau, dass er eurem Kind ganz sicher nicht schaden wird. Und mit ein bisschen mehr Routine und Selbstvertrauen werden die beiden ihren Weg finden. Um das zu fördern, wirst du dich ganz bewusst richtig rausziehen, wenn der Papa gerade das Baby versorgt.


    Ich kenn es ja auch von mir - wenn ich das Gefühl habe, jemand beobachtet und evaluiert mich bei dem was ich tue, dann bin ich längst nicht so kreativ/einfühlsam/konzentriert, als wenn ich einfach machen kann.


    viel Mut und Gelassenheit wünsch ich Euch dabei. Eure Tochter wird ganz ganz sicher sehr davon profitieren, eine tolle und ganz besondere Bindung zum Papa zu haben. Das ist ein paar Extra-Minuten Weinen ganz sicher wert!


    lg martita

  • ich kann dich verstehen und für mich wäre das auch sehr schwer.


    bei uns betreut der papa anteilig, wenn er eben da ist (baden macht nur noch er). zum glück kam er aber von anfang an gut mit ihr klar. was evl hilft und was wir einfach immer schon machen ist, die schwierigen situationen und unseren umgang damit abends (oder eben sonst unter vier augen) in ruhe zu besprechen und uns gegenseitig mit tipps zu helfen. also wenn ich oder er eine situation haben, wo wir merken "so will ich eigentlich nicht mit dem kind umgehen" überlegen wir uns zusammen strategien, wie es nächstes mal besser laufen kann. kann bei euch und dem wickeln zb sein, dass ihr euch in ruhe zusammen setzt und versucht alternativen zu finden. zb, dass er sich mehr zeit lässt, mehr ablenkt, nebenbei geschichten erzählt, tier geräusche macht, grimassen schneidet und so weiter. es ist dann kein "ich weiß es besser", sondern ein "wir finden zusammen einen besseren weg". andersrum darfst/solltest du ihn auch um rat fragen, wenn du mal an deine grenzen stößt (was ja ganz normal ist). ich weiß nicht, ob das für euch eine lösung ist und wie man hier lesen kann, käme das auch für viele nicht in frage, aber evtl hilft es euch einfach langsam aus der spirale raus.


    in den konkreten momenten würde ich dir auch raten, dich raus zu halten und nicht in der nähe zu sein. lieber in ruhe drüber reden und nicht so emotionsbeladen.

  • Danke, Cornflake! Wir haben das mal ne Weile so gemacht, inzwischen nicht mehr, weil wir beide dann gleich hochkochen. Aber vielleicht ist der Weg, dass ich ihn auch um Rat frage, ein neuer Einstieg.


    Ich fühl mich grade ein bisschen als Überglucke abgestempelt, ehrlich gesagt...


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    ~~ Luxa


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    • Offizieller Beitrag

    Ich kann schon verstehen, wie du empfindest und kann mich sogar an solche Anflüge erinneren... Das ist wirklich ein Klassiker, viele, viele Mütter denken und fühlen, dass ihre Art der Umgangs die einzig passende ist. Und das beweist sich von ganz alleine immer wieder, weil viele Väter genau das auch so empfinden. Aus vielerlei Gründen, durch Schwangerschaft, Geburt und Stillen, durch Rollenklischees, scheinbar gibt es tatsächlich viele Männer, die nicht automatisch so richtig viel mit einem kleinen Baby anfangen können und unsicher sind. Deine Haltung ist so verständlich wie normal, trotzdem verstärkst du seine Unsicherheit und somit das Problem.
    Die einzige Lösung (nach der du dich vermutlich dann auch immer sehnst) ist, alles selbst zu machen. Dann wäre deine Tochter maximal gut versorgt (nach deinen Maßstäben), aber ihr hättet was viel wichtigeres verloren: Es ist nämlich eine riesen Bereicherung für dein Kind, von beiden Eltern betreut und versorgt zu werden, gerade in so früher Zeit. Ich bin sicher, dass die Nähe, die da entsteht, einen tollen Grundstein legt. Das wird nichts, wenn du ihn nicht als gleichberechtigten Elternteil ansiehst und ihm das Vertrauen schenkst, dass er da kann. Das braucht er sicher auch. Andersrum wird es ohne dein Vertrauen, dafür aber mit deinen kritischen Blicken und Einmischungenen extrem schwierig für ihn.
    Überleg doch mal, wie es dir selbst ginge, wenn dir, während du dich deinem Kind zuwendest ständig kritisch beäugt zu werden. Er muss die Kleine nicht nur wickeln, sondern auch noch beweisen, dass er das ohne heulen hinkriegt... etc.


    Ich kenne viele Paare, bei denen das in die (aus meiner Sicht) falsche Richtung driftet, und kann nur sagen, dass die Dynamik keine gute ist. Ich meine am Ende kratze es doch an eines jeden Selbstwert, wenn man ständig das Gefühl bekommt, da nichts richtig machen zu können. Und gibt vielen Männern dann auch die passende Ausrede, sich da eben nicht mehr zu engagieren. Das versebständigt sich dann mit unschönen Ergebnissen.


    Also eigentlich ist es klar, was zu tun ist. Deinen Mann als gleichberechtigtes Elternteil akzeptieren und ihn und dein Kind machen lassen. Sie werden einen guten Wege finden, das ist ziemlich sicher, Voraussetzung ist nur, dass es nicht dein Weg sein muss und du dich raushältst. Wenn du das aber wirklich nicht kannst, also einfach nicht schaffst, kann es vielleicht doch nicht schlecht sein, dass ihr euch Hilfe holt, die DIR dabei hilft, damit besser umzugehen. Und ihm dabei, sich da besser zu positionieren...

    • Offizieller Beitrag

    Das hat gar nichts mit "Überglucke" zu tun. Selbstverständluch finde auch ich, dass ich das Kind "am richtigsten" wickle ;)
    Aber wie Arnoli sagt: der Vater ist ein gleichwertiges Elternteil und sein "richtig" ist genauso gut. Ich habe nicht den Allwissensvorsprung, nur weil ich die Mutter bin.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • ich finde die art gar nicht wichtig, sondern das ergebnis. ich selbst möchte nicht, dass mein kind weinen muss, wenn ich es wickel, also überlege ich mir strategien, das zu ändern (das heißt nicht, dass es auch mal ausnahmen gibt, aber kind hin legen und es fängt schon an wäre mir zu viel). warum sollte mir das für mein kind bei anderen nicht wichtig sein? also würde ich jetzt einen babysitter suchen, würde ich gucken, dass er so mit dem kind klar kommt, dass es auch da beim wickeln nicht weinen müsste und ansonsten evtl tipps geben. warum sollte das beim papa denn anders sein? klar darf er den eigenen weg finden, aber wenn das ziel ein anderes ist (wickeln ohne weinen/hauptsache gewickelt) stimmt es FÜR MICH nicht mehr. deshalb würde ich hilfe anbieten, denn was anderes ist es nicht, wenn man das selbe ziel hat und ich würde das auch meinem partner zugestehen. wenn ich überlege, in was wir schleifen wir schon geraten wären, wenn hier jeder auf sein "ich brauche deine hilfe/meinung nicht beharrt hätte"... ich bin doch auch nur ein mensch und mache auch fehler und schieße über's ziel hinaus. da darf man mich gerne stoppen. eltern ist man doch gemeinsam. außerdem hat das vertrauen, was luxa fehlt, dann eine chance wieder zu kommen, ohne dass einer leidet. sie sind gemeinsam da rein geraten, jetzt müssen sie gemeinsam einen weg raus finden.

  • Das hat gar nichts mit "Überglucke" zu tun. Selbstverständluch finde auch ich, dass ich das Kind "am richtigsten" wickle ;)
    Aber wie Arnoli sagt: der Vater ist ein gleichwertiges Elternteil und sein "richtig" ist genauso gut. Ich habe nicht den Allwissensvorsprung, nur weil ich die Mutter bin.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    Und genau das sollte auch berücksichtigt werden, wenn es um die Genderdiskussion (siehe anderen Thread) geht - das wäre für mich sogar die Basis

  • Cornflake, das ist vielleicht der Dreh, der mir bisher fehlt. Wir versteigen uns entweder in Details a la "dreh sie an der Schulter und sag ihr das vorher" oder sprechen über die großen Erziehungsziele. Das dazwischen ist vermutlich viel schlauer und gibt ihm den Freiraum der ihm fehlt. Also: Wir wollen beide, dass Schlafen kein negativ besetztes Thema ist, also soll sie ohne Weinen einschlafen können. Wie jeder das macht ist seine Sache.
    Was ich durch die Beispielr versucht habe zu sagen: ja, sein Weg ist genauso legitim. Aber das sind einfach Dinge, die für mich zu doll sind. Und da ist es dann mit Weggehen und Machen lassen einfach nicht getan, bzw kann ich das nicht. Das fühlt sich für mich an als würde ich mich der Verantwortung für unser Kind entziehen. Also müssen wir uns darüber verständigen, wo "zu doll" anfängt.


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    ~~ Luxa


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  • Talpa, natürlich habe ich keinen Allwissensvorsprung (finde ich wieder ganz schön abstempelnd mir gegenüber...). Aber ich habe Maßstäbe, genau wie mein Mann auch. Meine sind in diesen Dingen momentan enger - in anderen vielleicht nicht, wer weiß. Und gleichwertig heisst für mich, dass wir einen Weg zur Einigung finden und keine einseitige Duldung (unter der letztendlich alle leiden weil Stimmung im Eimer). Das ist für mich allemal genderkorrekt.


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    • Offizieller Beitrag

    Ich würde sagen, es ist jeder eigene Entscheidung, welchen Weg sie in der Eltern- und Partnerbeziehung einschlagen möchte. Wenn das Eingreifen in dem Moment für alle Partner passt, ist das doch gut...


    Im Fall der Threadstarterin habe ich das Gefühl, da ist bereits über das Ziel hinausgeschossen - der Vater ist verkrampft, dass er nur noch Fehler macht, die Mutter angespannt bis zum geht nicht mehr und das Kind, das diese Schwingungen nicht mitbekommt und spiegelt, muss man mir erst zeigen.


    Um beim Wickelbeispiel zu bleiben: ich gehe von dem geschilderten bemühten und zugewandten Vater aus. Kind weint beim Ablegen, seine Strategie ist "schnell wickeln" - ich denke, es ist durchaus möglich, dass das Kind schnell merkt: ah das geht zügig und Papa macht dabei lustige Geräusche. Anders als Mama, aber warum nicht... Aber sowohl Vater als auch Kind können das nur merken, wenn nicht eingegriffen wird.
    Anders sähe es aus, wenn der Vater der Meinung wäre, Kinder müssen halt weinen beim Wickeln, da lasse ich sie einfach schreien und tröste sie nicht...
    (By the way, gibt es hier Eltern, die ihre Kinder nie weinend wickeln mussten? Meine hatten immer mal wieder so Phasen, bei mir wie bei meinem Mann)


    Anderes Beispiel: meine 4jährige weint meist, wenn sie von mir ins Bett gebracht werden soll. Ich wäre sehr verletzt, wenn mein Mann mich da zur Seite schieben würde und sagen: "ich bringe besser ins Bett".
    Er vertraut darauf, dass ich adäquat tröste und sie dann genauso gut bei mir einschläft wie bei ihm.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    luxa-rosenburg: ICH heisst in diesem Posts das Zauberwort - ich habe für mich beschlossen, keinen Allwissensvorsprung vor meinem Mann zu haben.
    Und in unserem Familiensystem funktioniert das recht gut.


    Das scheint ein "pieksiges" Thema zu sein, ich habe das Gefühl, sehr falsch verstanden zu werden...
    Aber nochmal: die Entscheidung trifft jede selber - ich erzähle nur, was uns hilft. Ob das passt, doof gefunden wird oder eine grauenhafte Strategie... das ist dann Eure Seite.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Hm, ich glaube, ich sehe dein Problem, aber eine rechte Lösung weiß ich auch nicht. Das Verhalten deines Mannes klingt zumindest in den Beispielen sehr unrabig. Und ich finde, das ist nicht mehr in dem Rahmen "jeder muss seinen eigenen Weg finden". Gerade beim Wickeln haben für mich die Bedürfnisse des Kindes Vorrang und dein Mann macht es ja gar nicht so, weil es für ihn so schöner ist, sondern weil er resigniert hat. Du kannst ihm aber da wohl auch nicht helfen, da ist wohl schon der Wurm drin. Vielleicht kannst du ihm ja erzählen, dass du ihm Rabenforum oft Hilfe findest, wenn du nicht mehr weiter weißt und vielleicht kann er Ratschläge von dritten eher annehmen. Vor allem sind es dann auch keine ungebetenen Ratschläge/Einmischungen und sowas vertrage zumindest ich viel eher, auch wenn es inhaltlich sogar das gleiche wäre.


    Das mit der Elternzeit sehe ich jetzt eher als Anlass, dass das für dich ein akutes Thema wird, aber da habt ihr wohl einfach generell Klärungsbedarf, deswegen finde ich auch nicht, dass es eine Lösung wäre, wenn ihr eure Pläne dahingehend nochmal ändern würdet. Das lindert die Situation vielleicht, aber letztendlich ist der Konflikt ja immer noch da.


    Ich hoffe, ich habe dich jetzt nicht versehentlich angegriffen, ich bin manchmal ein wenig tollpatschig bei meinen Formulierungen.


    Alles Gute!

  • Anders sähe es aus, wenn der Vater der Meinung wäre, Kinder müssen halt weinen beim Wickeln, da lasse ich sie einfach schreien und tröste sie nicht...

    aber genau so ist es doch, denn die haltung des mannes ist diese:

    "Na ja, Babys weinen halt öfter mal, da muss sie durch"


    gibt es hier Eltern, die ihre Kinder nie weinend wickeln mussten?

    klar, das schrieb ich extra dazu:

    das heißt nicht, dass es auch mal ausnahmen gibt

    hier geht es aber nicht um die ausname, sondern um die regel.



    Er vertraut darauf, dass ich adäquat tröste und sie dann genauso gut bei mir einschläft wie bei ihm.

    ja du tröstest. evtl wäre es anders, wenn deine einstellung wäre "kinder weinen halt. irgendwann wird sie darunter schon einschlafen". klar ginge es so auch, aber das machst du eben nicht und würde hier wohl auch keiner wollen.


    ich glaube luxa hat das problem in ihrem letzten post schon gut benannt. ich glaube das können sie gut zusammen schaffen. noch mal auf null und in eine andere richtung. ich drücke jedenfalls die daumen!

    • Offizieller Beitrag


    aber genau so ist es doch, denn die haltung des mannes ist diese:

    Ich hatte ihm da jetzt zugute gehalten, was Luxa vorher von ihm geschrieben hat - und diese Antwort eher der angespannten Situation als der echten Einstellung von ihm zugeschrieben.


    Aber Du hast natürlich recht, es geht nur, wenn der Grundsatz "wir trösten, wenn das Kind weint" ein Familiengrundsatz ist. Aber den formuliert man idealerweise entspannt im Gespräch, nicht in der Situation.


    Noch ein klitzekleines Detail, dass ich sehr hilfreich fand (und nein, wir sind keineswegs perfekt, auch wir keifen uns manchmal an - so geschehen gestern, wegen doofen Kleinigkeiten...): Statt "dreh sie an der Schulter und sage ihr das vorher" versuche ich anders zu formulieren "ich habe gemerkt, dass es bei mir so recht gut funktioniert: ich sage ihr, was ich mache und dann drehe ich sie so an der Schulter. Ich glaube, das mag sie."
    Selbe Info - aber in einer angespannten Situation (und der Vater klingt nicht so, als ob ihn das Weinen nicht anspannen würde) kann ich solche Tipps viel besser annehmen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Man darf ja auch nicht vergessen, dass Eure Tochter jetzt an "Deine Art" gewöhnt ist, wenn bislang eher Du Dich gekümmert hast. Dann ist es ja naheliegend, dass sie auf die "neue, andere Art" Deines Mannes jetzt erst mal verunsichert und vielleicht mit Weinen reagiert, bis sie sich auch daran gewöhnt hat. Aber die Konsequenz kann ja nicht sein, dass der Vater sich jetzt in allem Deinem Weg anpassen muss (was er vielleicht auch gar nicht könnte, selbst wenn er es wollte).
    Ich finde, man kann auch mal zügig und ohne Spielchen wickeln (nicht grob natürlich).


    Ich verstehe Dich einerseits sehr gut; mir ist es anfangs auch oft schwergefallen, die Kinder abzugeben.
    Aber auch als Mutter habe ich ja am Anfang meinen Weg finden müssen und erst mal einiges falsch gemacht. Wenn da die ganze Zeit jemand mich beobachtet und "verbessert" hätte, selbst wenn er gesagt hätte: "Darf ich Dir mal einen Tipp geben? Mach das doch besser so und so..." - ich wäre verrückt geworden. Schon allein das beobachtet werden von jemandem, der es "besser" kann, macht einen doch nervös.
    Ich fand bei meiner Nachsorgehabamme im Nachhinein ganz toll, dass sie mir nie ungefragt Tipps gegeben hat, sondern alles immer gut fand (außer wenn ich irgendeine Gefahr nicht gesehen habe). Das hat mir unglaublich viel Sicherheit und Selbstvertrauen gegeben.


    Ich finde es jedenfalls schon sehr günstig, dass Ihr grundsätzlich einer Meinung seid, was bestimmte Dinge angeht (das war bei uns leider nicht so; wenn mein Mann es nicht geschafft hat, einen Zwilling zu beruhigen, hat er die Kleine einfach irgendwo hingelegt und gewartet, bis sie sich in den Schlaf geheult hatte; das fand ich sehr schwer zu ertragen, aber ich konnte es nicht verhindern, da ich mich nicht um beide gleichzeitig kümmern konnte).


    Nur Mut, Euer Kind wird keinen Schaden nehmen, auch wenn Dein Mann nicht alles "optimal" (nach Deinen Maßstäben) macht! Dafür wird er andere Dinge besser machen als Du...


    LG Nele

  • Er hingegen hängt glaube ich in einer blöden Schleife. Er merkt dass es nicht passt, versucht meinen Umgang zu "kopieren" (nicht abwertend gemeint), das klappt nicht, ich quatsche ihm rein, das Kind weint,... Inzwischen sind wir alle drei nur noch angespannt wenn er sich um sie kümmert. In vorsichtigen Gesprächen weicht er auf "Na ja, Babys weinen halt öfter mal, da muss sie durch" aus, was eigentlich gar nicht seine Art ist. Dadurch kann ich aber nun gar nicht mehr loslassen, wodurch Weggehen und Alleinlassen der beiden vorerst für mich keine Option ist.

    Wenn ich das so lese, würde ich sagen, dass nicht er, sondern ihr beide in der blöden Schleife hängt und stimme denen, die sagen, dass du ihn am besten machen lässt. Ich habe das übrigens mal im Bekanntenkreis umgekehrt erlebt, da hat der mann der Frau ständig reingeredet, die war am Ende sowas von unentspannt, wenn das Baby weinte,das tat mir richtig leid.


    Zum Weinen: Erstens sieht das Zitat für mich so aus, als verteidigt er sich damit, nicht nach seiner wirklichen Meinung. Und zweitens, wahrscheinlich werde ich jetzt getuppert, finde ich, er hat nicht unrecht. Babys weinen tatsächlich öfter, und da müssen sie und die Eltern durch. Und mein Ziel war immer, dass sie bei diesem "Durchmüssen" nicht allein sind und dass man alles dafür tut, dieses "Durchmüssen" so kurz wie möglich zu halten, also trösten, ablenken, wenn möglich, die Situation verändern oder abbrechen, je nachdem, was gerade möglich ist.


    Meine Tochter hat wochenlang beim Einschlafen gebrüllt, mit dem Anspruch "Kind soll beim Einschlafen nicht weinen" wären wir alle durchgedreht. Mit dem Anspruch: "Kind wird getröstet und begleitet" sind wir alle gut gefahren, jeder auf seine Art.