Anschließend an eine spannende und eher kontroverse Unterhaltung mit einer anderen Kindergartenmutter würde mich interessieren, wie ihr folgendes Vorkommnis bewerten und einordnen würdet:
Der Kindergarten hatte Waldwoche (ich erwähnte das hier schonmal in einem anderen Post in anderen Zusammenhängen).
An einem der Waldtage ereignete sich dann das:
Eine Mutter, die ihrem Kind vergessene Handschuhe hinterherbringen wollte, kam etwa eine halbe Std nach Beginn des Waldmorgens wieder in der Nähe des Waldplatzes an und sah von ihrem Auto aus einen 5-jährigen Jungen der KigaGruppe allein auf der Straße herumirren.
Sie rief ihn. Er drehte sich zu ihr, lachte sie aus, lief weg.
Sie hinterher, er auf der Flucht.
Natürlich holte sie ihn ein, aber erst nach einer Weile, der Junge war sehr bemüht, das zu verhindern, rannte die Straße entlang, schlug Haken ...
Sie erwischte den Jungen dann irgendwann.Mehr oder weniger unter Gewaltanwendung schleifte sie ihn zum Haufen Kinder und den Erzieherinnen zurück.
Dort stellte sich dann heraus, dass das Fehlen bislang nicht aufgefallen war .
Es befanden sich ca. 30 Kinder und 3 betreuende Personen im Wald. Eine der betreuenden Personen war vollwertige Erzieherin. Die beiden anderen Personen waren Praktikant und Springerkraft.
Die Geschichte hat noch eine Fortsetzung in sehr unverschämten Jungenverhalten und dann auch in ganz schwierigem Elternkontakt. Darum gehts mir aber nicht,
mich interessiert vor allem, wie ihr die Situation, die ich oben geschildert habe, beurteilen würdet.
Ist es fahrlässig, in so einer Konstellation in den Wald zu gehen?
Wessen Verhalten löst bei euch Empörung aus? Das der Erzieher, die nicht merkten, das ein Kind fehlt? Das des Kindes, das sich bewusst und ganz aktiv klaren Regelvorgaben widersetzt hat?
Ich fand eher das Jungenverhalten schwierig. Meine Gesprächspartnerin das der Erzieher. Wie nehmt ihr das wahr?