Mit Platzwunde in der Notaufnahme

leider aus Berliner Sicht: völlig normal. Wir wurden mit unserer 7 Tage alten Tochter, dauer-erbrechend und mit heftigem Durchfall, in der Kindernotaufnahme 5 Stunden im Flur geparkt mit der Aussage "wenn wir wegen sowas anfangen Ausnahmen zu machen..."

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Hier zum Glück nicht

sowohl ich als auch Sönke saßen schon blutend in der NA. Warten ja. Aber es wurde sich entschuldigt und gerade das Kind ganz happy als es da TV gucken konnte. Eis hatten wir dabei.
Betäubung ging ziemlich schnell. Auf mein Au wurde aber nachgespritzt.

Meine Erfahrung mit (Berliner) Notaufnahmen sind weitgehend scheisse. Ich kann es nur so sagen. Wir hatten hier alles dabei in den letzten Jahren, insbesondere lebensgefährliche Krankheiten von nahen Verwandten. Das Krankenhaus, das für uns zuständig ist, würde ich niemalsniemandem empfehlen. In der Regel werden ÄiPs eingesetzt, die sowieso nix entscheiden können und wollen oder - was ich für schlimmer halte - fehldiagnostizieren. Meine Schwiegermutter wurde mit einem schwerwiegenden gesundheitlichen Problem nachhause geschickt und ihrem Lebensgefährten vor allen anderen Leuten im Wartebereich gesagt, man glaube, sie ist dement (die ist absolut fit im Kopf). Sie ist dann zwei Stunden später per Krankenwagen in die Charité gekommen mit sofortigem MRT und EEG usw.

Mit Kindern würde ich nur in die Notaufnahme gehen, wenn es absolut nicht anders geht UND quer durch die Stadt 15 km weit in eine mir bekannte Klinik (für die Berliner: Virchow, Wedding) fahren.

Wenn Du Pech hast, behandelt Dich in der Notaufnahme ein Gynäkologe oder ein Augenarzt. Die zuständigen übergeordneten "richtigen" Ärzte müssen Station UND Notaufnahme bedienen, da bleibt keine Zeit für nix, die tun mir echt leid. Als ich das letzte Mal stundenlang mit einem schwerkranken Angehörigen dort warten musste (Herzinfarkt), hat eine junge Frau zwei Stunden lang in einem der Behandlungsräume laut geweint und gejammert, das hörten alle Kranken, denen es selber schlecht ging. Ich dachte in dieser Nacht, ich kriege einen Nervenzusammenbruch. Die arme junge Frau, der hilflose Mann und ein kleiner vielleicht 4jähriger, völliger traumatisierter Junge dabei. Das ist so ein scheiss Laden, unglaublich

edit: Ich glaube aber auch, dass die Ärztesituation in Berlin sowieso krass ist. Ich habe auch im ambulanten Bereich fast nur schlechte Erfahrungen gemacht. Nur der Kinderarzt ist klasse, dort sitzt man aber in der Regel drei Stunden. Das nehme ich in Kauf, weil er gut ist. Wenn ich da nicht schon seit vielen Jahren Kundin wäre, wäre für mich kein Reinkommen. Gerade die Kinderärzte haben fast immer Annahmestopp.

Ich war schon in vielen Krankenhäusern. Mit Kind und auch wegen mir selbst. Wegen einer simplen Platzwunde wirst du sicher nicht vorgezogen und meiner Meinung nach ist das auch völlig in Ordnung. Es gibt Schlimmeres.
Genäht wurde ich schon sehr, sehr häufig und in der Regel ist eine subkutane Lokalanästhesie tatsächlich sofort wirksam.
Gute Besserung für die Maus!

Mistbiene hat allerdings auch recht, die schweren Fälle werden vorgezogen. Das mit der Anästhesie mag sein, ist nur oberflächlich, denke ich.

Ich weiß ja nicht, ob das andere mittel sind, aber die zahnarztspritzen und die von der hebamme nach der geburt haben beide eine weile gebraucht um zu wirken. Wie soll das auch anders gehen, das mittel muss sich doch verteilen.
Bei sowas darf man leider nicht vertrauen, sondern ganz klar sich oder sein kind schützen. Genauso, wenn du ein kühlpack haben wollen würdest, oder ein schmerzmittel (tablette). Das würde ich beim empfang verlangen. Genauso wie vorsorgliche spuckschüsseln, falls die gefahr groß ist.

Trotzdem ist es furchbar, wenn man so lange warten muss.

In Notaufnahmen und Ambulanzen von Kinderkliniken sind ewige Wartezeiten auch hier normal. Ebenso auch recht rabiate Untersuchungsstile, ob nun durch fertig ausgebildete Kinderärzte, AssistenärztInnen oder ÄiP. Ob der von Euch eigentlich erwartete Kinderchirurg nun sensibler gewesen wäre, als der angetroffene Honorarzt, weiß ich nicht. OberärztInnen sieht man nur in absoluten Notfallsituationen, da waren wir eine Zeit lang mit unserem Frühchen "verwöhnt". Emla-Salbe, Kühlpacks oder sonstige "Extras" gibt es nur auf vehementes Nachfragen bzw. Einfordern.

In der vergangenen Woche habe ich selbst sieben Stunden im Notfallzentrum der hiesigen Uniklinik im Gang gehockt und bekam von schwerstkranken Patienten auf Liegen im Flur und in offenen Räumen alles mit. Danach war ich so fix und fertig, dass ich mich gegen ärztlichen Rat entlassen habe.

Eine Rückmeldung würde ich aber an Eurer Stelle trotzdem geben! Die Kinderkliniken hier sind durchaus bemüht, aber sowohl die personelle als auch die räumliche Situation sind desaströs.

Bei uns gibt es beim Krankenhaus auch eine Notfall-Praxis. Ich habe mal einen erwischt, der mich anblaffte, ich hätte kein Scharlach, es könne nicht sein. Ein paar Tage später der nächste der mich an einem Mittwoch anblaffte, warum ich nicht am vormittag nicht beim Hausarzt gewesen wäre (ging nicht da steckte ich die ganze Zeit beim Kinderarzt wegen Scharlach, der mir freundlicherweise schon den Abstrich gemacht hatte, den der erste Chaot schon am Sonntag hätte machen können).

Der dritte musste bei unserem Kind eine Zecke entfernen - recht weit oben am Bein. Er war irgendeine andere Fachrichtung und war sich noch nicht mal mit dem Instrument sicher. Wie gut, dass mein Mann mittlerweile selber genügend Erfahrung mit Zecken hat.

3 andere Male war alles ok. Wartezeiten waren aber immer recht kurz.

Eine Empfehlung fürs nächste Mal: bei solchen Fällen in die chirurgische Nothilfe statt in die Kinderklinik fahren (sofern es bei Euch eine solche gibt). Wartezeiten bleiben einem da leider auch nicht erspart (wir hatten die Situation erst vor ein paar Wochen: als die Wunde soweit vorgesäubert war und der Doktor "gleich kommen sollte", landete der Hubschrauber auf dem Dach, und dann war erst mal für zwei Stunden Funkstille).

Aber immerhin schaute die Krankenschwester hin und wieder rein und fragte, wie es geht, Eis hätten wir mit Sicherheit auch bekommen, und der Arzt hat dann sehr, sehr akribisch untersucht (es war eine tiefe Fleischwunde an der Hand) und sauber und geduldig genäht, das war nicht einfach. Nachspritzen musste er allerdings auch zwei Mal, hat das aber sofort getan, als mein Sohn beim ersten Stich kurz gezuckt hat.

Mit Notaufnahmen in Kinderkliniken haben wir bisher leider auch nur miserabelste Erfahrungen gemacht. Ich habe selten derart unempathische Exemplare von Kinderärzten erlebt wie dort. Hier in München gibt es eine Bereitschaftspraxis, in der niedergelassene Kinderärzte Dienst haben. Da kann man auch mal Pech haben, aber meist hatten wir da Glück - und wir waren oft da

Das ist ja wirklich blöd, was Ihr da erlebt habt!

Die Wartezeiten sind eher normal nach meinen Erfahrungen, aber wir sind dann am Ende eigentlich immer auf sehr nette Kinderärzte getroffen.
Das ist aber wirklich ein doofes Dilemma, denn gerne nimmt man sich aus dem Wartebereich so einer Notaufnahme ja auch irgendeinen Infekt mit, wenn einem ein krankes Kind vor die Füße spuckt....

Wir haben übrigens mal versucht, in ein anderes Krankenhaus zu gehen, als unsere Große eine Platzwunde am Kinn hatte. Ich habe dort telefonisch nachgefragt, aber die meinten, sie behandeln keine Kinder, wir müssten in die Kinderklinik fahren...

hier mussten wir auch mal solange warten bis unser md-kind bewusstlos auf meinem arm lag als wir dann aufgerufen wurden. dann waren sie alle ganz hektisch ;(  
er hatte eine kaliumentgeleisung und daher hatte er herzprobleme bekommen.

die schwester am schalter sagte beim warten nur immer wieder sie gingen nach dringlichkeit vor und wir sollten ihrer einschätzung vertrauen, es kommt jeder rechtzeitig dran

Zitat von Daroan

Sunniva: nicht böse sein; aber ja eine platzwunde ist eine bagatelle. Natürlich blutet das stark, das machen platzwunden am Kopf. Ich weiss das sieht schlimm aus, aber meist ist es nichts wildes....sage ich als Mutter eines Sohnes mit zahlreichen platzwunden

dem schließ ich mich mal an.... wenn ich die Blutung gestoppt bekomme geh ich gar nicht erst

Zitat von Sunniva

- Es war kein Kinderchirurg anwesend, sondern nur ein "Honorararzt". Entsprechend sensibel hat er sich dem Kind ggü. verhalten

- Nach 20min oder so kam der Arzt zurück, haute zwei Betäubungsspritzen in die Nähe der Wunden (macht man da nicht vorher irgendwie Eisspray drauf oder Emla-Salbe??) und fing sofort (!) an zu nähen. Das Kind hat wie am Spieß geschrien ;( Kommentar des Arztes: "Das tut nicht weh, da ist eine Betäubung drin!" 8I  

Kein KinderCHIRURG wundert mich nicht unbedingt, Kinderärzte sollten in der Kinderklinik allerdings schon zugegen sein. was für ein Arzt war der "Honorararzt" denn?

-Lange (!) Wartezeiten sind normal.
Wenn man in der Notaufnahme schnell daran kommt, dann hat man wirklich Grund zur Sorge.

-Ohne Emla oder Eisspray ist auch normal.

Zur Wirkzeit der Betäubung kann ich nichts sagen, ich weiß gar nicht mehr, ob die Platzwunden an den Köpfen meiner Kinder überhaupt betäubt wurden?
Ich wurde vor über 30 Jahren übrigen ohne Betäubung an der Lippe genäht, weil ich(!) keine Betäubung wollte.

Gute Besserung!