Pflicht der U-Untersuchungen

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  • ich finde die position der frau nur im ersten moment nachvollziehbar.
    aber eigentlich ist sie ziemlich haltlos.
    ein arzt hat ja nichts im hinterkopf, wenn er die genitalien untersucht. ehr schaut er ja schnell und unauffällig, ob alles ok ist. ich verbuche das unter prävention und würde als arzt auch hellhörig werden, wenn mir eine mutter diese untersuchung untersagen will. da würde ich mich ganz enorm sorgen, dass sie etwas verbirgt.
    kann mir kaum vorstellen, dass sie jemanden findet, der das unterstützt. besser wäre eine ärztin, die ihr besser erklären kann, warum und was genau gemacht wird.


    habt ihr wirklich so viel verständnis für die frau?
    bei mir war es nur im ersten gedankengang nachvollziehbar. aber andererseits geht ja auch niemand gerne zum gynäkologen, aber manchmal macht es ja doch sinn usw.
    und was bringe ich kindern denn bei, wenn das ein totaler tabubereich ist.

    ****Glitzer mit der schnecke (05/06), dem bär (11/08 ), dem hulk (06/13) und findus (04/17) #love ****

  • Ich weiß nicht, ob es die Möglichkeit bei euch gibt, aber man könnte uch schauen, das sie mit einem Jungen zu einem Kinderarzt und mit einem Mädchen zu einer KinderÄrztin gehen kann.


    Überigens sind die U Untersuchungen in Bayern seit 2008 verpflichtend.
    Überprüft wird das bei der Beantragung von Landeserziehungsgeld (Keine U - Kein Geld) und beim Schuleintritt. (Nein, es wird kein Kind am Schulbesuch gehindert, wenn keine U gemacht wurde 8o )
    Aber auch diese Pflicht ist ein Zahnloser Tiger, denn mehr als ein evtl. unangenehmer Besuch eines JA Mitarbeiters passiert hier auch nicht.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Das ist doch nicht sexuell. Mich kostet der Frauenarztbesuch auch Überwindung, aber es ist eben total wichtig. Solange der Arzt die Untersuchung achtsam macht, ist das doch wirklich nichts, hm, unanständiges/übergriffiges. Wenn das Kind sich verweigert (in der Situation) ist das etwas anders, das muss der Arzt respektieren und eine andere Lösung finden.


    Das Wort sexuell hat mit Geschlechtsverkehr und den Gefühlen dabei zu tun. Nicht alles, was mit den Geschlechtsorganen zu tun hat, ist gleich sexuell.


    Für den konkreten Fall würde ich auch versuchen, einen Arzt zu finden, der ihre Sprache spricht bzw. einen Dolmetscher mitnehmen. Den Rest kann man doch vor Ort klären und weitersehen.

  • sexuelle Selbstbestimmung?

    Finde ich schwierig. Mädchen werden Frauen und diese werden Mütter. Spätestens bei der Geburt wird in diesen Tabubereich eingedrungen werden.
    Für Jungs fällt mir grad kein passendes Beispiel ein. Aber ich denke, dass Kinder durchaus lernen sollten, das Ärzte manchmal dieses Tabu brechen müssen. Und auch, dass kein Kind alleine zu so einer Untersuchung muß und durchaus Mama, Papa oder eine andere Vertrauensperson mitnehmen darf, wenn es sich damit besser fühlt.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Also so lästig die Us sind, so wichtig finde ich sie auch. Ich meine gerade neulich gelesen zu haben das einige Fälle von Missbrauch und Misshandlung dabei entdeckt werden.
    Ganz abgesehen davon kann man vielleicht vereinbaren das der Arzt nur schaut. Da hab ich bei Oski drum gebeten und das war ok.


    Edit: nein @igel nicht unbedingt. Bei Herrn Gös Geburt ist keiner in diesen Tabubereich eingedrungen weil ich vorher deutlich gesagt habe das ich das nicht will.

  • Wenn mir jemand gegen meinen erklärten Willen an meine Geschlechtsorgane fasst und mir das unangenehm ist, dann ist das ein sexueller Übergriff.


    Nicht jede medizinische Untersuchung an den Geschlechtsorganen ist ein sexueller Übergriff, aber nur weil jemand Arzt oder Hebamme ist, heißt das nicht, dass derjenige nach Lust und Laune und Behandlungsvorgabe an den Patienten herumfummeln darf. Es ist schön, dass du bislang nur Ärzten begegnet bist, die "respektieren und eine andere Lösung finden", aber ich kenne auch welche, die einfach ihre Untersuchung fortsetzen und die Schreie des Patienten ignorieren.

  • Ich würde auch dafür plädieren, einen Arzt zu finden, der ihrer Sprache mächtig ist bzw. einen Dolmetscher versuchen zu organisieren. Persönlich stoße ich mich nicht so sehr daran, dass der Genitalbereich nicht untersucht werden soll, sondern daran, dass sie es sogar nicht möchte, dass eine Untersuchung des Bauchraumes vorgenommen wird.
    Leistenbruch ist sicher nur eine Sache, die durch Abtasten festgestellt werden kann. Bei einer konkreten Erkrankung oder Beschwerden des Kindes würde ein Arzt ja auch solche Untersuchungen vornehmen.
    Und ja, lieber einmal mehr nach einer Phimose oder einem Hodenhochstand geschaut, als gar nicht. Ich würde mir da auch nicht immer eine fachliche Beurteilung zB. der Vorhautverengung zutrauen...


    Wie alt ist denn das Kind der Frau?

    "Die Natur schafft immer von dem, was möglich ist, das Beste."

    Aristoteles

  • Hm, Nigiri, ist das, bedingt durch schlechte Erfahrungen eher Dein Thema oder wirklich ein Thema Deines Nachwuchses?

    Sowohl als auch.
    Mir ging es darum, dass es so dargestellt wurde, als ob es im medizinischen Kontext grundsätzlich nicht übergriffig sein kann. Es ist immer noch der Patient, der entscheidet, ob er sich untersuchen und behandeln lässt. Und wenn man an bestimmten Stellen nicht angefasst werden möchte (egal wo) dann sollte das ein guter Arzt berücksichtigen.

  • Ich denke die Frau wird Gründe für ihr Empfinden haben und ich Empfinde es als Schutztrieb, nicht als allarmierendes Signal, dass in der Familie was nicht ok. Und es geht ihr wohl um diese Körperbereiche zum Einen, zum Anderen aber generell darum, dass sie es nicht ok findet, dass jemand darüber bestimmt, dass sie ihr gesundes Kind zum Arzt bringt und das verstehe ich durchaus. Ihre Kinder sind eher zurückhaltend gegenüber fremden und sie kann sich das eben nicht vorstellen, dass es ihnen gut tut. Und sie wird es ihnen gegenüber eben auch nicht ausstrahlen, weil es gegen ihr Empfinden ist. Ich bin auch kein Fan von Arztbesuchen. Ja, es werden Missbräuche, Entwicklungsverzögerungen und Krankheiten dabei festgestellt, aber vieles wird auch nicht untersucht dabei- es bildet also auch nur einen Miniteil der Realität ab. Man macht ja auch nicht regelmäßig verpflichtende Arztchecks gegen 100000 Erkrankungen, nur für den Fall das....


    Ich wundere mich, dass selbst hier dann die Bedürfnisse der Frau von einigen gar nicht mit positivem Hintergrund gesehen werden, sondern sie überzeugt werden muss. Ich weiß noch nicht wie ich mich da ihr gegenüber positionieren möchte.


    Ich mache die Us, finde sie gut und wichtig, dennoch habe ich auch schon bei meinem einen Kind gesehen, dass Grenzen von ihm nicht gewahrt wurden und ein schreiendes Kind zwangsuntersucht wurde- würde ich nicht mehr zulassen.


    Und nein, die Frau ist kein Moslem. Spannend, dass das gleich gedacht wird.

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

  • entschuldigt, ich habe das grade mit Wusel drum rum geschrieben und beim nochmal lesen gemerkt wie viele Fehler drin sind...ich hoffe es bereitet keinem Schmerzen ;) verstehen kann mans glaube ich noch, oder? ;)

    #herz -liche Grüße von Ludo und ihrer Rasselbande

    • Offizieller Beitrag

    Ja ich habe total Verständnis für diese frau und ihre Wünsche, wieso denn auch nicht? Dass ich als erwachsene Frau die NOtwendigkeit sehe und deswegen zu FA gehe, ist ja was komplett anderes als ein Kind, dessen Genitalien "vorsorglich" untersucht werden sollen.


    Da sie kein Deutsch spricht, ist sie ausländerin? Dann ist es noch mal schwieriger für sie mit JA u.ä. In Konflikt zu geraten, abgesehen von der Sprache, auch wenn es fürs erste keine Folgen haben sollte.


    Unser KiA hat kaum eine Beziehung zu unseren Jungs, da sie *aufHolzklopft* ziemlich gesund sind und bis auf Us ihn nicht sehen. Bis jetzt reichte dem KiA aus, wenn wir sagten, dass es diesbezüglich keine Probleme vorhanden sind (Hoden wurden als Baby und Kleinstkind von unserem ehemaligen KiA getastet) und eine Phimose merkt auch ein Kind (oder wir Eltern).


    Ja irgendwann wird man es evtl. tun müssen aber bis dahin... Vorsorglich... Ne, sorry erschließt mir nicht.


    Was ich mir vorstellen kann, dass sie mit den Kindern zum Arzt geht und erst eine Art "Bindung" aufbaut, dann auch eine solche Untersuchung stattfindet.


    Danke übrigens an Nigiri.

    • Offizieller Beitrag

    Vielleicht wäre es auch möglich, mit der Ärztin/dem Arzt zu vereinbaren, dass er ihr oder dem Vater der Kinder sagt, worauf sie achten müssen, also wie sie einen Hodenhochstand erkennen können, und diesen Check ihnen überlässt. Dann würde auf dem U-Bogen diese Untersuchung wohl nicht dokumentiert.

  • Also, ich finde es wichtig, dass bestimmte Dinge auch mal gecheckt werden. Aber ich finde es noch wichtiger, dass sie Selbstbestimmung über den Körper auch für Kinder gilt. Sich über ein "Nein, ich will (da) nicht angefasst/angeschaut werden" hinwegzusetzen, finde ich nur in Notfällen akzeptabel.


    Ich würde der Frau noch einmal erklären, was da untersucht werden soll und warum, und ich würde nach einem feinfühligen Arzt suchen. Wenn das alles nicht klappt, muss sie halt das Prozedere mit den Behörden auf sich nehmen. Nervig ist es, aber man kann es ja sportlich oder politisch sehen.

    Fiawin mit d9be21343ykoa.gif

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    Eigentlich bin ich ganz anders. Ich komme nur so selten dazu.


    Lass die Hoffnungswaschmaschine laufen!


    Whatever you want, it isn't me.

    Other people's ambitions are not my specialty.

    Sometimes I can see from here clear to the ocean.

    Sometimes I'm blind.

    Als die Vielfalt ging, entzündete die Einfalt ein Freudenfeuer.

  • Und nein, die Frau ist kein Moslem. Spannend, dass das gleich gedacht wird.

    ;) Das ist halt die "andere Kultur", die gerade in der Diskussion ist.


    Meine Vermutung wäre übrigens gewesen, dass sie Amerikanerin ist und nicht fassen kann, wie übergriffig sich hier der Staat benimmt. Sie wird an der Schulpflicht sicher auch ihre Freude haben, wenn sie dann noch hier ist.

  • Ludo, unser Kinderarzt hat noch nie den Genitalbereich eines meiner Kinder gesehen(ausser bei der U2, also stimmt noch nie nicht, fällt mir gerade auf.). Sonst sagt er immer, dass die Unterhose anbleiben soll. Er käme nie auf die Idee einfach zu schauen.


    Ich bin mir relativ sicher, dass er respektvoll mit der Entscheidung der Frau umgehen würde. Er ist ein super Arzt, finde ich.
    Magst du eine PN mit Namen und Adresse?
    Du könntest vorher anrufen und fragen wie es aussieht.


    edit: für die Anderen: Ludo und ich wohnen recht nah beieinander ;)

  • Grad heute hatte ich mit der Tochter eine U (U9 wars). Und auch hier durfte der Schlüpfer anbleiben. Die Leistenknoten wurden abgetastet. Auch der Bauch. Aber konkrete Untersuchung des Intimbereich fällt ja tatsächlich nur ganz selten an. Längst nicht bei jeder U.
    Wg des Rechts auf freie Bestimmung:
    Das putzige ist ja, dass nicht das Kind hier "Nein" sagt. Sd die Mutter "bestimmt". Sie will die Untersuchungen nicht.Das Kind wurde nicht gefragt.
    Ich habe unsere Kinderärzte immer als recht feinfühlig erlebt bei Untersuchungen im Intimbereich. Da lag jeweils kein "Nein" meiner Kinder vor und die Untersuchungen waren ok.
    Ich weiß natürlich, dass das auch anders sein kann. Aber mein Weg wäre in diesem Fall auch, einen besonders feinfühligen Arzt zu suchen und dort untersuchen zu lassen.