Hallo in die Runde,
mich würde zu dem Thema eure Meinung interessieren. J. hat seit letztem Sommer Angst vor seinem Kinderarzt. In letztem Sommer wurde er geimpft. das wurde er auch schon die Monate zuvor, aber die beiden letzten Impfungen im August, haben bei ihm die Verknüpfung Arzt-Schmerz sehr stark gefestigt.
Wir waren seitdem drei mal wegen Erkältung oder anderen kleineren Dingen beim Arzt. J. hat jedes Mal komplett durchgebrüllt, während der Kinderarzt im Raum war und ihn untersuchen wollte. Die Praxis an sich ist für ihn nicht negativ besetzt. Er fängt nur an zu weinen, wenn er den Arzt sieht.
Nun hatten wir letzte Woche eine Vorsorgeuntersuchung (die U zum 2. geburtstag). War eh ein schlechter Zeitpunkt, weil J. letzte Woche insgesamt sehr ängstlich war (weil ich ihm einen Splitter aus dem Fuß gemacht habe... das ist aber ne andere geschichte). Zuerst sind wir mit einer Frau aus dem Team in einem Raum zum Klötzchen versenken und Wörter nachsagen gegangen. Da war er schüchtern und eher klammrig, hat aber nicht geweint. Hat sich sogar ein, zwei Wörtchen entlocken lassen. Dann sind wir in den Behandlungsraum. Dort wurde er von der selben Frau gemessen und gewogen. das war auch okay. Als dann der Arzt rein kam, kam die mittlerweile schon gewohnte Reaktion: J. brüllt panisch. Der Arzt hat dann in den Rachen und in die Ohren geguckt. Alles natürlich nur unter Gegenwehr J.s.
Nun ist es schon seit fast einem Jahr so, dass J so schlimme Angst vor dem Arzt hat und es scheint nicht besser zu werden. Nachdem der Arzt den Raum verlassen hat, hat J. sich recht schnell beruhigt. Als er noch im Raum war, hat der Arzt ein paar Bemerkungen gemacht, die mich gestört haben von wegen "der meckert aber viel". Er hat J.s Angst nicht ernst genommen.
Wäre das für euch ein Grund den Arzt zu wechseln? Ich mag das Team. Den Arzt finde ich okay, aber nicht supertoll. Da J. aber eben vor ihm und nicht vor dem, was er tut Angst hat (er weint sobald, der Arzt den Raum betritt), glaube ich nicht, dass sich die Situation einfach oder schnell beheben ließe. Und wenn J. so drauf ist, kann natürlich auch keine vernüftige Vorsorgeuntersuchung gemacht werden.
Ich kann schlecht denken, wenn ich mit panisch brüllenden Kind neben dem Ohr gefragt werde, ob sonst noch irgendetwas sei. Daheim hab ich gesehen, dass J. im letzten Jahr wenig zugenommen hat und seine Kurve verlassen hat. Ist jetzt nicht dramatisch, hätte ich mit klarerem kopf aber vllt doch angesprochen.
Was mich vom Wechseln abschreckt, ist der Aufwand (rum telefonieren) und die Tatsache, dass ich ja sonst nicht akut unzufrieden mit der Praxis bin...
was meint ihr? Wechseln?