Was sollen Lehrpersonen tun dürfen?

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  • auch keine Desinfektion auf offene Wunden (Handdesinfektion bei bestimmten Infetionskrankheiten ist noch mal eine andere Geschichte)


    Ich selber desinfiziere Bagatellwunden allerdings sowieso nie, von daher tangiert mich das herzlich wenig. und bei größeren Verletzungen sollte sowieso jemand kommen können, der das Kind abholt und zum Arzt geht - oder der Arzt wird gerufen.

    ...so ein Vorgehen hätte ich mir gewünscht, als das (Grundschul)Kind aus dem Sprint (Sportunterricht) auf dem Asphalt hingeknallt bzw. auf so losen Steinchen weggekullert ist. Niemand hat mich angerufen (bei 2 anwesenden Lehrkräften, 2 Praktikantinnen und 1 Praktikanten auf 15 Kinder), statt dessen haben sie sämtliche Schürfwunden mit normalem Pflaster "verpflastert" *headdesk* - ohne vorher irgendwas zu reinigen, wohlgemerkt. Nachher hat es uns 2 Stunden und viele Tränen gekostet, die Pflaster und dann die Steinchen zu entfernen



    Insofern: ich werde am liebsten angerufen, weil ich bisher - und das war jetzt nur das jüngste Beispiel - schon sehr viel Unsinniges hinsichtlich "Erstversorgung" erlebt habe.

    • Offizieller Beitrag

    @gaagii ja, unsere ärgert sich auch viel :(
    Ich hab seit wir sie haben angst, dass sie deinen Weg wählt, den ich verstehe aber mit Bestürzung gelesen habe. So eine finden wir nie wieder in unserer region.


    Und ich finde das total problematisch.
    Ich musste für sie nämlich auch schon zeugin aussagen weil eltern die ihren eigenen hintern retten wollten, sie auflaufen lassen wollten. Aber da ich dabei war, ging es für sie aus.


    Diese regeln machen das erzieherwesen quasi unmöglich. Wie sagte mal ein trainerausbilder? Man steht immer mit einem bein im knast.

  • hier musste beim letztjährigen landwirtschaftspraktikum ein junge mit hubschrauber vom sehr abgelegenen hof in die klinik geflogen werden, weil irgendwas mit dem insulin schief gelaufen war. es war extrem eng und er schwebte in lebensgefahr.


    die eltern kenne ich ziemlich gut und die haben darüber später mit einem schulterzucken berichtet. sei "ja nochmal gut gegangen".


    aber stellt euch klagefreudige leute vor, die hätten bestimmt einen fehler bei den betreuenden gefunden. möglicherweise auch zu recht, ich weiss es nicht. jedenfalls kann ich verstehen, dass es da den wunsch nach absicherung gibt. andererseits verstehe ich auch die leute, die eine immer stärkere formalisierung des zusammenlebens furchtbar finden. geht mir nämlich auch so.

  • klar gibt es solche Fälle. Aber das kann doch letztlich immer passieren, oder? Und ich schrieb ja auch, wenn das Kind - in Abhängigkeit vom Alter - absolut schlecht wirkt, dann schickt man es nicht los. Da würde ich auch bei erwachsenen reagieren.


    Aber die Konsequenz ist ja hier die folgende:
    Kind sagt in der Schule nichts, hält die 2 Stunden noch aus und geht dann nach Hause. Hier kann genauso etwas passieren, umkippen, etc. evtl erhöht sich sogar das Risiko, da es noch länger ausgehalten hat.
    Die Alternative wäre ein Anruf "Frau ebura, ihre Tochter hat Kopfweh, fühlt sich aber ansonsten fit, wie sollen wir denn weiter verfahren?"
    Dann kann ich drum bitten, sie heimzuschicken und melde mich nun in regelmäßigen Abständen bei ihr, weiß aber zB vielleicht auch, dass sie öfters bei Wetterumschwung Probleme hat.
    Ich würde gar nicht erwarten, dass dieLehrperson diese Entscheidung trifft, aber warum wird mir das als Mutter abgesprochen? Schließlich kontrolliert auch niemand, ob ich sie dann wirklich nach Hause begleite, oder sie einfach nur in Anfang nehme, und dann gleich wieder zur Arbeit fahre?


    Ich fände es einfach nur gut, wenn die Eltern eine größere Entscheidungsfreiheit hätten. Gerne schriftlich festgehalten. Warum könnte ich dir nicht @gaagii zB eine schriftliche Erlaubnis geben, kleine Wunden zu versorgen und leicht zugängliche Fremdkörper zu entfernen? Ich würde davon ausgehen, dass dann im Zweifelsfall ja dennoch ein Arzt gerufen würd (Finger ab,...) oder die Eltern verständigt, wenn zB der Splitter tiefer sitzt.
    Ich würde lieber so eine Erlaubnis geben, als mein Kind dann evtl lange warten zu lassen oder ihm sogar die Verantwortung zu übertragen (ich halte es noch aus, ich versorge die wunde selber). Etc

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • ja, ich finds grausam. gesunder menschenverstand bleibt einfach auf der strecke. und dann kommts soweit wie in den usa, wo man jemandem, der auf der strasse einen herzinfarkt erleidet einfach liegen lässt, aus angst vor rechtlichen konsequenzen.
    und da spielt imho auch die frage rein, dass man alles kontrollieren will, immer mehr sicherheit. die uns letztlich aber nicht mehr leben lässt. das fängt schon mit dem beständigen halten der kinder auf den spielgeräten an, anstatt sie selber machen lassen.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Gibt es eigentlich die Möglichkeit die Lehrer abzusichern, damit die auch kleinere Wunden erst versorgen dürfen, auf Klassenfahrten oder so?
    Die Große fährt im September auf Klassenfahrt weit weg, die Klasse wird an einer Ausgrabung teilnehmen, gut 5-6 Std Fahrt mit dem Zug entfernt, da werden sicher einige Kratzer/Wunden entstehen, die auch mal ausgespült und desinfiziert werden müssen.
    Und bei einigen Kindern der Klasse bin ich mir fast sicher, dass die keine Ahnung haben wie man das macht.
    Meine Kinder können das, die olle Hypochonderbande ;)
    Ich kann ja schlecht von HH nach Thüringen fahren um zu gucken ob sich das entzünden könnte.

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

    • Offizieller Beitrag

    dieses beispiel zeigt sehr deutlich, warum sich einrichtungen doppelt und dreifach absichern.


    rechtschutzversicherungen tun ihr übriges und leute, die so drauf sind, haben meist eine.


    da wird dann wegen jedem mist geklagt und so entstehen hunderte von verordnungen...

    Traurig, nicht?
    Ich finde es schade, dass in manchen Belangen in unserer Gesellschaft so eine Misstrauenshaltung vorherrscht...


    Trin: ich fand (und finde) das Ordnersystem super. Auch in stressigen Situationen finde ich es einfacher, als Infos aus einem Computer zu holen - allerdings muss man dazu sagen, dass das Notfallblatt pro Schüler auch genau das ist: EIN BLATT - Notfallnummern, allfällige Unverträglichkeiten, Allergien und Einverständniserklärungen, "Auffälligkeiten" im Impfstatus, die für einen Notfall wichtig sind (der Notfall in der Klinik muss nur wissen, ob das Kind Tetanus geimpft ist und auch dann muss das Personal die Entscheidung der Eltern abwarten).


    Das mit der Sonnencreme werde ich nie verstehen, ehrlich nicht... Ich hätte meine Kinder schlichtweg nicht in Betreuung geben können, wenn sie nicht eingecremt werden dürfen im Laufe des Tages.
    Ich creme normalerweise "auf Verdacht" und melde morgens: "Eingecremt" oder "Oops, sorry, habe zuhause das Wetter falsch eingeschätzt, Kind ist nicht eingecremt".


    Liebe Grüsse


    Talpa


  • Kind sagt in der Schule nichts, hält die 2 Stunden noch aus und geht dann nach Hause. Hier kann genauso etwas passieren, umkippen, etc. evtl erhöht sich sogar das Risiko, da es noch länger ausgehalten hat.
    Die Alternative wäre ein Anruf "Frau ebura, ihre Tochter hat Kopfweh, fühlt sich aber ansonsten fit, wie sollen wir denn weiter verfahren?"
    Dann kann ich drum bitten, sie heimzuschicken und melde mich nun in regelmäßigen Abständen bei ihr, weiß aber zB vielleicht auch, dass sie öfters bei Wetterumschwung Probleme hat.
    Ich würde gar nicht erwarten, dass dieLehrperson diese Entscheidung trifft, aber warum wird mir das als Mutter abgesprochen? Schließlich kontrolliert auch niemand, ob ich sie dann wirklich nach Hause begleite, oder sie einfach nur in Anfang nehme, und dann gleich wieder zur Arbeit fahre?

    ja, aber im fall a) hat die schule die rechtliche verantwortung, im fall b) die eltern. eine rein formale angelegenheit.


    ich denke, das ist der knackpunkt.

    • Offizieller Beitrag

    Gibt es eigentlich die Möglichkeit die Lehrer abzusichern, damit die auch kleinere Wunden erst versorgen dürfen, auf Klassenfahrten oder so?
    Die Große fährt im September auf Klassenfahrt weit weg, die Klasse wird an einer Ausgrabung teilnehmen, gut 5-6 Std Fahrt mit dem Zug entfernt, da werden sicher einige Kratzer/Wunden entstehen, die auch mal ausgespült und desinfiziert werden müssen.
    Und bei einigen Kindern der Klasse bin ich mir fast sicher, dass die keine Ahnung haben wie man das macht.
    Meine Kinder können das, die olle Hypochonderbande ;)
    Ich kann ja schlecht von HH nach Thüringen fahren um zu gucken ob sich das entzünden könnte.

    Ich wäre als Aufsicht bei so einer Ausgrabung gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich das nicht dürfte...
    Das ist Hochrisikoumgebung im Falle von Tetanus - da bin ich sogar so übergriffig und frage den Impfstatus meiner Studis ab...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Trin hat das doch sehr anschaulich erklärt.
    Das hat gar nix mit Mißtrauenshaltung zu tun. Es langt ein Elternpaar in einer Klasse von 30 Kindern. Und aus eigener Erfahrung kann ich sagen, so ein Elternpaar gibt es immer.
    Hier erst wieder erlebt - Schüler verletzt sich selbst! - und die Eltern drohen den Lehrern mit Anzeige.
    Ich würde daher auch immer schauen, mich bestmöglich abzusichern.


    So wie ich das verstanden habe, ist es doch möglich, als Elternpaar sein schriftliches ok zu bestimmten Dingen zu geben? Das sind doch dann auch Sachen, die mit Lehrer und am besten noch Elternbeirat besprochen werden können?


    Ich denke, das ist sowieso das wichtigste, dass alle Beteiligten klar darüber sind, wie eine Situation gehandhabt wird.


    Irgend jemand hat hier geschrieben... Kind hatte sich nicht mit Sonnenschutz eingecremt. Da kann es auch gut gewesen sein, dass die Lehrerin was gesagt hat und Kind halt nicht gehört hat.
    Hier im Kiga wird kommuniziert, wir können nicht alle eincremen, bitte machen sie das selbst. Ich finde das in Ordnung. Ich weiß woran ich bin und kann dementsprechend handeln.


    edit: @Havanna - das ist doch das beste Beipsiel. Besprecht das vorher mit dem Lehrer und den Schülern!

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    Einmal editiert, zuletzt von claraluna ()

  • @VivaLaVida ja, das ist mir schon klar. Aber gerade das finde ich ja so bescheuert, aus Angst vor irgendwelchen rechtlichen Konsequenzen leiden die Kinder evtl sogar mehr oder werden einem höheren Risiko ausgesetzt. Ich hätte als Elternteil einfach gerne die Möglichkeit, da selber zu entscheiden und eventuelle Befugnisse zu erteilen.
    Und so zB zu entscheiden, dass mein Kind mit bekannten regelschmerzen mittags heimgehen darf und sich mit Wärmflasche vor den TV legen darf.
    Denn die Alternative wäre eben nicht,Vegas ich sie 10min später abhole, sondern dass sie entweder länger warten muss oder (weil sie das weiß) lieber nichts sagt, eine Ibu nimmt und aushält und dann später wesentlich angeschlagener heimgeht.

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    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Danke Talpa!
    ich denke mal, das wissen an sich die Eltern, sollten die Lehrer vllt. noch mal einen Laufzettel durch schicken, inkl. dem Einverständnis mit Octenisept oder ähnlich wirksamen Zeugs versorgen zu dürfen.
    Aber so paranoid wie sich ein paar Eltern dieser Klasse entwickelt haben....uaaah, dann nölen die wieder rum, dass es niemanden was angeht, etc.pp. #haare #stirn


    *überleg: sollte ich einen kleinen Erstversorgungskurs in der Klasse geben? Und für alle Kinder mein übliches Unterwegs-Set einpacken? da ist alles dabei*

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    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • ich muss jetzt aber auch unsere weiterführende Schule mal loben, die reagieren da durchaus erstmal besonnen, auch wenn sie bestimmte Dinge nervigerweise trotzdem nicht dürfen. Aber dort gibt es durchaus die Möglichkeit sich erstmal auszuruhen und später wieder am Unterricht teilzunehmen. Oder mit Begleitung eine weile an die frische Luft zu gehen.


    Einmal riefen sie wegen E an, die Asthmaprobleme hatte und ein Hub ihres Sprays nicht die erwünschte Linderung brachte und sie darauf Panik bekam. Ich hätte ca 90 Minuten gebraucht, mein Mann ähnlich, also eh nichts mit schnell reagieren. Ich sprach dann mit der Tochter, sie sollte nochmal einen Hub nehmen, dann etwas beruhigen etc, klärte anschließend noch mit der Verantwortlichen was ich mit Tochter besprochen hatte und wenn es nach dem Medikament und etwas Ruhe nicht besser würde, sollen sie einen RTW rufen, da ich dann eh zu langsam wäre. Das funktionierte zum Glück auch sehr unaufgeregt.

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    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Hallo,


    Selbstverständlich dürfen kleine Wunden versorgt werden und auch größere Verletzungen, so weit es im Rahmen der 1. Hilfe geschieht.


    Alles was darüber hinaus geht (Medikamentengabe, Salben, alles, was in den Körper eindringt, dazu zählt halt auch Sonnencreme, weil sie in die Haut eindringt) dürfen wir tatsächlich nicht machen, es sei denn, es liegt eine ärztliche Verordnung vor.


    Zum Desinfizieren habe ich ja schon geschrieben, das wird auch von Eltern selten so gemacht, daß es wirklich effektiv ist (zu wenig, zu kurz, nur einmal...) , also kann man es in den meisten Fällen auch ganz weglassen - oder die Wunde ist so groß, daß sie sowieso ärztlich versorgt werden muss. Da habe ich so gar kein Problem damit.


    Beim Thema Wundversorgung ändern sich die Empfehlungen ja sowieso alle Nase lang, früher mal hieß es Luft ran, seit ein paar Jahren feuchte Heilung, also (fast) immer erst mal abdecken.


    Bei der vorherigen Weiterbildung hieß es noch, Schürfwunden außer bei sichtbarer grober Verschmutzung nie auswaschen sondern der Wunde selbst die Reinigung überlassen, auch Steine nicht entfernen, das darf nur ein Arzt unter sterilen Verhältnissen.
    Und bei der letzten hieß es denn, kurz unter fließendem Wasser ausspülen lassen bis die Wunde optisch sauber ist, aber nur, wenn das Kind es toleriert, dann lufttrocknen lassen und dann abdecken.
    Keine Desinfektion in dem Falle, bringt in der Regel eh nix außer Stress und wie schon geschrieben, wir dürfen eh nicht (auch nicht mit Schreiben der Eltern, es müsste tatsächlich eine ärztliche Anweisung vorliegen wie für ein Medikament - und wer macht das schon?) .


    Das Problem mit dem heimschicken hat ja jemand schon geschrieben.
    So lange für dieses Kind offiziell Schule/Hort ist, haben die Pädagogen die Aufsichtspflicht, nur der KÖNNEN sie nicht nachkommen, wenn sie das Kind unbeaufsichtigt früher nach Hause gehen lassen. Sie verstoßen rein rechtlich also wissentlich gegen ihre Aufsichtspflicht, noch dazu bei einem Kind, daß sich bekanntermaßen nicht wohl fühlt.
    Das heißt, wenn dem Kind dann etwas passiert (oder das Kind was anstellt, soll es ja auch geben), sind SIE dran und die Eltern klagen zu recht.


    Und gesunder Menschenverstand hin oder her - nein, mit so etwas möchte ich mich nicht auch noch rumschlagen müssen.


    Und klar kann man anrufen - nur wie geschrieben, da gab es schon die tollsten Sachen mit "Hab ich so aber nieee gesagt" - und man hat einfach keinen Nachweis.

  • Deswegen würde ich es ja nur zu gerne schriftlich bestätigen, hätte ich null Probleme mit.
    Einfach da die Alternative für (m)ein Kind evtl deutlich unangenehmer oder sogar gesundheitsgefährlicher ist.


    Meine Kritik bezog sich auch nicht auf die entsprechenden Fachkräfte, die natürlich nur im Rahmen ihrer und dergesetzlichen Möglichkeiten handeln können (würde ich natürlich privat auch nicht riskieren wollen), sondern auf bestimmte Regeln bzw die Möglichkeit da verklagen zu können. Weil es manchmal echt absurd und für die Kinder schädlich ist.

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    Martin Luther King, Jr.

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    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Als ich an einer Schule gearbeitet habe, habe ich das relativ individuell gehandhabt. Ähnlich wie Trin, bei manchen Eltern ruft man halt an und holt sich das ok, manche ruft man grundsätzlich an und macht gar nix, bei manchen verarztete ich grundsätzlich.


    Letzteres war bei einem Chaosbub, der mindestens einmal in der Woche irgendwas hatte und die Mutter bat mich inständig, das zu übernehmen.


    Total blöd finde ich das bei zecken: die sollten ja grundsätzlich so schnell wie möglich entfernt werden und ich kann das auch- darf es aber nicht. Auch hier hab ich versucht, die Eltern anzurufen und das Vorgehen abzusprechen, aber immer erreicht man die ja auch nicht.
    Bienenstachel hab ich immer entfernt, da war mir die Gefahr zu groß, dass die Kinder die Giftblase reindrücken.

  • Lehrer müssen doch einen 1. Hilfe Kurs machen, oder? Wieso überhaupt, wenn sie dann nicht mal einen Bienenstachel rausziehen dürfen?
    In den Klassen meiner Kinder sind eine Reihe kranker Kinder (Diabetes, Rheuma, Epilepsie). Die Lehrer müssen dort alle regelmäßig einen Erste Hilfe Kurs machen, die Rheuma-Kinder nehmen ihre Tabletten selber ein, die Diabetiker dürfen halt immer was essen, bei den Kindern mit Epilepsie muss dann eben das Kind in stabile Seitenlage gepackt und der Rettungswagen geholt werden (war noch nie notwendig, die Schüler sind durch die Medikamente anfallsfrei). Die Lehrer haben diesen Erste Hilfe Kurs anscheinend an ihrem "pädagogischen Tag" gehabt, an dem schulfrei ist und dann alle Lehrer da sind und Zeit haben. Erstversorgung von Wunden machen dort alle, dann werden aber die Eltern benachrichtigt. Ich fidne die Regelung so in Ordnung.
    Hagendeel

  • Ich gehe davon aus, dass Lehrer/innen in der gleichen rechtlichen Situation sind, wie beispielsweise Betreuer einer Ferienfreizeit. Und da hat es im letzten Jahr auch Ausmaße angenommen, die einfach nur noch absurd waren.


    Es reichte NICHT, dass Eltern eine Erklärung abgaben, dass ihre Kinder bei kleinsten Verletzungen behandelt werden dürfen.
    Es reicht NICHT, dass Eltern eine Erklärung abgaben, dass ihre Kinder auf einem Extrazettel aufgeführte Medikamenten nehmen dürfen und zwar nach eigenem Ermessen oder nach beiligenden Erklärungen dazu.
    Es sollte ein ärztliches Attest sein.


    Und genau dabei streikten dann die hier ortsansässigen Kinderärzte und haben sich mit der Kirche, die die Ferienfreizeit verantstaltete, in Verbindung gesetzt. Was genau dabei besprochen wurde, weiß ich nicht. Aber danach waren elterliche Erklärungen dann in Ordnung. Denn die Kinderärzte haben sich geweigert, zu attestieren, dass ein Kind bei Kopfschmerzen ein Mittel nehmen darf, bei Allergien ein Allergiemittel etc, was den Bedarfsfall angeht. Bei Dauermedikamenten sah es anders aus.


    Ich kann da durchaus beide Seiten verstehen, denn ich glaube schon, dass es eine Reihe von völlig hirnrissigen Eltern gibt, die an jeder Handhabung einen rechtlichen Fall draus machen können und glauben ,sie wären im Recht. Aber wenn das zu Auswüchsen führt, die jegliches menschliches Handeln ad absurdum führt, dann ist schon länger was gewaltig schief gelaufen.


    Gruß

  • Wo kommt denn eigentlich diese Klagebereitschaft her?
    Ich kann mich aus meiner Kindheit nicht dran erinnern, dass da ein großes Gewese drum gemacht wurde, meine Eltern berichten ähnliches.


    Das war ja auch noch vor Zeiten von Handy und Co, da wäre ein schnelles erreichen und abholen gar nicht möglich gewesen.

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    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ebura, die muss es aber in irgendeiner Form schon gegeben haben.
    Denn ich war in meiner Kindheit und Jugend im Jugend-Rot-Kreuz. Und selbst wir haben schon bei gebracht bekommen, dass das Leisten von Erste Hilfe an einem Unfallort einen immer mit einem Bein vor Gericht stehen lässt.


    Und das ist jetzt locker 40 Jahre her.