KFO Behandlung abbrechen?

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  • Mein Sohn hat einen Rückbiss und hat die zweite Spange seit Sommer. Da er sie aber nur nachts anzieht (tagsüber krieg ich ihn einfach nur selten, wir haben noch genügend andere Baustellen und er verweigert sich), tut sich einfach nada. Wir haben wirklich schon viel drüber geredet, aber es nützt nichts. Nun hat der KFO eine letzte Frist gesetzt, dann wird abgebrochen. Nun ist auch noch einDraht an der Spange gebrochen und ich finde diese Woche einfach erst spät Zeit, dort aufzuschlagen. Keine Ahnung, ob der Arzt dann sagt, nö, wir brechen lieber ab, als das zu reparieren...?


    Wenn wir jetzt abbrechen und in 2 Jahren eventuell beim Sohn eine Einsicht/bessere Frustrationstoleranz da ist, können wir dann nochmal bei einem anderen KFO anfangen und die private Kasse (plus Beihilfe) würde es noch übernehmen? Hat da jemand Erfahrung?
    Andererseits denke ich, ein Rückbiss (ich hab auch einen) ist zwar nicht schön, aber nicht notwendigerweise ein Problem. Kann natürlich sein, aber kann gibt es immer...

  • Es gibt auch die Möglichkeit, zu pausieren, wenn z.B. dass kind gerade nicht mitarbeiten kann.
    So hat es zumindest unsere KiO erklärt und vermutkich wird es bei meiner Tochter aktuell darauf hinauslaufen.

    Liebe Grüße
    Martina


    Tochter 05/2004
    Sohn 04/2015

    Tochter 01/2019

  • Was heißt Rückbiss? Beißt er sich mit den unteren Frontzähnen oben in den Gaumen?
    Wie alt ist dein Sohn, hat der KFO eine Handwurzelaufnahme gemacht, um den ca. Zeitpunkt der größeren Wachstumsschübe zu berechnen. Die muss man nämlich bei so einer Fehlstellung ausnutzen.
    Und so eine Fehlstellung macht mehr, als nur die Optik. Die Kiefergelenke arbeiten im falschen Winkel, die Verzahnung ist nicht korrekt, was wiederum die gesamte Statik verändert, in jungen Jahren kann der Körper das noch gut abfangen, aber später hat man dann Probleme unterschiedlicher Art, aber meisten mit dem Bewegungsapparat.


    Aber je nach Priorität der Baustellen, st KFO wahrscheinlich das,was man am Besten pausieren lassen kann.

    „Indianer sind entweder auf dem Kriegspfad oder rauchen die Friedenspfeife. Geschwister können beides.“
    Kurt Tucholsky

  • Ich möchte auch gerne noch einmal auf die Wichtigkeit einer KFO Behandlung aufmerksam machen.
    Ich war als Jugendliche auch in Behandlung und habe die Klammer nicht wichtig genug genommen. Die Quittung habe ich seit Jahren. Angefangen mit Hüft- und Rückenproblemen. Jahrelange Dauerkopfschmerzen, Kiefer und Zahnschmerzen, Zungenpressen, Zähneknirschen und jetzt auch noch eine chronische Kehlkopfentzündung. Wirklich behandelbar nur noch durch eine neue KFO Behandlung, die aber jetzt nur noch durch eine aufwendige und risikobehaftete Kieferoperation durchführbar wäre. Dabei müsste der Kiefer durchtrennt und nach vorne verlagert werden. Irreversible Nervenschäden könnten eine Nebenwirkung sein... Ich habe mich für den Dauerschmerz mit immer wieder Physiotherapie um die Schmerzspitzen zu behandeln entschieden.
    Bitte auf keinen Fall das Zeitfenster für eine KFO Behandlung verpassen !

  • Am Besten rufst du deine KK mal an. Eigentlich kannst du einfach aufhören und die bis dato entschanden Kosten selber tragen, das ist aber bei Beihilfe ganz anders, dazu kann ich nichts sagen. Ich würde da mich eher auf andere Baustellen konzentrieren, ich kenne viele die als Erw. noch alles nachgeholt haben. Bei normalen KK muss halt die Behandlung bis 18 abgeschlossen sein.

  • Meiner Erfahrung nach wird es zu einem späteren Zeitpunkt nicht einfacher. Ich hatte mit 21 eine Zahnspange (ein paar Jahre lang), was ebenfalls sehr nervig und belastend war.
    Aber ich bin im Nachhinein wahnsinnig froh, dass ich es dann doch noch gemacht habe. Kieferschäden habe ich trotzdem,-wahrscheinlich wäre es besser gewesen es früher abzuschließen, aber im Nachhinein natürlich schwer zu sagen.

  • Nein, er beißt sich nicht in den Gaumen. Die Zähne sind nur zu weit hinten.
    Ich kenne noch mehr Menschen, bei denen die Kieferstellung nicht optimal ist. Und nur einen Fall, wo es kritisch war. Ich frage mich, ob ein KFO wirklich abschätzen kann (oder will), ob es sich lediglich um ein "Schönheitsproblem" handelt, oder ob die Nicht-Behandlung sehr wahrscheinlich zu Schmerzen/Schäden o.ä. führt. Ich habe bis jetzt den Eindruck (nach den Gesprächen anfangs), dass es eher ein "wäre besser wenn" ist als ein "muss sein".

  • Meine Tochter hat einen Kreuzbiss und befindet sich deshalb seit einiger Zeit in KFO Behandlung (sie ist 6). Wie alt ist denn dein Sohn? Beim Kreuzbiss ist es sehr wohl ein Problem, das nicht nur kosmetisch ist sondern so einiges nach sich ziehen kann. Meine Freundin hat auch einen, der nicht behandelt worden ist, und kämpft nun ebenfalls sehr mit den Auswirkungen. Wie das bei einem Rückbiss ist, weiß ich nicht. Evtl. nochmal eine Zweit- oder Drittmeinung einholen? Zahlt es bei euch komplett die Krankenkasse? Das ist ja manchmal auch ein erster Anhaltspunkt, ob die Behandlung medizinisch notwendig ist oder nicht.


    Ob man eine Pause machen kann, hängt wohl davon ab, was gemacht wird. Bei uns wäre es so, dass sich der Kiefer dann praktisch recht schnell wieder zurückformen würde. Es gäbe also keinen Stillstand sondern einen Rückschritt. Bevor ihr also abbrecht, solltet ihr das unbedingt klären.


    Feste Spange fände ich auch noch eine Idee, auch wenn die andere Nachteile hätte.

  • Nein, er beißt sich nicht in den Gaumen. Die Zähne sind nur zu weit hinten.
    Ich kenne noch mehr Menschen, bei denen die Kieferstellung nicht optimal ist. Und nur einen Fall, wo es kritisch war. Ich frage mich, ob ein KFO wirklich abschätzen kann (oder will), ob es sich lediglich um ein "Schönheitsproblem" handelt, oder ob die Nicht-Behandlung sehr wahrscheinlich zu Schmerzen/Schäden o.ä. führt. Ich habe bis jetzt den Eindruck (nach den Gesprächen anfangs), dass es eher ein "wäre besser wenn" ist als ein "muss sein".

    Es gibt klare Richtlinen, Schönheitssache wird von der Kasse nicht mehr bezahlt. daher gibt es nur Behandlung bei medizinischer Indikation.


    NanaBaby, hat sie Kreuzbiss bei den bleibenden Zähnen? Dann sehe ich das auch so, aber nicht, wenn der bei den Milchzähnen ist, weil die bleibenden meistens weiter nach außen wachsen und sich gut eingliedern. Wichtig ist, das die Kinder die Zungendysfunktion bei der Logo umtrainieren.

    „Indianer sind entweder auf dem Kriegspfad oder rauchen die Friedenspfeife. Geschwister können beides.“
    Kurt Tucholsky

  • Schönheitssache wird von der Kasse nicht mehr bezahlt. daher gibt es nur Behandlung bei medizinischer Indikation.

    Medizinische Indikation ist aber sehr dehnbar. Ist viel "könnte" dabei, sogar der KFO gibt zu, dass da einiges ein "Grenzbereich" ist oder zumindest so diskutiert wird. Optimierungswut nenne ich es.
    Was nicht heißt, dass ich meinem Kind nicht gönne, dass es perfekt gestellte Zähne hat. Und natürlich gibt es auch häufig einen großen Leidensdruck. Aber eben nicht nur. Und ich sehe es so: Wenn mein Sohn zu jung ist, um es einzusehen und so wenig frustrationstolerant, um es einfach zu machen, auch wenn es ihn sehr stört, dann bin ich nicht bereit, ihn weiter zu bebabbeln und Druck auszuüben.