Mal ne ganz blöde Frage (betrifft VBAC)

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  • Nein es geht nicht um mich, aber fände Meinungen dazu generell interessant.


    Habe mich mit einer Mutter unterhalten die ihr erstes Kind per KS bekommen hat, Nummer zwei und drei erfolgreich spontan. Sie wollte zwar ursprünglich gerne mehr als drei Kinder, ihre Klinik und ihre Gyn hätten aber abgeraten, da auch bei VBAC jede Schwangerschaft die Narbe schwächen würde und somit jede Schwangerschaft das Risiko einer Uterusruptur erhöht.
    Außerdem meinte sie dass man auch nach einer VBAC mindestens ein Jahr verhüten müsse um die Narbe nicht mit zu schnell aufeinanderfolgenden Schwangerschaften zu überlasten. Dieses Problem haben Mütter ohne Narbe ja nicht.


    Auch wenn wir keine weiteren Kinder planen wollte ich einfach interessehalber mal nachfragen welchen Infostand ihr bezüglich dieses Themas habt!

  • hier war die Empfehlung sowohl von Klinik als auch Frauenarzt mind. 1 Jahr bis zur nächsten Schwangerschaft zu warten, damit die Narbe eine Chance hat, ausreichend fest zu werden. "Warnend" wurde abgeraten früher als 6 Monate nach KS wieder schwanger zu werden. Auch war die Rede davon, dass man nicht mehr als 3 KS haben sollte, das hängt aber auch von dem Gewebe und der Wundheilung der Frau ab. Wir haben im Bekanntenkreis eine Mutter mit 5 KS Kindern. Geht also auch :)


    Man kann fie Narbe übrigens per US messen lassen, so kann eine Prognose gegeben werden, ob schon frühzeitig Gefahren von ihr ausgehen.

  • Hallo Exon! Ja, dass man nach einem KS ein Jahr warten soll ist ja allgemein bekannt, mir ging es aber um die Frage wie lange man nach VBAC mit der nächsten Schwangerschaft warten soll. Die Narbe wird ja bei einer spontanen Entbindung logischerweise nicht neu eröffnet und OHNE Narbe braucht man ja eigentlich keine Wartezeit einhalten.

  • Ich habe das noch nie gehört und mir wurde das nach meinem VBAC auch von niemandem gesagt.


    Das heißt ja allerdings nicht, dass es nicht richtig ist.


    Edit: ich habe auch nur ein Kind spontan nach Sectio entbunden, vielleicht würde das bei einer weiteren Schwangerschaft angesprochen. Keine Ahnung.

    „Power to the peaceful“

    2 Mal editiert, zuletzt von clover ()

  • Ich hab 2 Kinder spontan nach Kaiserschnitt geboren und es war wenn überhaupt nur die Rede von dem zeitlichen Abstand zwischen den Schwangerschaften. Das war bei mir aber eh kein Thema, weil meine Kinder alle im 4-Jahres-Abstand geboren wurden. Dass ich besser nicht mehr als 3 Kinder bekommen sollte aufgrund der Narbe, hat mir nie jemand gesagt und hab ich auch noch nie was von gehört.

  • Meines Wissens nach ist die Chance einer Uterusruptur bei einer VBAC ähnlich groß wie bei der 2. oder 3. oder 4. usw. spontanen Geburt nach dem Kaiserschnitt. Midwifethinking hat in ihrem Blog darüber geschrieben (making a mountain out of a mole hill oder so ähnlich hieß der Artikel).

  • Vielleicht spielt es auch eine Rolle, welche Art von Kaiserschnitt gemacht wurde. Soweit ich weiß, verheilen Querschnitte (die heute üblich sind) recht gut, so dass das Risiko einer Uterusruptur auch nicht so hoch ist wie beispielsweise bei einem Längs- oder T-Schnitt.


    Vielleicht gab es früher mehr Längsschitte? #gruebel


    Ich hatte einen T-Schnitt (Frühchen), und mir wurde auch geraten, mindestens 1 Jahr zu warten bis zur nächsten Schwangerschaft. Letztlich war ich nach 6 Monaten wieder schwanger, und die Ärzte waren dann überraschenderweise ziemlich entspannt (jedenfalls entspannter als ich), was das Risiko einer Uterusruptur anging. Wobei mir zu einem erneuten Kaiserschnitt geraten wurde, weil das Risiko einer Uterusruptur angeblich nur während der Wehen erhöht ist und nicht durch die Schwangerschaft an sich.


    Der Kaierschnitt bei der Folgeschwangerschaft war im Übrigen auch die richtige Entscheidung - denn obwohl die Messungen im Vorfeld allesamt "gut" waren, stellte sich beim Kaiserschnitt dann heraus, dass die Gebärmutterwand schon sehr ausgedünnt war (aber wie gesagt: T-Schnitt).

    vOp2p2.png 

    There is no foot too small, that it cannot leave an imprint on this world.

  • Meines Wissens nach ist die Chance einer Uterusruptur bei einer VBAC ähnlich groß wie bei der 2. oder 3. oder 4. usw. spontanen Geburt nach dem Kaiserschnitt. Midwifethinking hat in ihrem Blog darüber geschrieben (making a mountain out of a mole hill oder so ähnlich hieß der Artikel).


    Echt?
    Ich dachte immer, dass mit der Zeit das Risiko einer Ruptur sinkt und habe das auch von FÄ und Hebamme gesagt bekommen. Bei mir wird Es jetzt die 4. Spontangeburt nach KS werden. Ich fühlte mich gerade so sicher :(

  • Jetzt nur mal so allgemein, ist das Risiko einer Ruptur wirklich so gering? Mir wurde nämlich gleich nach der "Entbindung" gesagt dass ich auf gar keinen Fall eine spontane Entbindung nach dem KS versuchen darf. Nein, war kein T- oder Längsschnitt.

    • Offizieller Beitrag

    Das Risiko hängt von vielen Faktoren ab wie zB Zeit die nach dem Kaiserschnitt vergangen Ist, gute Wundheilung, wie geschnitten und genäht wurde, oder ob man vor dem Kaiserschnitt schon eine vahinal Geburt hatte. Davon abgesehen ist das Risiko der ruptur gering - ich meine etwa 1 aus 100 bis 200 - und damit vergleichbar mit Notfällen wir zB Schulterdystocia oder nabelschnurvorfall. Und dann kommt es noch auf die Art der ruptur an, um zu wissen wie dramatisch die Situation ist. Maternal Death ist übrigens geringer für vbac als für wiederholten Kaiserschnitt .

    "C'est ici que l'aventure se mêle au vent de la mer."

    Pierre Marc Orlan


    If something won't matter in 5 years, don't waste more than 5 minutes worrying about it now.

  • Maternal Death ist übrigens geringer für vbac als für wiederholten Kaiserschnitt .

    Was mich allerdings beunruhigt, ist die Höhe der Sterblichkeit der Säuglinge bei einer Ruptur. In "Meine Wunschgeburt" steht, dass 2 bis 6 % der Kinder, deren Mutter eine Ruptur haben, daran sterben. Dann kommen noch die Fälle mit bleibenden Schäden dazu.


    Die Wahrscheinlichkeit für eine Ruptur nach einem KS (die Studienlagen für den Fall nach 2 KS ist wohl zu schlecht, um genaue Zahlen nennen zu können), liegt zwischen 0,06 und 2 %. Ich finde den Unterschied in den Zahlen schon signifikant. 2 % finde ich z. B. nicht gering.


    Ich hatte ja 2 KS und werde für die aktuelle Schwangerschaft wohl kein KH finden, das es mich bei meiner Vorgeschichte noch einmal spontan probieren lassen wird.

  • Ohne die genaue Datenlage zu kennen kann ich nicht entscheiden, ob der Unterschied signifikant ist.


    Und zum mütterlichen versus säuglingstod: da ich schon 4 Kinder habe, würde ich wenn es sein muß die Entbindungsart bevorzugen, die für MICH sicherer ist. Der Kinder zuliebe

  • Ich meinte, es ist schon ein Unterschied, ob die Gefahr nun bei 0,06 % oder bei 2 % liegt. Aber das sind die Zahlen, die man so liest und die beide auch in diesem Buch aufgeführt sind.


    Deiner Aussage zum Thema mütterlicher vs. Säuglingstod stimme ich dir komplett zu. Ich habe ja auch schon zwei kleine Kinder.


    Trotzdem macht es mir die Entscheidung nicht leicht. Falls ich überhaupt eine haben sollte, wonach es derzeit nicht aussieht.

  • ob die Gefahr nun bei 0,06 % oder bei 2 % liegt.

    Hi,


    das Risiko liegt zwischen 0,2 und 0,5%. Das heißt mit anderen Worten, daß 2 bis 5 von 1.000 Müttern mit einem Kaiserschnitt in der Vorgeschichte eine Ruptur erleben.


    Im einstelligen Prozentbereich liegen die Raten nur bei vorherigem Längsschnitt oder wenn es in der Vorgeschichte eine Ruptur gegeben hat.


    Die Unterschiede kommen daher, daß in den Studien unterschiedliche Einschlusskriterien herrschen, welche Frauen überhaupt eine vaginale Geburt anstreben. (z.B. dürfen Frauen mitmachen, die geringe Abstände zwischen den Schwangerschaften haben, die ein großes Kind erwarten, die einen T-Schnitt hatten usw.)


    Die Frage ist dann natürlich auch, welche Interventionen stattfinden, während der Geburt. (z.B. Einleitung, Wehentropf usw.)


    Je weniger rupturerhöhende Faktoren es gibt, desto besser natürlich die Ergebnisse.


    Ich habe allerdings noch nichts davon gehört oder gelesen, daß jede Schwangerschaft und Geburt die Narbe weiter schwächen würde.
    Meines Wissens ist es ein positiver Faktor, wenn nach dem Kaiserschnitt nochmal ne natürliche Geburt stattgefunden hat. Das widerspricht ja der obigen These.

  • Danke für eure Antworten! Generell habe ich das jetzt so verstanden dass zwar wohl das Rupturrisiko mit jeder Schwangerschaft ansteigt, insgesamt aber die Chancen auf eine spontane Entbindung logischerweise erhöht sind je mehr Kinder man nach KS geboren hat. Bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege!


    Eine weitere Frage ist mir eingefallen: Habe jetzt bei nahezu allen Geburtsberichten von VBACs gelesen dass die Kinder eine Kopfschwartenelektrode bekommen haben. Ist das Standard für VBAC oder war das Zufall und ggf haben andere Faktoren dazu geführt dass es gemacht wurde?


    Grüße und Danke!

  • Im Buch Meine Wunschgeburt steht davon nichts.
    So kann man doch auch überhaupt nicht entspannt gebären, Das wird meines Wissens nur in ganz wenigen Kliniken gemacht und nur dann, wenn man das CTG nicht gut ableiten kann.