Mal ne ganz blöde Frage (betrifft VBAC)

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  • Hallo,
    Die Begründung für die Vollnarkose macht einen gewissen Sinn, aber da würde ich mir im Fall der Fälle auch nochmal in einem anderen KH eine Zweitmeinung holen. In "unserem" KH sind blutverdünnende Medikamente kein Grund für Vollnarkose.


    Auch beim Diabetes gebe ich Dir Recht, die Unterzuckerung kann sicher was damit zu tun haben, die Unreife definitiv auch. Glukoseinfusion ist selten nötig. Normalerweise werden bei kleinen Kindern bzw. Diabetesmüttern beim Kind die BZ Werte nach der Geburt getestet, und nur falls diese zu niedrig sind, bekommt es Glukose / Nahrung, aber i.d.R. oral. Und es wird rasch zugefüttert (bzw. neim richtigen Personal angelegt), um eine Unterzuckerung zu vermeiden. Glukoseinfusion ist eher die Ausnahem, da würde ich jetzt nicht standardmäßig davon ausgehen.


    LG

  • Wie gesagt, es wird ja eh kein zweites Kind geben.


    "es wird rasch zugefüttert" ist meiner Meinung nach übergriffig und anmaßend ohne Ende. Und dann verlangen die tatsächlich dass man da noch stillen will oder sich stündlich die Melkmaschiene antut? Medizinisches fachpersonal missbraucht mein Kind mit Fertignahrung und macht mir dann Vorwürfe dass ich nicht voll Stillen konnte.

  • Wie gesagt, es wird ja eh kein zweites Kind geben.


    "es wird rasch zugefüttert" ist meiner Meinung nach übergriffig und anmaßend ohne Ende. Und dann verlangen die tatsächlich dass man da noch stillen will oder sich stündlich die Melkmaschiene antut? Medizinisches fachpersonal missbraucht mein Kind mit Fertignahrung und macht mir dann Vorwürfe dass ich nicht voll Stillen konnte.

    Deine Erlebnisse finde ich sehr bedauerlich.
    Aber irgendwie suchst du tatsächlich akribisch nach Dingen, die falsch gelaufen sein könnten.


    Hier von Missbrauch zu sprechen, wenn die Alternative vielleicht ein entwicklungsverzögertes Kind ist - wie hättest du wohl reagiert, wenn das passiert wäre?
    Wenn die Mediziner nicht rasch zugefüttert hätten, du wunderbar hättest stillen können, das Gehirn deines Kindes wäre aber mangelversorgt gewesen - wer hätte da denn "Schuld" gehabt in deinen Augen?


    Wie gesagt, es tut mir alles furchtbar leid für dich.
    Aber ich finde, man kann trotzdem froh sein über die Kenntnisse der heutigen Medizin.


    Manchmal sind es übrigens tatsächlich Pferde, wenn man Hufgetrappel hört.
    Auch wenn du ständig nach Zebras suchst.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • "es wird rasch zugefüttert" ist meiner Meinung nach übergriffig und anmaßend ohne Ende. Und dann verlangen die tatsächlich dass man da noch stillen will oder sich stündlich die Melkmaschiene antut? Medizinisches fachpersonal missbraucht mein Kind mit Fertignahrung und macht mir dann Vorwürfe dass ich nicht voll Stillen konnte.

    Das schnelle, nicht groß hinterfragte Zufüttern in vielen Kliniken, tw. ohne Info an / Erlaubnis der Eltern empfinde ich genauso übergriffig wie Ratteldattel. Was nicht heißen, soll, daß es nicht manchmal notwendig ist, z.B. bei Unterzuckerung (welche man aber vorher testen sollte), aber oft werden die Eltern gar nicht groß informiert was und warum da jetzt gemacht werden soll, und das finde ich nicht in Ordnung. Zudem, ein wirklich stillfreundliches KH würde nicht einfach eine Flasche ins Kind stopfen, sondern erstmal per Bechern oder Fingerfeedern zufüttern (so es denn notwendig ist), eben um der stillwilligen Mutter nicht gleich von Anfang an durch Erschaffung einer Saugverwirrung beim Kind die Chancen aufs Stillen zu schmälern. Deswegen, man kann das anders lösen, wenn wirklich zugefüttert werden muss.
    Und das die Indikation zum (zeitnahen) Zufüttern viel zu oft leichtfertig und ohne wirklich zwingenden Grund gestellt wird, ist leider eine Tatsache. Z.B. bei Kindern unter/über einem bestimmten Gewicht, bei gut eingestelltem mütterlichem Diabetes.. es gäbe oft Alternativen zum "schnell mal ne Flasche rein drücken" - z.B. erst mal den BZ bestimmen. Das Kind (so möglich) anlegen! Alternative Zufütterungsmethoden (s.o.)....


    ...ach, mein Lieblingsthema :(


    Wenn die Mediziner nicht rasch zugefüttert hätten, du wunderbar hättest stillen können, das Gehirn deines Kindes wäre aber mangelversorgt gewesen - wer hätte da denn "Schuld" gehabt in deinen Augen?

    Ich glaube es geht Ratteldattel darum, WIE mit ihr und dem Thema Zufüttern / Stillen umgegangen wurde. Weniger DASS zugefüttert wurde.
    Normalerweise in einer idealen Welt würde man den Eltern, so es keine Notfallsituation ist, erklären, warum man Zufüttern für nötig hält. Welche Arten des Zufüttern es gibt. Wie sich diese evtl. auf's Stillen auswirken könnten usw. Und dann mit den Eltern gemeinsam den geeignetsten Weg gehen. in einer idealen Welt.

  • Ja klar, optimal ist anders.


    Aber weisst du, ich sitze seit 9 Uhr im Gang in einem Krankenhaus und warte auf ein Gespräch mit dem Anästhesisten.
    Überall gehetzte Angestellte, dazwischen genervte Patienten...
    Was ist hier die Lösung?
    Soll ich jetzt auch noch mitpalavern, wird dann irgendwas besser?

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Alexy, gegen Glukose hatte ich ja nie irgendwelche Einwände, auch gegen gespendete Muttermilch oder diese milchfreie Tag 1 Nahrung, wie heißt sie doch gleich... pre?irgendwas?


    Wenn es dann mit dem Stillen dennoch nicht klappt ist das ja eine andere Geschichte, aber es von vorn herein zu untergraben?

  • Alexy, gegen Glukose hatte ich ja nie irgendwelche Einwände, auch gegen gespendete Muttermilch oder diese milchfreie Tag 1 Nahrung, wie heißt sie doch gleich... pre?irgendwas?

    Nun ja, du hast es als Missbrauch bezeichnet...


    Aber ich will da gar nicht drauf rumreiten, ich wünsche dir wirklich von Herzen, dass du deinen Seelenfrieden findest.
    Ich bezweifle nur sehr, dass dieser Weg für dich zielführend ist.


    Aber vielleicht muss er trotzdem gegangen werden, ich weiß es nicht.

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

  • Noch mal ein Einwurf zur zwingenden Vollnarkose bei blutverdünnenden Mitteln wegen Gestose:
    Bei einem geplanten Kaiserschnitt hat man doch alle Möglichkeiten, die Mittel rechtzeitig vorher abzusetzen. ASS (was manchmal niedrig dosiert gegeben wird) sollte zehn Tage, besser zwei Wochen vorher abgesetzt werden. Bei Heparin geht es eher um Stunden bzw. einen Tag.
    Ich habe wegen meiner Gerinnungsstörung zur Gestose-Vorbeugung (und für meinen eigenen Thromboseschutz, der für mich aber gar nicht so zentral war) Heparin gespritzt und ASS-100 geschluckt. Das ASS habe ich bei vollendeter 35. SSW abgesetzt, das Heparin bis zum letzten schwangeren Morgen gespritzt. Die Aussage der Narkoseärzte in dem Krankenhaus, in das ich gegangen bin, war, dass sie eine PDA oder Spinalanästhesie machen, wenn die letzte Heparingabe mindestens 12 Stunden her ist, nur wenn der Abstand kleiner ist, gibt es eine Vollnarkose.

  • Da ich diese Gerinnungsstörung habe, habe ich meinen Frauenarzt gebeten, mich zu einer Gerinnungssprechstunde überweisen lassen. Ich hatte gelesen, dass die Chancen auf eine normal lang dauernde und komplikationslose bzw. -arme Schwangerschaft in meiner Situation niedriger sind, wenn von Anfang an Heparin und ASS gegeben werden. Meine Schwester - mit der gleichen Gerinnungsstörung - hatte eine Plazentainsuffizienz, weshalb mein Neffe in der 33. SSW per Sectio geholt werden musste. Das wollte ich bei mir natürlich verhindern.
    Letztendlich hatte ich trotz der Gerinnungsmedikamente ein HELLP-Syndrom. Allerdings erst Ende der 37. SSW. Vielleicht hat eine Rolle gespielt, dass ich am Ende der 35. SSW das ASS abgesetzt habe. Vielleicht auch nicht. Aber es ist gut möglich, dass ohne die Medis das HELLP-Syndrom viel früher aufgetreten wäre. Eine Plazentainsuffizienz hatte ich jedenfalls bis zum Schluss nicht, das Fröschlein lag zwar immer auf einer niedrigen Perzentile (da liegt er immer noch), aber eben die ganze Zeit.
    Als das HELLP-Syndrom festgestellt wurde, war mein Muttermund noch unreif und ich hatte keine Wehen. Meine Blutwerte waren so schlecht, dass die Zeit bis zu einer vaginalen Geburt zu lange gewesen wäre. Und sie waren leider auch so schlecht, dass eine PDA oder Spinalanästhesie zu riskant gewesen wäre, also gab es eine Vollnarkose. Bei besseren Blutwerten wäre in dem Krankenhaus aufgrund des Abstandes zur letzten Heparinspritze eine PDA oder Spinalanästhesie durchaus möglich gewesen.

  • Noch mal ein Einwurf zur zwingenden Vollnarkose bei blutverdünnenden Mitteln wegen Gestose:
    Bei einem geplanten Kaiserschnitt hat man doch alle Möglichkeiten, die Mittel rechtzeitig vorher abzusetzen. ASS (was manchmal niedrig dosiert gegeben wird) sollte zehn Tage, besser zwei Wochen vorher abgesetzt werden. Bei Heparin geht es eher um Stunden bzw. einen Tag.
    Ich habe wegen meiner Gerinnungsstörung zur Gestose-Vorbeugung (und für meinen eigenen Thromboseschutz, der für mich aber gar nicht so zentral war) Heparin gespritzt und ASS-100 geschluckt. Das ASS habe ich bei vollendeter 35. SSW abgesetzt, das Heparin bis zum letzten schwangeren Morgen gespritzt. Die Aussage der Narkoseärzte in dem Krankenhaus, in das ich gegangen bin, war, dass sie eine PDA oder Spinalanästhesie machen, wenn die letzte Heparingabe mindestens 12 Stunden her ist, nur wenn der Abstand kleiner ist, gibt es eine Vollnarkose.


    Hier ebenfalls ASS 100 in den Folgeschwangerschaften nach Früh/Mangelgeburt.
    Jeweils bei SSW 36+0 abgesetzt und bei SSW 38 + X wurde dann jeweils ein KS mit Spinalanästhesie gemacht.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Meine Tochter wurde bei SSW 36+4 mit 1830 Gramm per KS geboren.


    Beim 2. Kind haben wir es noch spontan, bzw mit Einleitungsversuchen probiert, bevor dann ein KS gemacht wurde. (VBAC)
    Beim 3. Kind hätte ich es gern noch einmal spontan probieren dürfen, aber da wollte ich dann nicht mehr. (Nur eine Übertragung, ein BEL o.ä. hätte die Klinik nicht spontan mitgemacht) (VBA2C)
    Beim 4. Kind stand dann tatsächlich von anfang an fest, daß es ein geplanter KS wird.



    Unser 3. Kind habe ich allerdings auch in einem großen Perinatalzentrum entbunden, welches trotz vieler Mehrlings und Risikoschwangerschaften eine KS-Rate von unter 20 % hat. Dort gibt es häufiger mal eine VBA2C.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Die Leitlinie bei medizinischen Behandlungen ist informed consent (informierte Einwilligung). Wenn das übergangen wird, handelt es sich ethisch (und teilweise auch rechtlich) um einen Missbrauch ärztlicher Macht. Ratteldattel hat alles Recht der Welt, das akribisch zu hinterfragen. Den Mitentscheidungsprozess der Eltern als 'Mitpalavern' (Alexy) abzutun, finde ich...mittelalterlich.


    Ja, Ratteldattel ist mitunter aggressiv im Ton. Aber das finde ich angemessen. Ein Trauma wird nicht dadurch aufgearbeitet, dass man so tut, als wäre alles gut. Zumindest nicht von allen Menschen, und nicht als Schritt 1. Diese 'stell dich nicht so an'-Sprüche sind echt nicht hilfreich.