über Geburten mit erstschwangeren reden

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  • meine kollegin ist mit erstem kind frisch schwanger. wir haben über geburt etc geredet. sie will in ein kh und geht davon aus dort gut aufgehoben zu sein. ich war dort nicht gut aufgehoben. sagt ihr in solvhen situationen was? und wenn ja, was?

  • ich würde nur dann davon erzählen, wenn sie danach fragt und explizit wissen möchte, wie es da für dich war. Meist interessiert einen sowas ja sehr und ich würde davon ausgehen dass es gute Gründe hat, wenn nicht. Also schon sagen dass Du dort warst, aber mehr nur auf Nachfrage, dann aber ehrlich.

  • Ich bin da gaaanz, gaaanz zurückhaltend.
    Im Grunde rede ich da nur auf Nachfrage. Oder, wenn ich von der Gegenseite explizites Interesse verspüre.
    Jedenfalls aber nicht, wenn mein Gegenüber sich bereits eine eigene, durchdachte Position zugelegt hat.
    Ich kann mich nämlich an ganz fiese, ungefragt mitgeteilte Informationen erinnern, die ich während meiner ersten Schwangerschaft gratis zugeteilt gekriegt hab #augen .

  • Ich kann nur aus der anderen Sicht berichten. Quasi als die naive Erstschwangere.
    Ich hätte mir mehr Offenheit und Ehrlichkeit von meinem Umfeld gewünscht. Stattdessen wurde alles nur in rosa Wölkchen beschrieben und ich fühlte mich wie von der Dampfwalze überfahren, als dann alles anders, im schlimmsten Fall gar nicht, lief wie in den Erzählungen.
    Die zweite Dampfwalze überfuhr mich dann, als in folgenden Gesprächen der Kommentar kam: "Ja, das war beimir schon auch so, aber ich wollte Dich nicht verunsichern und verschrecken." #hammer


    Also von mir definitiv Ja! Ansprechen. Unbedingt!

  • nachden ich viel mit Schwangeren und jungen Mütter zu tun habe, Handhabe ich es so wie bei heiklen Gesprächen mit meinen Kindern: ich erzähle nur, was ich tatsächlich gefragt werde.


    Falls mich die Kollegin fragt, ob ich zufrieden war, würde ich ehrlich antworten mit einem "nein".
    Würde sie weiter fragen nur darauf antworten was sie tatsächlich gefragt hat.

  • Ich bin da eher bei Pamela, ich hatte die Wahl zwischen zwei Krankenhäusern und hätte mir gewünscht jemand hätte mir irgendetwas dazu gesagt.


    Ich sehe auch dass Problem, dass das ein sehr emotionales und persönliches Thema ist, aber so nach dem Motto: "ich fand (nicht) gut..." oder "mir hätte besser gefallen..." wäre schon hilfreich gewesen. Oder "ich bin da hin gegangen, weil ich dachte... aber es war dann..."


    Das ist für den "Erzählenden" sicher auch etwas schwierig, weil man von den Gefühlen erzählen möchte, aber das sachliche gefragt ist und man das vielleicht auch erst für sich selber auseinander sortieren muss, aber auf der Ebene hätte ich gerne Infos gehabt...

    • Offizieller Beitrag

    die Frage ist in weit man Leute verunsichert oder ihnen wirklich hilft. Ich denke beides ist möglich! Ich habe eine Freundin die war sich ganz sicher in ein KH zu gehen was wirklich einen schlechten Ruf hat und ich von verschiedenen Hebammen die dort Belegverträge haben oder hatten weiß das sie dort gar nicht oder nur äußerst ungerne hingehen weil die Frauen mies behandelt werden. Meine Freundin wollte unbedingt da hin weil ja so dicht und es sei ja nur eine Geburt und nichts weiter. Ich habe von einem alternativen KH erzählt aber die Erreichbarkeit war ihr wichtigster Punkt. Gekommen ist es wie befürchtet Einleitung weil das Kind angeblich zu groß war (geboren mit 3100g) und lange Wehen die dann in KS endeten. Aber was soll ich sagen..... sie ist zufrieden mit der Geburt und letztlich ist das was zählt. Sie war froh es dann doch nicht spontan bekommen haben zu müssen. Da würde ich ihr nicht erzählen, dass es woanders vielleicht ganz anders gekommen wäre.
    Jetzt habe ich gerade jemand die kurz davor ist Zwillinge zu bekommen und noch gar keien Ahnung hat was sie will und was nicht. Ich könnte da ganz viel sagen.... aber da sie so unbekümmert da rein geht und schon Kinder bekommen hat sagen ich nur was wenn sie mich fragt. Vielleicht wäre es besser was zu sagen... aber Geburten sind so unterschiedlich und das Erleben der Frauen halt auch. Schwierig das Ganze.

  • man könnte ja auch so ein Zwischending machen, a la “ach, in dem Krankenhaus war ich auch, interessiert dich meine Erfahrung“.
    Da würde man nicht ungefragt reden, aber schon etwas mehr einladen.
    Bei mir war es aber auch so, dass ich erst ab kurz nach der ersten Geburt offener war für alternative Wege, vorher wollte ich nichts hören von ambulanter Geburt oder sonst was, was von dem Bild abwich, was ich mir vorher überlegt hatte., ein paar Tage im kh bleiben, danach voll stillen, mit schnuller, Kind schläft im eigenen bett etc etc

    • Offizieller Beitrag

    Ich wurd oft ungefragt belehrt und daher kamen auch gut gemeinte Tipps irgendwann nicht mehr an.
    Ich war froh um jeden, der einfach nichts gesagt hat. Oder eben auf Nachfrage, denn vieles ist ja auch verschieden!
    So viele dämliche Ratschläge gab es, und die haben alle so blöd dreingeschaut, als ich dann erwidert habe, danke, er ist schon auf der Welt, Frühchen. Und da waren sie dann alle betroffen, wie anders das Leben kommen kann, als sie mir zu Planen geraten hatten.


    Frag sie ob sie was wissen will. Und wenn nein kannst Du nur darauf vertrauen, dass sie am Ende für sich eine gute Entscheiung fällt.

  • danke euch für die vielen erfahrungen! wenn sie kurz vor geburt wäre, würd ich nix sagen. so bin ich unentschlossen. beleghebamme hab ich empfohlen, dann wär sie automatisch woanders.
    es ist ein bestimmtes kh, ich selber hab dann beim 2. kind ne hg gemacht. ist halt schwer, will keine angst machen, aber ehrlich sein. werde aber nicht ungefragt erzählen....

  • Ich war bei beiden Kindern im selben Krankenhaus, aber die Erfahrungen hätten nicht verschiedener seien könnten. Nach dem ersten Kind hatte ich gesagt "nie wieder", jetzt nach dem zweiten könnte ich mir vorstellen dort auch noch ein drittes zu bekommen. es hängt auch total vom Personal, der Belegungssituation, vielleicht Uhrzeit ab. Insofern kann man das so pauschal nicht sagen, denke ich.

  • das kann ich mir sehr gut vorstellen. schön, dass die zweite geburt sovviel besser wr.
    @ runa: das tut mir leidzu hören und ich hoffe, alles ist gut ausgegangen.

  • Ich glaube die Belehrungen sind das Problem. Am besten finde ich die Aussagen, die neutral alles erzaehlen, schon eher in die Richtung wir Pamela das gedacht hat, nichts dramatisieren aber auch nichts auslassen. Aber auch der Schwangeren nicht zu viel Angst machen (vielleicht hinzufuegen 'aber bei dir kann das ja alles anders sein'.) Ist schwierig, denn Geburt ist einfach ein sehr emotionales Thema und es laeuft auch bei jedem anders.


    Ich glaube ich persoenlich sage eher zu viel, habe ich bei einer Mitschwangeren damals gemerkt Hatte allerdings auch eine gute Krankenhausgeburt und sage das immer dazu. Viele Schwangere kennen nicht so viele Alternativen und ich denke mir immer 'warum nicht alles aufzaehlen was es gibt'. Z.B. dass man bei einer Fehlgeburt nicht immer eine Ausschabung machen muss, solche Sachen. Sowas hat mir selbst weitergeholfen und das gebe ich dann auch wieder. Aber wie g das ist eine Gratwwanderung und evtl auch nicht hifreich

  • ich persönlich werde niemals irgendwelche Gruselgeschichten erzählen. ich denke jede Geburt ist individuell einzigartig und nicht planbar (behaupte ich jetztmal)
    ich blieb für alles offen und im vertrauen und trotz einigen widrigen Umständen und langer Dauer konnte ich gut bei mir bleiben, vorallem weil ich eben gruselgeschichten ausgeblendet hatte und ganz stark in die Natürlichkeit des Gebärens fokussiert habe. DAs half mir auch wenn ich in der Klinik war und auch Wehentropf brauchte usw.
    Aber es war gut und richtig. Mit dieser Erfahrung werde ich jetzt in eine neue Schwangerschaft/Geburt gestärkt reingehen Dinge anders machen.
    Aber wie soll ich sagen, es sind meine Erfahrungen und die muss/te ich selbst sammeln. Jeder Geburtsbericht hätte mich nur verängstigt.


    Meine kleine Schwester, die noch kein Kind geboren hat, fragte mich danach wie es so war. Ich antwortete: "Ja es tut weh, es ist anstrengend, aber du brauchst halt ne gute Hebamme, die sagt dir genau was du tun kannst um es zu erleichtern und das KH hat auch nochmal Schmerzmittel in verschiedenen Dosen die zur NOt helfen. Man kann das schaffen und es ist es wert, und der Schmerz ist vergessen, wenn es da ist"


    :)

  • Einer Freundin, würde ich eher etwas erzählen als einer Kollegin. Vielleicht einfach mal im Gespräch etwas abklopfen? Ob und welche Krankenhäuser sie in Erwägung zieht und vielleicht schon besucht hat? Was im Geburtsvorbereitungskurs vielleicht schon mal angesprochen wurde? Was sie für eine Hebamme hat und welche Vorstellungen, sie von einer Geburt hat?


    Für mich wäre nichts anderes als Krankenhaus in Frage gekommen und käme auch jetzt nicht in frage - ich fühle mich aber auch wohl im Krankenhaus und vertraue den Hebammen und Ärzten dort - und ich habe keine schlechte Erfahrung gemacht. (Mit der ersten Geburt hab ich trotzdem gehadert - das hat sich jedoch mit der Zeit und der zweiten Geburt sehr stark relativiert. Ich war einfach mental absolut nicht auf die bei der ersten Geburt quälend langsam vergehende schmerzhafte Zeit der eröffnungsphase vorbereitet.)

  • Ich habe noch nicht ganz verstanden, ob es um ein ganz bestimmtes Krankenhaus geht oder um Krankenhaus allgemein. Ich hatte vor der ersten Schwangerschaft/Geburt einige Kolleginnen, die vor mir entbunden haben und die haben dann natürlich von ihren Geburten erzählt und auch ganz konkret von einem bestimmten Krankenhaus abgeraten (da war ich aber noch nicht schwanger). Ich habe daraufhin gezielt ein anderes Krankenhaus ausgesucht (und hatte dort eine tolle erste Geburt).


    Also: Ich würde auf jeden Fall ansprechen, wenn es aus deiner Sicht heraus gute Gründe gibt, die gegen ein bestimmtes Krankenhaus sprechen. Aber eben auch aus deiner Sicht heraus beschrieben, warum das für dich nicht (wieder) infrage kommen würde. Ja, doch, ich war für diese Information sehr dankbar.

  • Ich kann nur aus der anderen Sicht berichten. Quasi als die naive Erstschwangere.
    Ich hätte mir mehr Offenheit und Ehrlichkeit von meinem Umfeld gewünscht. Stattdessen wurde alles nur in rosa Wölkchen beschrieben und ich fühlte mich wie von der Dampfwalze überfahren, als dann alles anders, im schlimmsten Fall gar nicht, lief wie in den Erzählungen.
    Die zweite Dampfwalze überfuhr mich dann, als in folgenden Gesprächen der Kommentar kam: "Ja, das war beimir schon auch so, aber ich wollte Dich nicht verunsichern und verschrecken."


    Also von mir definitiv Ja! Ansprechen. Unbedingt!

    Wie praktisch, hier kann ich unterschreiben.

  • Ich fand Erfahrungsberichte anderer sehr hilfreich, denn Broschüren und Infoabende in Kliniken sind eben rosarote Werbeveranstaltungen. Es ist zwar jede Geburt anders, aber eine gewisse Qualität der Rahmenbedingungen halte ich für sehr zuträglich und entlastend.