über Geburten mit erstschwangeren reden

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  • Ich versuche da ein mittelweg, keine ahnung, wie das die schwangeren von mir wirklich finden. Bei meinem letzten kind waren noch drei weitere bekannte/freundinen schwanger. Alle haben sich für (verschiedene) krankenhäuser entschieden und alle hatte schwere geburten mit viel interventionen. Nur meine geburt, die war in ordnung, genau wie meine erste. Aber trotzdem kommt es bei den jetzigen schwangeren nicht an, das es sich lohnt nach der richtigen begleitung zu suchen. Wieder wollen alle ins kh. Können sie ja auch, ich möchte sie nicht mal zu anderen geburten überreden.


    Wenn, dann erzähle ich von geburtspositionen mit schwerkrafthilfe, davon, das interventionen, zu mehr interventionen führen. Das es unfair ist, weil einen als ergebärende nicht klar ist, ob schritte getan werden müssen, weil sie nötig sind oder weil es fürs klinikgeschäft passender ist. Ich sage, das es sich lohnt, nicht bei der ersten wehe zum kh zu gehen, sondern ganz in ruhe sich darauf ein zu stellen.


    Aber ehrlich, mitten im geschehen, mit schmerzhaften wehen, da ist man dem treiben ausgeliefert und es gibt kein weg zurück. Dann hilft doch nur noch viel reden und verarbeiten.

  • Zitat von quark

    das interventionen, zu mehr interventionen führen...

    ...diesen Tipp hatte ich zb im Hinterkopf, weshalb ich ne ganze Nacht mit dem Arzt gestritten habe weil er einleiten wollte und ich nicht verstand, warum ich keine Wehen von selbst entwickle.
    Schließlich erklärte er mir, dass die Interventionen ihrerseits dazu da sind, eine natürliche Geburt zu ermöglichen und davon abzusehen einen KS machen zu müssen. Je länger ich warten würde damit, desto weniger Zeit würde bleiben. Naja in dieser Situation musste ich eben genau diesen Tipp über den Haufen werfen...
    Die Interventionen (Wehenmittel führten dann zu einem "natürlichen" weiteren Verlauf)
    Die Hebamme erklärte mir dann später, es wäre etwas zu früh gewesen und mein Körper hätte noch nicht die passenden Hormone produziert um die Wehen zu entwickeln.


    Zitat von quark

    Ich sage, das es sich lohnt, nicht bei der ersten wehe zum kh zu gehen, sondern ganz in ruhe sich darauf ein zu stellen.

    das hatte ich auch geplant, aber dann sprang meine Blase und naja ich musste ins KH und konnte mir keine Zeit lassen.


    Also ich wollte damit nur sagen, dass genau diese Tips bei mir dann einfach nicht funktioniert haben.

  • Ich glaube auch, Fakten die viele nicht wissen, waeren einfach hilfreich Erstschwangeren an die Hand zu geben. Was sie damit machen, ist dann wieder was anderes. Also keine Belehrungen, aber einfach Infos. Z.B. dass hier in den USA man eben auch oft alleine im Zimmer ist in Dtl glaube ich auch) und die Aerztin nur am Schluss dazu kommt und einen nicht durch die Geburt begleitet. Da war eine Freundin von mir hier sehr erschrocken, sie hatte sich voll auf die Aerztin verlassen. Und diese war halt dann nicht da. (Hier betreut die Aerztin bei der man zur Vorsorge ist oft die Geburt). Oder dass man das Recht hat, waehrend der Geburt das Krankenhaus zu wechseln. Usw

  • Ich erzähle, wenn ich gefragt werde, dass ich eine Kh und eine Hausgeburt hatte und beide OK und harmlos waren. Meist kommen dann Nachfragen zu den Unterschieden, die ich gerne beantworte. Da ich selbst extrem leichte Geburten hatte, finde ich es wichtig, das Erstschwangeren so zu erzählen, denn ich zumindest kannte eigentlich nur die Hollywood-Horror-Perspektive zu Geburten, als ich erstmals schwanger war...es war damals sehr hilfreich für mich, positive Geburtserlebnisse zu lesen. Ich hoffe, dass es nicht 'angeberisch' rüberkommt wenn ich das so erzähle, ich hatte halt Glück. Aber ich finde schon, dassman wissen sollte, nicht jede Frau hat unmenschliche Schmerzen bei der Geburt...


    Mit dem Ansatz 'warnen vor Ärzten' hab ich schlechte Erfahrungen gemacht. Bei meiner besten Freundin hat das null komma null gebracht. Die ist - obwohl ich ihr vor der Geburt viel erzählt habe und zur Vorsicht bzw Vorbereitung geraten habe - total ins offene Messer gelaufen, klassische Interventionskaskade, Drängen durch Ärzte, not KS, Trauma, Wochenbettdepression, mit Stillen total alleine...ich vermute, dass sie die nächste Geburt als geplanten KS machen wird (was ich absolut verstehen kann). Sie erzählt mir das jetzt gar nicht mehr, weil sie das Gefühl hat, ich würde das total verurteilen (ist nicht so, mir tat sie halt Leid und ich hatte Angst um sie!). Mein Punkt ist nur, mit einem missionarischen Ansatz kann man niemanden 'retten', evt aber die Beziehung zur Freundin ungewollt schädigen. ;(

  • Ich würde von mir aus nichts erzählen, aber wenn genau nachgefragt würde, würde ich nicht lügen, wie es leider in meinem Umfeld geschehen ist, als ich schwanger war. Als ich dann das schreckliche Erlebnis hatte, kamen plötzlich die wahren Geschichten ans Tageslicht, die genauso schlimm waren wie meine. Vorher hatte das aber eher nach "jede Frau kann das" und "das ist nicht schlimm" etc. geklungen. Gut gemeint, aber ich hab mich danach nur erstmal schlecht gefühlt, dass ich die einfachste, natürlichste Sache von der Welt, die alle anderen Frauen hinkriegen und toll finden, nicht geschafft hatte. :|

  • Ich finde es schwierig.
    Einerseits ist es so, dass vor allem die schlimmen Geschichten hängen bleiben, und auch in Film und Fernsehen ist es ja so, dass der Anteil der Geburten, die ziemlich dramatisch dargestellt werden, nicht viel mit der Realität zu tun hat. Macht sich halt besser im Film, wenn es mehr Drama gibt, und normale Geburten sind langweilig. Von daher finde ich es gut, Erstschwangeren von normalen, unkomplizierten Geburten zu erzählen. Für mich ist das einfach, denn keins meiner Kinder kam KH auf die Welt.
    Den Vorteil davon, Geburten als grundsätzlich natürlich und unkompliziert darzustellen sehe ich darin, dass Ängste bei der Gebärenden nicht förderlich auf die Geburt wirken.


    Andererseits kann ich nachvollziehen, dass es blöd ist, wenn alle sagen "kein Problem", und dann ist doch problematisch, wie zum Beispiel Rhododendron direkt vor meinem Post schreibt. Es gibt eben Dinge, die schief gehen können oder einfach nicht nach Plan verlaufen, und die die Gebärende nicht wirklich beeinflussen kann.


    Dadurch, dass Geburten so verschieden sind und auch so unterschiedlich empfunden werden (Schmerzempfinden ist ja etwas sehr Persönliches), finde ich es schwierig, den Mittelweg zu finden zwischen "alles ganz easy" und "ogottogott, wie furchtbar". Auf jeden Fall versuche ich bei solchen Gesprächen sehr persönlich, aber sachlich zu bleiben ("Also, für mich persönlich waren die Hausgeburten schön, weil...")


    Ach ja, was ich als hilfreich empfand, war das "BRAIN"-Schema, das im Geburtsvorbereitungskurs in England vermittelt wurde, und mit dem man zu jeder Intervention nachfragen kann:
    B (benefits): Was sind die Vorteile der Intervention?
    R (risks): Was sind die Risiken?
    A (alternatives): Was für andere Möglichkeiten gibt es?
    I (intuition): Was sagt mir mein Gefühl?
    N (nothing): Was passiert, wenn man nichts tut?


    Ich finde dieses Schema sehr sinnvoll, generell bei Vorschlägen von Ärzten. Hat natürlich auch wieder was Belehrendes.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

    • Offizieller Beitrag

    Erfahrungen hören ist was nettes, egal wie gelagert. Wo ich allergisch war war das reinreden, es besser wissen wollen.
    Ich wollte ja ursprünglich natürlich aus bel entbinden und von "das darfst du nicht " bishin zu "das ist easy" war alles dabei. Oft gepaart mit Belehrung.


    Hingegen einfach erzählen wie es für einen war war immer ok. Sobald ein satz mit "ich würde...." anfängt war er für mich nervig. (Ausgenommen natürlich ich hab genau gefragt.)

  • Wenn es um ein bestimmtes Krankenhaus geht, würde ich erst einmal herausfiltern, welche Dinge für mich persönlich schlecht gelaufen sind ,für die das Krankenhaus aber nicht unbedingt etwas kann.


    Ich musste zum Beispiel bei meinem ersten Kind sehr lange auf eine PDA warten, weil just in dem Augenblick als ich mich dazu entschlossen hatte , zwei aufeinanderfolgenden NotKaiserschnitt Vorrang hatten , fand ich natürlich doof, aber im Nachhinein verständlich . Genau wie ich eine Hebamme, die mich bei einer Geburt begleitet hatte, total unsympathisch fand ,aber gar nicht fest machen kann woran.


    Wenn es dagegen etwas strukturelles ist, wenn die Geburtswanne nur Dekorationist oder Pesonal sich mehrfach im Ton vergreift (mir passiert : egal wie das bei den anderen Kindern war ich sag ihnen das ist falsch! Und das mehrfach wiederholt), dann würde ich das schon deutlich sagen.

  • So, jetzt mal vom Rechner aus und nicht vom Handy, das geht etwas leichter.
    Danke euch nochmals für die vielen verschiedenen Ansichten, die mich sehr zum Nachdenken gebracht haben.
    Generell ist es so, dass für mich meine erste Geburt traumatisch war. Ich setze das mit diesem einen KH in Verbindung. Es war eine ganz normale Geburt, sogar ohne irgendwelche (großen) Eingriffe, ich empfand es aber als schlimm. Im KH war ich mit offenem MM gekommen und musste dann noch fast 2 h pressen, wobei die Hebamme mehrmals zu anderen Geburten musste. Das war für mich das Schlimmste überhaupt, dass sie weg war. Und dieser Kontrollverlust über meinen Körper.
    Meine 2. Geburt war dann ne HG (die erste wäre fast ne Alleingeburt geworden) und war traumhaft.
    So.
    Ich will niemanden zur HG überreden etc. Aber ich war nicht die einzige, der es in diesem KH wegen Personalmangel und ein paar anderen Sachen nicht gut ging.
    Ähnlich wie meine Kollegin dachte ich vor der ersten Geburt, dass ich ins KH gehe und mir dort geholfen wird. Ihre Aussage war, dass ihr ne Hebamme fürs Wochenbett wichtig ist, weil "im KH gibt's ja genug Hebammen". Und das war das, was mich so an mich selber erinnert hat vor der ersten Geburt, so voller Zuversicht etc. Irgendwie war meine Vorstellung auch, dass mir im Kh beim Gebären geholfen wird. Das wurde es nicht. Bei der HG wurde ich vor allem in Ruhe gelassen und darauf war ich eingestellt. Vor der ersten Geburt war mir nicht so klar, dass ich ja dieses Kind auf die Welt bringe und mir "eigentlich" nicht viel geholfen werden kann.
    Seit meiner ersten Geburt sind auch schon ein paar Jahre vergangen, ich hab seitdem einige andere Frauen auch schon gesprochen (darunter sogar meine Schwester), ich weiß gar nicht, warum mir das mit meiner Kollegin gerade so nah geht. Irgendwie erinnert sie mich an mich zu der Zeit und sie ist wirklich noch in der Frühschwangerschaft. Sonst würde ich glaube ich wirklich so gut wie nichts sagen (außer wenn wirklich direkt gefragt).
    Nach der ersten Geburt musste ich eh ganz viel reden, weil sie mich so mitgenommen hatte. Da hab ich dann im Anschluss gemerkt, dass von meinen "Tipps" wirklich niemand profitiert einfach weil alle Erlebnisse so verschieden sind + die Rahmenbedingungen.
    Es ist wirklich gut, keine Ratschläge zu geben. Das denk ich auch.
    Ich würde ihr nur gerne mitgeben, dass es wichtig sein kann, sich um gute Rahmenbedingungen zur Geburt zu kümmern. Aber ich werde von mir aus erst mal nichts mehr sagen.(Unsere Nachbarin z.B. hat jetzt bald ET und geht auch ins das KH. Sie hat mich aber nie was gefragt und da werde ich dann wirklich nichts sagen, weil ich das als Einmischerei empfinden würde + ich kenne sie nicht gut + sie ist wirklich ganz kurz vor ET und ich hoffe für sie, dass einfach alles so läuft wie von ihr erwünscht.)
    Ganz vielen lieben Dank auch.

  • Ein Ratschlag wäre in meinem Verständnis: "Geh in ein anderes KH, weil..."
    Das würde ich nicht wollen.


    Über die eigenen Erfahrungen informieren, wäre: "Ich war damals auch dort, und dann ist...passiert."
    Darüber wäre ich dankbar.


    Vielleicht bin ich aber auch ein anderer Typ.

  • Ich erzähle von meinen Erfahrungen, wie wir das gemacht haben und warum ich mich so entschieden habe bzw. was mir wichtig war. Letztlich muss jede Frau das für sich entscheiden.


    N - oft ist es schlicht ein rechtliches Problem "nichts" zu tun selbst in der außerklinischen Geburtshilfe. Du hast dann ggf. nur die Option, auf eigenes Risiko Klinik oder GH zu verlassen, wenn Du Dich gegen unnötige Interventionen sperrst. Und da muss man sich schon sehr sicher und als Paar auch einig sein.

  • ich glaube was man wirklich empfehlen kann ist ne gute Hebamme zur Begleitung.
    Ich ging da auch zu lasch ran und die ersten 20Std waren ein Krampf mit zig Schichtwechsel und ich hatte dann totales Glück, dass meine Nachsorgehebamme zufällig Dienst hatte und mit mir das Ding geschaukelt hat.
    Ohne sie wer weiß ob ich das so geschafft hätte.
    Wahrscheinlich nicht.
    Und ich wusste das eben vorher auch nicht, dass man sich da nur sehr oberflächlich mit mir befasst.
    Ich hörte dann irgendwo flüstern "diese Frau hat ja mal echt 1:1 Betreuung gebraucht" und ich dachte mir so "hä Was'n sonst"...

  • Genau das mit dem Alleinesein meinte ich oben auch als Bsp (USA ist aber ein bisschen anders evtl, weniger Krankenhaeuser mit Hebammen, die dann auch oft beschaeftigt etc) und hab das erst letzte Woche einer Erstschwangeren hier erzaehlt #schäm Wir kamen aber irgendwie auf das Thema weil sie fragte, warum ich eine Doula hatte und sie das wissen wollte. Hm. Ich habe solche Infos damals selbst als hilfreich empfunden, ist aber halt auch subjektiv.

  • Ich möchte noch mal kurz eine Sichtweise einbringen, die vielleicht nicht so verbreitet ist.
    Vor der Geburt meines ersten Sohnes hatte ich eine sehr übergriffige (für mich so empfunden) Ausschabung in 8. Woche, wo ich mich allein gelassen und überrumpelt und als "Nummer" in dem KH gefühlt hab.
    Dieses Erlebnis hat bei mir eine unheimliche Angst vor einer KH-Geburt ausgelöst.
    Als ich mit meinem Sohn ein Jahr später schwanger war, hab ich mich belesen und informiert in allen Richtungen, wie und wo man noch gebären kann. Ich wollte mich nie wieder so ausgeliefert fühlen.


    Ergebnis: mein Sohn wurde im Geburtshaus geboren, meine Tochter drei Jahre später war eine Hausgeburt.
    Ich hatte Glück, es waren beides leichte und schnelle Geburten.


    Nun hab ich in meinem jetzigen Umfeld viele mehrgebärende Frauen, die im KH ihre Kinder geboren haben. Und durch deren Erzählungen, wie es war und was getan wurde (nach oder gegen ihren ausdrücklichen Wunsch), konnte ich die Angst vor einer KH-Geburt etwas relativieren.
    Teilweise habe ich direkt nachgefragt, da ich ja um die Interventionsspiralen weiß.
    Mir hat es sehr geholfen, wenn sie sagten "Bei mir war es so und so und ich hab mich so gefühlt...""
    Eine Bekannte hatte auch auf Grund der Hebammen-Situation in den hiesigen KH eine Doula. Auch ihre Erfahrungen waren für mich sehr interessant zu hören.


    Also, es ist mMn wichtig aufzuklären. Anzuregen sich zu informieren, was in KH gemacht wird und gemacht werden kann unter der Geburt. Und vielleicht anzustoßen, dass es noch andere Möglichkeiten gibt. Denn es ist nicht gut, wenn man mit Angst oder total verklärt in eine Geburtssituation geht.

    "Die Natur schafft immer von dem, was möglich ist, das Beste."

    Aristoteles

  • So wie ich es verstanden habe, war das Problem, dass die Hebamme bei deiner ersten Geburt mehrere Geburten zu betreuen hatte. Das kann natürlich in jedem Krankenhaus passieren, aber ich glaube schon, dass die Krankenhäuser unterschiedlich besetzt sind (Anzahl der Geburten pro Jahr/Anzahl der Hebammen pro Schicht).
    Ich finde es schon OK, wenn du deine Erfahrung mitteilst. (Nicht: "Geh bloß nicht dahin, weil...", sondern "Mir hat in diesem KH nicht gefallen, dass...). Was die Kollegin daraus macht, bleibt ihr dann überlassen.


    Ich hatte übrigens eine Beleghebamme. Eine andere von ihr betreute Mutter hat ihr Kind 30 Minuten nach mir zur Welt gebracht. Dauerbetreuung hatte ich nur, weil bei der anderen Frau alles so schnell ging. Sie kam ins KH als mein Sohn gerade geboren war und ruckzuck war dann auch das andere Kind da.

  • Ich erzähle von meinen Erfahrungen, wie wir das gemacht haben und warum ich mich so entschieden habe bzw. was mir wichtig war. Letztlich muss jede Frau das für sich entscheiden.


    N - oft ist es schlicht ein rechtliches Problem "nichts" zu tun selbst in der außerklinischen Geburtshilfe. Du hast dann ggf. nur die Option, auf eigenes Risiko Klinik oder GH zu verlassen, wenn Du Dich gegen unnötige Interventionen sperrst. Und da muss man sich schon sehr sicher und als Paar auch einig sein.

    Das stimmt natürlich. Aber je nach Situation kann man ja auch fragen, was passiert, wenn man in der nächsten Zeit nichts tut. Beispielsweise wenn man erst am nächsten Tag einleitet statt heute. Oder ob man mit dem Kaiserschnitt noch warten kann.


    Und ich nutze die Fragen auch in anderem Zusammenhang, z. B. "Was geschieht, wenn meine Tochter jetzt keine Zahnspange bekommt?" Das ist ja das Schöne, dass das so universell einsetzbar ist.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • Das Brain Schema ist interessant, das merke ich mir. Scheint man generell als medizinischer Laie gut gebrauchen zu können.
    Wobei gegenwärtig keine unserer Ärzte sehr interventionsfreudig sind.


    Momentan hat meine Kollegin außer mir niemanden von der SSw erzählt. Wir reden also eh nichts drüber.


    Ich warte jetzt erst mal ab, ob sie was sagt, wenn sie es den anderen erzählt. Dann wird's bestimmt Thema. :)
    Falls sie mich nach netten Lesetipps fragt, hat da wer was? Letztendlich find ich www.hebammenblog.de ganz angenehm zu lesen.


    Danke euch nochmals für alle eure Anregungen. Jetzt im Nachhinein ist mir mein Mitteilungsdrang nach der ersten Geburt echt peinlich. Ich hab allerdings noch recht schnell gemerkt, dass es ja letztendlich wirklich so ist, dass "Tipps" zur Geburt fast nie hilfreich sind, leider. Mir persönlich wäre es aber auch lieber gewesen, ich wäre nicht so ganz blauäugig in die erste Geburt gegangen. Aber wahrscheinlich hätte ich nichts anderes hören wollen und vorstellen konnte ich's mir eh nicht....

  • Das geburtsbuch von Nora Imlau soll wohl sehr gut sein. Neutral, informativ, Selbstvertrauen aufbauend.


    Ich finde ja reden über Geburten wichtig, aber es ist schwierig, das ist wahr. Ohne konkreten "Auftrag" würde ich da nicht aktiv werden. Bei uns war es so, dass die meisten im Freundeskreis noch keine Kinder hatten und viele sehr interessiert nach der Geburt fragten. Da habe ich dann gerne erzählt, weil es eine tolle Erfahrung war, die ich gerne geteilt habe. Aber es war eben ganz konkret und persönlich. Heute weiß ich noch viel mehr und es fällt schwer, nicht anzubringen, woran eine unglücklich verlaufene Geburt evtl. lag. (Das ach so große, 3,5 kg schwere, Kind, das eingeleitet werden musste, weil zu schwer, pda mit schmerzen für Wochen und solche Geschichten)
    Ich weiß aber noch, wie heikel ich es selbst fand, einer bekannten, die in der Nähe wohnte, auch nur eine Hebamme vorzuschlagen, weil das ja direkt alles in eine bestimmte Richtung lenkt (macht beleggeburten in einem bestimmten Krankenhaus). Da habe ich echt überlegt, ob ich fragen soll, ob sie die Empfehlung überhaupt haben wollte. (Wollte sie und war sehr glücklich mit der Wahl)
    Mein Mann hat letztens einer Schwangeren Kundin erzählt, wie toll unsere Geburt war und die ging dann total glücklich aus dem Laden (der so gar nichts mit Babys zu tun hat ;) ) bei kinderlosen Freunden lasse ich in entsprechenden Gesprächen immer mal einfließen, wie toll Geburten sein können und was eine gute Geburt für einen Einfluss auf die ganze Familie hat. Ich hoffe, dass sich sowas festsetzt und sie vielleicht sogar irgendwann auf mich zukommen und nochmal fragen, wenn es konkret wichtig für sie wird.


    Ja, was ist mein Punkt? Ich glaube eben der Bericht über die individuelle Entscheidung, die Kriterien dafür und die tatsächliche Erfahrung würde ich immer teilen, wenn sich das Gespräch ergibt. Und dann merkt man ja, ob auch weitere Infos gewollt sind.

  • Es ist sehr interessant - ich habe mit meiner Kollegin noch gar nicht weiter drüber gesprochen, aber jetzt letztendlich mit anderen Leuten und ich habe eure Ratschläge sehr gut umsetzen können.
    Eine Nachbarin ist schwanger mit dem ersten Kind und hat mich zum Krankenhaus befragt und ich konnte erzählen, was mir da gefallen/nicht gefallen hat und warum für mich ne HG bei der zweiten Geburt richtig war. Sie überlegt (nicht aufgrund von mir) ins Geburtshaus zu gehen und hat mich zu außerklinischen Geburten gefragt, etc. - ein echt nettes Gespräch, dass sie (hoffentlich) auch nicht als aufdringlich von mir empfand. ABER sie war auch schon super informiert.
    Letztendlich frag ich mich, woran das liegt - warum war ich vor der ersten Geburt so schlecht informiert (unbekümmert und zuversichtlich, aber überhaupt nicht im Klaren darüber, wie wichtig es für mich ist, mich um eine gute "Ausgangslage" zu kümmern, hätte auch Beleghebamme oder tatsächlich ein anderes KH sein können)...
    Es ist echt schwer abzuwägen zwischen "Angstmacherei" + Aufdringlichkeit und informieren......