Kinder anfassen

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  • Ich hab grade den Wasserspielplatz-Thread gelesen und hätte gerne mal eure Erfahrungen.


    Meine Tochter ist ein halbes Jahr alt, sprich: sie ist im absoluten Zuckersüß-Alter, fremdelt nicht und wird ständig und von jedem angefasst (nicht nur Verwandtschaft - auch im Bus, beim Einkaufen, usw). Ich lasse das bisher meistens zu, greife nur ein wenn es ans Gesicht geht. Die meisten "schütteln ihr die Hand", grabbeln sie am Bauch, oder jetzt im Sommer am nackten Fuß. Sie lacht dann meistens, ich habe nicht das Gefühl dass es ihr unangenehm ist. Ich bin auch relativ schnell dabei, sie anderen (bekannten) Leuten auf den Arm zu geben - da äußert sie sehr deutlich ihre Meinung, die ich dann auch immer und unverzüglich respektiere.


    Nun frage ich mich aber, was ich ihr damit eigentlich vermittle: Jeder darf Dich ungefragt anfassen...? Klar - das ist immer in einem freundlichen Kontext, aber trotzdem. Mir ist ihre körperliche und psychische Integrität eigentlich sehr wichtig, ich frage mich grade ob ich da bisher Bockmist gebaut habe. Auf der anderen Seite will ich nicht klammern, wenn sie zB bei manchen Leuten auf dem Arm sichtlich Spaß hat und sich wohlfühlt. Wie habt ihr das gehandhabt? Ab welchem Alter? Und wie bzw. wie offensiv seid ihr gegenüber anderen Menschen aufgetreten, speziell wenn sie es gut meinten?


    -- Luxa

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Bei Bekannten auf den Arm mache ich auch. Wenn das Baby nicht will tut es das kund. Und in der Fremdelphase oder auch später hat mein Sohn sich dazu selber geäußert. Und sei es durch ankuscheln an mich als Nein oder fröhlich juchzend bei Ansicht einer Freundin.


    Baby anfassen finde ich auch nicht so schlimm ( ich denke hier wird es andere Meinungen geben) wenn es vorher Kontakt gab. Mein Frosch lächelt alle an die ihn angucken und wenn sie mit ihm reden lacht er.Da finde ich Finger hinhalten zum greifen oder Füßchen krabbeln völlig ok. Was mich nervt ist im vorbeigehen angriffeln. Da sage ich auch was.


    Einfach gut auf die Signale des Kindes achten. Mein Sohn fand zum Beispiel ganz schlimm wenn andere Kleinkinder ihn umarmt haben oder die Oma ihn küssen. Dafür gerne bei Freunden auf dem Schoß oder vom Opa falscherum gehalten werden.

    Normal is just a setting on a dryer.

  • Ich sag da nix, solange es mein Kind nicht stört. Körperliche Integrität, na gut...die Kleinen können doch sehr gut zeigen, wenn sie nicht wollen. Ich fände es aber schade, dem Kind zu vermitteln, dass alle freundlich auf sie zukommenden Omas erstmal weggekeift/zurechtgewiesen werden müssen #angst


    Empfindlich war ich wg Krankheitsansteckung bei Neugeborenen (die hat niemand anzufummeln außer die Betreuungspersonen, schon gar nicht im Gesicht). Und ich mag es nicht so gern, wenn fremde Kleinkinder mein Baby im Gesicht anfassen, da ich deren Verhalten (und Hygienestatus) schlecht abschätzen kann. Ansonsten entscheidet das Kind.

  • Solange alle sich in der Situation wohlfühlen, ist's doch in Ordnung.


    Meine Tochter war ja schon immer schüchtern und ich auch. Da fand ich die Situationen immer recht schwierig, der netten gemüseladenfrau klar zumachen, dass wir beide das nicht wollen

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

    • Offizieller Beitrag

    Ich ließ es auch immer zu u beobachtete unsere Kinder, die sofort zeigten, wenn es ihnen unangenehm war, was selten vorkam.


    Ich bin auch eine, die die Babys an Fuß oder Hand leicht berührt, wenn sie mit mir schäkern. Bis jetzt gab es keinen Stress. Ich kann mit diesem "es ist verboten fremde Kinder anzufassen" nix anfangen.

  • Ich finde das sehr schön, sofern der Anfassende vorher Kontakt aufgenommen hat und nicht einfach ohne jedes "Hallo" zugrabscht.
    Erfahrungsgemäß kommt das Alter, in dem das Kind "nein" signalisiert noch. Dann ist es auch an der Zeit, dem Kind zu vermitteln, dass es sich eben nicht von jedem anfassen lassen muss. :)

    Es gibt überall auch Gutes in der Welt.
    Selbst RTL hat Ninja Warrior!

  • Nun frage ich mich aber, was ich ihr damit eigentlich vermittle: Jeder darf Dich ungefragt anfassen...?

    Das wäre es, für mein Empfinden, erst dann, wenn klar wird das sie nicht angefasst werden will und man es als Mutter hinnimmt und nicht eingreift.

    * Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt *

  • Ich schließe mich den bisherigen Stimmen an.
    Kommunikation mit Babys läuft halt schnell und besonders gut auch über den Körper. Solange mein Bauchgefühl da stimmte,fand ich das in Ordnung, wenn Menschen so kommuniziert haben. Wenn mir das unangenehm war (kam auch regelmäßig vor,und ich hab da nicht nur auf die Babysignale geachtet, sd primär auf mein Gefühl. Das Baby fand oft mehr ok als ich ...) hab ich das Kind auf den Arm und damit aus der Situation genommen.

  • Freunde und Familie wenn es das Kind gerne mag, liebend gerne.


    Wildfremde finde ich nicht prickelnd, unsere Kinder aber auch nie daher gab es da keine Probleme. Unsere aktuell 1,5 Jährige kann die Leute sogar mit bloßem Blick einfrieren #yoga also jemand nähert sich ihr freundlich "Wie süß bist Du denn?" und bleibt augenblicklich stehen und fragt mich,was er tun soll ("Oh, äh, ich wollte nichts falsch machen, kann ich da vorbeigehen?"). Mehrfach erlebt. #augen


    Ich selbst kann mich bei mir bekannten Babys/Kleinkindern kaum zurückhalten. Wenn mir jemand sein Baby in den Arm drückt muss ich es auch auf den Kopf küssen, das ist wie ein Reflex und ich kann das echt nur unter höchster Anstrengung kontrollieren #schäm

    • Offizieller Beitrag

    Ich habe erst hier im Forum gelernt, dass es Menschen gibt, die es hassen, wenn man ihre Kinder anfasst.


    Ich fasse gerne Babyhändchen an und wenn das Kimd signalisiert, dass es das mag, tue ich es auch - wildfremd hin oder her...


    Meine Kinder mochten das meistens auch sehr und wenn sie mal nicht wollten, habe ich mich halt mit ihnen entfernt oder der Person gesagt, dass gerade nicht Streichelzeit ist. Oft entspannen sich dann noch nette Gespräche.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich muss gestehen, dass ich es auch schwierig finde...besonders stark, also in der Frequenz habe ich es in Italien, der Türkei und in Kroatien erlebt...ich habe es zugelassen, weil ich weiß, dass es nett gemeint ist und dass es in diesen Kulturkreisen ganz normal ist. Meinen Kindern habe ich mitgeteilt dass sie sagen dürfen, wenn sie das nicht möchten...aber die hatten bisher kein Problem damit.

  • Ich glaube nicht, dass ein Baby lernt: Jeder darf mich anfassen.
    Und, so rein aus dem was ich erlebt habe, je älter die Kinder, umso weniger wird dieser Kontakt.


    Ein Baby, welches mir seine Hände oder Füße entgegen streckt, fasse ich dort an.


    Was ich nie machen würde wäre fremde Kinder küssen oder ungefragt hochnehmen.


    Bei meinen Kindern hab ich auch darauf geachtet, wie sie sich verhalten.
    Und sie müssen sich nicht küssen, anfassen, umarmen lassen, wenn sie das nicht wollen. Auch von mir nicht oder von Oma.

  • Meine beiden größeren Kinder sind 3 und 5 Jahre alt.
    Da kommt ungefragte Berührung eigentlich gar nicht mehr vor. Maximal wird nach der Hand der Kinder gegriffen, zum "guten Tag -Sagen".
    Ich glaube also, das reguliert sich in diesem Kulturkreis von selbst mit zunehmendem Alter der Kinder runter. Wenn die Kinder erstmal laufen wird aus dem "Ganzkörper-Berühren" erst ein "über den Kopf streicheln". Wenn sie dann auch sprechen, wird auch das eingeschränkt und es wird der hier übliche Abstand zwischen Menschen gewahrt. Ist jetzt etwas schematisch beschieben, aber so war das im Grunde meine Wahrnehmung.
    Ich bin recht unoffen, was Körperkontakt betrifft und habe mich aber dennoch bei den größeren Kindern ab dem Alter von etwa 1,5 bis 2 Jahren nur selten unwohl gefühlt.


    Ich glaube, dass sich das Kind aus dem Spielplatz-Thread (zu recht!) auch deshalb so unwohl gefühlt hat, weil es entgegen des sonst Erlebten und Üblichen einfach angefasst wurde. Das ist -zum Glück- meiner Erfahrung nach sehr selten der Fall. Ich hab das bei meinen Kindern noch nicht wahrgenommen.

  • Ich finde es schön, wie viele Menschen positiv auf so ein Baby reagieren. Das hat mich echt überrascht. Baby erlebt überall freundlich gesinnte Leute, die mit ihm schäkern und manchmal auch seine Händchen und Füßchen streicheln. Sobald er erschrocken oder böse guckt, nehmen alle ihre Hände weg, ich finde, die Kommunikation funktioniert da sehr gut. Der Dame an der Kasse hinter mir, die ihre Arme nach ihm ausgestreckt hat, "damit die Mutti in Ruhe bezahlen kann", hab ich ihn natürlich trotzdem nicht in die Arme gedrückt. :)

    "Stay afraid, but do it anyway. What’s important is the action. You don’t have to wait to be confident. Just do it and eventually the confidence will follow." Carrie Fisher

    LG Matilda mit Tochter (08/2004) und Sohn (09/2015)

  • ja, wenn das Kind es mag und vorher Kontakt aufgenommen wurde. Ich mag es trotzdem manchmal nicht so. Aber so lange das Kind da Spaß dran hat sage ich nichts. Meinem Mittleren wurde es schnell zu viel. Er wollte auch selten von anderen Kindern ungefragt angefaßt oder gestreichelt werden. Auch als Ersatz für Hauen nicht. Fand er ganz schlimm. Die Eltern der anderen Kleinkinder meinen es dann gut und versuchen, dass Verhalten ihres Kindes umzulenken.
    Auch die Großen werden hier hin und wieder noch ungefragt angefasst. Mittlerweile sagen sie dann, dass sie das nicht möchten, was allerdings nicht immer auf Verständnis stößt. Ich bin dann auch schon angeblafft worden, weil sich der fünfjährige im Bus beim Hinsetzten nicht hatte helfen lassen wollen.
    An der Bushaltestelle hatten wir vor ein paar Tagen auch eine sehr skurile Situation. Wir standen da, Baby war bei mir auf dem Rücken, der knapp zweidreivierteljährige, der eher groß ist für sein Alter saß Apfelessend im Buggy, der Meister stand daneben. Kommt ein uns fremder Mann mit Laufanfängerkind vorbei. Sagt zu seinem Kind: "Da schau mal ein Baby, mach mal ei." Nimmt die Hand seines Kindes und streichelt meinen Zweijährigen. Der meinte nur: Möppi heißt das nicht Baby. Der Mann ging dann weiter. Zu uns hatte er kein Wort gesagt.

    Meisterschülerin mit dem großen Meister(02/11), dem Möppi (09/13), dem Kleinchen (07/15) und ohne Ticker, dafür nur mit der Hälfte der Kinder.

    • Offizieller Beitrag

    kiwi, ich komme ja auch einem mittelmeerland und war als unsere beiden noch jung waren ziemlich oft und auch noch allein mit denen dort. die verwandtschaft, meine freunde, die nachbarschaft (und auch die wildfremde auf der straße) sind da auch ziemlich anfasswütig :D wenn ich da ständig dazwischen gegangen wäre, hätte ich mich mit den jungs in der wohnung meiner mutter einschließen müssen, was nicht wirklich der sinn der besuche war. stattdessen hab ich es zugelassen und geschaut, wie die kinder reagiert haben. und oh wunder, es klappte ganz gut. ferner war immer eine person dabei (meine wenigkeit, meine schwester, meine mutter, meine tanten oder paar nachbarinnen, die auch nicht der meinung waren, das kind darf auf jeden fall von jedem/r angefasst werden, egal, ob es dies will oder nicht), die die kinder ggf in schutz genommen haben. und auch das ging ohne stress.

  • Ich finde das sehr schön, sofern der Anfassende vorher Kontakt aufgenommen hat und nicht einfach ohne jedes "Hallo" zugrabscht.

    Wie schön, da kann ich unterschreiben.


    Hier waren es nur nie die Füßchen oder Händchen sondern immer die Haare.
    Das fand ich nicht besonders toll, weil damit immer alle in meinem Brustbereich "rumkrabbeln" wollen und ich kann auch nicht aus meiner Haut bzgl. am Kopf "rumtatschen" Ich hasse das.


    Leider hat nie jemand gefragt ob es okay wärebzw. ob sie dürfen, sondern immer mit " ist das süß" rein in die Haare #kreischen
    Meine Kinder sind und waren da immer offen, wenn jemand gefrgat hat, durfte er fast immer, auh heute noch :D

  • Wir haben es von Anfang an so gehandhabt,dass ich versucht habe,zu sehen wie es meinem Kind geht wenn es angefasst wird.Und habe dann eben eingegriffen,wenn es sich unwohl fühlt.


    Bei der Wasserspielplatzsituation waren es für mich zwei Sachen die mich so gefuchst haben.
    Zum einen war es kein liebevolles,zärtliches Anfassen.
    (Sie hat ihm jetzt auch nicht wehgetan,körperlich)
    Sondern ein Anfassen um ihren Willen durchzusetzen.


    Und man konnte sehr sehr deutlich sehen wie unangenehm es für meinen Sohn war.



    Ich finde ehrlich gesagt,wenn man guckt,wie es dem Kind geht und ihm Sicherheit gibt,dass es auch in Ordnung ist,nicht angefasst werden zu wollen,dann sind Berührungen doch eigentlich etwas sehr schönes und zeigen wie liebevoll Menschen auch miteinander umgehen können.

  • Meine Tochter wollte mal in der U-Bahn über die Rückenlehne zu einem Pulk russicher Omas. Das war ein Hallo! Und in der S-Bahn ist sie zu einer anderen alten Frau auf den Schoß. Diese alten Frauen waren allesamt so selig, der Höhepunkt des Tages, würde ich sagen.
    War übrigens alles Krabbelalter.
    Später waren meine beiden sehr zurückhaltende Kinder. Wie es mal eine Erzieherin ausdrückte: "X. ist ein Kind, das nicht jedem gleich auf den Schoß krabbelt."

  • Oh....immer mal wieder unser Thema, gerade vor ein paar Tagen erst.
    Freunde, Familie, Bekannte ...alles kein Problem.
    Wenn allerdings Fremde unseren Sohn anfassen, mag ich das überhaupt nicht.
    Als Kleinkind war er wie ein Magnet, klein, blond, blaue Augen...da kam es oft vor, z.B. im Supermarkt, dass fremde Menschen meinen ihn anfassen zu müssen.
    Da ist es mir auch völlig egal ob meinem Sohn das nicht unangenehm ist, es gehört sich einfach nicht. Meine Meinung. Ich grabbel doch auch nicht einfach fremde Menschen an, streichel ihnen durchs Gesicht oder über den Kopf - warum auch.
    Bei Erwachsenen macht man es nicht, warum "darf" man das bei Kindern?
    Da hatten wir schon einige Auseinandersetzungen....