EU Referendum -verfolgt noch jemand?

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  • Zitat

    Ich kann immer noch nicht ganz nachvollziehen warum Du in ganz vielen Threads immer wieder diese Menschen so derart verteidigst..




    Ich kenne das Gefühl, nicht ernst genommen zu werden - wenn ich mich schon überwunden habe, meine Befindlichkeiten überhaupt zu äußern. Ich kenne das Gefühl, stattdessen sogar noch beschimpft zu werden.
    Ich habe in meinem früheren Leben - ewig lang her - Sozialarbeit betrieben. Und ich habe gelernt, dass Menschen immer ihre ganz individuellen Gründe für ihr Handeln haben. Auch wenn ich sie nicht immer verstehe.


    Ich weiß, dass Beschimpfungen selten dazu führen, dass andere ihre Meinung und ihr Handeln ändern. Von daher halte ich nichts davon Andersdenkende zu beschimpfen.
    Ich halte wenig von Un- oder Halbwahrheiten. Auch davon gab es in den letzten Jahren leider zu viel.


    Ich finde Lobbyismus richtig sch...lecht. Wenn es doch mal echte Lobbyisten für die Interessen der Menschen gäbe - der Kinder, der Kranken, der sozial Abgehängten ... Aber um die geht es nie. Hauptsache, gut Betuchte bekommen ein paar tausend Euro Kaufprämie für ein Elektroauto (einer meiner letzten Aufreger


    ....


    Wen wundert es, wenn Menschen, deren Interessen regelmäßig mit Füßen getreten werden, andere als die bisher regierenden Parteien wählen? Viel Auswahl bleibt da leider nicht mehr.
    Das kann man bedauern und klar, kann man sie jetzt alle als dumm und was weiß ich beschimpfen. Mit der Zeit nutzen sich diese Beschimpfungen ab.
    Und dann? Ist damit irgendetwas erreicht?


    Mir macht diese Spaltung der Gesellschaft Sorgen. Mit Beschimpfungen und Unterstellungen bekommt man diesen Riss aber nicht wieder gekittet. Im Gegenteil, der Riss wird immer tiefer werden.


    ....


    Obwohl meiner ursprünglichen Heimat viel näher, kann ich mit Sachsen weniger anfangen als mit den Schwaben.
    Und vermutlich hätte ich mich gegen den Brexit entschieden, so ich hätte wählen dürfen. ...

    • Offizieller Beitrag

    Ich glaube tatsächlich, dass dies eines der Hauptprobleme der EU ist - und war, von Beginn an. Ich habe das Gefühl, schon wenn es darum ging, den Beitritt "zu verkaufen" wurde mit Rosinen geworben und es ging nie ums eigentliche: "Hey, wir spannen zusammen und schaffen es gemeinsam weiter zu kommen."


    Adrasteia: okay, die Gedanken kann ich nachvollziehen. Aber mir fehlt weiterhin das Verständnis, dass ich deswegen Strache, Petry, Blocher und Konsorten wählen könnte. So sauer und enttäuscht kann ich von keiner Partei sein, dass ich solche offen rassistische Menschen wählen kann - deshalb bleibt bei mir der Eindruck bestehen, dass diese WählerInnen diesen Anteil ihrer "Protestparteien" (was aus österreichischer und schweizer Sicht ein Hohn ist - hier sind es Regierungsparteien, seit Jahren) zumindest billigend in Kauf genommen wird. Und wenn ich mit Menschen spreche, die das tun, muss ich leider sagen ist es mehr als "billigend". Da sind es gerade die fremdenfeindlichen Aspekte, die sehr stark gewogen haben. Und dieser Aspekt an der Sache macht mir persönlich sehr viel Sorge.
    Unzufriedenheit mit dem "Establishment" könnte auch ganz anders ausgedrückt werden (68er zum Beispiel oder auch die Entstehungszeit der Grünen...). Deshalb meine Frage weiter oben, die Irene so gestört hat: Warum kommen Menschen bei sehr ähnlichen Voraussetzungen zu so unterschiedlichen Ergebnissen? Woran liegt das?


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • mal ab von der aktuellen politischen Seite, obwohl die extrem wichtig ist.
    Da gehe ich nachwievor mit Talpa, Ainu, Ebura und Leslie Winkle.


    wenn ich träumen dürfte, würde ich davon träumen, dass Menschen weniger rassistisch und weniger xenophobisch wären, wenn sie wüssten, woher sie eigentlich kämen. Als ich meine eigene Ahnenforschung angefangen habe, habe ich viele dieser "Ahnenforscher-Pornos" gesehen, wie "Who do you think you are" oder "finding your roots", wo einfach klar wurde das "Nationalität" nicht so einfach ist.
    Gerade Letzteres, wo es auch um die DNA ging, die Probanden plötzlich ganz überrascht waren, wie sehr Weltbürger sie eigentlich sind.
    Momondo (diese Reiseveranstalter) hat da was schlaues gemacht:
    http://www.momondo.de/letsopenourworld/#!
    Langfristig (wenn ich träumen dürfte), könnte das was verändern

    Havanna + #male (*02.05) & #female (*02.03)
    Filzgleiter sind nur komprimierte Schafe

    --Ist Hotte S. noch im Amt und wenn ja, warum?--


    Wenn ich das Wort "Trottel" oder "Trotteln" schreibe, möge sich die geneigte Leserin dieses Wort in wienerisch denken.

  • Klick  ;(  
    Mir macht das Angst und ich will gar nicht wissen wie es den Leuten in GB jetzt geht.

    “Stelle Dich an den Abgrund der Hölle
    Und tanze zur Musik der Sterne!”
    (Walter Moers)


    Du darfst sein, wer du bist, du darfst dich äußern und wir nehmen das ernst. Da ist immer beides: Wurzeln und Flügel, Bindung und Freiheit.

    (Herbert Renz-Polster)


    #NazisRaus #BOohneRechts

  • Ich gehöre zu jenen Menschen, die ihre Heimat kaum verlassen haben und deren Familie kaum international ist. Ich liebe meine Heimat(stadt) und habe auch nicht vor, diese zu verlassen (außer für Urlaubsreisen).


    Wahrscheinlich kann ich mich deshalb nicht als "Weltbürger" bezeichnen. Aber ich halte mich für sehr weltoffen. Ich finde es toll, Menschen unterschiedlichster Herkunft zu begegnen und habe keinerlei Angst, vor einer "Überfremdung".


    Was mir in all den Diskussionen über Wirtschaftsunion und Freizügigkeit viel zu kurz kommt, ist der Friedens- und Solidaritätsgedanke.
    Ich halte es für absolut legitim, dass man sich z.B. Gedanken über lokale Wirtschaft macht. Ich sehe es auch so, dass die EU sich in Detailvorgaben verliert, die lokal als Schikane gesehen werden können. Es ist natürlich auch so, dass Lobbiisten und Großkonzerne einen enormen oftmals unglaublichen Einfluss haben (haben Sie auf allen Ebenen der Politik) etc.


    Aber das sind für mich alles keine Argumente, um zur Kleinstaaterei zurückzukehren. Viel wichtiger ist es doch, die Aufgaben auf den verschiedenen Ebenen der Politik angemessen einzusortieren. Wichtig ist jede einzelne Ebene. Und die europäische steht für mich v.a. in der Verständigung zur friedlichen Koexistenz und der Freiheit der aller Bürger.
    Und das sehe ich in vielen europäischen Ländern gefährdet, nicht nur durch die Leave-Wähler.

  • Ich glaube der Schlüssel ist tatsächlich das überwinden der Xenophobie, wobei ich inzwischen davon überzeugt bin, dass Xenophobie nicht das eigentliche Problem ist. Das eigentliche Problem ist die heilige Kuh Wachstum. Der Mensch möchte immer mehr und mehr, immer größer und stärker werden. Und wenn die Resourcen knapp werden, entsteht Konkurrenz und dann kann Xenophobie, die latent in uns allen steckt, prima dazu genutzt werden, sich gegen den anderen zu stellen, ihn auszugrenzen, sich von ihm abgrenzen, sich gegen schützen, ihn angreifen....


    Ey.... Und natürlich ist pluralistische Gesellschaft nicht nur ponyhof!
    Ich Wechsel den Standort meiner Arbeit, weil ich mit der extremen wertediskrepanz zwischen mir, meinem pädagogischen Auftrag und dem Klientel nicht zurecht komme. Wenn ich ständig Wertediskussionen führen muss, dann bleibt nur noch wenig Energie für die eigentliche pädagogische Arbeit!

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Übrigens fände ich eine 2/3-Mehrheit für solch weitreichende Entscheidungen auch sehr sinnvoll. Oder die Mehrheit der Wahlberechtigten.


    Ich finde es interessant, wie schnell einige von Seiten der EU nun darauf drängen, Fakten zu schaffen. Als ob sie die Briten nicht schnell genug loswerden könnten.
    Ich fände übrigens das Bekanntwerden der NHS-Lüge durchaus einen Guten Grund zur Annullierung der Wahl. Es gibt ja offensichtlich einige Bewegung in den Lagern. Bin mal gespannt wie es weitergeht.
    Vielleicht hat es ja wirklich etwas Gutes, dass nun doch mehr hinterfragt wird.

  • Ich finde es interessant, wie schnell einige von Seiten der EU nun darauf drängen, Fakten zu schaffen. Als ob sie die Briten nicht schnell genug loswerden könnten.

    Das ist wohl eher die Panik davor, dass andere Länder jetzt nachziehen könnten.
    Deswegen wollen sie ja auch hart verhandeln und nicht alle Vorteile lasse.
    Klare, schnelle Fakten, damit keiner nachzieht.

  • Übrigens fände ich eine 2/3-Mehrheit für solch weitreichende Entscheidungen auch sehr sinnvoll. Oder die Mehrheit der Wahlberechtigten.


    Ich finde es interessant, wie schnell einige von Seiten der EU nun darauf drängen, Fakten zu schaffen. Als ob sie die Briten nicht schnell genug loswerden könnten.
    Ich fände übrigens das Bekanntwerden der NHS-Lüge durchaus einen Guten Grund zur Annullierung der Wahl. Es gibt ja offensichtlich einige Bewegung in den Lagern. Bin mal gespannt wie es weitergeht.
    Vielleicht hat es ja wirklich etwas Gutes, dass nun doch mehr hinterfragt wird.


    wenn man die englische presse so durchguckt, hab ich das gefühl, die kriegen langsam nasse füsse und werden sich erst jetzt langsam richtig bewusst, was sie da eigentlich angerichtet haben.
    tja. man wird sehen.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Vielleicht ist es besser wenn jetzt schneller Fakten geschaffen werden. Wenn es der Wunsch der Briten ist, den ist es so.

    Rei
    Iudex ergo cum sedebit,
    Quidquid latet apparebit:
    Nil inultum remanebit.
    Quid sum miser tunc dicturus?
    Quem patronum rogaturus?
    Cum vix iustus sit securus.
    (Goethes Faust)

  • Warum wird seitens der EU ein schneller Austritt gewünscht? Allein wegen wirtschaftlicher Interessen? Ich glaube (und hoffe), das letzte Wort ist in dieser Angelegenheit noch nicht gesprochen.

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, es hat vor allem mit Mondscheins Vermutung zu tun: jetzt schnell durchziehen und klarmachen, dass ist nicht mein Spiegelabo, das ich da künde - das hat Auswirkungen und zwar keine kleinen.
    Ein gewisser Abschreckungseffekt ist da sicher erhofft.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich dachte die Wahlbeteiligung lag bei 70 Prozent? Wenn soviele Briten gegen den Brexit waren, warum ist das Ergebnis kein anderes gewesen? Und was ist den einVolksentscheid wert, wenn man ihn sooft wiederholt bis man das Ergebnis hat, das man haben möchte?

    Rei
    Iudex ergo cum sedebit,
    Quidquid latet apparebit:
    Nil inultum remanebit.
    Quid sum miser tunc dicturus?
    Quem patronum rogaturus?
    Cum vix iustus sit securus.
    (Goethes Faust)

  • Ja, wäre möglich. Ich mag keine überstürzten Entscheidungen. Deshalb werde ich jedes Mal nervös, wenn ich höre, dass es nun schnell gehen muss. Zumal das Ergebnis so knapp ausgefallen ist (und sich vielleicht noch ändert #angst ).

  • Ich bin nicht mehr so ganz jung und habe schon diverse Stunden an irgendwelchen Grenzen gewartet. Wirklich schlimme Erfahrungen habe ich nur an der DDR-Grenze gemacht, wo ich mich als Kind in Abwesenheit meiner Eltern in einer Kabine völlig entkleiden musste. Reisen ist manchmal beschwerlich, ewiges Warten an Grenzen ist nervig. Aber ich bin dankbar, in so viele Länder reisen zu dürfen. Massiv beeinträchtigt würde ich mich fühlen, wenn mir die Einreise in ein Land verweigert würde, in dem Freunde oder Familienangehörige leben.

  • Ich dachte die Wahlbeteiligung lag bei 70 Prozent? Wenn soviele Briten gegen den Brexit waren, warum ist das Ergebnis kein anderes gewesen? Und was ist den einVolksentscheid wert, wenn man ihn sooft wiederholt bis man das Ergebnis hat, das man haben möchte?

    Hast Du die Argumente hier im Thread gelesen?


    Ca. 1/4 der Briten durfte nicht abstimmen, weil sie schon zu lange im Ausland leben. Gerade die sind vielleicht auch besonders betroffen.
    Und es gab viele Protestwähler.
    Es gab eindeutig Lügen in der Leave-Propaganda, die erst danach richtiggestellt wurden.
    Ob ein Volksentscheid für so eine Frage der richtige Weg ist, wurde desöfteren gestellt. Und ob 50 + x ausreichen, um eine solche schwerwiegende Entscheidung zu rechtfertigen. Außerdem ist der Volksentscheid nicht bindend für die Regierung.


    Ich finde es zu einfach, zu sagen: 52 % haben entschieden und damit schnelle Fakten geschaffen.