EU Referendum -verfolgt noch jemand?

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    • Offizieller Beitrag

    Ja, aber Himmel, Alva: wenn ich unzufrieden bin und mit der Alternative nicht zufrieden bin, dann wähle ich doch nicht die rechtsextreme Partei, wenn ich nicht im Grundsatz mit deren Ideen einverstanden bin?!


    Zum Beispiel: ich habe van der Bellen und Hofer zur Auswahl - nun haben van der Bellen und ich das Heu nicht auf derselben Bühne (mir ist er zu liberal-wirtschaftsnah, einem fiktiven heimatlosen Konservativen garantiert zu grün) - aber Hofer wählen?! Den rechtsnationalen Burschenschaftler?! Da wähle ich doch tausendmal lieber den Anderen - nicht meine Linie, aber wenigstens kein Nazi... Ausser: eigentlich passt mir das Rechtsnationale ganz gut in den Kram.


    Sprich: so beleidigt und enttäuscht und was auch immer kann man meiner Meinung gar nicht sein, um eine Entschuldigung zu haben, einen Nazi zu wählen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Wenn man mit Merkels Politik der offenen Grenzen nicht einverstanden ist, bleibt da nicht mehr viel Auswahl: CSU (die man nicht auf Bundesebene wählen kann), AfD oder FDP (die allerdings kaum mehr ins Gewicht fallen). Es fehlt eine Opposition und eine kritischere Auseinandersetzung, CDU, SPD, Grüne und Linke unterscheiden sich in der Hinsicht kaum noch, die CDU ist total nach links gerutscht. Wäre die CDU in ihrer Haltung bzgl. der aktuellen MIgrationskrise noch wie vor 10 Jahren gäbe es die AFD heute gar nicht. Das ganze konservative MIlieu ist quasi politisch heimatlos geworden (nicht nur bzgl. der Migrationskrise, auch was andere gesellschaftliche Themen angeht) und die sind sicher nicht alle boshaft/dumm/rassistisch.

    ??? "Offene Grenzen" gibt es doch schon lange nicht mehr. Damit war es schon letzten November vorbei. Seither kam noch das Türkei-Abkommen dazu.
    Geblieben sind Teile der Bevölkerung, denen einfach jeder Flüchtling zu viel ist, ganz gleich woher er kommt oder aus welchem Grund. Xenophobie und mangelnde Humanität also.
    Sorry, ich sehe immer noch keinen dritten Grund #weissnicht

  • ..
    Ansonsten deuten die Analysen wohl eher darauf hin, dass die AfD viele Anhänger (ohne "innen") im konservativen, etablierten Milieu hat. Das sind gar nicht so sehr die "sozial Schwachen", sondern die, denen die CDU unterdessen zu weit links ist.

    Zum Teil stimmt das, ja. Aber bei den Landtagswahlen in B-W waren es auch 30 % der Arbeiter und Arbeitslosen, in Sachsen-Anhalt noch mehr.

  • Ich weigere mich zu glauben, dass fremdenfeindlichkeit und Feindseligkeit die Gründe sind, für wahlentscheidungen, die den Wunsch nach Stabilität und Sicherheit entsprechen.


    Ich fürchte einfach, dass die meisten Angst haben, an Lebensqualität zu verlieren! Und da haben selbst die armen Menschen unter den Europäern (also immer im Vergleich zum nationalen Durchschnittseinkommen) verdammt viel zu verlieren. Im Vergleich zu 6milliarden anderen Menschen auf dieser Welt haben alle Europäer es ganz gut.


    Aber niemand auf der Welt will die unbequeme Wahrheit angehen, dass wir nicht alle auf diesen Planeten so leben können, wie es die Menschen aus den Industrienationen machen.
    Gibt nur zwei Möglichkeiten:
    Die Lebensweise der kompletten Weltbevölkerung angleichen, so dass der Planet alle ernähren kann
    Oder weiterhin in Konkurrenz treten und mit Rassismus, sexismus, Sozialdarwinismus Grenzen in den Köpfen setzen, die dann auch physisch umgesetzt werden.

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Ich weigere mich zu glauben, dass fremdenfeindlichkeit und Feindseligkeit die Gründe sind, für wahlentscheidungen, die den Wunsch nach Stabilität und Sicherheit entsprechen.


    Ich fürchte einfach, dass die meisten Angst haben, an Lebensqualität zu verlieren! Und da haben selbst die armen Menschen unter den Europäern (also immer im Vergleich zum nationalen Durchschnittseinkommen) verdammt viel zu verlieren. Im Vergleich zu 6milliarden anderen Menschen auf dieser Welt haben alle Europäer es ganz gut.


    Aber niemand auf der Welt will die unbequeme Wahrheit angehen, dass wir nicht alle auf diesen Planeten so leben können, wie es die Menschen aus den Industrienationen machen.
    Gibt nur zwei Möglichkeiten:
    Die Lebensweise der kompletten Weltbevölkerung angleichen, so dass der Planet alle ernähren kann
    Oder weiterhin in Konkurrenz treten und mit Rassismus, sexismus, Sozialdarwinismus Grenzen in den Köpfen setzen, die dann auch physisch umgesetzt werden.


    die unbequeme wahrheit ist vielmehr, dass wir so leben, wie wir leben, weil die anderen so leben, wie sie leben...

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Dass gerade sozial Schwache und zu kurz Gekommene aus Protest die AfD wählen, ist halt schon eine besondere Ironie der Geschichte. Denn bekanntlich hat sich ja die AfD deren Schutz gerade NICHT auf die Fahnen geschrieben. Insofern wäre für diese Leute sogar gar nicht zu wählen sinnvoller als die AfD zu wählen. Es sei denn natürlich wegen ihrer fremdenfeindlichen Positionen. Es gibt also eigentlich nur zwei Gründe, die AfD zu wählen: Dummheit (meinetwegen auch "Desinformiertheit", wenn man einen Euphemismus bevorzugt) oder Bosheit. Ein paar Leute hier werden ja nicht müde zu betonen, dass diese Menschen gar nicht alle Rassisten sein könnten (warum eigentlich nicht? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf? Oder vielleicht doch eher, weil man selbst xenophob ist und ein Mäntelchen dafür braucht?). Aber wenn Bosheit nicht der Grund sein soll, dann bleibt eben nur noch eine andere Möglichkeit. Tja.


    Und für die AfD kann man wahlweise ebensogut "Brexit-Befürworter" einsetzen. Oder die Wähler rechtspopulistischer Parteien in anderen Ländern.

    Ich finde, das hast du schön zusammengefasst.


    die CDU ist total nach links gerutscht.

    #lol
    Sorry, das kannst du doch nicht ernst meinen?


    ...das tun sie auch bei allen anderen Partein...

    Ich hätte für diese Zielgruppe bisher immer was vernünftiges gefunden zum wählen.

  • Zum EU-Referendum:
    - Bei den 18-24 Jährigen sind nur 36% zur Wahl gegangen.
    - Bei den über 65-Jährigen waren es mehr als 83 %.


    Das erschreckt mich noch mehr, als dass die Alten vor allem für "leave" gestimmt haben.


    ohja.
    ich glaube, das ist ähnlich wie bei der gleichstellung. viele junge verstehen gar nicht, warum man sich aufregen sollte. man hat ja alles. sie sehen gar nicht, dass es das, was sie als normal ansehen einmal nicht gegeben hat, die etwas älteren wissen das (for good or for bad ;) ). sie sehen nicht, dass ihre personenfreizügigkeit politische errungenschaft der eu ist und nicht naturgegeben. usw.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • die unbequeme wahrheit ist vielmehr, dass wir so leben, wie wir leben, weil die anderen so leben, wie sie leben...

    das ist ja auch scheiße unbequem'!!
    Und kein Politiker dieser Welt, der wirklich Politik machen will, wird diese Kuh aufs Eis setzen!!!!

    "Wenn Dein Leben schwerer geworden ist, bist Du vielleicht ein Level aufgestiegen?!"

  • Sprich: so beleidigt und enttäuscht und was auch immer kann man meiner Meinung gar nicht sein, um eine Entschuldigung zu haben, einen Nazi zu wählen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

    Word! Ich kann nicht verstehen, wie man das auch nur ansatzweise in Betracht ziehen kann. Oder wie man dafür auch nur etwas Verständnis haben kann. Nein.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Kann ich auch nicht. Geht gar nicht!

    Kids don't drive you crazy, you were crazy already. That's why you had them.


    Lieben Gruß vom Rattenkind mit dem Kätzchen (10/2015) und dem Katerchen (09/2018).


    giphy.gif


    In meinem Waldland geht ein Monster um...

  • ??? "Offene Grenzen" gibt es doch schon lange nicht mehr. Damit war es schon letzten November vorbei. Seither kam noch das Türkei-Abkommen dazu.Geblieben sind Teile der Bevölkerung, denen einfach jeder Flüchtling zu viel ist, ganz gleich woher er kommt oder aus welchem Grund. Xenophobie und mangelnde Humanität also.
    Sorry, ich sehe immer noch keinen dritten Grund #weissnicht

    Das Türkeiabkommen ist ein schlechter Witz (inkl. der ganzen Probleme mit Erdogan, die es mit sich bringt). Der Grund, warum weniger Flüchtlinge hier ankommen, ist -so hart es ist-, weil die Balkanroute dicht gemacht wurde (sehr praktisch für Deutschland: wir können andere der Inhumanität beschimpfen, uns selbst auf die Schultern klopfen, was für gute Menschen wir sind, und profitieren doch insgeheim davon). Angela Merkel kann sich die Reduzierung der Flüchtlingsmassen in meinen Augen nicht auf die Fahnen schreiben und hat sich das Vertrauen mancher Teile der Bevölkerung, die Krise vernünftig zu händeln, ziemlich verspielt (es geht ja auch um die o.g. Haltung praktisch offener Grenzen und ungeprüfter Einreise ohne jegliches Konzept, mit der wir EU-weit im übrigen mittlerweile ziemlich allein dastehen, sogar Österreich und Schweden sprangen ab, weil trotz bestem Willen einfach nicht mehr praktikabel, nur Deutschland hält jene Haltung noch aufrecht. Es stellt sich auch die Frage, ob Deutschlands rigide Haltung auch zum Brexit beitrug.).

  • Wo hätten die Menschen denn alternativ hingesollt? Gekommen wären sie ja trotzdem. Man hätte natürlich auch weiterhin wie die letzten 10 Jahre das Problem auf Griechenland und Italien abwälzen können. Das stimmt wohl. Aber bei diesem ganzen Angela hat die reingelassen fehlt mir immer irgendwie wie die Variante was denn die Alternative gewesen wäre? Lager wie in Calais? Vor unseren Grenzen?

  • Die Alternative haben wir jetzt wieder: Massig Tote im Mittelmeer.


    Ich will gar nicht bestreiten, dass der Flüchtlingsstrom ein riesiges Problem war. Aber die Entscheidung, die Flüchtlinge kommen zu lassen war trotzdem richtig. Weil sie menschlich war.


    Die Verteilung der Menschen in der EU ist ein Problem, aber nach GB sind doch sowieso nur wenige gekommen.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

  • Die Alternative haben wir jetzt wieder: Massig Tote im Mittelmeer.

    Das hat aber wenig damit zu tun, ob in D die Grenzen offen oder zu sein. Je mehr Menschen in wenig seetüchtigen Booten übers Meer kommen (egal, ob sie in Italien/Griechenland hängen bleiben oder eine Chance haben, bis D durchzukommen), desto mehr werden ertrinken, einfach weil der Weg gefährlich ist.


    Wenn wir eine bestimmte Anzahl an Flüchtlingen aufnehmen wollen, dann sollten wir denen auch erlauben, sichere Fluchtwege (z.B. Flugzeug) zu nutzen. ...und wenn man hört, was die Leute für die Bootsüberfahrt zahlen, könnten die sich auch alle ein Flugticket leisten.

  • Zum EU-Referendum:
    - Bei den 18-24 Jährigen sind nur 36% zur Wahl gegangen.
    - Bei den über 65-Jährigen waren es mehr als 83 %.


      8I

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Wo hätten die Menschen denn alternativ hingesollt? Gekommen wären sie ja trotzdem. Man hätte natürlich auch weiterhin wie die letzten 10 Jahre das Problem auf Griechenland und Italien abwälzen können. Das stimmt wohl. Aber bei diesem ganzen Angela hat die reingelassen fehlt mir immer irgendwie wie die Variante was denn die Alternative gewesen wäre? Lager wie in Calais? Vor unseren Grenzen?

    Ich glaube nicht, dass allesamt trotzdem gekommen wären, ich persönlich bin der Meinung, dass es durchaus eine Sogwirkung gab, die neben wirklich schutzbedürftigen, auch Menschen mit rein wirtschaftlichen Interessen anzog aus vielen verschiedenen Ländern (vielleicht menschlich nachvollziehbar, aber nicht praktikabel umsetzbar in einer Notsituation wie dieser; zumal es einen Unterschied macht, ob man Wirtschaftsmigranten aufnimmt, die tatsächlich dann arbeiten können, oder welche, die auch langfristig vom Sozialsystem leben werden). Ich denke da hätte man sehr klare Signale nach Außen senden müssen und sehr gut differenzieren müssen. Sorry, aber es soll tatsächlich Vorstellungen unter Flüchtlingen geben, dass jeder in Deutschland ein Haus bekäme etc., es gab in den sozialen Medien eine regelrechte Werbepropaganda diesbezüglich.


    Die wirklich Schutzbedürftigen, die haben auch schon diverse sichere Drittländer durchquert auf dem Weg nach Deutschland, dort hätte besser verteilt werden müssen. Akut hätte man tatsächlich an deutschen Grenzen Auffangzentren aufbauen können, zur Verteilung und schnellen (!) Klärung der Asylfrage bzw. Abschiebung. Letztlich ist auch die Frage offen, ob Asyl bedeutet, man bleibt ein paar Jahre in Sicherheit und kehrt dann ins Heimatland zurück, oder, ob es bedeutet, man findet eine neue Heimat. Abgesehen von der Akutsituation im Sommer 2015 kann man perspektivisch heimatnah den Flüchtlingen mit finanzieller Unterstützung vor Ort/grenznah sowie heimatnahen Asylzentren (wo Antrag auf Asyl gestellt werden kann) mehr helfen, als fraglos alle aufzunehmen, die irgendwie den Weg geschafft haben.


    Die perfekte Lösung habe ich natürlich auch nicht. Ich wollte auch gar nicht so das Thema jetzt in diese Richtung lenken, es geht hier ja eigentlich um den Brexit. Ich steige an der Stelle wieder aus, sorry.

  • Doch, das meine ich ernst, und ich bin da auch nicht die einzige #weissnicht

    Guck mal: http://www.welt.de/debatte/kom…om-Linksruck-der-CDU.html


    Ansonsten, ich seh gerade Anne Will und bin etwas äh irritiert. Da ging es gerade darum "und wenn sich niemand findet der den Austritt erklärt?". Interessant zu erfahren, daß das Referendum nicht verbindlich ist. Dann kann ja jeder mal, der sich langweilt, so mal eben ein Referendum machen, warum nicht? #hammer