Beschäftigungsverbot als Privatvergnügen?

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  • Aber als AG fällt eine Arbeitskraft erst mal aus. Bis die neue Kraft soweit eingearbeitet ist, wie die alte dauert bei uns mind. 3 Monate. In dieser Zeit verdiene ich nicht wirklich was an meiner AN, aber ich bezahle für die und ich mach die Arbeit bzw bezahle für dieselbe Arbeit zusätzlich meine Aushilfe, damit ich auch meine Arbeit machen kann.


    Das BV ist zum Schutz von Mutter und Kind gedacht. Und "ich fühle mich nicht in der Lage arbeiten zu gehen, weil kraftlos und müde" gehört nicht dazu.


    Ob man das nun anders sieht oder nicht, dass wurde so gesetzlich vorgegeben



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    Sinsiria mit Timon 03/08 + Pumbaa 07/11 + Simba 06/13
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  • Nun ja, und bei einem Krankenstand zahlt es der Unternehmer.
    Irgendwer muss es doch zahlen?
    Oder würdest du vorschlagen, den Arbeitsunfähigen auf den Kosten sitzen zu lassen?


    Bei einer Krankschreibung bekommt man auch Geld zurück als AG



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  • In Österreich leider nicht.


    Und nochmal, was wäre die Alternative?

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

    Einmal editiert, zuletzt von Alexy ()

  • Hallo,


    Ich finde es kommt drauf an...


    "Müde sein" kann ja vieles heißen. Es kann heißen, ich bin nicht ganz so fit wie sonst, alles fällt ein bisschen schwerer, aber ich schaff das schon, wenn auch vielleicht ein kleines bisschen langsamer und "abgespeckter" als sonst. Dann fände ich den Versuch, ein BV zu bekommen, auch nicht angemessen.


    Müde sein kann aber auch heißen, ich befinde mich in einem Zustand, in dem ich nicht mehr handlungsfähig bin, in dem ich mich in kein Fahrzeug mehr setze, weil ich die Augen beim besten Willen nicht mehr offen halten kann, geistig und Konzentrationsmäßig gar nichts gebacken bekomme und das Gefühl habe, jeden Moment bei der kleinsten Anforderung emotional oder auch körperlich zusammenzubrechen.


    Letzteren zustand hatte ich zeitweise während meinen Schwangerschaften und es war rein körperlich schlimmer als mancher Zustand, wegen dem ich krank geschrieben wurde. (Und das nicht, weil ich beim kleinsten Pipifax zum Arzt gehe, im Gegenteil, ich bekomme jedes Mal gesagt, warum ich "jetzt erst"komme). Ich war teilweise so "weg von der Welt", daß Auto fahren ernsthaft gefährlich gewesen wäre und meine Arbeit hätte ich da ganz sicher nicht machen können (war aber eh noch vom "Vorkind" in Eltenrzeit) . Manchmal habe ich verzweifelt meine Eltern angerufen,damit sie mir helfen, weil ich nicht mal die Sicherheit der eigenen Kinder gewährleisten konnte.


    Und ja, dieser "Nichts geht mehr "Zustand kann auch "nur vom schwanger sein" kommen.


    Hätte mir da jemand gesagt, das wäre doch nur ein bisschen anstengend und nur Privatvergnügen, wäre ich wohl komplett abgerutscht.


    Hätte ich das vorhersehen müssen? Keine Ahnung, in der ersten Schwangerschaft, war ich einfach nur"sehr müde", mehr nicht. Hätte ich nicht schwanger werden sollen,wenn abzusehen ist, daß so etwas kommt? Bei welchen Ausfall-Risiken darf man schwanger werden und ab wann aus "Arbeitnehmer-Verantwortung" Chef und Kollegen gegenüber nicht?


    Wo hört gesellschaftliche Verantwortung auf und fängt Privatvergnügen an? Unsere Gesellschaft trägt so viele Menschen mit, was ich auch wichtig finde. Aber warum sollte ausgerechnet eine Schwangere am Limit davon ausgeschlossen sein?


    Daß es für den AG und die Kollegen doof ist, ist mir bewusst, ich hab das ja immer wieder mal auf Arbeit. Und eine neue Kraft bekommen wir im BV nicht, auch nicht im Mutterschutz vor und nach der Geburt. Erst wenn der abgelaufen ist,wird die Stelle - eventuell - "zeitnah" besetzt.
    Aber so ist es halt.


    Janos, die Entscheidung kann dir keiner abnehmen. Wenn du das Gefühl hast, daß du deinen Alltag wenn auch mit größeren, aber aushaltbaren Abstrichen leben kannst,fände ich ein BV auch nicht angemessen.
    Aber wenn du das Gefühl hast, dein körperlicher und emotionaler Zustand ähnelt durchaus dem, bei dem man sich bei einer Infektionskrankheit oder anderen körperlichen oder seelischen Beeinträchtigung krank schreiben lassen würde, finde ich es richtig, für dich und das Kind diesen Schutz anzunehmen. Ob per BV oder durch eine Krankschreibung solltest du mit deinem Frauen- oder Hausarzt besprechen.


    Alles Gute!

  • Das was du beschreibst wäre ja ein gefährlicher Zustand für Mutter und Kind. Aber im Ausgangspost stand, die Arbeit geht, aber mein Privatleben dann nicht mehr so



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  • sinsiria, es geht halt eins von beiden. Beides schaffe ich nicht mehr. Und ich habe zwar kein Mitleid mit meinem Arbeitgeber, der hat genug Geld, aber eben mit meinen Kollegen, die jetzt einen insuffizienten Mitarbeiter haben, aber immerhin haben sie einen.


    Letztlich kann ich die Frage nach "Gefahr für Mutter oder Kind" auch nicht so richtig einordnen. Wann besteht die denn? Wenn ich Wehen habe? Oder schon vorher? Wann vorher? Woran mavh ich das fest? Wann ist man krank? Wenn gar nichts mehr geht? Wenn alles recht mühsam ist?


    Ach, ich weiss auch nicht... Mir war die Kombination aus Arbeit und Familie vor der Schwangerschaft schon zu viel und dann hat sich das Baby hier dazwischen gemogelt...


    Mein Mann macht schon soviel, wie geht. Aber er arbeitet leider noch mehr als ich, da ist nicht viel Luft für irgendwas

  • Gefahr bedeutet, wenn es um dein psychisches oder physisches Leben geht.


    Ich kann dich auch sehr gut verstehen. Die ersten 12 Wochen bei allen dreien war die Hölle. Beim ersten musste ich noch 80km fahren und hatte Angst einzuschlafen unterwegs.


    Und dann beim zweiten die Übelkeit und es ist total eklig in ein Büroklo zu kotzen und seine Zähne da zu putzen.


    Nur dafür wurde das BV halt nicht angedacht.


    Aber vielleicht könnte dir der Arzt eine Haushaltshilfe verordnen? Das würde vielleicht etwas Last von dir abnehmen



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  • ist Kotzen müssen während der Arbeit gesund? Oder krank?


    Ist es ein Unterschied, ob man wegen Schwangerschaft kotzt oder wegen Magen-Darm-infekt? Grad die kotzerei finde ich ein gutes Argument für ein BV. Davor bin ich aber immer verschont geblieben, am Anfang der Schwangerschaften hatte ich nie ernsthafte Einschränkungen


    Talpa, haben nicht alle schwangeren irgendwo Schmerzen? Rücken, Symphyse, Hüfte....

    • Offizieller Beitrag

    Gefahr fürs Kind/Dich ist eigentlich sehr klar: harter Bauch, der über das "normale" in dieser Phase hinausgeht, Blutungen, zu hoher Blutdruck etc... alles, was auf eine drohende Frühgeburt hinweisen könnte.


    "Mühsam" gehört nicht dazu.


    Weil es individuell ist, kann Dir niemand was "vorschreiben": hast Du das Gefühl, Deine Arbeit schadet Dir und dem Baby? Dann ab zum Arzt!


    Liebe Grüsse


    Talpa

    • Offizieller Beitrag

    Wieso sollte Kotzen auf der Arbeit ungesunder sein als zuhause?
    Beim Beschäftigungsverbot geht es doch darum, dass DIE ARBEIT an sich schädlich/ungesund ist. Bei der Krankschreibung ist es die Kombi aus Beschwerden und Arbeit (wenn frau mur bei der Arbeit übel ist, zum Beispiel) - und ansonsten ist es halt "nur" schwanger.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Nein, es gibt 2 Arten des BVs


    1. P3, der Arzt spricht es aus, da Gefahr für Mutter und Kind besteht. Es geht hier nicht darum, dass die Arbeit es auslöst.


    2. P 4, der AG spricht das BV aus, da die Arbeit selbst eine Gefahr für Mutter und Kind darstellt



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  • Talpa, die kotzenden sollte sich krank schreiben lassen meinst du? Ja, das finde ich auch. Da neigen viele zu heroischen Aktionen. Aber das Problem hatte ich nie, da kann ich nicht mitreden


    Sinsiria, mein Arbeitgeber ist da sehr inkonsequent mit den bv. Ich arbeite im Krankenhaus. Im Prinzip müsste allein wegen der Infektionsgefahr jede Mitarbeiterin ein BV bekommen. Ich weiss gar nicht, wie das gehen sollte.

  • ja. ich finde es absolut gerechtfertigt.

    Ich schließe mich an. Egal ob BV oder krankschreiben lassen.


    Edit: Mich beeindruckt, daß Du das hier überhaupt zur Diskussion stellst!


    Ich finde es gut, wenn Du für Dich sorgst. Das konnte ich nie bzw. hab ich nie kapiert.

    • Offizieller Beitrag

    Nein, nicht ganz Janos - mir war zuhause genau so übel wie beim Arbeiten und die Arbdit konnte ich dennoch erledigen - für mich war das kein Grund mich krank schreiben zu lassen. Für Kollegin x war das anders, die konnte ihre Arbeit nicht erledigen, da war die Krankschreibung bitter nötig.


    Okay, Sinsiria. Gefahr ist also wichtig. Wir sind uns aber wahrscheinlich einig, dass ungemachte Wäsche keine Gefahr für Mutter und Kind darstellen.
    Wohingegen "Erschöpfung" für mich durchaus ein Krankschreibungsgrund ist, wenn sie übers erträgliche Mass geht.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich finde es gesamtgesellschaftlich völlig in Ordnung, ins BV zu gehen. Für den einzelnen AG ist das natürlich nervig, aber das ist es auch bei AN, die aufgrund von Rückenproblemen, Infektanfälligkeit Migräne usw ausfallen.

  • Janos, du kannst auch an die BG und KK gehen mit der Bitte um Prüfung. Weil dann steht dir das BV ja zu, weil die Arbeit eine Gefahr darstellt.



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  • Und es geht nicht darum wie wir das sehen. Die KK wird das BV nicht akzeptieren, wenn keine unmittelbare Gefahr fürs Leben besteht. Völlig egal wie wir das sehen.


    Ein AN bekommt 1500€/Monat und bekommt ab dem 2. Monat das BV, also darf die KK 10.500€ bezahlen.


    Das wird sie nicht tun, wenn sie nicht sieht, dass eine Gefahr besteht


    Und hier ist eine Person. Eine KK hat mehr als eine Person im BV...




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  • Allein wegen der Infektionsgefahr würdest du bestimmt ein bv durch bekommen. Ich arbeite beim Zahnarzt und wäre sofort raus aus vielen Bereichen. In die Behandlung dürfte ich nicht mehr. Ich glaube mein AG wäre ein bv lieber, als mich mit 20 oder 30%.


    Ich mache immer nur eine Sache nach der anderen - die aber gut #freu