Beschäftigungsverbot als Privatvergnügen?

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    • Offizieller Beitrag

    Das kannst auch nur Du entscheiden - von aussen sieht niemand, ob Du noch ein "Zipperlein" hast oder wirklich krank bist.
    Gut, dass es geklappt hat. Erhol Dich gut!


    Rhododendron: mit der Begründung könnte ich mich genauso wenig einfühlen - ich hatte zwei völlig unkomplizierte Schwangerschaften, bis einen Tag vor Geburt gearbeitet... Aber genau wie mein Arzt das Empfinden der Frau miteinbezieht, tue ich das auch.
    Ich würde behaupten, das ist Typsache.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ärzte eher nach Werten als nach Befinden gehen. Ich finde dieses "du bist schwanger, nicht krank, da muss man mit Belastungen rechnen" und "das ist dein Privatvergnügen" und "selbst schuld an deiner Situation, warum sollen es die anderen KK-Mitglieder ausbaden" wahnsinnig asozial gedacht und ich wundere mich auch echt über das Rabenforum, dass solche (ich nenne sie mal "neoliberalen") Gedanken sich hier offenbar nun auch durchsetzen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rhododendron ()

  • talpa, ich habe auch in einer Schwangerschaft noch im Mutterschutz gearbeitet. Beschwerdefrei. Bis zum vorzeitigen Blasensprung. Und ich frahe mich bis heute, ob das an der Arbeit lag oder auch so gekommen wäre.


    Meine damalige Ärztin war auch von der "schwanger nicht krank"-liga, das hat mich damals auch motiviert, mich nicht so anzustellen und Befindlichkeiten eben als solche zu empfinden. Du hast recht, es kmmt schon sehr drauf an, wie man vom umfeld geprimt wird.

  • Mit dem Hintergrund würde ich erst recht drauf achten, mich nicht zu überanstrengen. Ich könnte mir schon denken, dass das an der Arbeit gelegen haben könnte.


    Bist du Krankenschwester?

  • Ich habe jetzt irgendwo den Anschluss verpasst, irgendwo war doch das Thema, ob es ungerechtfertigtes BV gibt - ja natürlich gibt es das.


    Ist diese Ecke hier geschützt?
    Sonst möchte ich wohl eher nicht ins Detail gehen... ;)

    Mit vielen lieben Grüßen von Alexy und dem Rest von hier! 8)




    "Für die Welt bist du irgendjemand, aber für irgendjemand bist du die Welt."
    Erich Fried

    • Offizieller Beitrag

    Janos, meine Kinder waren ET +10 und -5. Beide Male mit Blasensprung vor den ersten Wehen.
    Hier beginnt Mutterschutz mit der Geburt...


    Was ich aber eigentlich sagen wollte: wie es mir, Deiner Kollegin oder sogar Dir bei allen anderen Schwangerschaften ging ist schnuppe! DU und Deine jetzige Schwangerschaft sind das einzige Mass, das gilt.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Leider habe ich die Erfahrung gemacht, dass Ärzte eher nach Werten als nach Befinden gehen. Ich finde dieses "du bist schwanger, nicht krank, da muss man mit Belastungen rechnen" und "das ist dein Privatvergnügen" und "selbst schuld an deiner Situation, warum sollen es die anderen KK-Mitglieder ausbaden" wahnsinnig asozial gedacht und ich wundere mich auch echt über das Rabenforum, dass solche (ich nenne sie mal "neoliberalen") Gedanken sich hier offenbar nun auch durchsetzen.

    Also, im Ausgangspost steht sowas wie:
    Ich schaffe es nicht die Wäsche zu waschen und Unternehmungen zu machen. Das finde ich für ein BV schon etwas wenig.
    Demnach müsste eigentlich jede Schwangere irgendwie ins BV, weil sie bestimmt irgendwas nicht schafft.
    Das haben dann auch einige (ich auch) so geschrieben.


    Nachdem aber immer mehr herauskam, dass die TS im Krankenhaus arbeitet zum Beispiel und worum es genau geht, haben doch viele gesagt, dass es dann ja schon etwas anders aussieht.


    Natürlich kann man nur auf die einzelne Schwangere und auf die einzelne Schwangerschaft gucken und dann muss entschieden werden.


    Aber wenn mir jemand schlicht sagen würde, ich gehe nicht mehr arbeiten, weil ich die Wäsche nicht geschafft habe, dann finde ich das komisch.


    Aber das ist ja hier nicht der Fall, was aber erst im Verlauf herauskam.

  • Ich denke, dass die Bewertung für Gynäkologinnen und Gynäkologen nicht immer leicht ist, ob nun im Falle von Erschöpfung und Überlastungen die Voraussetzungen für ein individuelles BV gegeben sind oder ob eine Krankschreibung z. B. mit der Diagnose "Anpassungsstörung" passender wäre. Beim individuellen BV sollen die individuellen Umstände berücksichtigt werden, und ich denke, dass Dinge wie z. B. Übelkeit oder Erschöpfung bei manchen Schwangeren eben eine Beeinträchtigung sein können, aber anderen eine Gesundheitsgefährung.


    Arbeitsrechtlich sieht es meines Wissens nach so aus, dass Du Deine Freizeit nutzen musst, um Deine Arbeitskraft zu erhalten bzw. wiederherzustellen, ggf. also schlafend.


    Gut, dass Du jetzt im BV bist! Ich wünsche Dir eine weniger anstrengende Rest-Schwangerschaft!

  • ganz ehrlich, wenn ich die Wäsche für einen 7 personen Haushalt nicht schaffe, ja, dann ist das ein Grund nicht arbeiten zu gehen in der schwangerschaft.


    Wir sind hier nur 5, aber das ist eben mit der Wäsche nicht nur mal eben 1 kleines Maschinchen alle 2 Tage, sondern durchaus eine Arbeit die sich ein bisschen hinzieht bis alles wieder in dern Schränken ist. Und wenn eine Frau mit 5 Kindern diese tägliche Arbeit so fertig macht dass sie es nicht mehr hinbekommt, finde ich es schon spannend dass hier so pro Arbeitgeber geredet wird. Der Stress den man dann zuhause hat um die Familie am laufen zu halten wird völlig ignoriert.


    Das ist einfach von Schwangerschaft zu Schwangerschaft unterschiedlich. Ich habe auch zwei auf einer Pobacke abgesessen und durchgearbeitet, bei der letzten war es dann anders. Na nun. Auch Männer können einen burn out bekommen und man muss als schwangere Frau auch nicht warten bis die Wäscheberge (die ich jetzt mal symbolisch nenne, denn ich kann mir gut vorstellen dass das nicht das einzige ist was liegenbleibt) mit neugeorenem und dem Rest der Schar auf eine postnatale Depression herausläuft.
    Wenn jemand, der mit 5 Kindern arbeiten geht, an Wäschebergen zuhause verzweifelt, dann kann man ganz sicher davon ausgehen dass sie überfordert ist, und zwar egal ob sie im Krankenhaus als Chefarzt, Krankenschwester oder im Sekretariat sitzt.


    Janos, ganz ehrlich, ich finde nicht dass Du Dich für irgendwas rechtfertigen musst.

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

  • @janos, schön dass es geklappt hat!!
    Dann erhol dich die nächsten Wochen mal! Wenn man sich schwanger plus 5 Kindern erholen kann, mir waren zwei plus Bauchzwerg schon genug #pfeif


    Ich habe in der ersten Schwangerschaft auch bis zuletzt gearbeitet, hab keinen Tag gefehlt und mir war 1!! Mal unwohl auf Arbeit, so etwas schwindelig, das wars. Bin halt nur dort nicht mehr in den Keller gegangen wegen Rattengift, und meine Kollegen haben mich unterstützt wo es ging #super


    Zweite Schwangerschaft war ich noch in Elternzeit, ab dem fünften bis sechsten Monat hatte ich Herzrhythmusstörungen, da wär ich nie im Leben arbeiten gegangen, hätte lieber gekündigt, und die Ärzte hätten mir kein BV oder Krankschreibung gegeben, weils eigentlich nicht schlimm war im Sinne von lebensbedrohlich 8I ich dachte nur permanent, dass es gleich zu Ende ist.


    Dritte Schwangerschaft war dann Katastrophe, ich hätte wohl keinen einzigen Tag arbeiten gehen können, hab die ganze Palette an Begleiterscheinungen mitgenommen, Übelkeit, Müdigkeit, Sodbrennen, Blasenentzündungen, jeder Wetterumschwung hat mich von den Beinen geholt..ect pp...
    Ich hab auch ohne zu arbeiten alles runtergefahren und nur noch das nötigste getan.
    Hab bei der Post öfters angestanden und teilweise eine halbe Stunde gebraucht, bis ich dran kam, nicht weil die Schlange so lang war, sondern weil ich mich dreimal anstellen musste, weil ich nicht mehr stehen konnte und mir das Blut aus dem Kopf in die Füße schwappte und nicht mehr zurück... :wacko:
    Also wenn man das nicht mal miterlebt hat, dann kann man das wirklich nicht beurteilen, ob man noch arbeitsfähig ist oder nicht. Äußerlich angesehen hat man mir es nicht unbedingt.


    @rheinländerin, mein Hausarzt fragt mich auch jedes Mal zum Schluss, ob ich eine Krankschreibung benötige, egal wie krank ich bin, ich denke, das wird er bei jedem machen. Ich denke mal, dass er eher dem allgemeinen Trend entgegentreten will, dass Arbeitnehmer sich krank zur Arbeit schleppen , um ihren Job nicht zu verlieren . Das ist doch momentan eher der Fall, dass sich viele kaputt arbeiten und nicht mehr auf ihren Körper hören, wenn er Alarmzeichen gibt. Das find ich viel schlimmer, als Menschen , die grad mal blau machen wollen, oder Schwangere die "grundlos" ein BV haben wollen!


    Für die einen ist das Glas halbleer,
    für die anderen ist es halbvoll,
    und ich freu mich schon, wenn überhaupt etwas drin ist !!
    :D

  • Aber wenn mir jemand schlicht sagen würde, ich gehe nicht mehr arbeiten, weil ich die Wäsche nicht geschafft habe, dann finde ich das komisch.

    So klang es aber nicht im ersten Posting. So weit ich mich erinnere ging es darum keine Energie mehr zu haben fünf Kinder zu versorgen und sich mehrmals am Tag hinlegen zu müssen, was aber vollzeitarbeitender Weise eben nun mal nicht geht.


    Ich kann mir auch nicht vorstellen, daß jemand der "einfach nur blau machen möchte" auf die Idee kommt sein Anliegen hier zur Diskussion zu stellen. In meiner Vorstellung hat die TS ihr Problem vermutlich weniger dramatisch geschildert als es tatsächlich ist.

  • ganz ehrlich, wenn ich die Wäsche für einen 7 personen Haushalt nicht schaffe, ja, dann ist das ein Grund nicht arbeiten zu gehen in der schwangerschaft.

    Ja, menschlich gesehen ist das so, aber das ist eben kein Grund für ein BV.


    Niemand muss sich rechtfertigen. Grundsätzlich nicht.

  • @janos Erzieherinnen dürfen nicht mehr arbeiten, wenn ihr Titer nicht stimmt. Sie werden untersucht und dann wird entschieden.
    Das ist nicht "einfach so" und dazu kommt, dass sie dann oft im Büro eingesetzt werden. Sie bekommen nicht einfach so ein BV....




    Das kommt aber auf den Träger und die Kommune an...:)


    Zum Thema: niemand kann beurteilen, wie es dir geht und jeder Mensch ist unterschiedlich Leistungsfähig in unterschiedlichen Situationen. Ich finde, d kann man ruhig auf das Bauchgefühl hören und Stress kann sich ja auch schlecht auf die Schwangerschaft und das Kind auswirken.

  • ich geb zu, das wäschewaschen war ein seltsames Beispiel. Aber genau das hat letzte Woche das Fass zum überlaufen gebracht: zwei kommen zeitgleich von der Klassenfahrt heim, eine wird grad trocken und pinkelt dreimal am Tag in die Hose. Und die anderen beiden sind im besten "ich-spiel-jeden-tag-draussen-bis-ich-völlig-verdreckt-bin"-alter. Und dann kam der eine morgen, an dem sie zur Schule sollten und definitiv einfach ganz gar wirklich nichts mehr zum anziehen hatten. Alles war dreckig. Das, was zur Not noch gegangen wäre lag seit ein paar Tagen zwischen den vollgepinkelten Sachen der kleinen. Der Raum, in dem die Wäsche aufs gewaschen werden wartet, stank nach Urin. Und ich war am Abend zuvor wie immer um sieben nach Hause gekommen, bin am besagten morgen wie immer um halb sechs aufgestanden, nur um feststellen zu müssen, dass selbst ein so langer Tag nicht reicht, um das alles hier suffizient in den Griff zu bekommen.


    Ich hatte dann nur noch das Bedürfnis, mich hinzulegen und erst zur Entbindung wieder aufzustehen, weil das sooo frustrierend war, seine Kinder eben nicht mehr so versorgen zu können, wie ichs möchte. Aber klar, sterben tut da keiner dran, wenn er einen tag versifft und müffelnd los muss. Ich möchte das denen aber einfach nicht zumuten.


    Die grossen helfen schon mit, pubertieren aber nicht weniger, nur weils mir nicht so geht. Die Wandlung vom freiheitsliebenden fünfzehnjährigen zum kooperativen Kerl, der der schwächelnden Mama unter die Arme greift braucht halt Zeit.



  • Das sehe ich genau so. Ich war in den ersten beiden Schwangerschaften auch noch recht fit und war an der Uni bis ein paar Tage vor Geburt und hab teils an den WE gearbeitet. In der dritten und vierten Schwangerschaft (und jetzt in der 5.) ging es mir überwiegend sehr dreckig. Und ein 4 Personen Haushalt schwanger zu wuppen ist definitiv nicht vergleichbar mit einem 6- ist 7 Personenhaushalt. Ich sitze hier trotz BV (wegen bereits durch die Arbeit verursachter Fehlgeburt in der Vorgeschichte) oft und heule, weil ich den Haushalt nicht schaffe und irgend wer ihn aber machen muss. Das ist einfach nochmal enorm mehr, was unschwanger geht, mit Bauch aber fast nicht zu bewältigen ist.


    Und weil es irgend wer schrieb: eine Anpassungsstörung ist eine psychische Störung in Folge eines Traumas. Ich denke nicht, dass das hier vorliegt bei der TS

  • Eine Anpassungsstörung muss nichts mit einem Trauma zu tun haben (würde es trotzdem im Kontext dieses Threads nicht verwenden)

  • Eine Anpassungsstörung muss nichts mit einem Trauma zu tun haben (würde es trotzdem im Kontext dieses Threads nicht verwenden)


    Ich kenne sie tatsächlich als Traumafolgestörung und es sollte laut ICD 10 eine außergewöhnliche psychische oder physische Belastung als A Kriterium vorliegen und es ist eine psychische Störung. Davon würde ich bei einer Schwangerschaft nicht sprechen, weil ja ganz klar die körperlichen Symptome bei dir im Vordergrund stehen, die durch die Schwangerschaft erklärbar sind. Aber das müsste man natürlich im einzelnen Fall genau anschauen. Aber das ist jetzt OT.

  • Das ist wirklich OT, aber ich kenne Anpassungsstörung als leichte Form der Depression, die auch als Folge von anderen belastenden Lebensereignissen als Traumata entstehen kann.