Beschäftigungsverbot als Privatvergnügen?

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  • Auf jeden Fall hat Diagnose Anpassungsstörung nichts mit Problemen in der Schwangerschaft zu tun und wäre so was von fehl am Platz.
    Zum Beschäftigungsverbot sage ich lieber nichts.

  • [quote='jascha','http://community.rabeneltern.org/index.php?thread/45103-besch%C3%A4ftigungsverbot-als-privatvergn%C3%BCgen/&postID=1621366#post1621366'.


    Gut, dass Du jetzt im BV bist, janos, hoffentlich kannst du dich gut erholen![/quote]


    Dem schließe ich mich an :)

  • so, jetzt bin ich eine Woche raus aus der arbeitsmühle und muss sagen: ich bin ein neuer Mensch. Ich schaffe problemlos alles, was zu Hause anfällt, auch ohne Haushaltshilfe. Es fällt mir leicht, die Kinder zu beschäftigen und zu betüddeln (auch weil es gerade nur vier sind, weil einer im Ferienlager ist). Ich brauche keinen Mittagsschlaf , bin nicht kurzatmig, habe keinerlei Beschwerden mehr. Ich fühle mich wie neu (und hab schon überlegt, ob ich nicht doch wieder arbeiten gehe - aber das würde bestimmt nicht lange funktionieren).


    Ich bin nicht krank, nur schwanger. Und unfitter als ich unschwanger bin. Ich schaffe einfach nur die Hälfte meines bisherigen Alltags. Und nachdem ich den privatteil meines Lebens nicht weg organisieren kann ( ich kann die fünf vorhandenen Kinder ja schlecht bis zum Mutterschutz ins Heim geben....) ist jetzt die andere Hälfte weg. Und ich bin sehr dankbar dafür, in einem Land zu leben, in dem das geht. Ohne dass es so weit kommen muss, dass ich mit vorzeitigen Wehen in der 24. Woche krank geschrieben werde.


    Meine Kollegen sind auch sehr froh darüber, eine richtige Mitarbeiterin bekommen zu habenderen, Arbeitskraft nicht jeden Tag aufs neue in Frage steht, bei der man nie weiss, ob sie morgen auch wieder da sein wird.


    Letztlich nehme ich aber für mich mit, dass man als Großfamilieneltern lieber nicht voll arbeiten sollte. Es sind einfach zu viele eventualitäten, die das fragile Konstrukt zum einstürzen bringen. Mal sehen, wies nächstes Jahr weiter geht...

  • Ich freue mich total, dass es dir so viel besser geht :) !!


    Aber zu deinem letzten Absatz habe ich eine andere Meinung. Ich finde prinzipiell, dass man auch mit mehreren Kindern voll arbeiten darf und soll, wenn man es muss oder möchte. Dass das in einer neuen Schwangerschaft dann eventuell nicht mehr leistbar ist, oder die Kinder öfter mal krank sind, oder oder... sind für mich Aspekte, mit denen die die Gesellschaft zurecht kommen muß. Arbeitest du vollzeit, zahlst du der Gesellschaft genug Steuern zurück und sorgst durch die Aufzucht deiner momentan 5 Kinder für die Rente der nächsten Generation. Ich finde da darf man dann auch mal selbst die Gesellschaft etwas belasten durch ein BV.
    ...aber das ist meine Sicht als Großfamilienmama, andere mögen es anders sehen. ...
    Und persönlich schaffe ich es mit 4 Kindern nicht, vollzeit zu arbeiten und finde das auch okay. Aber falls ich es wöllte/könnte ;) , wäre ich im jetzigen Fall (hab vorzeitige Wehen in seit der 24. Woche) definitiv ins BV und zwar ohne schlechtes Gewissen und würde darin keinen Grund sehen, später nicht wieder voll zu arbeiten

  • da habt ihr recht, Safira und Myrte, noch besser wäre es, kurzfristige Flexibilität in seinen Arbeitszeiten zu haben. Das ist für kleine Arbeitgeber sicher schwierig, aber schon die Reaktionen hier im eigentlich familienfreundlichen Forum zeigen doch auch, dass der gesamtgesellschaftliche Rückhalt für solche Konzepte eher überschaubar sein dürfte. Um es mal vorsichtig auszudrücken

  • Hallo,


    Aber zu deinem letzten Absatz habe ich eine andere Meinung. Ich finde prinzipiell, dass man auch mit mehreren Kindern voll arbeiten darf und soll, wenn man es muss oder möchte.


    Darf - ja. Soll und muss - nein.


    Hier erwarten das viele und ich werde immer wieder gefragt, warum ich "nur" 30 Stunden arbeite, obwohl meine Kinder doch schon groß sind.
    Weil ich nicht mehr arbeiten möchte. Punkt. Weil es mir genügt, weil ich damit gut ausgelastet bin und gerade so noch das Gefühl habe, trotzdem Mensch zu sein. Weil ich nicht bereit bin, so wie weiter vorne jemand schrieb, mich verpflichtet zu fühlen, wenn es nötig wäre, meine ganze Freizeit der Wiederherstellung meiner Arbeitskraft zu widmen.


    Egal was "die Gesellschaft" von mir erwartet.
    Ich gehöre leider nicht zu den superbelastbaren Menschen, die offenbar lockerflockig Familie und Vollzeitjob wuppen und ich sehe auch gar nicht ein, für diesen Anspruch irgendwann teuer zu bezahlen, wie ich es aktuell bei nicht wenigen Menschen in meinem Alter miterlebe.
    Da bin ich tatsächlich egoistisch, ich mag weder jetzt permanent an allen Grenzen schaben (passiert oft genug trotzdem noch) noch in absehbarer Zeit ein Burnout, Tinitus oder andere chronische Probleme ... haben, wie sie in meinem Umfeld gerade erschreckend viele haben (in der Regel lautet es "belastungsbedingt").


    Dafür gibt es in dieser Gesellschaft wenig bis kein Verständnis, das weiß ich. Aber ich verstehe jeden, der für sich diese Entscheidung trifft.

  • Ein Beschäftigungverbot wäre für mich schlimm.
    Ich bin jetzt in der 36. Ssw und gehe noch bis zum 15.7. arbeiten. Danach sind Sommerferien.
    Die Schüler und meine Kollegin sind genauso froh wie ich, dass ich in der Schwangerschaft weiter arbeiten konnte.
    Mein Mann ist aber auch Hausmann und kümmert sich um alles.

    Liebe Grüße von junis



    "Bitte hör`nicht auf zu träumen, von einer besseren Welt!" Xavier Naidoo

  • Das wäre natürlich cool, wenn der Familienvater schwangerschaftsbedingt pausieren könnte, damit die Schwangere weiterhin den Beruf ausüben kann. (Wobei ich das jetzt in einer Klinik nicht für erstrebenswert halte.)

  • Ein Beschäftigungverbot wäre für mich schlimm.
    Ich bin jetzt in der 36. Ssw und gehe noch bis zum 15.7. arbeiten. Danach sind Sommerferien.
    Die Schüler und meine Kollegin sind genauso froh wie ich, dass ich in der Schwangerschaft weiter arbeiten konnte.
    Mein Mann ist aber auch Hausmann und kümmert sich um alles.


    Das ist schön für dich.


    Für mich wäre es auch schlimm, krank geschrieben zu werden mit Rückenschmerzen, wie meine Kollegin sie lange hatte. Oder operiert zu werden...
    Oder dank Dauerschmerzen oft unwirsch zu den Kindern und Kollegen zu sein...


    Aber die haben sich das auch nicht ausgesucht.


    Die, die in der Schwangerschaft nicht fit genug sind, um Arbeit und Alltag zu schaffen, haben sich das in der Regel auch nicht freiwillig ausgesucht, dein Post klingt aber so, als ob man die Wahl habe.

  • junis, das mit dem Hausmann hatte ich völlig überlesen .... das ist aber echt jetzt auch recht trivial... klar, wenn ich zu Hause nichts zu rocken habe, geht mir die Arbeit doch deutlich lockerer von der hand.


    Das war ja genau mein Problem - hätte ich jemanden gehabt, der dafür sorgt, dass ich abends, wenn ich heim komme nur noch die Füße hochlegen muss, dann wäre das hier ein deutlich kleineres Problem. So wies auch nie ein Problem war, als ich nur ein, zwei oder drei kinder hätte. Erst bei der fünften Schwangerschaft wurde es mir am Schluss zu heftig mit der villzeitarbeit und jetzt bei der sechsten ist es noch deutlich heftiger

  • Trin ich meinte, dass wenn man mit vielen Kindern möchte oder muss (aus finanziellen Gründen), dann sollte man das tun dürfen. Nicht man muss voll arbeiten, weil "man" das so macht


  • Danke. Ich habe mir auch nicht ausgesucht, seit der 24. Woche Wehen zu haben, oder bereits eine FG im Zusammen mit der Arbeit gehabt zu haben. Und dass es mir überwiegend scheiße geht dank Schwangerschaftsproblemen habe ich mir auch nicht ausgesucht. Von daher bin ich froh, dass es das BV gibt und ich nicht den Held spielen muss.

  • Sorry, das kam jetzt falsch rüber. Ich hatte diese Schwangerschaft ein Beschäftigungsverbot bekommen, obwohl ich arbeiten wollte. Mein Windpockentiter von 2014 war zu niedrig. Ich habe mir dann beim Hausarzt (der FA weigerte sich) nochmal Blut abnehmen lassen. Das Ergebnis war, dass ich ausreichenden Schutz hatte. Somit dürfte ich nach einer Woche endlich wieder arbeiten.

    Liebe Grüße von junis



    "Bitte hör`nicht auf zu träumen, von einer besseren Welt!" Xavier Naidoo

  • Du lebst einfach nur in der falschen Gegend. :) Wenige hundert Kilometer südwestlich sieht es schon ganz anders aus.

    Ach ich weiß nicht, hier fragt keine Sau danach, und hier ist Großstadt und fast jede/r arbeitet. Ich arbeite leicht verkürzt und habe auch keine Kleinkinder mehr. Ich würde sehr gern nur 30 Stunden arbeiten, aber dann reicht es nicht mehr fürs Leben. Vielleicht ist das im Erziehungsbereich anders.
    Die Tochter eines Freundes hat gerade ihren Master gemacht und will nur 20 Stunden arbeiten, um das Leben zu genießen. Da kann man sich natürlich fragen, aber mei - wenn sie Bock drauf hat und die Kohle reicht *schulterzuck*