Latein - strukturiert lernen und üben

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  • Ich habe hier ja auch zwei Lateiner, und weil ich selbst eine stinkfaule Schülerin war und sich kein Mensch darum gekümmert hat, ob ich meine Vokabeln lerne oder nicht (und ich deshalb das Latinum auch nur mit Hängen und Würgen geschafft habe), war ich von Anfang an dahinter her, dass die beiden am Ball bleiben.


    Wir haben die ganze Palette an Zusatzmaterial, das es für Latein mit Felix gibt (Training mit Felix, Prüfungen mit Felix, Wenn schon denn schon und die Vokabelkartei). Phase 6 nutzen wir auch, aber nur für die anderen beiden Sprachen. Für Latein finde ich die fertigen Kärtchen tatsächlich sehr viel besser. Und dafür habe ich diesen Karteikasten gekauft: https://www.amazon.de/9988-643-Lernsystem-Langzeitgedächtnis-Kästchenschieben-transluzent-blau/dp/B0019K4EPM . Außerdem habe ich einen Catlux-Zugang.


    Wenn nicht gerade eine Schulaufgabe ansteht, werden täglich eigentlich nur die Vokabeln gelernt. Das aber total konsequent. Das heißt, ich frage tatsächlich jeden Tag die Vokabelkärtchen ab (das dauert, wenn man wirklich am Ball bleibt, etwa 10 Minuten am Tag). Vokabeln, die nach 19 Tagen immer noch sitzen, wandern erst mal nach Lektionen sortiert in einen weiteren Karteikasten und werden dann regelmäßig wiederholt. Was bei der Wiederholung nicht gekonnt wird, wandert wieder ganz nach vorne. Ich frage übrigens immer in beide Richtungen ab, obwohl ja ab der 6. Klasse nur noch vom Lateinischen ins Deutsche übersetzt wird. Das hat mir der sehr, sehr gute Lateinlehrer meines Großen dringend ans Herz gelegt, und das hat sich echt bewährt.


    Grammatik und so weiter machen wir nicht regelmäßig, sondern nur vor Schulaufgaben, deren Stoff sich im Schnitt über 8 Kapitel erstreckt. Etwa zwei Wochen vorher fangen wir an und machen einen Plan für jeden Tag. Der sieht normalerweise so aus, dass ein Kapitel Grammatik wiederholt wird und die Lektions- und Infotexte des jeweiligen Kapitels nochmal angeschaut und ggfs. gelernt werden (die Kinder bekommen meist einen Hinweis, welche Kapitel vom Inhalt her besonders genau angeschaut werden sollten). Außerdem 1-2 Seiten aus "Training mit Felix" und ein paar Seiten "Wenn schon denn schon" aus dem jeweiligen Kapitel. Das korrigiere ich dann und sehe schon, welche Wörter falsch sind und welche Probleme es noch mit der Grammatik gibt. Ein paar Tage vor der Schulaufgabe, wenn die Kapitel durchgearbeitet sind, werden noch ein paar Schulaufgaben aus Catlux oder aus "Prüfungen mit Felix" gemacht.


    Das klappt prima so und ist für mich vom Aufwand her machbar, auch wenn es in der Zeit vor den Schulaufgaben natürlich anstrengend ist. Beim älteren Sohn haben wir das bis Mitte 8. Klasse durchgezogen, dann war er so weit, das völlig selbständig zu erledigen, und das macht er super (er wird auch in Latein Abitur machen). Beim jüngeren Sohn war es anfangs schwierig, ihn zu überzeugen, die Kärtchen nicht nur stundenlang anzuschauen, sondern sie auch zu lernen. Irgendwann letztes Jahr bin ich auf die Idee gekommen, seine tägliche WLAN-Zeit (er hat kein mobiles Internet) von den gekonnten Vokabeln abhängig zu machen. Kann er die Hälfte der neu zu lernenden Vokabeln, bekommt er seine normale WLAN-Zeit. Kann er mehr, bekommt er bis zu einer Stunde mehr und umgekehrt. Das funktioniert sagenhaft #schäm


    Jetzt sind bei Euch die Lücken ja schon da, sodass das alleine wahrscheinlich nicht reicht. Ich würde das, glaube ich, folgendermaßen probieren (die Materialien hast Du ja teilweise schon ;) )


    - die Vokabelkarteien zu Felix 1 und 2 kaufen
    - jetzt bis zum Ende des Schuljahrs die neuen Vokabeln mit dem Karteikasten lernen
    - parallel dazu die alten Vokabeln kapitelweise wiederholen, aber langsam. Wenn eine bestimmte Anzahl Vokabeln (5 oder 6) nicht gekonnt wurde und daher wieder nach vorne in den Karteikasten muss, aufhören. Das wird sonst schnell zu viel.
    - einmal pro Woche die aktuelle Grammatik anschauen und üben
    - und zum Beheben der Grammatik-Defizite vielleicht doch vorübergehend einen Nachhilfelehrer engagieren? Oder Du machst das in den Ferien, z.B. jeden Tag ein Kapitel wiederholen. Das ist aber schon ein ganz schönes Programm dann :/


    Zur Übersicht über die ganzen Endungen finde ich die Formentabellen am Ende des Felix-Buchs übrigens gar nicht so schlecht, weil knapp und übersichtlich. Wir hatten damals so eine dicke Wortkunde, die hat mich total erschlagen.


    Ich drücke Euch die Daumen, das wird schon ein ziemliches Stück Arbeit, aber es hört sich nicht total unlösbar an. Hut ab vor Deiner Leistung übrigens - es ist toll, wie Du Deinen Sohn unterstützt :)

  • Von PONS gibt es so Übersichtskarten für Französisch und Englisch. Da finde ich die Verben-Übersicht sehr hilfreich. Sowas in etwa: http://de.pons.com/grammatik-u…-978-3-12-561907-4/latein
    Es ist aber auch so, dass viele Kids in dem Alter den Durchblick durch die vielen Zeiten/Passiv+Aktiv auch in der Muttersprache noch nicht haben (deshalb finde ich Latein ab Klasse5 im G8 System so krass- null Zeit für Reifung und Entwicklung).
    So ein straffes Programm wie bei sendlingerin könnte ich hier nicht schaffen. Dann müsste das Kind zur Realschule wechseln.

  • Ich finde das Programm jetzt nicht besonders straff, ehrlich gesagt #weissnicht


    Das sind 10 Minuten am Tag, die auch oft mein Mann oder auch mal (mit viel Murren und Knurren) der große Bruder übernimmt. Und Schulaufgaben sind es 3 - 4 pro Jahr.


    Allerdings kommen noch zwei weitere Fremdsprachen dazu, da ist der Aufwand aber geringer.


    In Mathe ist der Kleine ein totaler Crack, der Große passt immer nicht so richtig auf im Unterricht, kapiert aber sehr schnell, wenn ich es nochmal erkläre. Das sind dann ein paar Stunden vor den Klausurterminen (2 im Jahr), zu denen meist auch noch sein bester Freund dazukommt, und dem macht das sogar richtig Spaß :) - mir dann auch.


    Und alle anderen Fächer gehen mich nichts an, das müssen sie alleine packen. Wenn dann mal eine 5 dabei rauskommt (kommt schon auch mal im Zeignis vor), dann ist das halt so. Bisher haben sie sich dann immer noch selbst hingesetzt und das wieder ausgebügelt.


    Aber in Mathe und den Sprachen baut alles so aufeinander auf, dass ich eben mitschaue und unterstütze, damit keine Lücken entstehen. Und der Aufwand, den der Große inzwischen in Latein hat (11. Klasse) ist echt minimal, weil einfach die Grundlagen sitzen.

  • Mal abgesehen davon, dass die Aussicht auf mehr WLAN durchaus motiviert, wenn man Minecraft spielen möchte ;) : Doch, die haben relativ schnell kapiert, dass der Aufwand sich in Grenzen hält, wenn man am Ball bleibt. Klar machen die auch mal einen oder mehrere Tage nichts, aber dann laufen bei Phase 6 halt die Vokabeln auf, und das finden sie dann auch wieder blöd.


    In Latein kannst du rechnen, dass sie pro Schulwoche eine Lektion mit ca. 20 - 30 Vokabeln durchnehmen. Das sind 3 - 4 am Tag. Durch die Wiederholung kommen noch ein paar dazu, insgesamt sind es aber selten mehr als 15 Kärtchen, die auszufragen sind. Das geht in 10 Minuten, ja.


    Und es ist auch beileibe nicht so, dass sie permanent am Büffeln sind. Die machen beide Sport und Musik, treffen sich viel mit Freunden, sind in der SMV aktiv und so weiter. Und sie mussten - ganz im Gegensatz zu manchen Freunden - auch noch nie irgendeine Aktivität absagen, weil sie noch was für die Schule tun mussten. In den Ferien muss auch nichts nachgeholt werden, da haben sie bis aufs tägliche Ausfragen komplett frei. Die sind auch beide keine Spitzenschüler, nicht dass Ihr mich falsch versteht. Die haben halt konstant einen soliden Zweierschnitt im Zeugnis, mit gleichmäßig erträglichem Aufwand.


    Halt nein, der Große stresst sich momentan schon ziemlich rein. Q11 ist einfach anstrengend, dazu macht er noch den Führerschein, seine Freundin möchte ihn auch mal sehen, und dann engagiert er sich auch noch ehrenamtlich, das ist dann tatsächlich ein straffes Programm, das er aber -abgesehen von der Schule - ja selbst so bestimmt hat.

  • ich glaube latein klappt nur, wenn von beginn weg sehr konsequent gelernt wird.


    sorry OT:
    ich bin einfach sehr platt zu lesen, dass ihr nur so wenige prüfungen habt....


    hier sind es pro anzahl wochenstunden soviele prüfungen pro semester.


    gibt im jahr:
    mathe 8
    franz 8
    englisch 10
    latein 8 + 8 unangesagte kleine
    deutsch 8
    naturwiss. 6
    geografie 4
    musik 4
    gestalten 4
    sport/schwimmen 6


    habt ihr schon addiert?
    sage und schreibe 66 benotete prüfungen.


    und im zeugnis muss jede note unter 3 doppelt im plus kompensiert sein.
    wer also in mathe eine 4 hat, braucht bei einem anderen fach zum ausgleich eine 2 oder in zwei anderen fächern je eine 3.


    sonst ist das zeugnis nicht promoviert und man wird als provisorisch eingestuft und bekommt noch 1 semester zur vesserung. ansonsten muss man das jahr repetieren.

    zwei tolle Jungs: 19 + 24 Jahre alt #banane

  • Hier wird unterschieden in angesagte Schulaufgaben und unangesagte Exen. Schulaufgaben gehen über den Stoff eines längeren Zeitraums, Exen über den Stoff der letzten Unterrichtsstunde - quasi schriftliche Abfrage für alle gleichzeitig. In der Summen kommen wir da etwa auf die gleiche Anzahl Noten.


    Allerdings will ich das bayrische Schulsystem nicht verteidigen - da sind etliche Löcher, durch die man rutschen und fallen kann!


    Sendlingerin, ich finde es wahnsinn, was du da leistest! Da meine ich nicht negativ! Ich könnte das gar nicht leisten - mir fehlt das Wissen dazu. Auch das Wissen, wie man lernt. Das wurde uns nicht beigebracht - oder ich habs einfach nie verstanden.


    Motivieren, erinnern - ja, das kann ich leisten. Mehr nicht. Ich bin mal gespannt, wie Maxi sich auf dem Gym macht.


    Sorry Jaelle, das war jetzt OT. Ich lese nur sehr interessiert mit - die Tipps kann ich sicher alle bald gebrauchen.

    „Ich mache nicht nur leere Versprechungen, ich halte mich auch daran.“
    (Edmund Stoiber im Wahlkampf 2005)

    Einmal editiert, zuletzt von igel ()

  • Wow. Ich bin hier am Handy und sehe es daher nicht; wo seid Ihr, in Spanien?


    Hier sind es bis einschließlich 10. Klasse in den Hauptfächern eine Schulaufgabe pro Wochenstunde, in der Oberstufe dann in jedem Fach eine Klausur pro Semester. Dazu kommen Stegreifaufgaben (aber auch selten mehr als 3-4 pro Jahr) und in der Oberstufe ein paar angekündigte Kurzarbeiten.


    Ich bin aber nicht sicher, was besser ist. Bei mehr Prüfungen ist ja der Stoff überschaubarer, und es ist einfacher, auszugleichen. Das ist bei einer Klausur pro Semester natürlich eher schwierig.

  • Ich hatte Latein in der Schule als 3. Fremdsprache. Mir hat immer sehr geholfen, wenn ich den Inhalt der Texte grob kannte. Römische Sagen kannte ich zu dem Zeitpunkt eh schon, aber ich habe mir dann z.B. den gallischen Krieg und Seneca auf deutsch besorgt und gelesen. Wenn man grob weiß, wer stirbt und wer gegen wen kämpft, hilft das ungemein.

  • Guck mal, das hier habt ihr? http://www.ccbuchner.de/titel-…atein_mit_felix_1_4-1186/


    Ich finde, es sieht ganz gut aus. Allerdings keine Erfahrung, wir haben ein anderes Lehrwerk.

    so, jetzt komm ich zum antworten und fang einfach mal oben an.


    das Programm hört sich ganz passend an, allerdings haben wir nur Mac Rechner hier kein einziger PC, ich geh mal stöbern ob es das auch für Mac gibt. Danke für den Tipp

  • danke, das find ich grad sehr hilfreich und hab es mir kopiert.

  • Meine Erfahrung mit dem Korrigieren von Übersetzungen zeigt, dass die Schüler oft an den Vokabelbedeutungen scheitern, von daher würde ich empfehlen, unbedingt Vokabeln zu üben.
    Ansonsten ist eine typische Fehlerquelle, dass sie nicht erkennen, was zusammengehört, angefangen mit Subjekt und Prädikat. Also müsst ihr Formen üben, aber nicht unbedingt das Bilden, sondern das Erkennen der Formen (Was ist das Prädikat? Welche Person? Singular oder Plural? Welche Form kann ein Nominativ sein? Passt sie zum Prädikat hinsichtlich Singular/Plural? ...)
    Übe mit ihm auch, dass er sich Gedanken über den Inhalt des Textes macht. Oft gibt es einen Einleitungstext, aus dem schon hervorgeht, ob die Römer die Gallier besiegen ober umgekehrt, und dann übersetzt er wenigstens das richtig.


    Zu vielen Lateinbüchern gibt es Lernsoftware. Ich kenne die von Buchner (Lift), da sind viele Übungen zum Formen richtig nach Fällen einsortieren und Ähnliches, und die Software ist ans Lehrbuch angepasst.


    Ansonsten bieten die "Durchstarten"-Bücher viele Übungen, aber von den Vokabeln passt es nicht unbedingt, und unter Umständen passt es auch nicht zum Lehrbuch.

    Das guck ich mir mal an, nachher. Danke für die Tipps. Ich denke, so ne Anleitung zum systematischen Übersetzen wäre nicht verkehrt. Als ADHSler ist ja sehr unstrukturiert und wir machen viel über Listen, weil ihm das hilft.

  • Sendlingerin, danke für die tolle Beschreibung, wie ihr arbeitet, da kann ich mir auch was abgucken.


    Und danke an alle für Eure tollen Ideen. Ich hab jetzt heute der Lehrerin ne Mail geschickt, woran es ihrer Meinung nach bei ihm hakt und wo wir ran müssen. Danach werd ich ne Struktur entwickeln, nach der wir vorgehen können. Nachhilfelehrer überleg ich mir noch, er hatte ein paar Mal im Internat, bei einem der Betreuer, der immer meinte, er kanns doch. Für 17 Euro die Stunde war mir das zu wenig und es kam auch nichts dabei raus. In Mathe hab ich einen Studi für 20 Euro/h, der ist echt gut, aber es kostet halt wahnsinnig viel so auf Dauer. Wir müssen auf jeden Fall in den Ferien aufarbeiten, so leid es mir tut.
    Einen Jahrgangsstufentest hat er noch in 2 Wochen, auf den müssen wir auch noch lernen.

  • Wow. Ich bin hier am Handy und sehe es daher nicht; wo seid Ihr, in Spanien?


    Hier sind es bis einschließlich 10. Klasse in den Hauptfächern eine Schulaufgabe pro Wochenstunde, in der Oberstufe dann in jedem Fach eine Klausur pro Semester. Dazu kommen Stegreifaufgaben (aber auch selten mehr als 3-4 pro Jahr) und in der Oberstufe ein paar angekündigte Kurzarbeiten.


    Ich bin aber nicht sicher, was besser ist. Bei mehr Prüfungen ist ja der Stoff überschaubarer, und es ist einfacher, auszugleichen. Das ist bei einer Klausur pro Semester natürlich eher schwierig.


    ja, das denke ich auch. bei uns gibt es aktuell keine semesterprüfungen, wo alles gesamthaft geprüft wird. das stelle ich mir als sehr schwer vor.


    hier ist der lernaufwand täglich mind 2.5h nach schulschluss um 16.15 und sa/so mehrere stunden pro tag... weil ja permanent prüfungen anstehen.

    zwei tolle Jungs: 19 + 24 Jahre alt #banane