Latein - strukturiert lernen und üben

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  • Mein Sohn ist in der 6. Klasse im 2. Jahr Latein. Letztes Jahr ne 3, jetzt steht er auf ner 5. Ich kanns nicht mehr, zu lange her.
    Er lernt jeden Tag, macht immer die Hausaufgaben, Vokabeln sitzen beim Abfragen. Wir haben letztes Jahr mit Karteikarten nach Phase 6 geübt, jetzt hat er ein Heft. Wir lernen wie blöd auf jede Schulaufgabe, reicht immer nur für 4 oder 5.
    Ihm wird das zuviel, immer noch mehr Endungen inmer mehr Grammatik.
    Er verliert den Überblick.
    Gibts Ideen, Tipps, wie er besser strukturiert lernen kann? Apps?
    Wie merkt man sich zuverlässig diese unzähligen Endungen? Ich brauch ne Strategie. Er hat ADHS, die Verantwortung sn ihn geben ist keine Lösung.
    Help ;(

  • Huhu Jaelle,
    Gab es denn einen Lehrerwechsel?
    Welches Buch nutzt er denn in der Schule?
    Das zweite Jahr ist ja noch recht locker, hast du mal dir die Arbeiten angeschaut was genau er denn falsch macht??
    Hat er ein gutes Grammatikbuch?

  • Meine Kinder haben kein Latein ...
    ich selber hatte es als Kind in der Schule. Wir haben für jede grammatische Form, jede Endung eine extra Karteikarte geschrieben. Und dann damit gelernt.
    Kann er denn die Grammatik auf Deutsch, also auf Deutsch deklinieren und konjugieren?
    Hagendeel

  • Wäre Nachhilfe eine Option?
    Ich kann von mir sagen, dass ich nie einen Zugang bekommen hab.
    Es war ähnlich erst mit drei okay, ab dem zweiten Jahr fünf.
    Es ging aber einigen so.
    Ich hab dann mit Nachhilfe geschafft mich auf 4 zu halten.
    Aber bei anderen ist dadurch der Knoten geplatzt und sie waren dann im guten Mittelfeld.

  • Würde mir auch (schnell) eine gute Nachhilfe suchen. Frag doch mal am besten den Latein-Lehrer, ob er eine/n Oberstufenschüler/in im Kopf hat, der da vielleicht infrage käme. Hab selbst seit der Mittelstufe Nachhilfe in Latein gegeben. Meine Erfahrung: Dein Sohn muss nochmal von Grund auf die Grammatik lernen. Alles durch, mit den einfachsten Deklinationen anfangen. Jeden Tag eine. Nach jedem dritten Tag einen Pause-Tag. Wenn ihm das zu schnell ist, erster Tag eine Deklination, zweiter Tag Festigung/Abfrage (kann man unterschiedlich kreativ gestalten), dritter Tag Pause. Zusätzlich mit Farbstiften arbeiten, das hilft dem visuellen Gedächtnis. Was ist er denn für ein Lerntyp? Visuell, auditiv, haptisch? Da kann man auch ansetzen.

  • nachhilfe unbedingt...und ich hab damals diese unendlichen Endungen, schlichtweg auswendig gelernt (kann ich heute noch, nur nicht mehr so recht anwenden)...ich hatte in der 6. klasse (also zweites jahr ) plötzlich ne sechs...und dann den rest des jahres nachhilfe bekommen, jrgendwie hat es das gebracht...frag nicht wie...es war dann immer eine 2 oder 3 wieder...und später fand ich s dann eh interessanter...


    schule darf die Eltern Kind Beziehung nicht so belasten, deswegen suche ich immer für kurze eit sofort externe hilfe


    lg doris

  • Latein, das ist schon eine Weile her, aber ich erinnere mich auch an die vielen Tabellen - und daran, dass ich sie einfach stur auswendig gelernt habe. Solange bis ich sie mehr oder weniger im Schlaf runterbeten konnte. Meistens konnte ich eine Deklination nicht ganz perfekt, die habe ich mir dann als allererstes in der Klausur auf einen Schmierzettel geschrieben. Das gab dann immer schon ein Stück Sicherheit, denn das konnte ich ja nicht mehr vergessen.


    Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich leider keine Eselbrücken oder super Merkhilfen, sondern habe tatsächlich einfach nur auswendig gelernt.

    Du hast eine Brezel im Mund, sei doch einfach glücklich.

    Weisheit einer hohenlohischen Mutter

  • Ich würde erstmal schauen, woran es genau liegt? Vokabeln? Grammatik? Übersetzung? Ich hatte Nachhilfeschüler, die konnten vorbildlich alle Deklinationen, Konjugationen etc. runter rattern und einen Vokabeltest mit 1 bestehen. Aber einen Satz übersetzen war unmöglich.
    Andere haben die Grammatik nicht verstanden (und da ist der größte Teil stures Auswendiglernen).
    Oft hat ein Problem dann die anderen nach sich gezogen, weil der Frust zu groß wurde und die Schüler resigniert und kaum noch etwas getan haben.


    Ich würde, denke ich, auch den Lehrer ansprechen, ob er jemanden für Nachhilfe empfehlen kann.

  • Ich würde auch den Lehrer ansprechen, damit er den Kontakt zu einem älteren Schüler herstellt.
    Dann ist der Stress zwischen euch nicht so groß.


    Ich habe in der Pubertät in Latein den Anschluß verloren, dann mit (einem halben Jahr) Nachhilfe die Lücken geschlossen und später ganz locker mein großes Latinum gemacht.

  • Danke für Eure Infos.
    Nachhilfe ist schwierig, weil er jeden bis 17 Uhr im Internat ist und da Hausaufgaben macht, danach ist die Medikation durch. Wir lernen vorwiegend am Wochenende und in den Ferien. Zudem kommt noch, dass er auch in Mathe auf ner 5 steht, wo ich überhaupt nicht helfen kann und wir da einen Nachhilfelehrer bereits haben, der immer Sa oder So kommt. Mehr Geld kann ich eigentlich auch nicht mehr ausgeben.
    Einen Lehrerwechsel gab es nicht, ich denke, es liegt vorwiegend an der Lernstruktur, er weiß einfach die Phase 6 Vokabeln vom letzten auch nicht mehr nachhaltig, geschweige denn die Endungen, die schon länger durchgenommen wurde. Da muss irgendwie besser ins Langzeitgedächtnis und mir fehlt so ein bisserl die Übersicht, gerade bei den Endungen. Ne Tabelle, wo alles stukturiert abgebildedt ist. Ich hab schon das ganze Wohnwzimmer mit Flipchartblätter zu geklebt mit lauter Lateininfos drauf *seufz*

  • Für eine Art unterbewusstes Lernen hab ich mir damals nen Programm genommen, in dem man Auswählaufgaben gestalten konnte und hab die ganzen Aufgaben quasi regelmäßig einfach durchgespielt. Irgendwann bleibt das dann hängen.
    Da gab es auch Möglichkeiten selbst Antworten geben zu können usw.


    Also nach dem Motto:


    Welches ist die Form 3. P. Sing. Präsens aktiv von laudere
    a) dings
    b)bums
    c)rumps


    kann man natürlich auch allgemeiner wählen direkt mit der Frage nach der Endung in der A-Deklination oder solche Dinge.
    Sowas nimmt halt wenig Zeit in Anspruch, es steht weniger im Vordergrund gleich die richtige antwort zu geben. Aufgrund des Programmes hat man die Aufgabe nicht bemalt oder muss erst auf das ERgebnis durch Mama oder Papa warten, sondern es geht wirklich fix und das täglich 15 bis 20 MInuten ,,spielen'' und nach und nach bleibt immer mehr hängen.


    Das funktioniert auch für vokabeln gut.

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    Bonus #post

  • Hallo Jaelle,
    Ihr macht ja schon wahnsinnig viel, so lerntechnisch gesehen - von daher halte ich es für möglich, dass er weniger ein Problem mit dem Stoff hat, als mit der systematischen Anwendung beim übersetzen.


    Beim Lateinübersetzen ist es total wichtig, systematisch vorzugehen, also IMMER erst das Hauptverb suchen und dann das Hauptverb GENAU übersetzen. Das ist wie der Schlüssel, aus dem sich dann der Rest des Satzes wie von allein ergibt. Dann gibt es (in der sechsten Klasse) noch zwei wichtige Konstruktionen, die man erkennen und übersetzen können muss: ACI und Participium Conjunctum. Das ist m.E. das Wichtigste.


    Die ganzen Grammatikfeinheiten werden oft nur einmal durchgenommen, kommen dann bei einer Schulaufgabe dran und das wars, von daher ist es nicht so schlimm, wenn man die wieder vergisst. Den anderen Kindern geht es da sicher genauso. (Das ist jedenfalls mein Eindruck.)


    Wahrscheinlich verwechselt er auch auch oft Singular und Plural oder übersetzt die falsche Zeit, weil er nicht auf die Endungen achtet, oder?


    Ich würde ganz gezielt mit ihm übersetzen üben, und immer wieder diese systematische Vorgehensweise und das genaue Hinsehen einüben. (Das macht meinem Sohn sogar Spaß und ist auch eigentlich der Witz am Lateinlernen, weil man dadurch wirklich ein bisschen das "Denken" lernt.) Oder notfalls, wenn du das nciht machen magst/kannst, jemanden dafür bezahlen.


    Sind bei Euch nicht im LAteinbuch hinten solche Konjugations-/Deklinationstabellen? Sonst gibt es auch solche Überblickheftchen zu den LEhrbüchern.


    Falls Ihr "Latein mit Felix" habt, sind die Wenn-schon-denn-schon-Hefte das ideale Übungsmaterial.


    lG und viel Glück!
    Tigerauge

  • Und wenn Ihr beim Lernen einfach nochmal ganz von vorne anfangt?
    Für mich hört sich das so an als hätte er den Anschluss verpasst.


    Macht er die Hausaufgaben in der Schule? Wie klappt das denn? Helfen die ihm da oder sagen sie nur vor?

  • Danke für Eure Infos.
    Nachhilfe ist schwierig, weil er jeden bis 17 Uhr im Internat ist und da Hausaufgaben macht, danach ist die Medikation durch. Wir lernen vorwiegend am Wochenende und in den Ferien. Zudem kommt noch, dass er auch in Mathe auf ner 5 steht, wo ich überhaupt nicht helfen kann und wir da einen Nachhilfelehrer bereits haben, der immer Sa oder So kommt. Mehr Geld kann ich eigentlich auch nicht mehr ausgeben.

    Ich habe in der Sache leider keine nützlichen Tips außer Nachhilfe (was punktuell in einzelnen Fächern m.E. durchaus Sinn machen kann), aber ich muss ehrlich sagen, dass das sehr, sehr viel Programm für einen Sechstklässler ist und ich nicht weiß, ob er das wirklich schaffen kann. Ich glaube, für meinen Jetzt-Achtklässler wäre es deutlich zu viel, obwohl er kein ADHS hat. Jeden Tag bis 17 Uhr Schule und Hausaufgabenbetreuung plus Nachhilfe und Lernen an jedem Wochenende und in den Ferien - macht er das klaglos mit? Klappt das so gut, dass ihr das auch in den kommenden Schuljahren durchziehen könnt?
    Wenn er jetzt in zwei Hauptfächern schon auf 5 steht, muss er dann das Schuljahr nicht wiederholen? Wäre es nicht vielleicht eine Überlegung, auf eine andere Schulform zu wechseln, auf der er vielleicht nicht 2 Fremdsprachen machen muss? (Realschule oder Gesamtschule).
    Eigentlich ist das keine so tolle Art, hier keine konstruktiven Tips zu haben, dafür aber alles so in Frage zu stellen, das merke ich schon und es tut mir auch leid. Aber mir kommt das so überfordernd vor, dieses Programm und zumindest aus meinem Erleben mit dem Jahrang meines Sohnes würde ich sagen, dass es für die, die sich durch die 5. und 6. schon kämpfen mussten, in der 7. auch nicht unbedingt leichter wurde. Okay, das mag von Bundesland zu Bundesland oder sogar von Schule zu Schule verschieden sein, vielleicht wird bei euch ja auch anfangs viel "aussortiert" und dann wird es leichter. Was sagen denn die Lehrer jetzt, sehen die Sinn in zeitlich begrenzter Lateinnachhilfe oder sind die auch eher kritisch?

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Ich hatte auch Latein. Ich kann echt nicht gut auswendig lernen aber die endungen kann ich immer noch runter beten. Das muss man wirklich bis zum erbrechen üben. Ich kann es immer noch im Schlaf. Und das seit fast 20 Jahren. Seit über 15 Jahren hab ich kein Latein mehr. .


    Und ich hatte Nachhilfe !

  • Meine Erfahrung mit dem Korrigieren von Übersetzungen zeigt, dass die Schüler oft an den Vokabelbedeutungen scheitern, von daher würde ich empfehlen, unbedingt Vokabeln zu üben.
    Ansonsten ist eine typische Fehlerquelle, dass sie nicht erkennen, was zusammengehört, angefangen mit Subjekt und Prädikat. Also müsst ihr Formen üben, aber nicht unbedingt das Bilden, sondern das Erkennen der Formen (Was ist das Prädikat? Welche Person? Singular oder Plural? Welche Form kann ein Nominativ sein? Passt sie zum Prädikat hinsichtlich Singular/Plural? ...)
    Übe mit ihm auch, dass er sich Gedanken über den Inhalt des Textes macht. Oft gibt es einen Einleitungstext, aus dem schon hervorgeht, ob die Römer die Gallier besiegen ober umgekehrt, und dann übersetzt er wenigstens das richtig.


    Zu vielen Lateinbüchern gibt es Lernsoftware. Ich kenne die von Buchner (Lift), da sind viele Übungen zum Formen richtig nach Fällen einsortieren und Ähnliches, und die Software ist ans Lehrbuch angepasst.


    Ansonsten bieten die "Durchstarten"-Bücher viele Übungen, aber von den Vokabeln passt es nicht unbedingt, und unter Umständen passt es auch nicht zum Lehrbuch.

    Mirjam mit Clown (2006) und Spaßvogel (2008) und Quatschkopf (2010)

  • hier wird mit Cursus gearbeitet.
    wir haben uns für zu hause die arbeits- und prüfungsvorbereitungshefte gekauft. das hat sich 1000x gelohnt. zu jeder lektion gibts passende übungen. das hilft ungemein, den stoff praktisch anzuwenden.
    alle vokabeln drucken wir auf kärtchen. ich bin überzeugt vom physischen vokabelnlernen, nicht elektronisch. bei schwierigen wörtern werden eselsbrücken draufgeschrieben oder gezeichnet. das hilft.
    jedes neue verb kommt mit den 3 stammformen immer gleich auf die selber erstellte verbenliste, welche in konjugationsgruppen unterteilt ist.

    zwei tolle Jungs: 19 + 24 Jahre alt #banane