Zeltplatz erst ab 16...?

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  • Hallo,


    Meine Tochter (15) macht derzeit mit einer Freundin eine 5-tägige Radtour. Die erste ganz selsbständig mit einer Freundin geplante längere Tour, ich bin stolz auf sie.


    Gerade eben rief sie ganz verzweifelt an, daß sie auf dem angepeilten, in der Radkarte ganz normal verzeichneten Platz nicht genommen werden, weil sie noch nicht 16 sind. Aus Sicherheitsgründen, falls sie Alkohol trinken. #weissnicht (tun sie nie).


    Das Problem ist, daß der Platz vorher ohne Angabe von Gründen zu hat und der nächste sehr weit weg liegt (mindestens 2 Stunden straff gefahren, eher mehr) und sie nicht wissen, wie lange da jemand da ist und ob sie es nach der eh schon länger als geplant ausgefallenen Tagestour noch schaffen.


    Der Mann auf dem "verbotenen" Platz hätte ihnen ein Stück weiter weg einen Platz zum schwarz zelten gezeigt, aber das kam ihnen komisch vor, sie hatten Angst, dass dann doch mitten in der Nacht jemand kommt und sie wegschickt. (Meine weiteren Gedanken dazu hab ich lieber für mich behalten).


    Jedenfalls nach einigen verbalen Kofpstreichlern suchen sie sich nun eine Pension und hoffen, daß das Geld reicht.


    Menno...
    Habt ihr so etwas schon gehört? Ich weiß, daß es in England Campingplätze gibt, die generell keine Kinder aufnehmen, aber daß es hier in Deutschland für U 16 jährige nicht überall möglich ist, einen Zeltplatz zu nehmen, hab ich noch nie gehört, daher sind wir gar nicht auf die Idee gekommen, die Sache abzuklopfen.

  • (Meine weiteren Gedanken dazu hab ich lieber für mich behalten)

    Also die kamen mir ehrlich gesagt auch #stumm Gut, dass sie sich nicht drauf eingelassen haben. Kannst Du, wenn sie einen Pension gefunden haben, mit der Wirtin/Wirt telefonieren und die Situation erklaeren und fragen ob es moeglich ist dass Du das Geld per Internet Ueberweisung hinschickst (also falls es da keinen Bankautomaten gibt/sie keine IC Karte haben um sich zu versorgen/die Pension keine Karte akzeptiert)? Im Zweifelsfall wuerde ich, wenn Pension nicht im Budget geplant war, diese wohl sponseren. Waere mir lieber als unsicherer Uebernachtung.


    LG Tina


    EDIT Kannst Du alternativ den "verbotenen" Zeltplatz telefonisch erreichen und da eventuell was erreichen (falls sie keine Pension finden)?

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Mrs.Smith ()

  • Hat sie denn ein Schriftstück von euch mit, das ihr damit einverstanden seid etc.? Oder könntest du dort anrufen? Ich kann den Platzwart schon verstehen und glaube das es rechtlich auch schwierig ist.

  • Hallo,


    So, alles gut.


    Sie haben doch noch einen anderen Zeltplatz gefunden, mit einer wohl super netten Frau, die sich gleich um sie gekümmert hat. Die "Kinder" ist wieder glücklich und hoffentlich stolz drauf, das gelöst zu haben und kochen sich nun erst mal Abendessen.


    Klar hätten wir die Pension übernommen. Ohne den jetzigen Zeltplatz wäre es die einzig vernünftige Entscheidung gewesen - niemalsnicht hätte ich gewollt, dass sie an einem "komischen" Platz wild campen. Und das obwohl ich selber früher ganze Urlaube so zugebracht habe und wir auch in Skandinavien das Jedermannsrecht oft und gerne nutzen, aber das fühlt sich anders an.
    Geld hatten sie eigentlich auch genug dabei (nur keine Ahnung, was so was kostet, wir sind selten in Pensionen, sie hatten wohl deutlich andere Preise vor Augen ;o) ) .


    Hach ja, da werden Erinnerungen an die eigene Jugendzeit wach, auf Schlafplatzsuche im nächtlichen Prag oder mitten im Nichts vor wegen Umbau geschlossener JH stehen, bei 10 Grad Minus... Es gab immer eine Lösung und wir sind jedes Mal dran gewachsen. Aber wenn´s die eigenen Kinder sind... Die Sache mit dem Flügel geben ist nicht immer einfach ;)


    Seestern: Nein, sie haben nichts mit. Ich hätte nicht gedacht,daß man mit 15 noch so etwas braucht, wir waren auf unseren ersten Rad- und Paddeltouren ohne Eltern ja auch nicht älter...Aber es sind andere zeiten...


    Aber wenn es nur darum gegangen wäre, hätte der Platzwart das ja mit einem Anruf und einer Mail klären können. Auch wenn ich sicher bin, daß wirklich irgendwelche rechtlichen Regelungen dahinterstecken - einerseits zu sagen: Ihr seid zu jung, um hier auf dem sichern Platz alleine zu campen und andererseits die Mädels wegzuschicken und zum schwarz zelten zu animieren finde ich schon ... schräg.


    Auf den anderen Plätzen inkl. dem aktuellen war das Alter nie ein Problem.

  • Schoen, dass sie das so loesen konnten. Dann koennt ihr ja alle zum Glueck beruhigt schlafen :) .


    Und ja ein paar Dinger die ich gemacht habe, naja die kann ich mir beim eigenen Kind auch nur schwer vorstellen und dabei relaxed bleiben ;) .

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

  • Das Jugendliche auf einigen Plätzen abgelehnt werden, scheint inzwischen leider nicht mehr so selten zu sein. Ich bin da auf einigen Homepages von Campingplätzen drübergestolpert und habe mich gewundert.


    Aber sehr cool, dass die Mädels das selber regeln konnten!

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Hach ja, da werden Erinnerungen an die eigene Jugendzeit wach, auf Schlafplatzsuche im nächtlichen Prag oder mitten im Nichts vor wegen Umbau geschlossener JH stehen, bei 10 Grad Minus... Es gab immer eine Lösung und wir sind jedes Mal dran gewachsen. Aber wenn´s die eigenen Kinder sind... Die Sache mit dem Flügel geben ist nicht immer einfach ;)

    gut, dass sie eine lösung gefunden haben!


    ich war im alter deiner tochter ebenfalls so unterwegs, oft allein, und musste ab und zu improvisieren. und wie du finde ich, dass ich sehr daran gewachsen bin. erst heute aus muttersicht frage ich mich, wie meine eltern das ganze nicht nur nervlich durchgestanden haben, sondern mir darüber hinaus immer das gefühl vermittelt haben, dass ich schon wisse, was ich tue. momentan ist mir noch absolut schleierhaft, wie ich das mit meinen kindern auch nur annähernd so souverän hinkriegen soll.


    jedenfalls hast du das schön gesagt mit den flügeln!

    ko_nijntje mit muck (2004), mogli (2006), miep (2007) und mimir (2011)

    • Offizieller Beitrag

    Ich weiss zumindest in der Schweiz einige Zeltplätze, wo sie alleinreisende Jugendliche ablehnen, weil die sich anscheinend oft nicht an Ruhezeiten halten. Teilweise werden auch Gruppen von Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren abgelehnt, einfach weil es zu oft Ärger gab.

    Daroan mit Zottel 01, Zick 03, Zwerg 05 und Sternenkind (98-99)

  • Ich habe schon bei mehreren Campingplätzen gelesen, dass alleinreisende Jugendliche bzw. Jugendgruppen nciht willkommen sind; ich denke, man will da Probleme mit den Ruhezeiten vermeiden. Allerdings gäbe es diese Probleme ja ab 16 auch noch und zwischen 16 und 18 sind sie auch noch Jugendliche. Daher scheint hier dann doch ein etwas anderer (rechtlicher) Hintergrund zu sein? Verstehen tue ich es nicht, denn m..W. gibt es auch keine gesetzlichen Regelungen, dass Kinder mit 15 nicht alleine reisen dürfen, mit 16 aber dann plötzlich doch.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

  • Wir hatten mal ein ähnliches Problem: Ich war 18 und meine Schwester 16 und auch uns wollten sie ohne Einverständnis der Eltern nicht allein zelten lassen. Wir hatten uns damals auch einfach einen anderen Platz gesucht. Habe es mittlerweile aber schon öfter gehört.

  • Ich weiß ja nicht wie das bei euch mit dem Jugendschutzgesetz ist - hier steht jedenfalls drinnen, dass Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr nach 23 Uhr nicht mehr - ohne Erwachsene - in der Öffentlichkeit sein dürfen. Wie ist das mit alleinigem Übernachten? Fällt das da auch rein? Der Campingplatzbesitzer müsste ja so die Verantwortung übernehmen.

  • Interessantes Tehma. Meine Tochter (16) will nächste Woche mit einer Freundin (18) zelten. Die Mädchen meinten, das ich der Freundin eine Art Erklärung mitgeben soll, das sie die Aufsichtspflicht für meine Tochter in der Zeit übernimmt. Macht mir irgendiwe Bauchweh, obwohl die beiden sehr vernünftig sind.


    Edith sagt nach einem Telefonat mit dem Zeltplatz. Schriftliche Einverständniserklärung von uns reicht

    * Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt *

    Einmal editiert, zuletzt von lottemax ()

  • Wir haben am ganzen deutschen Bodenseeufer keinen Campingplatz gefunden, der eine Gruppe 15/16jähriger Mädels genommen hätte. In Österreich sieht man die Dinge etwas lockerer, da gibt´s mehrere Plätze, auf denen das möglich ist.


    Die Erfahrungen der Platzbesitzer schlagen sich in drastischen Hinweisen auf den Homepages nieder - schade, dass es so viele Idioten gibt, die ihre Grenzen nicht kennen und anderen dann solche Abenteuer erschweren!

  • Naja, ich kann das schon verstehen.
    Das Jugendschutzgesetz richtet sich ja an alle Erwachsenen. Das würde ja heißen, dass der Betreiber kontrollieren müsste bzw. die Verantwortung übernehmen müsste.

  • Hallo,


    Na ja,was mich wundert ist, daß es dann offenbar verschiedene Regelungen gibt, dieser Platz war der einzige, an dem es das Problem gab. Sorge wegen Lärmbelästigung hätte ich persönlich eher bei etwas älteren Jugendlichen und nicht bei 2 radelnden 15-jährigen, aber klar, irgendwo müssen Grenzen sein. Nur scheinen die eben verschieden zu lauten.


    Wenn eine Regelung sagt, daß die Mädels da nicht zelten dürfen, finde ich den Rat, schwarz zu zelten nach wie vor ziemlich eigenartig - das war es auch, was mir am meisten Unbeghagen gemacht hat.


    Aber wie auch immer, sie haben ja eine Lösung gefunden und haben auch den Rest der Zeit toll gemeistert. Ich bin gespannt, was sie alles sonst noch so erzählen (unterwegs hatten wir bis auf das eine Mal keinen wirklichen Kontakt - keine keine Nachrichten heißt Gute Nachrichten, so handhaben wir es als Familie meistens).


    ich bin einfach gar nicht auf die Idee gekommen, daß das ein Problem werden könnte, weil Zeltwochen(enden) waren für uns in dem Alter normal.

  • Ich denke, bei zwei allein reisenden Mädchen mit Fahrrad ist u.U. wirklich das Alter ein Problem. Wenn gesetzliche Regelungen zum Schutze von Kindern und Jugendlichen sich dann gegen diese richten, läuft was schief.


    Trin: wenn es Dich sehr wurmt, würde ich den Campingplatz anrufen und dem Betreiber eine Rückmeldung auf sein Verhalten geben.


    Ansonsten sind Jugendgruppen auf Campingplätzen mit anderen Campern oft wirklich so gar nicht kompatibel.

  • Ich weiß ja nicht wie das bei euch mit dem Jugendschutzgesetz ist - hier steht jedenfalls drinnen, dass Jugendliche bis zum vollendeten 16. Lebensjahr nach 23 Uhr nicht mehr - ohne Erwachsene - in der Öffentlichkeit sein dürfen.

    Sprichst du von Deutschland?
    Da regelt das Jugendschutzgesetz den Besuch von Tanzveranstaltungen, Gaststätten und Kinos.
    Abgesehen davon dürfen Jugendliche selbstverständlich auch nach 23 Uhr ohne Erwachsene in der Öffentlichkeit sein. Wie lange sie sich tagsüber, abends oder nachts alleine in der Öffentlichkeit aufhalten dürfen, liegt allein im Ermessen ihrer Eltern, das regelt kein Gesetz. Insofern kann sich kein Campingplatzbesitzer auf das Jugendschutzgesetz berufen, wenn er Jugendliche von seinem Campingplatz jagt.


    Es tut mir leid, dass die beiden Mädels so eine doofe Erfahrung machen mussten. Gottseidank hat sich eine gute Lösung gefunden. Ich finde solche Regelungen aber sehr unfair und gängelnd dem abenteuerlustigen Teil der Jugend gegenüber. Man muss sich mal vorstellen, was los wäre, wenn umgekehrt mit Rentnern so umgegangen würde.



    glaube das es rechtlich auch schwierig ist.

    Magst du sagen, was du damit meinst? Also was an der Übernachtung 15-Jähriger auf einem Campingplatz rechtlich schwierig sein soll? Ich stehe da nämlich völlig auf dem Schlauch.

  • Ich hatte das hier gefunden:


    Dürfen Jugendliche über 16 (aber noch keine 18) ohne Begleitung ihrer Eltern oder eines Erziehungsberechtigen auf einem Campingplatz selbstständig Urlaub machen?
    Die Frage des Urlaubs von Minderjährigen ist nicht gesetzlich geregelt und hat auch keine Jugendschutzgesichtspunkte, solange die Vorschriften zu Rauchen, Trinken, Ausgehzeiten usw. eingehalten werden. Es ist eine Frage der Wahrnehmung der Aufsichtspflicht durch die Eltern. Deshalb sind hier die Vorschriften aus dem Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB)wichtig:
    Minderjährige brauchen für ihren Urlaub das Einverständnis der Eltern. Für eine Individualreise kann eine schriftliche Einverständniserklärung der Eltern sehr hilfreich sein, bei der die Unterschrift der Eltern beglaubigt ist.
    Außerdem sind nach § 106 BGB Minderjährige nur beschränkt geschäftsfähig; das bedeutet, dass Sie für den Vertrag, den Sie mit dem Campingplatzbesitzer abschließen, theoretisch das Einverständnis Ihrer Eltern brauchen. Wenn Sie bei einem Reiseveranstalter eine Reise buchen würden, müssten Ihre Eltern den Vertrag unterschreiben. Gleiches gilt streng genommen schon für den Kauf von Fahrkarten, wenn der Preis höher ist, als man gemeinhin als Jugendlicher Taschengeld bekommt (§110 BGB).


    Quelle klick



    Und meine Gedanken waren, was wenn den beiden etwas passiert (Alkoholvergiftung oder auch etwas anderes), man sieht ihnen das Alter nicht an und könnte eventuell der Platzwart dann in Haftung genommen werden? Da ich mich aber fachlich nicht auskenne habe ich "ich glaube" geschrieben ;)


    Vielleicht weiß Susan noch etwas rechtliches dazu?