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  • Hallo zusammen,


    ich wollte mal wissen, ob es hier gesammelte Erfahrungen zum Thema Skoliose gibt? Wir haben total unvorbereitet die Diagnose bei Kind 1 bekommen und sind ziemlich erschlagen. Ich mache mir voll die Vorwürfe, dass ich es doch hätte früher sehen müssen...


    Wir gehen erst am Montag zum Rönten und wissen dann den Winkel. Alle bisherigen Therapeuten sind sich einig, dass es ohne Korsett nicht gehen wird. Das Kind ist sehr zurückgezogen seit der Diagnose und hat große Angst, ihren Sport nicht mehr ausführen zu dürfen.


    Also, gibt es hier Betroffene zum Erfahrungsaustausch?


    LG,
    Beate

    Beate mit Frau Maus (05/04) , Fritzi (10/07) und Zwerg (05/14)

  • Liebe Beate, ja, hier. Wie alt ist denn Dein Kind?


    Bei mir ging es mit 8 los, mit starker Verschlechterung während der Pubertät, Stillstand ab ca Anfang 20, stärker werdende Beschwerden ab Ende 20 und mit 30 dann die OP. Seitdem bin ich beschwerdefrei und glücklich :)


    So weit in Kürze. Zu Deiner Beschreibung: Skoliose ist für Laien wirklich schwer zu erkennen, mach Dir da keine Vorwürfe! Ich hatte eine wirklich hohe Gradzahl (am Ende über 60° Cobb), von außen war nur wenig zu erkennen. Ich habe durchgehend Sport gemacht, auch nicht-rückenschonenden (Reiten, auch Springreiten), ohne Probleme.
    Was macht ihr denn an Therapie? Und das wichtigste: seid ihr bei einem wirklich-wirklich skoliose-erfahrenen Orthopäden und ggf. Korsettbauer? Aus welcher Ecke Deutschlands kommt ihr denn?


    Macht euch nicht zu viel Stress. Skoliose ist nicht toll, aber auch wirklich kein Weltuntergang, weder mit Physio, noch mit Korsett, nichtmal mit OP. Ich kann euch noch das Skoliose-Info-Forum empfehlen (ich bin mir nicht sicher ob da noch was los ist, ich schau aber gerne mal nach), da gab es zu meiner "Leidenszeit" auch viel Austausch von Eltern.


    Alles wird gut! :)


    -- Luxa

    ~~ Luxa


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  • Danke Luxa,


    also die Vorwürfe mache ich mir, weil man es echt sehr deutlich sieht. Bei der Kur, wo es das erste mal diagnostiziert wurde war eine Therapeutin mit schroth-Ausbildung, die hat ihr direkt Übungen gezeigt. Achso das betroffene Kind ist 12. Seither übt sie täglich und wir waren schon bei unserer Ostheopatin.


    Beim Wald-und-Wiesen-Orthopäden waren wir Gestern, damit wir schon mal den Röntgenbefund haben. In unserer Stadt (Dresden) gibt es eine Skoliose-Ambulanz, wo ich für August einen Termin ausgemacht habe. Ich hatte ja bei der Kur 3 Wochen Zeit, mich in das Thema einzulesen.


    Wie muß ich mir das eigentlich nach der OP vorstellen, kann man dann den Rücken gar nicht mehr rund machen? Das stelle ich mir total unbeweglich vor.

    Beate mit Frau Maus (05/04) , Fritzi (10/07) und Zwerg (05/14)

  • Ok, mit Schroth seid ihr schonmal auf dem richtigen Weg. Es gibt an der Charité in Berlin einen guten Orthopäden, aber wenn es wirklich ans Korsett geht wird euch der vermutlich auch nach Stuttgart weiterschicken, da ist der "Kurven-Guru" ;)


    Das Gefühl nach der OP kannst Du Dir tatsächlich vorstellen wie mit nem verschluckten Besenstiel. Das hängt aber stark von der Versteifungsstrecke ab. Ich habe eine sehr lange Versteifung (Th5 bis L4) und im Alltag keine Einschränkungen, wenn man mal von so Dingen wie Schuhebinden oder Fußnägelschneiden absieht. Das mach ich eben auf nem Hocker anstatt mich zu bücken. Man gewöhnt sich da recht flott um und merkt dann nichts mehr, bzw. bewegt sich halt anders. Ich bin sozusagen ein Musterbeispiel für rückenschonendes Heben etc., einfach weil ich es nicht mehr anders kann. Grade junge Patienten stecken das aber noch viel besser weg als ältere. Ich brauchte nach der OP ca 6 Monate, bis mein Leben wieder normal war. Aber in der Klinik hab ich mehrere Teenies kennengelernt, die die OP zu Beginn der Osterferien hatten und nach den Ferien bereits wieder stundenweise zur Schule gingen...


    Aber bis zu einer OP ist bei euch noch ewig Zeit, und ob sie wirklich kommt ist völlig offen! Mit 12 kann Dein Kind sich da noch in alle möglichen Richtungen entwickeln! Hat sie denn Beschwerden, leidet sie unter der Optik? Oder ist momentan eher die Ungewissheit schwierig für sie?


    Liebe Grüße


    -- Luxa

    ~~ Luxa


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  • Hallo Nussbaum,


    ich habe auch eine Skoliose seit meiner Kindheit. Ich glaube mit ca. 14 sollte ich auch ein Korsett bekommen. Der Arzt hatte das aber nur anhand der Röntgenbilder entschieden. Meine Mutter ist mit mir dann zu einem Spezialisten. Der hat gesagt: "Ja, nach den Röntgenbildern würde man ein Korsett empfehlen, aber wenn man das Kind sieht wie es sich bewegt, wäre das genau das falsche." Ich habe dann erstmal Krankengymnastik bekommen und mit 16 mit Karate angefangen. Das hat mir sehr gut getan und ich habe dann bald mit der Krankengymnastik aufgehört.
    Ich war jetzt seit Ewigkeiten nicht mehr bei einem Orthopäden. Beschwerden habe ich jetzt erst seit dem meine Tochter auf der Welt ist und ich sie viel auch auf dem Arm trage.


    Welchen Sport macht deine Tochter?
    Ich denke bei der Skoliose-Ambulanz werdet ihr gut beraten werden.
    Alles Gute für deine Tochter!

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


  • Hallo Nussbaum,


    ich komme auch aus DD und bin selbst Schroth-Therapeutin. Ich hatte auch schon einen Patienten, dem am Anfang eine OP in Aussicht gestellt wurde und was wir mit Schroth verhindern konnten (Korsett konnten wir ihm nicht ersparen, er trägt es aber ganz toll).


    Bei welcher Kur wart ihr denn? Schon wegen der Skoliose oder eine "normale" Kur?


    LG euqinom23

  • Also das größte Problem ist derzeit die Ungewissheit. Sie betreibt leistungssportlich Volleyball und das wär für sie ein großer Verlust. Schmerzen oder Beschwerden hat sie gar keine.


    @euqinom23 ich schreib die mal ne PN :)

    Beate mit Frau Maus (05/04) , Fritzi (10/07) und Zwerg (05/14)

  • Bei mir wurde mit 14 rum eine Skoliose diagnostiziert, und ich habe Physiotherapie bekommen, und die Aussage, dass es bestenfalls nicht schlechter wird.
    Die Physiotherapie fand ich doof und aufwändig und hab es nicht gemacht, und es wurde auch nicht besser, sondern eher schlechter, aber ich war nie wieder beim Orthopäden.


    Nach den Schwangerschaften habe ich 5 Jahre lang Cantienica gemacht (eigtl. wegen Beckenboden angefangen) und seitdem ist meine Skoliose deutlich besser geworden (auch wenn ich immer noch deutlich schief bin) und viele der Beschwerden sind weg, bzw. ich kann bewusst auf meine Haltung/Aufrichtung achte und meine Bewegungsumwelt verändert habe (weniger Sitzen, weniger stillhalten, Barfußschuhe etc) und damit auch akut abhelfen, wenn ich mich mal wieder mehrere Stunden lang ungünstig gehalten habe.

    Do one thing everyday that scares you - Eleanor Roosevelt
    When you reach for the stars, you may not quite get one, but you won't come up with a handful of mud either - Leo Burnett

  • Volleyball klingt für mich aber nicht problematisch, wenn die Krümmung nicht so stark ist, dass die Bandscheiben streiken.
    Ich hab übrigens trotz Versteifung spontan entbunden, wollte ich noch ergänzen - geht auch ;)
    Ich hab lange Physio nach Vojta gemacht, aber mit euqinom und Schroth bist Du glaub ich besser aufgehoben :)


    -- Luxa

    ~~ Luxa


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  • Naja, beim Volleyball wird halt die eh schon schiefe Seite mehr belastet, da sie Rechtshänderin ist und der Verein sortiert halt recht schnell alle aus, die keine Leistungsträger sind. Aber es gibt ja noch andere Vereine....


    Wie ist das eigentlich mit dem sauschweren Schulranzen? Macht das überhaupt was aus, da ja relativ kurz nur getragen und die Rückenmuskulatur ja gut ausgeprägt ist? Ach das könnt ihr alle sicher nicht beantworten und ich werde mich in Geduld übern, was definitiv nicht meine Stärke ist....

    Beate mit Frau Maus (05/04) , Fritzi (10/07) und Zwerg (05/14)

    Einmal editiert, zuletzt von Nussbaum ()

  • wichtiger bzw mindestens gleichwichtig als die rückenmuskeln sind die bauchmuskeln. laut meiner ärztin muss der bauch eben irgendwann das übernehmen, was der rücken nicht mehr schafft. falls es zu deiner beruhigung beiträgt: ich bekam meine diagnose mit anfang 20, ich habe einen angeborenen gleitwirbel. im kindesalter hatte ich ein 'hohlkreuz' diagnostiziert bekommen..das aber nicht behandelt wurde.. damals bekam ich ein bissl physiotherapie..aber jetzt nix weltbewegendes. beide schwangerschaften und geburten waren völlig problemlos..


    mein 'glück' ist, dass mein gleitwirbel schon verknöchert scheint, die gefahr, dass er irgendwann weiterrutscht also sehr gering ist.
    probleme hab ich dann, wenn ich zu lange kein yoga gemacht habe.. beim ostheopathen, bei dem ich neulich mal war stieß das auf unverständnis (weil yoga eher mobilisiert als stabilisiert und das woh ungünstig ist..abe rmei. mir geht's deutlich besser mit yoga) was sagen da die experten hier?!

  • Hallo,


    du kannst dich gut an den Bundesverband für Skoliose wenden, die bieten auch telefonisch Auskunft Beratung an . Ich hatte mich letztes Jahr mal bei denen beworben und war echt beeindruckt von dem was die alles so machen.