Leben mit einem picky eater

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  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen. Aber insgesamt passt meine mittlere, 11, auch hier hin:


    helle Weizenbrötchen; event. helles Weißbrot

    Fleischwurst

    Salami (wenige Sorten)

    Nudeln

    manchmal Reis

    Hackfleisch angebraten, ungewürzt

    Kartoffeln manchmal

    Bananen sehr selten

    verschiedene Süßigkeiten

    die einzige Variante, in der sie Gemüse zu sich nimmt: diese fertigen Gemüsemaultaschen


    leider gar keine Rohkost o.ä.; früher hat sie manchmal Äpfel oder Karotten gegessen


    z.Z. wirkt sie fit, ist sehr sportlich, aber wir machen uns trotzdem große Sorgen. Zum einen, weil es ja Spätfolgen haben kann, die jetzt noch nicht erkennbar sind, zum anderen weil es sie wirklich stark einschränkt. Sie hungert eher, als irgendwo irgendetwas mit zu essen, was sie nicht möchte.

  • Ich habe immer versucht, das alles gelassen zu sehen. Habe am Anfang auch "Mein Kind isst nicht" gelesen. Aber ich frage mich auch, welche Spätfolgen das hat.

  • Ja das ist sehr typisch bei Autismus. Manche Kinder essen nur Reiswaffeln. Wenn es gemischte Nahrzngsmittel sind, dann kann der Körper das ganz gut kompensieren. Trotzdem machen wir immer mal ein Blutbild.

    Erst wenn es komplett einseitig ist (wie nur Reiswaffeln), wird es bedenklich.

  • Hier gibt's für den Achtjährigen:

    morgens: Brötchen mit süßem Aufstrich oder sehr süßes Müsli (zum Beispiel Kellogs)

    mittags: Nudeln mit Käse

    abends: Nudeln mit Käse

    jederzeit: Multivitaminsaft


    Tag ein Tag aus.


    Abgesehen davon werden noch McDonnald Pommes als essbar eingestuft und ein paar Süßigkeiten.


    Neulich ist in seine Nudeln versehentlich ein Stück Zwiebel geraten, das kam mit samt dem restlichen Mageninhalt postwendend wieder hoch und hat ihm für den Rest des Tages ganz den Appetit verdorben.


    Grundsätzlich ist er körperlich sehr fit und gesund, hat aber auch soziale Probleme und andere Verhaltensauffälligkeiten, so dass wir jetzt Autismus abklären.

  • Ach ja, genau.

    MC Donalds. Das geht hier auch

    Und Maggisoße auf sie Nudeln (niemals Knorr, der schmeckt das raus!)


    Hauptsache, es schmeckt immer gleich.

  • Ja, das scheint hier auch das wichtigste zu sein. Dass es möglichst gleich schmeckt.

  • Es tut mir gut, auch von anderen zu lesen, deren Kinder nur eine so geringe Auswahl an Lebensmitteln zu sich nehmen. Im Alltag höre ich oft Eltern, die auch sagen, ihr Kind sei so pingelig mit dem Essen, bei genauerer Nachfrage, sind es dann aber meist nur wenige Dinge, die nicht gegessen werden.

    Diese "Schuldfrage", die @marilie oben angesprochen wird, spukt mir auch immer im Kopf rum.

  • Diese "Schuldfrage", die marilie oben angesprochen wird, spukt mir auch immer im Kopf rum.

    Da lehne ich mich entspannt zurück.

    Mein Großer meckert zwar deutlich am Essen rum, isst aber trotzdem was man ihm vorsetzt (bis auf wenige Ausnahmen).

    Meine Kleine isst so gut wie alles und probiert ausnahmslos alles.

    Das kann also nicht meine Schuld sein :D

  • Mein Großer meckert zwar deutlich am Essen rum, isst aber trotzdem was man ihm vorsetzt (bis auf wenige Ausnahmen).

    Meine Kleine isst so gut wie alles und probiert ausnahmslos alles.

    Das kann also nicht meine Schuld sein

    Dann ist es einfacher. Bei uns isst die Kleine auch (noch?) fast alles. Der Große hat fast alles gegessen, irgendwann wurde es aber immer weniger. Bei ihm bin ich schon sehr der Überzeugung, dass dies am Essverhalten der Mittleren liegt. Sie hat damit viel Aufmerksamkeit bekommen, nicht mal unbedingt von uns, ich habe das früher entspannter gesehen, als sie zumindest noch etwas Obst und Gemüse (Rohkost) gegessen hat. Aber z.B. bei Familienfeiern wurde immer wieder darüber gesprochen. "Das Kind hat ja gar nichts gegessen... Möchtest Du doch noch..."

  • Ah ja.

    Bei uns ist es eher so, dass die anderen beiden gelobt werden oder dass gerade bei der Kleinen anerkannt wird, dass sie dann vom Büffet wirklich alles probieren mag.

  • Ich musste heute an euch denken.

    Der 1,5jährige hat mir ein Bimderbuch vorgelesen.

    Er saß da und hat mit dem Finger auf die Bilder gezeigt und sie benannt.

    Das ging dann so:

    "Dei" (=Stein)

    "Bau" (=Baum)

    "Bu" (=Blume)

    "Au" (=Auto)

    "Bäh" (=Apfel)

    "Bäh" (=Erdbeere)

    "Bäh" (= Banane)


    Ich musste ziemlich lachen :D

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

  • Ich habe immer gehofft, es wächst sich raus. Nun ist meine Tochter schon 11 und isst immer noch nur sehr ausgewählt.

    Essen gehen ist nicht, ausser da gibt es Pommes.


    Und immer noch gibt es Lebensmittel, die ein haptisches Nogo sind. Reis führt beim Berühren der Zunge zu heftigem Brechreiz.


    Ich lasse zwei Mal jährlich das Blut untersuchen, aber meinem Kind fehlt nichts. Wenigstens das...

    Einmal editiert, zuletzt von Fräulein Wunderbar ()

  • Ich habe bis jetzt mit meinen Kindern keine Probleme beim Essen, aber ich dachte es beruhigt hier vielleicht ein paar, wenn ich erzähle wie es bei mir als Kind war.

    Ich habe außer ab und zu eine rohe Möhre kein Gemüse gegessen. Obst nur Äpfel und im Sommer Beeren. Kartoffeln nur als Pommes oder Kroketten. Brot nur trocken oder mit Nutella oder Honig.

    Mit ca. 16 wurde es besser. Da wurde es mir langsam peinlich, z.B. keine Kartoffeln zu essen. Auf Salat kann ich aber immer noch verzichten und ich könnte mir niemals vorstellen mir eine Scheibe Käse aufs Brot zu legen.#zwinker


    Was ich sagen will. Meine Eltern sind bestimmt oft verzweifelt. Meine Mutter hat mir mal mit Gewalt ein Stück Mandarine in den Mund gesteckt. Das bereut sie bis heute und ich esse immer noch keine Mandarinen.

    Aber so lange es sich nicht um Autismus handelt, denke ich kann man den Kindern bis zum Ende der Pubertät Zeit geben.


    Ich hoffe, ihr findet meinen Bericht jetzt nicht völlig unpassend.

    Liebe Grüße von Peppi mit Groß-S, Klein-S und Mini-S


  • Peppi-Mintu, wahrscheinlich ist es das, was unser entspannter Kinderarzt meinte. Noch warten, bis sie 16 ist...., das sind noch 5 Jahre. Naja, im Nachhinein wird es uns hoffentlich kurz vorkommen.

  • Ich will das nicht noch jahrelang aushalten müssen #heul


    Aber leider zeichnet sich bei uns bisher keine Besserung ab

    Signatur kommt, sobald ich Zeit zum Nachdenken hatte. Voraussichtlich in 2033.

  • Bei mir ist es erst ein/zwei Jahre nachdem ich zuhause ausgezogen bin besser geworden, also so mit ca. 21 Jahren. Es ist nie ganz weg gegangen. Ganz gut wurde es erst in meiner ersten Schwangerschaft und während der Stillzeit, weil ich einfach die Kalorien brauchte und da nicht wählerisch sein konnte (das war mit 36/37). Jetzt hab ich einen Sohn der so ist und sein Hauptnahrungsmittel ist Salami. Die esse ich bis heute nicht, ich krieg vom Geruch noch immer ganz leicht Brechreiz....

  • Mein Sohn, auch Autist, war auch lange sehr eingeschränkt.


    Es ging


    Toast ungetoastet mit Salami und mit Nutella

    Nudeln nur mit Butter

    Butter pur vom Finger

    Erdbeeren #yoga


    Und zwischendurch dann irgendwelche Gelüste die konsequent jeden Tag eingedordert wurden. Monatelang Tortellini mit Spinat. Monatelang halbes Hähnchen. Monatelang Tillmanns Toasties Geflügel. Alles andere war als warmes Essen nicht essbar. #haare


    Mittlerweile ist es aber ganz von allein viel besser geworden (er ist jetzt 9).

    So richtig als picky eater bezeichnen kann ich ihn jetzt nicht mehr.

  • Ich hoffe, ihr findet meinen Bericht jetzt nicht völlig unpassend.

    Also ich persönlich empfinde das eher als beruhigend und auf jeden Fall passend. Danke:)

    Wobei ich sagen muss, von meinem Schwager kenne ich das auch so. Seit er mit seiner Frau zusammen lebt, isst er sehr viel, davor nur wenige ausgewählte Dinge.