Leben mit einem picky eater

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  • und dann koch ich den Kram aus der Kita nach, und mein Kind isst es selbstverständlich nicht, weil es ja anders schmeckt!

    Kenn ich #hammer Ich hab mal versucht die Suppe vom Vater eines Freundes nachzukochen ... keine Chance...


    Mullemaus83 oh je, das klingt echt schlimm ... #crying die arme Kleine!

    Doubt kills more dreams than failure ever will #sonne

  • Mullemaus83 mein Kind ist ähnlich drauf wie deins. Er probiert auch woanders nichts, ich hatte große Hoffnungen in die Kita gesetzt, dass er sich von den anderen Kindern was abschaut. Oft gibt es irgendeine Komponente, die er essen kann und wenn es nur das dazu gereichte Brot ist. Wenn nicht, wartet er bis zum Vesper (Obst, Joghurt, Butterbrot o.ä.), hat danach beim Abholen aber auch großen Hunger.

    • Offizieller Beitrag

    und dann koch ich den Kram aus der Kita nach, und mein Kind isst es selbstverständlich nicht, weil es ja anders schmeckt!

    Kenn ich #hammer Ich hab mal versucht die Suppe vom Vater eines Freundes nachzukochen ... keine Chance...


    Mullemaus83 oh je, das klingt echt schlimm ... #crying die arme Kleine!

    Wir haben mal rausgefunden, dass Klein-Talpo in der Kita jeweils die Karotten aus den Erbsen rauspickt - aus derselben Mischung, bei der er zuhause ausschliesslich die Erbsen ass und die Karotten übrig liess...


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Interview über Ekel - leider nur mit Abo Interessant finde ich den Aspekt der Neophobie (ganz zuunterst im Zitat).


    Nicolas Godinot ist naturwissenschaftlicher Konservator im Alimentarium und verantwortlich für die Inhalte. Er wurde in Neurowissenschaften promoviert und war anschliessend 15 Jahre in pluridisziplinärer Forschung tätig.


    Im Rahmen der Sonderausstellung «Beurk! Yuck! Igitt! The food we love to hate» widmet sich das Alimentarium in Vevey dem Ekel. Gezeigt wird auf unterhaltsame und spielerische Weise, dass Nahrungsekel oftmals auch eine kulturelle, religiöse, soziale und historische Dimension hat. Wer will, der kann noch bis Juni 2020 auf der eigens eingerichteten Plattform thefoodwelovetohate.org seine eigene Geschichte bezüglich ekelhafter Lebensmittel mitteilen – die Beiträge bilden den Ausgangspunkt der Ausstellung.

    Mehr Informationen: http://www.alimentarium.org


    Eltern dürfte mehr interessieren, ob es auch umgekehrt geht. Wie mache ich, dass Kinder eine Speise gern bekommen?

    Das ist in der Tat schwieriger. Hilfreich ist es, wenn Sie es vorleben. Die Kinder müssen sehen, wie Sie selbst Broccoli gern essen; dass davon keine Gefahr ausgeht. Und: Keinesfalls sollten Sie den Nachwuchs zwingen, davon zu essen, weil es sonst zu einer Kopplung kommt – dann wird der Broccoli mit den negativen Gefühlen des Zwangs assoziiert. Sowieso wird Ihr Kind das Gemüse nach dem ersten Probieren noch nicht mögen, sondern höchstens akzeptieren. Doch das ist der erste Schritt… Weil es entwicklungspsychologisch gesprochen ein sehr grosses Risiko darstellt, ein neues Lebensmittel in den Speiseplan zu nehmen, braucht es meist mehrere Anläufe.


    Wie wichtig ist das Aussehen?

    Auch Duft und Geschmack können eine grosse Rolle spielen, wenn wir Ekel empfinden – aber häufig geht es übers Optische. Und es zählt dabei nicht nur der erste Eindruck. Die Sache ist komplizierter, wie ein Experiment des Psychologen Paul Rozin zeigt: Wenn Sie eine Kakerlake aus Plastik in ein Glas Wasser tauchen und jemanden bitten, es zu trinken, wird er Ekel empfinden, auch wenn er weiss, dass das Insekt aus Plastik und absolut sauber war.


    Da ist Gedankenarbeit dahinter, das ist mehr als nur eine spontane Emotion.

    Ekel hat verschiedene Ebenen. Ich kann Ihnen Bilder zeigen, vor denen Sie sich ekeln, ohne dass Sie überhaupt erkennen, was darauf genau zu sehen ist. Hier wird das grundsätzliche, tief verankerte Gefühl getriggert. Doch darauf können auch kompliziertere Formen von Ekel aufbauen, wie wir sehr entwickelte Formen von Freude empfinden können oder sehr spezielle Ängste.


    Und:

    Aus dem Grund gibt es das Phänomen, das Neophobia genannt wird. Viele Kinder wollen im Alter von ungefähr zwei Jahren eine Zeit lang gar nichts Neues essen. Das entspricht der Phase, in der sie abgestillt sind, sich von der Ernährerin wegbewegen können und da und dort unbekannte Beeren und Früchte entdecken könnten. Beachten Sie, dass es für ein 15 Kilogramm leichtes Kind viel gefährlicher ist, eine giftige Beere zu versuchen, als für eines mit doppeltem Gewicht. Darum verschwindet Neophobia ja auch meist nach einigen Jahren wieder von selbst.


    (Das Alimentarium in Vevey wird von Nestlé grosszügig unterstützt.)

    :) Liebe Grüsse Bidi #rose


    "Das Gras wird gebeten, über die Sache zu wachsen!" ... ... ... "Das Gras bitte!"


    "You can get it if you really want - daran glaube ich nicht." (Richard Häckel, Jazzmusiker)

  • Mein Kind fragte mich heute, warum ich mich manchmal ne Stunde in die Küche stelle, um Dinge zusammen zu mischen, die er dann ja doch nicht esse, warum könne ich in der gleichen Zeit nicht was auseinander nehmen, so dass er es essen kann...


    Ok, ich habe mich mal auf die neue art zu "kochen" eingelassen, und seinen geliebten golden vegetable instant rice vom Gemüse befreit ....#rolleyes


    ">


    War gar nicht so schwer #zwinker Tipp: vor dem Kochen geht's weeesentlich einfacher!

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Boooah, ich bewundere dich für deine Geduld und Mühe!


    Kann man den Reis nicht selbst irgendwie nachbauen ohne Gemüse?


    Mir hätte es als Kind schon gereicht, wenn ich nicht jedes verd**** Mal doof angemacht worden wäre, wenn ich Zwiebeln und Paprika aus der Tomatensuppe gefischt habe.

  • Kann man den Reis nicht selbst irgendwie nachbauen ohne Gemüse?

    Klar MAN schon, ich habe schon einiges durch davon, aber Kind schmeckt und riecht jede Nuance Unterschied...

    Bisher musste nur der Paprika raus, jetzt sind auch Mais und Erbsen igitt *seufz

    Immerhin durften die Möhren bleiben *phew


    Ich fand aber die Argumentation nicht übel, hatte nicht wirklich viel dagegen zu setzen, ausser, dass ich dann halt 2h (übertrieben!) in der Küche stehe ;)

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Ach Mensch, das ist aber auch eine müßige Arbeit! #hmpf


    Nachdem das Kind erst so viel probierte, isst sie seit es wieder Präsenzunterricht gibt weniger als je zuvor. :wacko:

    Tomaten sind aber geblieben. #yoga

  • Ich bin schon Oma und lese mit immer größeren Augen diese Beiträge.

    Ich kann mich nicht erinnern, dass picky eating in meiner Kinderzeit ein Thema war.

    Klar gibt es immer etwas, was man vielleicht nicht besonders mag, aber die Fälle, die hier geschildert werden, sind echt krass.

    Ich mochte als Kind keinen Fleischsalat, heute esse ich ihn gerne.

    Bei Kohl und Spargel (ich liebe Rosenkohl, meine Tochter hasst ihn) scheiden sich manchmal die Geister, aber das ist ja auch nicht lebenswichtig.

    Mein Enkelkind, 4, mag keinen Käse, ist aber Pizza mit Mozzarella, weil sie nicht weiß, das es auch ein Käse ist. Aber Papas Risotto mit Parmesan wird verschlungen...

    Sie ist auch keine Milchtrinkerin.

    Bis auf ein paar Ausnahmen essen wir fast alles.

    Ich bin in einer Zeit aufgewachsen, in der das gegessen wurde, was auf den Tisch kam. Ich kann das Gemäkele nicht verstehen. Was steckt dahinter?

    Wo sind die tiefliegenden Gründe für die Entwicklung von massiven Ekelgefühlen? (Kind am Strand).

    Aber keine Sorge, irgendwie werden auch die picky eaters groß:

    Eine Bekannte mit 3 Kindern hat ständig Nudeln mit Tomatensoße gekocht und der Neffe eines Freundes ist mit Nutellabrot und Mineralwasser auch groß und stark geworden. Der hat erst mit 20 andere Sachen gegessen.

    In diesem Sinne, liebe Mütter, kocht und esst was ihr wollt und für den Nachwuchs gibt es Nudeln mit Butter.

  • Hier genauso... Habe gestern mit unserem Heilpraktiker telefoniert, er meinte, dass das auch wieder besser werden kann. Einen Schritt nach dem anderen... Hier hat sich in anderer Hinsicht so viel getan, dass h da zuversichtlich bin...

    Schlimm sind auch Getränke. Hasenkind trinkt so wenig, dass ich auch süße Sachen erlaube. Aber immer nur Saft und Schorle finde ich auch nicht gut... Nur - bei Wasser würde sie noch weniger trinken. Angeblich löscht Wasser ihren Durst nicht.

  • Aber immer nur Saft und Schorle finde ich auch nicht gut... Nur - bei Wasser würde sie noch weniger trinken. Angeblich löscht Wasser ihren Durst nicht.

    Das kann ich sehr gut verstehen, das ist bei mir ganz genauso. Mag Einbildung sein. Ist aber trotzdem so. Und ich bin definitiv nicht picky, ich esse ausser bestimmte Innereien wirklich alles - ich hab sogar schon Heuschrecken probiert.


    Mondkalb Rauspicken dürfen bei mir auch die Kinder. Die sind aber ein klein wenig älter als Dein Kind. Gemüsereis wird hier auch gegessen, das Gemüse allerdings von einem Kind eben rausgepickt.

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    Wunder 1: 07


    Wunder2: 11

  • Liebe SchonOma,


    erstmal herzlich willkommen, ich finde es toll, dass du als Oma hier mitschreibst!


    Was das picky Rating angeht - meine Tochter ist möglicherweise im Autismusspektrum und reagiert extrem (!) sensibel auf Gerüche und Konsistenz. Käse löst bei ihr z.B. Würgreiz aus, da kann sie nicht mal mit am Tisch sitzen.


    Bei mir als Kind war es auch oft die Konsistenz (bis heute, ich finde vieles gekochte Gemüse einfach widerlich). Und ich mochte es nicht, wenn sich Komponenten vermischten. So habe ich jahrelang erst die Kartoffeln, dann das Fleisch, dann den Salat gegessen (wenn überhaupt Salat ;)).

    Zum Glück hatte ich tolerante Eltern, für die das ok war. Pommes waren für mich ein Festessen. Als ich zur Erstkommunion ging, gab es für alle ein tolles Menü, für mich Pommes ohne alles. Ich war glücklich, das war das beste Essen für ein Fest, das ich mir vorstellen konnte.


    Ab 10/11 habe ich plötzlich alles gegessen. Nur gekochtes Gemüse macht mir bis heute Probleme, wenn es keinen Biss hat (Wok oder Ofengemüse geht super). Von daher bemühe ich mich, entspannt zu sein.

  • Ach Mensch, das ist aber auch eine müßige Arbeit

    Ich mach das ja nicht jeden Tag, genausowenig wie ich täglich aufwendig koche...


    Normalerweise ißt er ja nur ungekochtes und Trocken ( Nudeln, Haferflocken, Grieß, etc), da ist dann nicht viel Arbeit.


    Mittlerweile fragt er häufiger Mal, wie etwas schmeckt, probieren will er aber nicht, sehr selten geht mal riechen. Er will jetzt gerne mal in ein Restaurant, sagt er. Ich glaube, weil es grade "safe" ist. Er trägt namlich keine Maske, kann da also nicht hin. Sind hier eh noch zu, daher ist es ungefährlich, den Wunsch zu habe...


    Riechen ist ein großes Problem, immernoch. Knoblauch, Pilze, Rosenkohl führen hier zu derartigen Dramen, dass es das nicht mehr gibt, weil ichs dann eh nicht genießen kann...


    Edit SchonOma und Gwynifer er hat mich ja darum gebeten, also derart fur ihn zu "kochen". Wurdet ihr auch "mach doch selber sagen", wenn es um was ungewöhnliches zu Kochen geht? Ich habe es ja nicht gepostet weil ich so aufopfernd bin, sondern weil ich das Argument von ihm interessant fand! ( Und weil ich stolz war, dass ichs geschafft hab!)

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Das ist hier mit Käse so. Ich bin nicht bereit, auf Käse zu verzichten (geschmolzen geht Käse übrigens komischerweise), aber wir essen ihn, wenn Hasenkind nicht dabei ist. Will heißen, wir frühstücken (am Wochenende) zusammen, wenn Hasenkind fertig ist, darf sie aufstehen, und mein Mann und ich schreiten zum Käse...:D

  • Ich war alleinerziehend und berufstätig und ich/wir haben jeden Abend gekocht, weil es für uns die Zeit des Zusammenseins war.

    Natürlich war der Speiseplan nicht ausufernd, wir haben auch nur immer das gegessen, was wir mochten. Und das waren immer einfache Sachen:

    Kartoffeln und Eier in allen Varianten, Spinat, Nudeln mit Sauce..

    Und dazu Salat.

    Aber dadurch habe ich vermieden,.dass der Geschmack auf Fertiggerichte fixiert wird. Wir wissen ja, welche Tricks die Industrie benutzt.

    Backofenpommes waren ein Highlight und ich liebe sie heut noch.

    Meine Tochter ist inzwischen eine bessere Köchin als ich...

  • In unserer Familie gab es früher und mit früher ist so vor 35-40 Jahren gemeint, 2 Kinder. Meine Schwester, die alles gegessen hat und so ziemlich alles gerne. Und mich, das genaue Gegenteil. Einiges esse ich inzwischen, einiges davon sogar gerne (Zucchini, Auberginen, Oliven), manches geht in mini Mengen oder bestimmten Konstellationen (Kraut als rohkost geht, gekocht nicht, weil die Konsistenz so krass ist) , manches geht gar nicht. Von Zwiebeln und z. B. Grünkohl wird mir bis heute kotzübel. Und ich habs irgendwo hier im Forum schon mal erzählt, nachdem ich im Kindergarten quer über den Tisch gekotzt habe, wurde ich selbst dort in Ruhe gelassen. Da kannte man nämlich auch kaum Allergien (höchstens auf Eier und Zitrusfrüchte und Nüsse) und es gab für niemanden eine extra Wurst. Nie. Naja, für mich dann halt doch, haben sie danach eingesehen, dass es kein "mag ich nicht, ess ich nicht" war, sondern ein "mir wird sehr sehr schlecht davon".

    Und ich bin meinen Eltern bis heute sehr dankbar dafür, daß ich einfach in Ruhe gelassen wurde. Zur Not hab ich halt Rohkost gegessen und ein Butterbrot dazu.

    Insofern - erstens hats das durchaus "früher" schon gegeben und wir hatten teils eine sehr kleine Auswahl an Lebensmitteln, nicht zu vergleichen zu hier und heute. Und zweitens essen die Kinder irgendwann schon mehr Auswahl. Und selbst wenn sie später nicht alles essen, so what? Es muß nicht jeder alles essen. Bleibt mehr für die anderen übrig ?.


    Edit: ich bin komplett ohne Fertiggerichte, Tüten und Fastfood aufgewachsen, gab es bei uns damals generell nicht. Die ersten Pommes vom McD hab ich mit 16 probiert.

    Der Vorteil der mäkeligkeit war tatsächlich , dass ich ohne fertiggedöns koche. Sind ja überall Zwiebeln drin ?

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • SchonOma Ich koche ausschliesslich frisch und ohne Fertiggericht ;). Und trotzdem sind meine Kinder extreme picky eater (mein Mann und ich essen alles). Gepaart mit verschiedensten Unverträglichkeiten macht das dann richtig Spaß. Da bleibt nicht viel ;).

    Dazu kommt, dass beide Kinder extrem untergewichtig sind (der Große mittlerweile nicht mehr so sehr wie die Kleine (sie ist 9 und wiegt 21 kg bei 135 cm).


    Und ja, ich KANN kochen. Ich behaupte sogar, sehr gut (wer meine Torten kennt weiß, was ich in der Küche so mache... ich koche ähnlich wie ich backe).

    Aber da steckt man nicht drin, ich hab mir das nicht ausgesucht und das meinen Kinder auch nicht anerzogen.

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