Leben mit einem picky eater

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    • Offizieller Beitrag

    Gerade bei Kindern mit gemässigter Mäkelphase (die ich für recht normal halte), also nicht Kinder, die sensorische Eigenheiten haben, bin ich unterdessen überzeugt, dass ein entspannter Umgang im Elternhaus und der Betreuung damit deutlich bessere Erfolge verspricht als Druck.

    Für Kinder mit sensorischen Eigenheiten halte ich Druck für regelrechte Misshandlung.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Ich erinnere mich auch an viele düstere Momente, wo ich einsam vor meinem Teller saß, weil alle anderen schon weg waren und ich sitzen bleiben musste, bis ich aufgegessen hatte. Meistens habe ich es dann irgendwann heimlich entsorgt. Furchtbar!

  • Hier wird ( auch mit dem Hintergrund von gefühlt 100 Allergien der Geschwister) seit 17 Jahren frisch gekocht.


    Der Große (16) und die Mittlere (14) essen schon immer alles was sie dürfen.


    Die Kleine (8) begann mit 5 Monaten mit Baby Lead Weaning. Sie saß auf meinem Schoß und bediente sich am meinem Teller. Das ging so bis sie 4 Jahre alt war, aber das meiste wurde kurz probiert und ausgespuckt. Bis auf Obst, rohes Gemüse und trockene Nudeln. Als ich sie dann nicht mehr stillen wollte, kam Porridge (mit Kakao) hinzu.


    Sie hat dann auf einem Kindergeburtstag ausversehen Nuggets probiert und mochte diese. Also waren sie 3 Jahre mit auf dem Speiseplan. Inzwischen ja nicht mehr.


    Sie bevorzugt definitiv Lebensmittel die immer gleich schmecken!


    Das ist bei selbstgekochten Sachen meist nicht so und daher habe ich eigentlich keine Chance. Auch Brot wird nach wie vor verweigert, weil es immer anders schmeckt. Ebenso Käse. Fleisch geht ja sowieso nicht mehr.


    Eines abends hat sie bei ihrem Bruder diese Asia Instant Curry Nudeln probiert. :wacko:

    Die isst sie nun alle paar Wochen Mal zum Abendessen. Die schmecken ja auch zuverlässig immer gleich.



    Tja...

    Aktuell sind wir bei

    -Schokomüsli (Frühstück)

    -Obst, Rohkost und Kräcker (Schule)

    -Schokopudding (Mittagessen)

    -Buchstabensuppe (Abendessen)

    #yoga


    Die Weihnachts- und Ostersüßigkeiten haben wir entsorgt, verbacken oder selbst gegessen. Das Kind nascht nicht. Maximal die Salzbrezeln oder Kräcker aus der Brotdose.


    Achja das Kind ist aktuell 1,34m mit 22kg also ähnlich wie von Gwynifer . ;)


    Die Geschwister sind mit 1,85m und 66kg bzw 1,60m und 45kg aber ähnlicher Statur.^^

  • Meine auch, 1,33 m, 22 kg.


    Und sie bevorzugt auch Fertiges, jetzt verstehe ich auch, warum.

    So asiatische Pfannen mit Gemüse, bei denen sie das Gemüse rauspickt.:D


    Wenn ich sowas koche, schmeckt es ihr nicht.

  • Ich glaube, ich gehöre hier auch ein ganz klein wenig dazu.

    Die erbse isst extrem wenig in Menge und Auswahl. Was ich damit machen soll weiß ich noch nicht genau, ich lese hier einfach mal ein bisschen mit.

  • Danke! Ich bin ehrlich gesagt inzwischen nur noch genervt von den Tipps, was wir alles machen sollen, um mein vierjähriges Kind zum Gemüse zu bringen. Wir kochen frisch, es sieht im Garten, auf dem Acker und auf dem Markt wo das Gemüse herkommt und ist bei all diesen Schritten begeistert dabei. Aber wenn es dann ans Essen geht, wird es halt meistens schwierig. Trotzdem sehe ich auch Fortschritte: Seit letztem Sommer gehen Tomaten (aber nur gute, reife #freu) und Gurken. Dieses Jahr kamen Möhren und Kohlrabi dazu. Alles als Rohkost, aber das ist ja egal. Auch in pürierter Form kann man hier einiges an Gemüse unterbringen. Und trotzdem wird immer wieder von außen kommentiert, was es alles nicht isst... Und es betrifft hier eigentlich nur Gemüse, alles andere wird ohne Probleme gegessen.


    Ich kenne auch einige Erwachsene, die bestimmte Lebensmittel gar nicht mehr essen können, weil sie sie sich früher reinzwingen mussten. Da halte ich meinem Kind doch lieber offen in seinem Tempo die Vielfalt zu entdecken.

  • Ich glaube mittlerweile nicht mehr , dass man das mit „Erziehung“ beeinflussen kann. Weder ich noch mein Bruder waren schwierig beim Essen und meine Große ist ein absoluter alles-Esser und alles-Probierer und ich hab mir fast 5 Jahre selber auf die Schulter geklopften insgeheim die Augen verdreht, wenn andere Kinder so krüsch beim Essen waren....“mal konsequent sein“, „abwechslungsreich und clean kochen“, „probieren lassen“, „ist noch keiner vor dem gefüllten Teller verhungert“ das waren so meine bösen Gedanken und dann kam E.

    Tja, wir haben nichts anderes gemacht, nicht anders gekocht und alles angeboten, aber sie ist bzw. Isst extrem krüsch, bestimmte Gemüse nur roh, andres nicht in Kombination, Konsistenzen sind ein Riesethema, Gerüche auch und bei „Bedarf“ kotzt sie Auer über den Tisch....reflexhaft. Und sie fasst es nicht an, wenn sie es nicht mag. Muss sie auch nicht. Ich hatte Wert aufs probieren gelegt, aber wenn ihr etwas z wieder ist, dann kommt es hoch.


    Sie ist nicht so ausgeprägt pickt wie manche hier und wir kriegen es eigentlich gut hin, so zu kochen dass sie sich was aussuchen kann, aber sie ist eben echt kompliziert und wir hatten keinenEinfluss.

  • Ich hab‘ überhaupt keine Lust, mit jemanden, der hier mit einer „früher gab‘s das doch auch nicht“-Haltung reinplatzt, zu diskutieren.


    Herr Gummibär : ich habe ja nur einen kleinen Einblick in Möpps Essverhalten bekommen und vermute, Du bist da ein bisschen verwöhnt ;)

    Wie erfreut und selbstständig er das Krankenhausessen verspeist hat, das hat mich sehr beeindruckt. Vielleicht wirkt die Erbse nur im Vergleich wählerisch?

  • Wenn mein Kind doch nur ein Gemüse essen würde...#heul


    Im Moment verweigert sie sogar Nudeln, die gingen sonst immer!


    Ich schreibe mal auf, was sie zur Zeit isst, vielleicht fällt jemandem von euch noch was ein, was ich versuchen könnte:

    - Brot (Aber sehr wenig und nur helles)

    - Äpfel

    - Naturjoghurt mit Zuckerstreuseln

    - Pfannkuchen mit Schoki

    - kalte (!) Tomatensoße, wenn absolut 0,0 Stückchen drin sind

    - Schinken

    - Parmesan

    - Nürnberger Bratwürstchen mit Ketchup

    - Bananenmuffins


    Was sie ganz selten mal isst und dann auch nur einen Bissen:

    -Pizza

    -Nudel

    -eine Pommes

    -ein Ministück Karotte

    -ein Schluck Milch


    Das war’s. Manches, was sie früher gegessen hat, mag sie auf einmal nicht mehr (z.b Haferflocken, Melone...). Und im Moment gibt es so tolles Obst und sie will es nicht mal probieren... #heul

    außerdem ist es mir ein Rätsel, womit sie ihr Eisen auffüllt! Aber sie ist fit, aktiv und wenig krank. Aber es strengt mich so an! Und ich verstehe es nicht, z.b ist so ein Stück Parmesan ja echt würzig und für meine Begriffe eher krümelig im Mund. Das mag sie aber (jetzt nicht täglich, so einmal in der Woche ungefähr). Wenn wir mit dem Parmesan aber Pesto machen oder ihn auf Pizza legen, mag sie ihn nicht mehr. Und auch ansonsten würgt sie total schnell, sie kaut irgendwie nicht gerne.

    zu cremig darf es aber auch nicht sein, Kartoffeln z.b hasst sie. Im Moment geht eigentlich gar kein warmes Essen (außer Bratwürstchen, aber die kann ich ja nicht täglich machen).

  • SchonOma

    Hallo und willkommen hier im Forum.
    Vielleicht akklimatisierst du dich aber besser erst mal mit weniger emotionalen Themen. #zwinker


    Für Kinder mit sensorischen Eigenheiten halte ich Druck für regelrechte Misshandlung.

    Das trifft es ziemlich gut!

    Sie bevorzugt definitiv Lebensmittel die immer gleich schmecken!

    Mein Mann hat früher vieles nur mit Maggi gegessen, bis sie die Rezeptur geändert haben.

    Und das haben ja auch viele Erwachsene. Man neigt doch dazu, immer die gleichen Marken zu kaufen, weil man weiß, dass das einem schmeckt.


    Unser picky eater hat als Baby und Kleinkind echt alles gegessen. Inklusive Currysoße, Brokkoli, Möhren etc.

    Wobei ich ihn gar nicht sooo picky finde.

    Besonders weil er auch viele spezielle Sachen isst: Räucherlachs, Sushi, gebratenen Lachs

    Wir hatten auch schon eine Phase mit Rotschimmel-Käse.


    Myrte

    Gar nichts probieren. Wirklich komplett entspannen. (Ich weiß, dass das nicht wirklich geht. #hammer)
    Aber die Kinder riechen, wenn du ihnen was andrehen willst.#haare

    Beim Obst sind es vielleicht die Kerne, die Schuld sind.

  • Myrte Ich bin da ganz bei Brina Berlind ! In Ruhe lassen und nichts anbieten führt hier zu Teilerfolgen. ;)


    Ich liebe Cherry Tomaten zum Abendbrot, daher stehen sie halt immer auf dem Tisch. Nach fast 8 Jahren traute sich das Kind und liebt sie nun ebenfalls. Angeboten habe ich sie nie.

  • Wir haben diese kleinen Schüsseln von Ikea, ich fülle die ab und zu mit Sachen und es steht dann rum, also als Angebot, nicht als "Versuch", ab und zu wird was genascht: Möhrenstifte, Erdnüsse z.b. oder gefrorene Himbeeren, oder gefrorene Erbsen. Wir greifen dort auch rein, also es ist klar, dass es nicht extra für das Kind ist, außer er "claimed".



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    Ein älteres Bild, das in der Salami-phase, da ging sogar noch Käse ( aber nur Cheddar) #applaus


    Parmesan gerieben ist ein anderes Gefühl auf der Zunge als am Stück, gebacken ein völlig anderer Geschmack und Konsistenz Myrte. Mais- und Reiswaffeln retten uns in solchen extremen "Dürre phasen"

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Seufz. Ja, im Prinzip bleibt uns eh nichts anderes übrig. Es ist halt nur sooo nervig- nicht sie allein, sondern die Summe! Ich hab es ja schon mal geschrieben vor einigen Seiten, hier nochmal:

    - mein Mann: isst alles, mag fast alles (außer Salate und Süßspeisen)


    - meine Älteste: keine Kartoffeln, keine Pizza. Gerne Pasta, Aufläufe, gern Salat, kein Obst.


    - die Mittlere: kein Geflügel, keine Paprika, keine Tomaten, Zucchini hasst sie wie die Pest. Mal ganz gern Süßspeisen, aber sie liiiiiebt Kartoffeln. Übrige vom Abendessen werden gerne einfach pur zum Frühstück gegessen 8o. Aufläufe nur mit Gemosere. Kein Salat. Kein Thai, keine Currys, kein Chili o.ä.

    Neben Kartoffeln isst sie gerne Milchprodukte und so ziemlich jedes Obst, das es gibt.


    - die Jüngste siehe oben.


    - naja und ich: Fruktose und Laktoseintoleranz. Und ich mag nicht so gerne Fleisch, also versuche ich möglichst fleischlos zu kochen. Der Rest der Familie sieht das auch so, aber vegetarische Ersatzprodukte (auch Brotaufstriche usw) isst eigentlich nur mein Mann. Tofu mag nur ich, Falafel oder Gemüsebratlinge essen immerhin mein Mann und ich gerne.


    Dabei koche ich eigentlich total gerne, aber an manchen Tagen ist es einfach nur nervig!

    Wie is(s)t denn bei euch der Rest der Familie?

  • Ich esse eigentlich fast alles, kein Rotkohl, Rote Bete, Fisch nur bedingt, kein Fleisch. Mein Mann ernährt sich am liebsten von Tortilla Chips #rolleyes ißt im Prinzip aber alles, kippt halt scharfe Sauce drauf...

    Weihnachtskind 2013

    Sternenkind 11/2017

    Sternenkind 08/2019

  • Myrte : da deine Positiv-Liste sehr ähnlich ist wie die meines jüngsten (bis auf die Bananen-Muffins, die werden nicht angefasst - dafür Banane in Stücken ;) ), ergänze ich mal, was der noch passendes isst:

    - Pfannkuchen mit Schinken (aber ausschließlich gekochter Bio-Schinken :) ) und


    - gekaufte Weizentortillas mit Tomatensauce bestrichen, Schinkenstückchen und etwas Parmesan, zusammengeklappt, gewärmt und in Stücke geschnitten. Letzteres ist meine schnelle Lösung, wenn mir gerade sonst nichts einfällt (mit der Tiger-Tomatensauce von Rapunzel).


    - Pancakes (mit halb Vollkornmehl, halb weißem Dinkelmehl und Naturjoghurt im Teig) mit Ahornsirup


    - Waffeln (auch Halb-Vollkorn und Quark im Teig)


    - Pizzaschnecken aus Blätterteig (nur mit Tomatensauce, Schinken und etwas Parmesan aufgerollt)


    Reis kommt bei Euch nicht vor? Der schmeckt dem Kind hier mit asiatischer Pflaumensauce oder als Milchreis.


    (Das macht die Auswahl nicht gesünder, nur variantenreicher.)

    • Offizieller Beitrag

    Ich: kein Fleisch, sonst vielfältig

    Mann: Allesesser, Fleisch aber nur auswärts oder der seltene Fall, dass wir grillen


    Tochter 1: alles, nur selten Fleisch in Form von Würstchen, sonst kein Fleisch

    Tochter 2: lange (Leidens)geschichte mit Picky Eating: jetzt mit 10 Jahren:

    Pfannkuchen, Graubrot, Toast, auch in Vollkorn, helles Brot, Reis, Nudeln mit Tomatensauce (die Sauce hat sie sich in den letzten drei Jahren erarbeitet), Pizza ohne Käse, 1 bestimmter Fruchtsaft, indem sie Vit C bekommt, Porridge, Shreddies, seit diesem Jahr in warmer Milch. Seit 3 Jahren isst sie Vanilleeis (grossartig fuers Soziallebens) und einfachen Sandkuchen. Doritos, Zwiebelringe, Gummibärchen seit 2 Jahren.

    Sie bringt sich etwa 2-3 neue Lebensmittel pro Jahr neu bei. Sozial gesehen tut es ihr super gut, dass sie bei Geburtstagsparties auch mal am ungesunden Zeug teilhaben kann.

    Sohn: 7 Jahre: Nudeln mit Butter, Toast, Bananen, Orangensaft, Pfannkuchen, Cream Crackers (sehr schlichter neutraler Cracker) und Shortbread, Fruchtmark/Babyfruchtbrei.


    Gerade unsere Tochter hat eine lange Leidensgeschichte damit hinter sich, so wohlmeinend Leute auch sind....

    wir haben einen therapeutischen Versuch hinter uns, der die Alternative zu einer stationären Aufnahme war (mit dem Modell, das Ringelelfe beschrieben hat), da waere sie am Tisch verhungert. Die junge Therapeutin hat viele Dinge probiert, die wir schon längst versucht hatten....und dann ein ähnliches Resume gezogen. Wir sind dann umgezogen 2015 und wir haben wieder unseren Ansatz von "wir lassen locker" durchgezogen. Die Erweiterung ihres Speiseplans erfolgt immer aus ihr heraus.


    Hier im UK wird man mit so einem Thema weniger offensiv belagert, sicher kulturell bedingt. Die Lehrer, aber auch andere Eltern halten sich mit Kommentaren sehr zurück. Das ist so wohltuend. Man bekommt nicht den defizitorientierten Blick und das tut so gut....Die Kinder wissen genau um ihre Einschränkung und machen sich genug Gedanken. Und ich höre hier erstaunlich oft, ach ja, ich kenne auch jemanden, der/die...

  • Ich glaube mittlerweile nicht mehr , dass man das mit „Erziehung“ beeinflussen kann. Weder ich noch mein Bruder waren schwierig beim Essen und meine Große ist ein absoluter alles-Esser und alles-Probierer und ich hab mir fast 5 Jahre selber auf die Schulter geklopften insgeheim die Augen verdreht, wenn andere Kinder so krüsch beim Essen waren....“mal konsequent sein“, „abwechslungsreich und clean kochen“, „probieren lassen“, „ist noch keiner vor dem gefüllten Teller verhungert“ das waren so meine bösen Gedanken und dann kam E.

    Bei mir war es andersrum. Ich hatte zuerst das picky-Kind und dann kam K., die total unkompliziert is(s)t.

    Ihr glaubt ja nicht, wie froh mich das gemacht hat. Ich habe mich nämlich vorher jahrelang gefragt, was ich falsch gemacht habe.