Berlin - Gewalt

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  • http://www.rbb-online.de/polit…rossaufgebot-polizei.html


    Wie war das?


    "... erlaubt ist, was ihr euch rausnehmt ... "?


    Man stelle sich vor, Rechtsradikale würden so auftreten. Es gäbe Lichterketten quer durchs ganze Land.


    So richtig habe ich nicht verstanden, was genau die revolutionären Ziele sind, die mit Autos und Mülltonnenanzünden und "Bullen"verdreschen, erreicht werden sollen.
    Außer Autos und Mülltonnen anzuzünden und "Bullen" zu verdreschen.

  • A.: lies einfach nochmal genau nach, was ich geschrieben habe.


    und am besten auch das, was andere hier geschrieben haben. die haben sich nämlich mühe gegeben und das detailliert ausgeführt.


    ansonsten: ich werde auf dich und irene in diesem thead nicht mehr eingehen.

  • ach, und da das im cafe steht: wäre es möglich, die angaben über mich in beitrag nr. 9 zu löschen? @mods


    melden kann ich den beitrag nicht, er wurde schon aus anderen gründen gemeldet offenbar.

  • übrigens war fast keine revolution bisher gewaltfrei. warum feiern wir dann die französische revolution mit vielen toten?

    Ich möchte doch noch einmal auf diesen Beitrag eingehen.


    1. Ist das keine Revolution, sondern Terror. Es werden unbeteiligte Menschen in den Konflikt hineingezogen und die Politiker damit erpresst. Tenor: Wenn Ihr nicht aufhört, die besetzten Teile unseres Hauses zu räumen und uns in Ruhe lasst (und zwar am Gesetz vorbei, dass in diesem Land noch für alle gilt), dann zünden wir nicht die Stadt an.


    2. Der Vergleich mit der französischen Revolution hinkt, das war nämlich damals KEINE Demokratie. Heute haben wir - wie so bissig in einem Beitrag angemerkt - eine Demokratie, und in dieser gibt es andere Mittel, um sich Gehör zu verschaffen.


    Ich bin mit dem Weg von Henkel und Co. auch nicht einverstanden, weil das wie mit bockigen Kindern ist, es wird alles nur noch schlimmer. Aber Verweise auf Demokratie und Revolutionen finde ich unsäglich.


    Es geht großen Teilen der Linksautonomen letztendlich nur um Randale und "Bullenschweine klatschen". Als ich die Seite von der Rigaer aufgerufen habe, die hier gepostet wurde, habe ich ungefähr 1 Million Male das Wort "Bullenschweine" gelesen. Das ruft aber nicht die "Nettikette-Posterinnen" auf den Plan, hmm? Das darf man, sind ja nur Idioten, die "Bullenschweine", Schergen des Systems #augen


    Noch eine Anmerkung zur Gentrifizierung: Diese wird im übrigen auch durch Leute getragen, die so viel verdienen, dass sie die hohen Mieten zahlen und damit das System zusätzlich befeuern.


    Und direkt an Dich, Viva: Mich ärgert es, wenn das, was da passiert, "Revolution" genannt wird. Ich war damals dabei beim Umsturz in der DDR, DAS war für mich eine Revolution. Wenn die Linksautonomen breite Sympathien in der Bevölkerung hätten und die Bevölkerung der Meinung wäre, das ist ein guter Weg, um ein System zu stürzen, dann wären da ein paar mehr Leute auf der Straße.

  • "Am 9. Juli schließlich hoffen wir, dass alle nach Berlin kommen, die uns unterstützen. Die Demonstration istunseres Wissens angemeldet, kann aber natürlich immer als Ausgangspunkt oder Unterstützung unangemeldeterAktionen dienen. Zeigen wir, dass Wohnraum Risikokapital sein kann! Wendet eure Wut gegen die Verantworlichender Gentrifizierung! Wendet euren Hass gegen die Büttel des Staates! Greift die Profiteure der herrschenden Logikan! Erlaubt ist das, was ihr euch rausnehmt!"


    zitat hiervon: https://rigaer94.squat.net/


    was da steht könnte auch genausogut ein aufruf zu einer dieser asyl-nazi demos sein..... ich finde das wirklich furchtbar diese gewalt http://www.heute.de/berlin-fri…aer-strasse-44327656.html


    ich lehne diese gewaltexesse rundheraus ab, das ist eine rechtfertigung für gar nichts

  • Du vergleichst ohne moralischen Skrupel militanten Antikapitalismus mit Rechtsextremismus?
    Einmal denken gehen, bitte!

    They made you think that what you need is what they're selling, made you think that buying is rebelling
    (Zack de la Rocha)

  • Ganz rechts - ganz links. Unterm Strich kommt bei beidem das Gleiche raus...
    (Es hieß übrigens Nationalsozialisten.)


    Zum Argument mit dem demokratischen Rechtsstaat:


    Ich finde es ziemlich schizophren, sich ausgerechnet auf jenen demokratischen Rechtsstaat zu berufen, den man sonst nur mit Füßen tritt, auf den man schei.t.
    Ist es nicht sogar DAS revolutionäre Ziel schlechthin, diesen Staat abzuschaffen? Und zu ersetzen - durch was eigentlich? Sozialismus? (kenne ich aus eigener Erfahrung, das ist in der Realität nichts, was ich nochmal bräuchte.)
    Anarchie? Herrschaft des Stärkeren?


    Unser demokratischer Rechtsstaat hat ganz sicher einige Schwächen - und ich bin sicher auch lange nicht mit allem einverstanden, aber tatsächlich möchte ich in keinem anderen staatlichen System leben.


    Ich kenne mich mit Berliner Stadtteilen nicht so aus. Trifft die Gentrifizierung insbesondere die Stadtteile des ehemaligen Ostberlins?
    Dann wäre sie indirekt Folge des nicht kapitalistischen Systems in Ostdeutschland.
    Ich erinnere mich noch an den Zustand der meisten Mietshäuser in Ostdeutschland - nach 40 Jahren Sozialismus.
    Die waren sowas von sanierungsbedürftig. Sanierung kostet viel Geld und natürlich sind die Mieten hinterher höher und diejenigen, die sich die neuen Mieten nicht mehr leisten können, mussten ausziehen.

    • eine reihe von revolutionen, die wir heute feiern, haben sich in teilen und zu bestimmten zeitpunkten ähnlich angefühlt für den "braven bürger" wie das, was sich in pariser vororten oder in berlin abspielt.
    • was daraus wird, wissen wir vorher nicht.
    • das können nur historiker ex post beurteilen. meist erst nach sehr langer zeit.
    • und selbst dann gibt es unterschiedliche sichtweisen auf das historische geschehen. (ich kenne auch leute aus dem adel, die mit der bürgerlichen revolution nichts anfangen können und das für terrorismus halten.)

    Ich persönlich kann mir nicht vorstellen, dass sich aus der Gewalt in Pariser Vororten oder jetzt in Berlin, eine Revolution entwickelt, da fehlen mir doch zu viele "Bedingungen", die bei bisherigen Revolutionen gegeben waren. Aber wer weiß, das ist in der Tat richtig, vieles kann man erst hinterher beurteilen.
    Aber auch wenn das der Beginn einer "Revolution" sein sollte, müsste man es ja nicht positiv beurteilen. "Revolution" ist ja nicht zwingend gleichbedeutend mit "positiver Veränderung". Siehe die Diskussion darüber, ob die nationalsozialistishce Machtergreifung eine Revolution war, was von manchen Historikerin so bewertet wird, von anderen widerum bestritten, da spielt auch viel Wertung des Begriffes Revolution rein. ich persönlich sehe es nicht als "REvolution" an, aber es ist durchaus nicht abwegig, auch eine beginnende REvolution sowohl als Zeitgenosse als auch im Nachhinein als sehr negativ zu bewerten.


    Edit: Revolution und Terror schließen sich nicht aus. Nur weil oben jemand schrieb, das sei keine Revolution, sondern Terror.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

    Einmal editiert, zuletzt von Kris ()

  • Du vergleichst ohne moralischen Skrupel militanten Antikapitalismus mit Rechtsextremismus?
    Einmal denken gehen, bitte!

    randale und randale, ja.
    wenn man sich auf einschlägigen seiten etwas einliest, ist es tatsächlich sehr ähnlich.


    mir ist demokratie sehr wichtig, deswegen bin ich allergisch gegen extremisten jeglicher coleur.


    nach welchen kriterien wird denn ausgewählt welche autos und mülltonnen brennen müssen?

  • Ein Link zur Welt, echt jetzt?


    -- Luxa

    ~~ Luxa


    Sometimes something will change and that change

    Will change you


    Strong people stand up for themselves.
    Stronger people stand up for others.


  • Der Hass auf die "Bullenschweine" hat da aber auch ne lange Vorgeschichte, für mich wäre das heute auch nichts mehr, weder würde ich irgendwas werfen noch irgendwem den Tod wünschen aber die Rigastr gibt es ja schon länger wer in den 90er Jahren nicht dabei war kann das nicht verstehen.
    Ich habe Räumungen in Friedrichshain miterlebt wo die Polizei mit Wasserwerfern Menschen von Balkonen gespritzt hat, viele, viele verprügelte Menschen gesehen, bin selber schon drei Tage ohne Essen oder Info eingesperrt gewesen, wurde mit 14 auf einer Wache gefilzt, inkl komplett ausziehen und analer Untersuchung durch einen männlichen Beamten. Also dieser gegenseitige Hass hat lange Tradition.
    Was das Autos anzünden soll hab ich auch noch nie wirklich verstanden, man zieht sich nur den Unwillen der Bevölkerung zu :/. Und lockt jede Menge Trittbrettfahrer an, da gibts auch Zahlen zu wieviel davon Versicherungsbetrüger sind, es werden ja doch immer mal welche erwischt.


    Zum Thema Links und Rechts ist dasselbe, von Links sind in den letzten 20 Jahren in Deutschland nicht über 100 Menschen ermordet worden, totgetreten, in Schlafsäcken angezündet, mit Brandsätzen in Kinderzimmer... ich habe damals in der Pfarrstr in Lichtenberg gewohnt als die Weidlingstrasse durch Nazis besetzt war und die ticken anders, es hat damals da auch Tote gegeben, mehrere tote Punks und einen toten Polizisten (danach wurden die auch geräumt), also wir haben da alle gewusst wenn wir einem von denen alleine begegnen dann stirbst Du.
    Linke schlagen Dich in der Regel nicht tot nur weil Du nicht in ihr Weltbild passt.

  • Nachtrag, leider zu spät zum editieren. Ich glaube man kann das wenn man ganz normal lebt auch nicht verstehen was so ein Leben mit einem macht, die Bewohner leben teilweise seit Jahren/Jahrzehnten in dem Wissen dass jeden Moment das Haus gestürmt werden kann, man hat nie Sicherheit im eigenen Zuhause, es können immer Menschen kommen die Dir alles nehmen, Dein ganzes, weniges Hab und Gut zerschlagen, entsorgen, Dich wie das letzte Stück Scheisse behandeln, man ist immer in Lauerstellung. Meine aktive Zeit ist lange vorbei und ich kenne wirklich nette Polizisten mittlerweile :D aber ich habe aus dieser Zeit bis heute Adrenalinschübe wenn ein Fahrradkurier oder irgendwer mit knatschendem Funkgerät an mir vorbeifährt, ich gehe nie an die Tür wenn es klopft.
    Also dieses ausgeliefertsein das macht einfach auch was mit einem.


    Das gilt natürlich nicht für jeden der da Flaschen wirft, jede linke Szene hat Probleme mit Krawalltouristen, mit so zuhause wohnenden Punks die gern mal auch mal action sehen wollen und dann wieder zurück zu Mutti gehen aber ich habe für die Wut der Bewohner Verständnis. Mir tut es um jeden Verletzten leid, aber ich verstehe woher diese Eskalation kommt.

  • na sorry, luzy - die Leute werden doch nicht dazu gezwungen! Niemand muss in einem besetzten Haus leben, in diesem Land bekommt man die Miete vom Staat gezahlt, wenn man nicht in der Lage ist, das Geld aufzubringen.


    Das, was bei Gewalt von Links oder Rechts "hinten raus" kommt, ist das gleiche. Und linker Terror ist NICHT besser als rechter Terror! Du legitimierst linke Gewalt ernsthaft damit, dass es auch rechte Gewalt gibt und die "noch schlimmer" ist? Was ist das denn für eine Logik bitteschön?

  • Die hatten/haben aber Mietverträge.


    Meiner Meinung nach ist das Henkels persönliche Vendetta die er da fährt. Und dieses ich möchte da Flüchtlinge reinsetzen aber die linken lassen das nicht zu, das ist doch Schwachsinn hoch 10 und nichts ausser Meinungsmache. Klar ein Investor der seit Jahren dafür kämpft und entsprechend Geld dafür ausgegeben hat an dieses Haus zu kommen möchte gern an Flüchtlinge vermieten.


    Ich verstehe wirklich nicht warum ihm zB nicht das Land Berlin das Haus abkaufen kann und ganz normal an die Bewohner vermieten?


    Und nein ich habe nichts legitimiert, aber es besteht für mich ein Unterschied zwischen brennenden Autos und brennenden Menschen.