Ihr lieben, ich brauche ein bisschen rückenstärkung, andere oder ergänzende Sichtweisen.
Unser Sohn, 2,5 Jahre, geht seit einem Jahr 2 Vormittage in die Kita, das bieten die da regulär so an. Eingewöhnung total problemlos, er ist extrem kontaktfreudig, selbstbewusst und sehr auf Kinder fixiert. Wir waren überzeugt, dass das das richtige für ihn sei. Bisher war es glaub ich 3 mal vorgekommen, dass er nicht gehen wollte, zwei mal hat er das schon zu Hause gesagt und konnte dann zur Oma, einmal fing er beim abgeben an zu klammern und ließ sich nicht überzeugen zu bleiben. da konnte ich ihn dann wieder mitnehmen. Nun wollte er zwei Wochen lang gar nicht in die Kita. Auf Nachfrage berichtet er von nichts ungewöhnlichem. Sagt aber immer nein, wenn man ihn fragt, ob er hin will. Zu den Großeltern hingegen will er dann gehen. Auch die Erzieherinnen können von keinen Vorfällen berichten. An dem letzten Tag, als er dort war, ist er meinem Mann sofort in die Arme gelaufen beim abholen, war aber gut drauf. Zu Hause berichtetete er von einem Unfall mit/von einem anderen jungen.
Heute hat mein Mann ihn gebracht, ich sagte wenn er nicht bleiben wolle, solle er um ein Gespräch bitten, damit wir das mit den Erzieherinnen einmal durchsprechen. So, sohn hat gemeckert, aber nicht geweint und da ich ihn zum arzttermin nicht dabei haben wollte (vaginaler Ultraschall, nicht sonderlich geeignet fürs kleinkind), hat mein Mann ihn dort gelassen. Die Erzieherinnen haben sich wohl schon Richtung "wenn ihr ihn immer abholt/nicht bringt, dann gewöhnt er sich ja daran" geäußert und baten von sich aus um ein Gespräch. Beim Abholen kam er mir direkt freudig in die Arme gelaufen und auf Nachfrage hatte er Spaß. Oft ist er wenn ich komme vertieft ins Spiel (mit den größeren)und mag gar nicht heim, heute kamen alle grade erst aus dem Wald zurück.Auf dem Heimweg ist er eingeschlafen, daher konnten wir noch nicht weiter reden.
Das Gespräch ist nun für morgen früh angesetzt und wir werden beide hingehen. Ich glaube das ist gut, weil mein Mann eher der drastische ist und ich eher der vermittelnde Typ bin. Die Kita geht jetzt noch 2 Wochen, Dann sind Ferien und Mitte August wäre der Wechsel in die waldgruppe. Andere Erzieher, die er aber schon kennt, Hälfte der Kinder neu, was kein Problem ist, ebenfalls vom gemeinsamen Hof bekannt und ältere Kinder findet er immer super. Er wird auch immer von den großen verabschiedet, wenn ich ihn hole. Eine Eingewöhnung mit Eltern findet auf jeden Fall statt. Länge flexibel, genau wie bei den u3 Kindern damals auch.
Das Gespräch. Ich vermute mal, es wird darum gehen, dass er regelmäßig kommen muss, um sich daran zu gewöhnen. Jaaa, finden wir nicht. Wir sind der Meinung, dass das Kind v.a. Eine gute Zeit haben muss, sich wohl fühlen soll und dass Betreuung eben allen dienen sollte. Wir sind nicht auf dem Niveau von "überlebensnotwendig" darauf angewiesen, weder auf die 2 Vormittage noch auf den Kindergarten. Mein Mann würde am liebsten direkt kündigen, offenbar fand er die Situation heute früh wirklich wenig zufriedenstellend und wir beide hatten ein schlechtes Bauchgefühl heute. Für das Gruppengefühl bei den großen kann ich das Argument der Regelmäßigkeit verstehen, aktuell nicht. Für uns ist aber klar, dass er nicht weinend dort gelassen wird und auch nicht gegen seinen ausdrücklichen Willen. Wenn es ihm keinen sichtlichen Vorteil bringt, würden wir ihn eben ganz abmelden (hat da wer Infos zu Kündigungsfristen/-gründen?), dann wäre auch das Problem der Regelmäßigkeit gelöst.
Meine Idee wäre, das Gespräch morgen offensiv zu beginnen und direkt zu fragen, wie für sie denn der Tag gelaufen sei heute, wie sie die Situation einschätzen, warum ihnen Regelmäßigkeit wichtig ist usw. Ich hab nämlich keine Lust, mich in eine Ecke drängen zu lassen, aus der heraus ich mich dann rechtfertigen muss. Ich fürchte, dass die in eine erzieherrolle auch uns Eltern gegenüber verfallen könnten. Uns wäre eben wichtig zu betonen, dass diese Betreuung für uns Luxus ist, aber das soll sich dann auch für alle so anfühlen. Ich habe durchaus ein Interesse und einen Bedarf an Kinderfreier Zeit, weil ich mein Studium beenden möchte (und durch die erneute Schwangerschaft eh schon wieder meinem Zeitplan hinterher hinke ), aber so 3-4 vor- oder Nachmittage können wir auch durch die Großeltern einrichten und dann muss ich mich eben ein bisschen mehr am Riemen reißen, um in dieser Zeit alles zu schaffen.
Oh je, so ein Roman. Danke, wer ihn gelesen hat...
Also was will ich von euch? Vielleicht Erfahrungen zu ähnlichen Gesprächen, Argumente, die ihr in solchen Situationen schon gehört habt, Tipps zur Gesprächsführung, kopftätschler, Gedanken ordnen?