Mein Sohn weigert sich im kiga aufs Klo zu gehen

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  • Jetzt hab ich lange überlegt, wie ich meine Gedanken in Worte fassen kann, so dass ihr mich nicht missversteht.


    Ich versuchs...:


    Für mich ist die Haltung "Zieh ihm halt einfach Windeln an, wenn er möchte." vergleichbar mit "Ich geb ihm halt Schokolade, wenn er möchte", "Er darf stundenlang PC spielen, wenn er möchte #weissnicht ", "Lass ihn halt die anderen schlagen, wenn er möchte #weissnicht ". Ok, vielleicht nicht ganz vergleichbar, weil beim Schlagen auch andere involviert sind. Aber das Klogehen betrifft ja auch die Erzieher und die Mama mit. Ist also keine persönliche Sache, die nur das Kind betrifft.


    Das ist für mich keine achtsame Zugewandheit. Tut mir Leid. Das ist Bequemlichkeit - in meinen Augen. Das heißt nicht, dass das Kind auf Biegen und Brechen ohen Windeln gehen soll. Ich würde ihm durchaus welche anziehen. Aber erst NACHDEM ich alle anderen Lösungen ausgeschöpft habe. Sicher nicht mit einem "Meine Güte, zieh ihm halt welche an, Waschen kostet auch Geld!" Ich möchte mir erst die Mühe machen und rausfinden, warum der Frosch nicht möchte. Was hinter dem "Ich mag nicht!" steckt. Und sicher zieh ich ihm nicht einfach Windeln an, weil er halt welche möchte. Nein, das geht für mich nicht. Ich möchte hinschauen, gemeinsam mit ihm überlegen, was helfen könnte, mich dem Kind zuwenden. Wir reden hier von einem fast vierjährigen, gewitzten und fröhlichen Jungen. Nicht von einem zweijhrigem Kind. Bei einem Vierjährigen finde ich kann man durchaus Fragen stellen, der Sache auf den Grund gehen. Mit ihm gemeinsam! "Komm, wir schauen mal, wie wir das schaffen können."


    War das jetzt verständlicher?

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Hallo,


    Jetzt hab ich lange überlegt, wie ich meine Gedanken in Worte fassen kann, so dass ihr mich nicht missversteht.


    Ich versuchs...:


    Für mich ist die Haltung "Zieh ihm halt einfach Windeln an, wenn er möchte." vergleichbar mit "Ich geb ihm halt Schokolade, wenn er möchte", "Er darf stundenlang PC spielen, wenn er möchte #weissnicht ", "Lass ihn halt die anderen schlagen, wenn er möchte #weissnicht ". Ok, vielleicht nicht ganz vergleichbar, weil beim Schlagen auch andere involviert sind. Aber das Klogehen betrifft ja auch die Erzieher und die Mama mit. Ist also keine persönliche Sache, die nur das Kind betrifft.


    Da sehe ich Unterschiede.


    Doch der Toilettengang ist etwas sehr intimes. Natürlich beträfe es auch meine Kollegen, wenn ich eine Blasenschwäche hätte und ständig rennen müsste, trotzdem hätten sie kein Recht, da reinzureden.


    Zum anderen sind die Beherrschung (und eigentlich noch mehr da aktive bewusste loslassen) der körperlichen Ausscheidungen ein komplexes körperliches uns seelisches Gebilde im Gegensatz zu "Ich will Schololade".


    Und zum dritten sehe ich bei "Ich will endlos Schokolade" oder "Ich will 5 Stunden lang zocken" oder "Ich will den da platt hauen!" Risiken für die gesunde körperliche und seelische Entwicklung dieses (oder des anderen) Kindes, die ich bei "Wir lassen ihm noch ein paar Wochen die Windeln" nicht sehe.


    "Bequemlichkeit" wäre für mich, dem Kind keine Gelegenheit zu geben, es ohne Windeln zu probieren, weil es mir zu lästig wäre, es aufs Klo zu bringen oder ihm die nassen Hosen zu wechseln und zu waschen und man ihm darum Windeln anzieht., obwohl es durchaus bereit wäre es ohne zu versuchen oder sogar darum bitten würde.


    Aber darum geht es hier ja nicht. Es geht darum, daß das KIND sich noch nicht so weit fühlt und selber Windeln möchte. Das es ohne Windel nicht entpannt sein kann, sich im Kiga von Aktivitäten ausschließt und auch öfter mal nass wird (und das bei dem Wetter).
    Zumindest habe ich es so verstanden.


    Der Strang läuft seit Juni, ich denke, da war eine Menge Zeit um Lösungen auszuprobieren, Fragen zu stellen und Gründe zu finden. Wenn da bisher kein durchschlagendes Ergebnis kam und Kind und Erzieher für Windeln sind, wäre das für mich genau der "im Moment(!) gibt es keine bessere Lösung"-Punkt .


    Um Entspannung reinzubringen, um im Winterhalbjahr keine Erkältungen (die sicher nicht förderlich sind) zu riskieren, um den Klogang nicht noch mehr mit Druck zu verbinden...


    Das heißt doch nicht "von jetzt für die nächsten 5 Jahre". Sondern eben nur "erstmal". Das erst mal kann in 3 Wochen oder auch 3 Monaten schon wieder ganz anders aussehen.

  • Aber gerade wenn der Strang seit Juni läuft, versteh ich deine Argumentation nicht. @Trin
    Windel ummachem brachte eben keine Veränderung und auch keine große Entspannung. Warum soll es dann jetzt helfen wieder Windeln um zu machen?


    Ich hab es so verstanden, dass bisher Windeln angezogen wurden in der Hoffnung,c dass das Problem sich löst. Hast es sich aber nicht. Also würde ich die Strategie ändern.


    Und immerwieder: wir reden von einem fast vierjährigen. Da könnte es durchaus hänselpotenzial geben. ( was ich nebenbei gesagt, total daneben fände) und das Argument nur mit Windel wird seine seelische Entwicklung nicht gefährdet, seh ich nicht.


    Es könnte dem Frosch auch helfen, eine weitere andere Strategie suchen, oder?


    Es gibt noch was zwischen "Windel ohne Diskussion" und "auf keinen Fall Windel". Was bei uns im ähnlichen Fall geholfen hat, hab ich ja schon oben geschrieben. Und ich will einfach nicht verstehen, was so falsch dran wäre, die Sachen zu probieren....?

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

    Einmal editiert, zuletzt von Ludowica ()

  • Hallo,


    Ich fass mal zusammen, was ich rauslese:


    - das Kind war jetzt ohne Windeln, aber nicht, weil es das so wollte, sondern weil es Stress beim Anziehen gab.


    - es hat eingepullert und "ansonsten verdrückt und gelitten. "


    - Der Erzieherm meint, das Kind wäre seitdem die ganze Zeit unentspannt , geht nie mit zu Aktivitäten


    - er weint, wenn er aufs Klo im Wald soll


    - das Kind selber meint deutlich, daß es noch nicht so weit ist. Es möchte Windeln tragen.


    - der Erzieher,der das Kind kennt und den Tag über beobachtet, befürwortet das.


    - es war nun seit Juni Zeit, verschiedenes auszuprobieren, ich gehe mal davon aus, daß die TS nciht untätig geblieben ist, aber bisher schien nichts zu helfen.


    - Hänselpotenzial gibt es auch bei einem Kind, das einpullert und dauernd umgezogen wird. Sogar mehr als bei einer Windel, die den meisten Kinder vermutlich gar nicht auffällt. Wie auch?


    - es wird kalt, das Kind ist im Wald -> Erkältungsferahr .


    Noch viel deutlicher kann die Situation für mich persönlich gar nicht sein. ich würde dem Kind die Windeln geben und ev. im Frühjahr, wenn wenigstens die Erkältungsgefahr nicht mehr so groß ist und nicht mehr so viele Klamottenschichten ausgepellt werden müssen (was vielen Kindern unangenehm ist) , einen neuen Versuch starten (oder vorher, wenn das Kind von sich aus Bereitschaft signalisiert).

    • Offizieller Beitrag

    hier war das so. Mit ca. 2,5 zeigte der kleine nerd interesse am Klo. Es ging aber noch viel daneben und ich hatte damals mit baby bruder keinen Nerv dauernd aufzuwischen. Also gabs wieder Windeln.


    Jetzt (mit 3,5) ist er unter tags zu Hause recht verlässlich sauber und trocken (wenn man mal davon absieht, dass er den garten dem klo vorzieht, aber das ist eine andere Geschichte).


    Wenn wir aus dem Haus gehen will er eine windel. Unterhosen werden vehement verweigert. Eine Zeit lang hat bei der einfachen Frage ob er aufs klo gehen möchte einen schrei/weinkrampf bekommen.


    Ja, es wäre mir auch lieber, wenn das jetzt ruck zuck ginge und wir keine Windeln mehr bräuchten. Andererseits ist es ein schritt in Richtung Selbstständigkeit und der rest wird schon kommen.


    Selbst anziehen wäre hier, vor allem in der früh ein ding der Unmöglichkeit.


    Ich würde wohl auch erstmal im kiga wieder windeln nehmen und damit die Situation entspannen.

  • Ich unterschreib auch bei Trin
    "er ist schon fast vier" finde ich kein Argument.


    Meine beiden Jungs wurden im Sommer kurz bevor sie 5 wurden ganz von alleine, sehr plötzlich und absolut zuverlässig sauber. Und ich kenne eine Menge Kinder, die auch noch in der Grundschule Windel brauchen. Das ist sehr individuell.
    Und die jetzige Jahreszeit ist alles andere als praktisch für ohne-Windel-Üben.


    Ich würde jetzt über Winter Windel nehmen und im nächsten Sommer nochmal einen Anlauf starten.

  • Vielen lieben Dank für euere Antworten und die vielen Gedanken die ihr euch zu unserem Thema macht! :)


    Am Freitag hatte ich dann noch ein Gespräch mit dem Erzieher. Er meinte dass ich es nicht als Rückschritt sehen soll, aber dass es momentan für sie der sinnvollste Weg ist wenn ich ihm wieder ne Windel anziehe weil ich mit Druck nicht weiter komme und sie tun was sie können aber selbst wenn sie sich auf den Kopf stellen geht er nicht mit ihnen. Und er ist total unentspannt und so wird es nix. und wenn er dann entspannter ist geht er vielleicht aus der Entspannung heraus aufs Klo. Ich glaube da zwar nicht so ganz dran aber ich vertraue ihnen dass sie das Beste für den Frosch wollen und jetzt probieren wir es eben.
    Heute war er wieder den ersten Tag mit Windel und hat sich voll gefreut. Ich hatte es gar nicht groß kommentier weil ich nicht wusste was ich da zu ihm sagen soll also hab ich sie einfach zu seinen Anziehsachen gelegt "da liegt ja ne Hochziehwindel!!! :) :) :) :) "
    ich: "ja"
    er: "du hast neue gekauft :) :) :) "
    ich: "ja".
    Die Erzieherin meinte dass er heute den ganzen Tag entspannt war und gut gespielt hat und es keinerlei Probleme gab. Sie hat dann trotzdem versucht mit ihm im Wald zu bieseln (nicht im Waldklo sondern als sie unterwegs waren), aber natürlich wollte er nicht.

    Will er unbedingt die windel?
    Wie ist das bei anderen Klos außer Haus?

    Andere Klos sind überhaupt kein Problem. Er geht völlig selbstständig, ich muss nur vor der Tür wache stehen. Und wenn wir so draussen unterwegs sind geht er auch an nen Baum, aber gut versteckt dass ihn keiner sieht und ich darf auch ja nicht schauen sondern stehe wache.

    Die Kosten für die Windel ist es wert.

    Es geht mir dabei überhaupt nicht ums Geld. Eher um den ganzen Müll und so...

    dass wir Wico und seine Ausscheidungen trennen

    das gelingt mir leider nicht wirklich :/ , aber ich finde euren Ansatz toll!

    das anziehdilemma, habt ihr das immer noch? bei meinem kind hat anziehdrama auf gröberes unglücklichsein hingewiesen

    mal mehr mal weniger aber so schlimm ist es nicht mehr. Aber wenn er mal wieder kein Bock auf anziehen hat dann ist es egal wo es hin geht. Ob in den Kindergarten oder zum Spielplatz oder zu seinem Lieblingsfreund, er reagiert dann immer gleich

    Ich hab keinen Bock auf Klo" zählt für mich nicht als Bedürfnis. Nicht bei nem fast vierjährigen

    ja, eigentlich sehe ich das ja auch so...

    "Wenn ich hier draußen auf dem Kindergartenklo meine Hose herunterziehe soll, passiert in meinem Zentralnervensystem etwas, was mir mit meinem derzeitigen Wissenstand noch nicht erklärbar ist und ich fühle mich sehr unwohl und kann darum nicht ausreichend entspannen um zu pullern" als Erklärung ist eher unwahrscheinlich

    hast recht

    Ich würde ehrlich gesagt den Weg des geringsten Problemes gehen bzw. den, mit dem die wenigsten Beteiligten ein Problem haben und das klingt für mich im Moment nach "Windel an".
    Du scheinst die einzige, die das derzeit nicht möchte? Aber außer den Finanzen entsteht dir dabei kein wirkliches "Leid"? (und Wäsche waschen ist auch nicht komplett gratis).

    ja das hab ich jetzt auch gemacht. Und es ging mir dabei wirklich nicht um das Geld.

    Windel ummachem brachte eben keine Veränderung und auch keine große Entspannung. Warum soll es dann jetzt helfen wieder Windeln um zu machen?

    ja da bin ich auch sehr gespannt wie das jetzt weiter gehen soll. Aber wenn die im Kindergarten denken dass es der beste Weg ist (und die sind wirklich sehr den Kindern zu gewandt und engagiert) dann vertraue ich ihnen jetzt mal und hoffe das beste. Die Erzieherin meinte heute morgen "und wirst sehen, er wird nicht mit Windel in die schule gehen" (weil ich mal zu ihr meinte dass der Frosch die Windel freiwillig nie her geben wird und dann auch noch so zur Schule geht)

    • Offizieller Beitrag

    mal mehr mal weniger aber so schlimm ist es nicht mehr. Aber wenn er mal wieder kein Bock auf anziehen hat dann ist es egal wo es hin geht. Ob in den Kindergarten oder zum Spielplatz oder zu seinem Lieblingsfreund, er reagiert dann immer gleich

    ich meinte das globaler. es war immer ein anzeichen für "ich habe ein gröberes problem und das macht bei mir schlechte stimmung". auslassen konnte mein kind es am besten beim anziehen. das konnte zum beispiel auch bedeuten, dass mein mann und ich grad nicht so gut auskamen miteinander und das kind diese spannungen übers anziehen verweigern versucht hat zu verarbeiten. oder das beissende kind bei der tagesmutter. kind war da nur zwei mal die woche und hat aber an jedem tag anziehtheater gemacht.

  • Fast vier finde ich jetzt noch nicht so alt. Und meine Erfahrung ist, dass mit Druck wirklich wenig geht. Ein bissel sanft schieben - okay. Aber was dann nicht geht, geht einfach nicht und führt nur zu Leid. Jedenfalls ist es hier so. Und es ist doch auch schön, wenn der Kleine merkt: "Mama will, dass ich aufs Klo gehe, aber sie geht auf meine Bedürfnisse ein und kauft mir Windeln, obwohl sie es eigentlich nicht will." Dann wird er gehen, wenn er so weit ist. Und wenn nicht, müsst ihr eben mal schaun, wie er professionelle Hilfe bekommen kann. Bei uns ist das Thema leider auch grad wieder dramatisch - mal schauen. Wenn es in den nächsten Wochen nicht wieder besser wird, werd ich wohl nochmal bei der Psychotherapeutin vorsprechen.