Jetzt hab ich lange überlegt, wie ich meine Gedanken in Worte fassen kann, so dass ihr mich nicht missversteht.
Ich versuchs...:
Für mich ist die Haltung "Zieh ihm halt einfach Windeln an, wenn er möchte." vergleichbar mit "Ich geb ihm halt Schokolade, wenn er möchte", "Er darf stundenlang PC spielen, wenn er möchte ", "Lass ihn halt die anderen schlagen, wenn er möchte ". Ok, vielleicht nicht ganz vergleichbar, weil beim Schlagen auch andere involviert sind. Aber das Klogehen betrifft ja auch die Erzieher und die Mama mit. Ist also keine persönliche Sache, die nur das Kind betrifft.
Das ist für mich keine achtsame Zugewandheit. Tut mir Leid. Das ist Bequemlichkeit - in meinen Augen. Das heißt nicht, dass das Kind auf Biegen und Brechen ohen Windeln gehen soll. Ich würde ihm durchaus welche anziehen. Aber erst NACHDEM ich alle anderen Lösungen ausgeschöpft habe. Sicher nicht mit einem "Meine Güte, zieh ihm halt welche an, Waschen kostet auch Geld!" Ich möchte mir erst die Mühe machen und rausfinden, warum der Frosch nicht möchte. Was hinter dem "Ich mag nicht!" steckt. Und sicher zieh ich ihm nicht einfach Windeln an, weil er halt welche möchte. Nein, das geht für mich nicht. Ich möchte hinschauen, gemeinsam mit ihm überlegen, was helfen könnte, mich dem Kind zuwenden. Wir reden hier von einem fast vierjährigen, gewitzten und fröhlichen Jungen. Nicht von einem zweijhrigem Kind. Bei einem Vierjährigen finde ich kann man durchaus Fragen stellen, der Sache auf den Grund gehen. Mit ihm gemeinsam! "Komm, wir schauen mal, wie wir das schaffen können."
War das jetzt verständlicher?