Dyskalkulie -Austausch

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  • Und allgemein zum Thema. Mein Sohn ist ja auch betroffen. Und ja, es ist hart, wenn er eine schlechte Note nach der anderen nach Hause bringt. Gerade auch im Hinblick auf sein Selbstbewusstsein finde ich das richtig fies. Ein Nachteilsausgleich könnte z.B. sein, dass er Material verwenden kann oder nur die Hälfte rechnen muss. Aber in dieser Hinsicht gibt es bei uns in Bayern kein Pardon. Die Lehrer sind diesbezüglich auch nicht geschult. Ich kann mich erinnern das in manchen Gegenden alle Kinder vorbeugend (in der 2 Klasse?) auf Dyskalkulie getestet werden. Das hätte uns sicher auch geholfen. Denn wenn man merkt, dass etwas im argen liegt, ist schon viel wertvolle Zeit verloren gegangen. Das die Dyskalkulie sich verändert kann ich mir auch gut vorstellen. Ein Meilenstein für meinen Sohn ist es, dass er das kleine 1x1 beherrscht (ohne auswendig lernen) und das er es sicher anwenden kann. Auch die Division hat er jetzt (4 Klasse) raus und kann sie sicher anwenden. Darauf kann er richtig stolz sein. Und jetzt kann die Lehrerin Ihn auch mal loben. Allerdings wird er keine Realschule besuchen können, weil er in Mathe eine 3 gebraucht hätte (für Ihn zum erwünschten Zeitpunkt ein Ding der Unmöglichkeit). Somit wird er auf die Mittelschule gehen und man darf gespannt sein, wie sich alles entwickelt.

  • Gestern beim Elternsprechtag


    Wir suchen immer noch die Dyskalkulie ihres Sohnes. Er arbeitet im Leidtungstarken Bereich ganz oben mit . Er bekommt nicht mal differenziertes Material.( weil er es nicht einfordert)

    Das klingt ja interessant. Wie sind denn seine Noten?

    er bekommt keine Noten er bekommt eine schriftliche Beurteilung.Schüler mit AOSF sind Notenbefreit.

    Aber anhand der Beurteilungen und Prozenten ist keine Arbeit schlechter als befriedigend

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • er bekommt keine Noten er bekommt eine schriftliche Beurteilung.Schüler mit AOSF sind Notenbefreit.

    Aber anhand der Beurteilungen und Prozenten ist keine Arbeit schlechter als befriedigend

    Vermutlich ist AOSF bei Euch wie hier in Bayern der Nachteilsausgleich. Den gibt es hier aber nur für LRS, nicht für Dyskalkulie

  • tulan: Ja, tun sie. Sie verbleibt natürlich in der Klasse, aber Fachunterricht ist in den Jahrgangsverbänden (also alle Schüler zweier Klassen des x.ten Jahrgangs zusammen). Man wird ja trotzdem einem Jahrgang zugeordnet. Welche Aufgaben man bekommt, welche Themen dran sind etc.


    Ich wünsche mir ja, dass irgendwann "der Knoten platzt" und dann alles leichter wird. Ach, das wär so schön.

  • Bei meinem Kind wäre kein Knoten geplatzt ohne 1:1-Hilfe. Aber schön wär´s natürlich gewesen!


    Hast du denn den Eindruck, dass ein grundsätzliches Gefühl für Zahlen/Mengen/Größen vorhanden ist?

    Einmal editiert, zuletzt von Narzisse ()

  • MMC, das ist bei uns anders. Je nach Wissenstand sind die Kinder eines Lernraums sehr jahrgangsgemischt in den verschiedenen Kursen. Meine Tochter vergleicht sich da wenig mit anderen.


    Auf das Platzen des Knotens warte ich auch. Beim Lesen und Schreiben scheint er inzwischen geplatzt zu sein, da half abwarten.

  • Ja, das glaube ich eben auch. Daher hätte ich gern Hilfe für sie, egal was dieser Test ergeben hat. Weil ich dem Urteil des Lehrers und meinen Beobachtungen da traue.

  • Was immer hilft: Anschaulichkeit. Mit Cuisenaire-Stäbchen rechnen, mit 2 Eierkartons (einer zum Auffüllen bis 10, mit dem anderen geht´s dann weiter, so kannst du 6+8 schön anschaulich zerlegen in 6+4+4).

    Immer wieder die Aufgaben zum Anfassen gestalten, das ist wichtig. Damit hast du vermutlich schon jetzt angefangen. ;)

    Das 1x1 hat meine Tochter verstanden mit Rechenstäbchen, danach musste sie sie dennoch lernen, später dann auch die Zerteilungen (24=3x8=8x3=4x6=6x4 usw), um schriftlich dividieren zu können.

  • Ja, das glaube ich eben auch. Daher hätte ich gern Hilfe für sie, egal was dieser Test ergeben hat. Weil ich dem Urteil des Lehrers und meinen Beobachtungen da traue.

    Wo wohnst Du denn (gerne per PN). Vielleicht kann ich eine Adresse ausfindig machen. Der Vorteil beim Gutachten vom Kinderpsychater ist, dass man ggf. die Kosten für die Rechentherapie erstattet bekommt.

  • Danke für die Links :) Das find ich grad sehr hilfreich. Was hättest du gern für die Rechenstäbe, Monchichi?


    tulan: bei uns ist das anders (sehr zu meinem Ärger ... JÜL weicht immer mehr auf, Noten werden hintenrum eingeführt als Wortbeurteilung etc. ...nur weil einige Eltern nicht damit klarkommen, dass ihre Kinder "dem Wettbewerb nicht beiwohnen können" ...tsks. Naja, anderes Thema.)

  • @MaidenMotherCrone ich hab sie in der Schule. Zähle sie morgen mal durch. Wenn sie vollständig sind, gern 20€ inkl Versand

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • mein Sohn war auf einer Staatlichen Grundschule JÜL 1-3 nach Monte. Das war eigentlich toll. Aber wegen ADS nicht so gut für ihn.

    Es ist nicht wichtig einem Kind eine Antwort auf seine Fragen zu geben,sondern ihm zu helfen die Lösung selbst zu finden. #rose

  • Ach, du ... das ist fürchte ich gerade zu viel. Ich werd mich mal selbst ans Basteln machen (dank deiner Links). Danke Monchi!

    • Offizieller Beitrag

    Es gibt ja verschiedene Gruende fuer eine Matheschwaeche. Einfallen tun mir auf der eine Seite Ursachen im sprachlichen: Leseprobleme, die sich dann auch im Matheunterricht manifistieren (Textaufgaben zB), Sprachverstaendnisprobleme, was Regeln und Prozesse angeht, Aufmerksamkeitsprobleme (in Mathe muessen viele Dinge in einer bestimmten Abfolge getan werden), Dysgraphia (langsames, unleserliches Schreiben, oft mit verdrehten Zahlen etc). Und auf der anderen Seite sind dann die Probleme, die sich Hauptsaechlich in Mathe aeussern: unterentwickeltes Zahlenverstaendnis, Probleme Matheregeln zu erlernen.


    Davon gibt es Mischungen und noch ein paar andere Ursachen. (Ich finde, das Thema ja hoechstinteressant ;) und koennte noch viel erzaehlen).


    Je nach Ursache, braucht es dann auch andere Hilfsmittel - deswegen waere eine genaue Evaluation wichtig und mit einem guten Trainer, hat man dann auch Zugang zu viele Ideen, wie man helfen kann. :)


    Speziell zum Zahlenverstaendnis faellt mir ein:

    Visuel: einen Zahlenstrahl am Tisch waehrend des Matheunterrichts, um da eben immer drauf gucken zu koennen. Oft fehlt ja die Intuition um zu wissen, welche Zahl groesser oder kleiner ist, und das muss durchdacht werden.


    Raeumliches Trainieren des Zahlenverstaendnisses durch Anfassen, Platzierung im Raum und Bewegung. Geomag ist da ein tolles Tool, weil ein Ball und ein Stab nicht nur anders aussieht, sondern auch deutlich leichter ist, als 2 Baelle und Staebe.


    Mathe mit Abakus ueben, weil das Kind, die Mathematik so anfasst, und hoert und bewegt. Die Bewegung hilft vielen Kinder mit Matheproblemen oft (und auch Kinder, die keine Probleme haben und mit Abakus gelernt haben, behalten die Bewegungen oft bei ;) ).


    Es gibt noch viel mehr zum Thema :)


    Statt den Perlenstaebchen kann man Mathe auch ganz toll mit Duplobloecken visualisieren - und die haben ja viele doch einfach so im Haus und da muss nicht so viel gebastelt werden. ;) Aber, gerade, wenn das raeumliche Verstaendnis fehlt, sind Staebchen unterschiedlicher Laenge oft gar nicht so hilfreich, weil eben das raeumliche Lernen, dem Kind schwer faellt und die Unterschiede zu subtil sind, zwischen den Staebchen.



    Genrelle Tips fuer die Schule waeren:

    1. Unbegrenzt Zeit fuer Mathearbeiten.

    2. Kein Vorrechnen an der Tafel

    3. Keine Kontrollen durch Mitschueler


    Problem ist halt immer doch, dass gerade Mathe oft von Menschen unterrichtet wird, denen Mathe leicht fiel und die somit so gar keinen Zugang dazu haben, wie es Menschen geht, die Dyskalkulie haben.