Kann man sich mehr als 2 Kinder leisten?

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • der Spartopf ist auch angesichts der Inflation, die sich irgendwann dann doch 'mal verschärfen wird, sinnfrei. Bankprodukte wie Ausbildungsversicherungen sowieso.


    Ich bin übrigens immer wieder angetan, wieviel dann doch auch wieder relativ günstig an Bildung in weitesten Sinne auch kinderreicheren Familien angeboten wird. Zumindest hier bei uns gibts sehr viele sehr gut ausgestattete Büchereien, meine große Tochter fährt im Rahmen eines kommunalen Kulturaustausches in den Herbstferien 8 Tage in die Pyrenäen, das kostet uns 170 Euro. Dazu die Sportvereine, die hier unheimlich viel anbieten, Ferienspiele, bei denen das 3. Kind so gut wie nichts mehr kostet. Nur musikalische Früherziehung bzw. Instrumentalunterricht ist unheimlich teuer, da muss man, wenn alle 3 Kinder ein Instrument im Einzelunterricht lernen, doch ziemlich viel Geld lassen. Da gibts dann aber auch Alternativen, meine Tochter singt zum Beispiel in einem ganz tollen Kinderchor, der uns nichts kostet und der ihr sehr viel bedeutet.

  • stimmt, Flickan.
    Hier auch - Bücherei im Kiga, Bücherei in der Schule (sehr gut sortiert), öffentliche Bib. Sportverein sehr günstig, diverse Tanz-, Turn- und Ballsportangebote. Wer Kampfsportarten mag, kann in einen anderen Verein, die haben das, kostet auch nicht viel. Schwimmen im Verein sind auch keine 10Euro pro Monat. Die Ferienspiele sind in meinen Augen mehr als günstig, mit Geschwisternachlass. Instrumentalunterricht gibt´s aufm Gym im Rahmen von Musikklassen, wenn man möchte (okay, man hat da nicht unbedingt alle Instrumente zur Auswahl, aber doch eine beachtliche Menge - Einzelunterricht haut natürlich rein, aber wer sagt, daß jedes Kind unbedingt was spielen möchte, ich hatte jahrelang Klavierunterricht, meine Schwester wollte gar nicht, sie war eher der Sporttyp). Kinderchor ist kostenlos, in der Grundschule sind alle Nachmittags-AGs kostenlos. Dazu gibt´s jede Woche mehrere Nachmittagsangebote der Stadtjugendförderung, man kann sich im Grunde wirklich aussuchen, wo man hingeht, manchmal kann Kind sich kaum entscheiden vor lauter Auswahl.
    Teuer sind Sachen wie Reiten - aber erstens ist wirklich die Frage, ob das zum "muß man bieten können" gehört, zweitens ist nicht gesagt, daß alle Kinder das Gleiche möchten (s.o.), drittens kommt´s ja häufig zeitlich versetzt (Ausrüstung kann man dann evtl. weitergeben), da würd ich zu "kommt Zeit, wird man schon sehen" tendieren.
    Ich denke, wenn die Kinder bildungsfern auswachsen oder ihre Zeit ausschließlich vorm TV verbringen, hängt das hier im Ort garantiert nicht am mangelnden Angebot oder der finanziellen Lage der Eltern...

    LG H. mit J. (volljährig) und S. (Teenie)

  • Ja, es ist bitter, wenn man " kalkuliert" wieviele Kiner man sich "leisten" kann! Dennoch ist es nicht immer so einfach, wie manche schreiben.
    Ich bin froh, dass wir trotz allem unsere 3 Kinder haben und bin sicher sie werden nicht das Gefühl haben zu "darben", auch wenn wir sicher nicht immer alles kaufenm/ermöglichen können, exotische Urlaube machen werden, etc.
    Da ist vieles andere wichtiger (Liebe, Zeit haben, etc) oder wiegt es auf,


    Und es stmmt schon, Angebote gibt es sicherlich viele, von Kirche und Stadt mitfinanziert...aber mir fallen gleich 2 Familien ein, die Beide ein sehr geringes Nettoeinkommen haben und mit ihrer je 4-köpfigen Familie jetrzt schon nur so gerade auskommen (beide arbeiten, insgesammt zu 150-170%) . Ein 3. kind wäre für diese Familien finanziell sehr schweirig, weil dann wieder ein Verdienst wegfallen würde und später ein weiterer "Verbraucher" dabei wäre.
    Schuhe kann man z.B. nicht immer vererben, (sind echt ein teurer Posten), Lebensmittel fallen nicht arg ins Gewicht, aber etwas, eine 3. Klassenfahrt, ein 3. Farbkasten, größere Wohnung, etc.
    Alles zusammen eben doch höhere Gesamtausgaben.

  • Ich bin etwas überrascht, dass so viele bei dieser Frage nur die Kosten berücksichtigen, die die Kinder verursachen. Was ist mit den eigenen Bedürfnissen? Wohnraum, Hobbies, Altersabsicherung, Reisen, Kleidung usw.? Wenn meine eigenen Bedürfnisse nicht einigermaßen erfüllt sind, bin ich zumindest nicht gut in der Lage, Familie zu leben. Bei einem anstrengenden Berufs- und Familienalltag muss ich auch mal was für mich tun, und einiges davon kostet Geld. Wir haben keinen aufwendigen Lebensstil, wohnen aber in einer hochpreisigen Gegend und haben pro Erwachsenen Kosten von etwa 1200 Euro im Monat, hinzu kommen die Ausgaben für die Kinder. Ich bin bereit, auf einem studentischen Level zu leben, Hartz IV-Bezug fände ich psychisch unerträglich, und deshalb ist für mich die Frage, wie viele Kinder wir uns leisten können, keine traurige Frage, sondern sie gehört zu meiner Lebensplanung dazu. Ich erwarte auch nicht, dass von einem Gehalt fünf Personen leben können und hoffe, dass unsere Gesellschaft endlich von diesem Modell abkommt.

  • Hallo,

    Ich bin etwas überrascht, dass so viele bei dieser Frage nur die Kosten berücksichtigen, die die Kinder verursachen. Was ist mit den eigenen Bedürfnissen? Wohnraum, Hobbies, Altersabsicherung, Reisen, Kleidung usw.? Wenn meine eigenen Bedürfnisse nicht einigermaßen erfüllt sind, bin ich zumindest nicht gut in der Lage, Familie zu leben. Bei einem anstrengenden Berufs- und Familienalltag muss ich auch mal was für mich tun, und einiges davon kostet Geld. Wir haben keinen aufwendigen Lebensstil, wohnen aber in einer hochpreisigen Gegend und haben pro Erwachsenen Kosten von etwa 1200 Euro im Monat, hinzu kommen die Ausgaben für die Kinder. Ich bin bereit, auf einem studentischen Level zu leben, Hartz IV-Bezug fände ich psychisch unerträglich, und deshalb ist für mich die Frage, wie viele Kinder wir uns leisten können, keine traurige Frage, sondern sie gehört zu meiner Lebensplanung dazu. Ich erwarte auch nicht, dass von einem Gehalt fünf Personen leben können und hoffe, dass unsere Gesellschaft endlich von diesem Modell abkommt.

    Hm, ich versuch mal zu antworten:


    Ich denke, wie bei allem: Bedürfnisse, Wünsche und Interessen sind einffach ganz verschieden. Ich habe z.B. keineswegs das Gefühl, mir seufzend mein eigenes erwünschtes Leben, meine eigenen Bedürfnisse zu versagen, nur damit ich mir 4 Kinder "leisten" kann. Das wäre auf Dauer wirklich nicht gut und warum sollte man das tun?


    Wenn ich mir ein weiteres Kind gewünscht habe, dann WAR das für mich ein echtes Bedürfnis. Es zu bekommen also absolut eine Bedürfniserfüllung. Ein Kind rein aus Kostengründen nicht bekommen zu können, würde bedeuten, mir dieses Bedürfnis versagen zu müssen.


    Meine persönlichen Hobbys kosten nicht mehr, wenn noch ein weiteres Kind da ist und sind zum anderen sehr gut Kindkompatibel. Ob man mit 2 Kindern wandern klettern geht oder mit vieren macht zumindest vom Finanziellen her keinen echten Unterschied, die meisten Bücher, die ich lesen mag, gibt es in der Bücherei gratis, egal ob ich mit einem Kind komme oder mit einem Rudelchen. Usw..
    Teure Hobbsy hätte ich auch ohne oder mit "nur" 2 Kindern nicht.


    Wohnung: Ich mag unser Häuslein mehr als ich jede Wohnung vorher gemocht habe. Ich denke nciht, daß ich eine kleinere Wohnung mehr lieben würde. Hätten wir nur ein oder 2 Kinder hätten wir uns wohl nie auf die Suche danach gemacht.


    So verschieden ist das.

  • Meine persönlichen Hobbys kosten nicht mehr, wenn noch ein weiteres Kind da ist und sind zum anderen sehr gut Kindkompatibel. Ob man mit 2 Kindern wandern klettern geht oder mit vieren macht zumindest vom Finanziellen her keinen echten Unterschied...


    So sehe ich das auch. Aber ich fidne es tatsächlich auch sehr wichtig, auch meine eigenen Bedürfnisse ein bisschen erfüllen zu können. Z.B. tut es mir und meienr Familie hin und wieder gut, wenn ich mir mal was neues schönes zum Anziehen gönne. Das ist MIR persönlich auch wichtig und das muss bei uns auch machbar sein. Wir haben aber das Glück, dass hin und wieder so was zusätzliches gut machbar ist, daher ist es kein Problem mit 3 Kindern. Ich gehe auch deshalb schon wieder seit Ende des Mutterschutzes ein paar Stunden pro Woche arbeiten, damit eben so was auch nötig is. Aber ich kann das Baby mitnehmen und genieße auch das Gefühl, auch mit drei Kindern problemlos ein bisschen arbeiten zu können :) .
    Was bei uns so richtig reinhaut mit über 500 Euro pro Monat sind die Kosten für Schule und Benzingeld für dorthin. Zudem die Autos. Aber da ist es auch egal, ob es 1,2,3 oder mehr Kinder sind, weil es einen "Familienbeitrag" gibt in der Schule, wo die Kinderzahl keine Rolle spielt.
    Tatsächlich könnte ich mir ein 4. Kind auch noch vorstellen, nur da hätten wir dann das Problem, dass wir in unserem Haus problemlos 3 Kinderzimmer - aber eben nicht 4 realisieren können. Da müsste man dann schon ganz schön improvisieren bzw. umbauen, was dann ja auch wieder Geld kostet. Oder aber es müssten sich zwei ein Zimmer teilen, aber ab einem bestimmten Alter find ich das blöd.
    Wie machen das denn die Familien mit mehr Kindern: gibts für jedes Kind ein Zimmer? Wenn ja, ab wann?
    Ach und dann fänd ichs ein bisschen blöd, wieder auf Jahre gesehen nur ganz wenig Stunden arbeiten zu können, weil halt ein Kleinkind betreut werden will und ichs nicht über mein Mutterherz bringe, mich lange zu trennen #schäm . Dann kann ich aber halt auch nich mehr Stunden arbeiten, was ich aber schon gern würd...

  • Die unter Umständen nicht vorhandenen Gelder für ein eigenes Hobby sind meiner Meinung nach Peanuts im Vergleich zu den nicht vorhandenen Einnahmen aus einer unter Umständen nicht vorhandenen oder eingeschränkten Erwerbstätigkeit der Mutter oder des Vaters. Plus höhere Ausgaben für Miete und Mobilität minus den.später geringer ausfallenden Rentenzahlungen. Das aind doch großen Posten.


    Ohne meine drei Kinder bzw mit weniger Kindern ständ ich beruflich sicher woanders. Wobei das sicher auch wieder mit Prioritäten und Umständen zusammenhängt, es gibt ja auch beruflich sehr erfolgreiche Frauen mit mehreren Kindern. Ich bins nicht. Kommt.vielleicht noch? darüber denke.ich nach, weniger über die Ausbdungsfinanzierung oder Zumba-Kurse.....

  • wenn es nach den kriterien mancher userin ginge, dann hätten wir keine vier kinder, vermutlich nicht mal eines.


    unsere kinder stört es bislang nicht, daß wir nicht viel geld haben, möglicherweise hängt das aber auch mit dem umfeld zusammen.
    viel geld hat kaum jemand den wir kennen und wenn doch wird zurückhaltend mit dem thema umgegangen und nicht erwartet, daß alle anderen familien gleich gut gestellt sind.

    "Über besorgte Bürger wusste er Bescheid. Wo auch immer se sich aufhielten: Sie sprachen immer die gleiche private Sprache in der "traditionelle Werte" und ähnliche Ausdrücke auf "jemanden lynchen" hinaus lief." Terry Pratchett: Die volle Wahrheit
    LG Bryn mit Svanhild (*01), Arfst (*02), Singefried (*09) und Isebrand (*12)

  • Ich bin etwas überrascht, dass so viele bei dieser Frage nur die Kosten berücksichtigen, die die Kinder verursachen. Was ist mit den eigenen Bedürfnissen? Wohnraum, Hobbies, Altersabsicherung, Reisen, Kleidung usw.? Wenn meine eigenen Bedürfnisse nicht einigermaßen erfüllt sind, bin ich zumindest nicht gut in der Lage, Familie zu leben. Bei einem anstrengenden Berufs- und Familienalltag muss ich auch mal was für mich tun, und einiges davon kostet Geld. Wir haben keinen aufwendigen Lebensstil, wohnen aber in einer hochpreisigen Gegend und haben pro Erwachsenen Kosten von etwa 1200 Euro im Monat, hinzu kommen die Ausgaben für die Kinder. Ich bin bereit, auf einem studentischen Level zu leben, Hartz IV-Bezug fände ich psychisch unerträglich, und deshalb ist für mich die Frage, wie viele Kinder wir uns leisten können, keine traurige Frage, sondern sie gehört zu meiner Lebensplanung dazu. Ich erwarte auch nicht, dass von einem Gehalt fünf Personen leben können und hoffe, dass unsere Gesellschaft endlich von diesem Modell abkommt.


    Da hast Du was geschrieben, was mir beim lesen des Threads auch durch den Kopf ging und ich mir schon wieder vorkam wie die Monsteregozicke.
    Bei uns wäre theoretisch schon ein 3. Kind drin ohne das wir großartige Abstriche im alltäglichen Leben machen müssten... Aber: unser liebstes gemeinsames Hobby ist es im Winter Skilaufen zu gehen, das wäre mit 3 Kindern kaum mehr drin. Wir arbeiten beide viel und da muss auch Urlaub sein, der ist auch im Sommer teuer. Großtochter und ich ( Zwergi sicher auch bald ) würden ungern aufs Pferd verzichten wollen, dass ist in der Unterhaltung erträglich weil kein Luxusstall, aber Schmied, Medis etc.
    Ist aber alles eine persönliche Entscheidung. Eine gute Freundin von mir hat 4. Die hat einfach andere Ansprüche andere Hobbies und ist trotzdem sehr zufrieden. Daher denke ich das ganze ist eben eine sehr individiuelke Entscheidung..


    Kiwi

  • Hallo,


    Was die Arbeit angeht - ich würde auch ganz ohne Kinder da sein, wo ich bin, einfach weil es in meinem Job keine echten Aufstiegschancen gibt (maximal als Leiterin einer Kindereinrichtung, aber dazu habe ich weder Lust noch tauge ich dazu).
    Für die Eltenrzeit gibt es Rentenpunkte, die einzige Zeit die mir fehlt sind die 2 Jahre, in denen ich aus... sehr persönlichen Gründen nicht in der Lage war, zu arbeiten oder Arbeit zu suchen. Das wäre anders, wenn diese Kinder leben würden, dann hätte ich trotz größerer Kinderzahl keine fehlende Rentenzeit.


    Es ist enfach verschieden.


    Keiner sagt ja irgendwem: Du mußt dein Lieblingshobby aufgeben, damit du dir ein weiteres Kind leisten kannst.
    Genau so falsch ist es aber eben auch zu denken, daß andere, die sich ein weiteres Kind ins Leben einladen, das nur unter großem persönlichen Verzicht tun. DAS fände ich tatsächlich nicht gut, denn das wird das Kind spüren und ich denke mit dem Gefühl aufzuwachsen "Nun haben wir wegen dir auf alles was uns wichtig ist, verzichtet und wie dankst du es uns?" muss schrecklich sein.

  • mit dem Gefühl aufzuwachsen "Nun haben wir wegen dir auf alles was uns wichtig ist, verzichtet und wie dankst du es uns?" muss schrecklich sein.


    Eine meiner Freundinnen war ein ungeplantes Kind. Die Geburt hat sich nachhaltig auf die Karriere der Mutter ausgewirkt (Verzögerung der Promotion, fehlende externe Kinderbetreuung, mehrjährige Arbeitslosigkeit).


    Rate mal, wer daran schuld sein soll. *kotz*

  • Hallo,


    das schlimmste Verbrechen, das Politiker in den letzten Jahren begangen haben, war Hartz IV. Mittlerweile befinden sich mehr als 6 Mio Menschen in sogenannten Minijobs. Davon kann niemand leben und schon gar nicht altersvorausschauend vorsorgen. Die, die diese Jobs größtenteils machen sind Frauen. Was das gesellschaftlich mittelfristig bedeutet, muss man hier nicht erneut zerlegen und würde diesen schönen Sonntag unnötig beschweren.


    Die Männer, die heute immernoch den Löwenteil des Einkommens nach Hause bringen, haben befristete Arbeitsverträge, die dazu führen, dass man(n und Frau) nur sehr begrenzt kreditwürdig sind. Das zieht einen Rattenschwanz von Folgeerscheinungen hinter sich her. Wer möchte sich da das Abenteuer einer lebenslänglichen Hypothek an die Backe klemmen und auf diese Messers Schneide Kinder setzen ?


    Frei nach dem Motto: wenn ich unter der Brücke sitze, dann wenigstens ohne Kinder :(


    Ich habe übrigens 4 Kinder und vieles muss man in der Tat nur ein- oder zweimal anschaffen, kann von mehreren genutzt oder angezogen, aufgetragen werden. Gehen tut es schon, aber passieren darf nichts. DAS trifft jedoch m.E. auf alle zu, egal ob ein oder sechs Kinder.

    Too many assholes, not enough axes!

    Einmal editiert, zuletzt von Emolga ()


  • Eine meiner Freundinnen war ein ungeplantes Kind. Die Geburt hat sich nachhaltig auf die Karriere der Mutter ausgewirkt (Verzögerung der Promotion, fehlende externe Kinderbetreuung, mehrjährige Arbeitslosigkeit).


    Die Geburt des Kindes wird die Promotion ja nicht verzögert haben (bzw. um läppische 8 Stunden im Kreissaal ;)), sondern schlechte Absprache mit dem Partner und fehlende Förderung für Lebens-/Arbeits-/Familienmodelle jenseits von Papi-im-Büro-Mami-am-Herd. Ich nehme an, der dazugehörige Vater hat durch die Geburt beruflich nicht gelitten #augen

    Das B in Pegida steht für Bildung.

  • Mir wäre nie in den Sinn gekommen Kindern des Geldes wegen das Leben zu verwehren. Aber das liegt sicher auch daran, dass wir nie wirkich Luxus hatten und von daher diesbezüglich nix verlieren können. Wir gehören zu denen, die so wenig haben, dass es durch die Kinder sogar besser wird. Wie makaber, aber für uns ein Segen.


    Um die Ausbildung mache ich mir keine Sorgen. Ich konnte auch studieren, obwohl meine Mutter gar nichts bezahlen konnte. Das mit dem Bafög verstehe ich nicht. Ich kenne genug, die sogar noch anteilig Bafög erhalten, obwohl ihre Eltern nicht gerade arm sind, jeder in der Familie ein eigenes Auto besitzt, ein Haus da ist und genug Geld für Urlaub und anderen Luxus übrig ist. Und hier ist es übrigens völlig unüblich nach der Schule noch zu Hause zu wohnen!


    Zumal es zu meinen Bafögzeiten richtig gut ging... man konnte sogar leicht viel dazuverdienen, ohne dass es angerechnet würde! Und Studentenjobs gibt es ja wie Sand am Meer wegen der Versicherungsbesonderheit. Wenn es mit ALG2 so zuginge wie mit Bafög, hätten wir zig Möglichkeiten Geld hinzuzuverdienen. Vorallem völlig unkompliziert. Ich erinnere mich an einen Job, bei dem ich innerhalb von zwei Monaten 2000 Euro verdient habe. Wäre klasse, wenn das heute immernoch so ginge.


    Wir haben eine Großfamilie vor. Ob nun mit 4, 6 oder 9 Kindern wird sich zeigen. Aber das ist MEINE Altersvorsorge, die auch in Krisenzeiten funktioniert - eine intakte Familie, die einen auffängt und zusammenhält. Da kann kein Bausparplan oder Fond mithalten.


    Auch mit genügend Geld würde ich meine Kinder ungern zu Konsummenschen mit teuren Telephonen, Markenklamotten und Trendsportausrüstung heranwachsen lassen.


    Ich verteufel aber natürlich diese Wünsche nicht. Auch ich bin oft genug neidisch. Vorallem, wenn es um Dinge geht, die das Leben an manchen Dingen einfach etwas weniger kompliziert sein lassen, zB. ein Auto (auch wenn es nur ab und zu und leihweise vorhanden wäre), oder das Geld manche Dinge einfach fertig zu kaufen, anstatt sie selbst bauen/stricken/basteln zu müssen.


    milbenfuß

  • Einem Kind wird kein Leben verwehrt, wenn es gar nicht erst gezeugt wird. Ich finde die mangelnden Ansprüche hier sehr befremdlich. Die Kinder nicht bis mindestens zum Existenzminimum im Studium unterstützen wollen? Ähhh... 8I


    Ich bin alleinerziehende Studentin und habe entsprechend wenig Geld. Das wird sich nicht so bald ändern, später voraussichtlich aber schon. Und ja, da habe ich verdammt hohe Ansprüche. Ich werde mein Kind sicher nicht der durchschnittlichen Regelschule aussetzen und gute Schulen gibts nur mit Glück kostenlos. Den Grundbetrag zum Studium zu finanzieren finde ich selbstverständlich. Ich mache mir eher Gedanken um sowas wie "Ein Semester Harvard kostet 9000€." Den Kindern das Studium nicht finanzieren zu wollen, weil man gemütlich im Eigenheim sitzen will - nunja. Nicht meine Welt. Ich lebe lieber die nächsten zwanzig Jahre in WGs als meinem Kind mitteilen zu müssen, dass das mit der ernsthaften Karriere leider nichts wird, weil es nichts ordentliches studieren kann (und die Universitäten im eigenen Bundesland ist eine verdammt beschränkte Auswahl).


    Mit der stark eingeschränkten Mobilität, wenn man ein Kind hat, komme ich sehr schlecht zurecht. Ich bin dauerneidisch auf Freund*innen, die quer durch Europa trampen. Und ja, mich quält das.


    Das alles ist (auch) ein Grund für mich, kein weiteres Kind zu bekommen.


    Was hier zu kurz kommt, ist der generelle Zugang zu Ressourcen, der ist nicht nur durch Mangel an finanziellen Kapital beschränkt, sondern auch durch Mangel an sozialem und kulturellem Kapital.
    Ich habe gerade gut 30€ komplett für alles für drei Tage Brüssel bezahlt (für meine Tochter und mich), das wäre ohne die entsprechenden Kontakte und gesellschaftlichen Beteiligungsmöglichkeiten, die ich nicht hätte, wenn ich zwei Kinder hätte, nicht möglich gewesen.

    Einmal editiert, zuletzt von Hera ()

  • Hall,


    Hm, vieles kann ich nachvollziehen. Anderes weniger. Und vieles ist einfach sehr persönlich, sehr Typ- und Interessenbedingt.


    Ich bin z.B. kein Typ, der vor der Zeugung eines Kindes nachdenkt, ob es mal ein Auslandssamester haben kann, darüber denke ich noch nicht mal jetzt nach. Wer weiß, ob sie überhaupt studieren wollen. Ich glaube, wenn ich so weit vorausplanen würde, wäre ich vor lauter Sorge um all die potentiellen "wenn" in keinem Lebensbereich mehr handlungsfähig. Andere brauchen genau diese Vorausplanung, um sich sicher in ihrem Leben fühlen zu können.


    Ich habe glaub ich auch bei keinem rausgelesen, daß er Kinder um Kinder kriegt und davon ausgeht, sie nach der Pflichtschulzeit rauszuwerfen um sie sich selber zu überlassen ;)


    Zitat

    Den Kindern das Studium nicht finanzieren zu wollen, weil man gemütlich im Eigenheim sitzen will - nunja. Nicht meine Welt.

    Meine auch nicht. Und es ist ja auch eine völlig andere Welt als zu sagen: "Wir werden vermutlich nicht jedem Kind ein Auslandsjahr zahlen können UND (viele) nicht nicht im großen gemütlichen Eigenheim sitzen - aber trotzdem sind sie in unsrem leben willkommen.

    Mit der stark eingeschränkten Mobilität, wenn man ein Kind hat, komme ich sehr schlecht zurecht. Ich bin dauerneidisch auf Freund*innen, die quer durch Europa trampen. Und ja, mich quält das.

    Hm, ich weiß nicht recht. Macht es da so einen unterschied, ob es ein Kind ist oder 2 oder 4? Was nicht mit kleinen Kindern geht, geht nicht - unabhängig von der Zahl. (Wobei unserer Efahrung anch erstaunlcih viel möglich ist, wenn auch vielleicht nicht trampen)


    Ich habe das Gefühl, daß unser Urlaubsstil, der uns auch oft quer durch Europa führt (als Wärmegründen allerdings eher nördlich, das wäre aber auch komplett ohne Kinder so) nicht teurer ist als mancher Inlandsurlaub einer 4-köpfigen Familie.


    Hat man das Geld weder für das eine noch das andere steht die Frage nicht, aber das wäre mit einem Kind mehr oder weniger nicht wesentlich anders, das Auto fährt, das Zelt steht eh, wanderen kostet mit 3 Leuten nicht wirklich mehr als mit 6, in Skandinavien wird bei Familienkarten (im Gegensatz zu Deutschland wo "Familie" oft nur 2 Kinder beinhaltet udn jedes weitere extra kostet) nicht auf die Kinderzahl geschaut usw....
    Und in unserem Falle ist es eben kein VERZICHT auf unseren "eigentlichen" Urlaubsstil, denn es IST unsere Art, Urlaub zu machen.


    Bei anderen sieht es anders aus, das ist doch auch völlig OK. Es sagt ja keiner, daß jeder eine Großfamilie gründen muss ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Trin ()

  • Mein Mann und ich könnten uns emotional gut ein drittes Kind vorstellen- finanziell geht das aber nicht. Wir wollen unsere Kinder erst ab zwei fremdbetreuen lassen und wenn ein Teilzeitgehalt in Elterngeld umgerechnet und dann noch auf zwei Jahre gesplittet wird... Da kamen bei mir 400€ raus.


    Die Fixkosten, Haus, Pkw, Kita, Müllgebühren etc pp laufen werden aber leider nicht weniger. Wenn wir mieten würden, würden wir ungefähr soviel zahlen wie fürs Eigentum. Mein Mann verdient ganz gut, aber ohne mein Teilzeitgehalt, als Beamtin mit Studium auch ok, geht es nicht.


    Wir kommen auch ohne Erbe/Finanzspritzen von der Verwandtschaft aus. Urlaub ist absolut nicht drin und das Konto oft in den roten Zahlen. Rücklagen können wir gerade gar nicht bilden und länger als nochmal diese zwei Jahre mag ich nicht mehr so extrem sparen.


    Am Essen spare ich nicht aber extrem an Ausgaben für meinen Mann und mich, im Urlaub war ich zuletzt im Jahr 2001. Und hier zahl ich für die Kita für beide nächstes Jahr auch 600€ von 07:30 bis 14:00 h, das ist auch ein Riesenbatzen.

    LG, Lerama


    Mit drei Männern und der Mopsfrau

  • Theoretisch hätte ich mir keins der Kinder zum jeweiligen Zeugungstag leisten können. Ich war entweder in der Ausbildung, in einem befristeten Arbeitsverhältnis oder arbeitslos.


    Warum haben so viele nur ein Studium als mögliche Erstausbildung im Kopf? Natürlich fühle ich mich bis zum Ende der Erstausbildung auch finanziell für meine Kinder verantwortlich, aber das Bafög wurde mal erfunden, um Kindern ein Studium zu ermöglichen, deren Eltern keine Ärzte, Anwälte oder leitende Angestellte sind. Es ist nicht verwerflich, seinem Kind Bafög zuzumuten!


    Meine große Tochter wird, wenn alles klappt, nächstes Jahr nach ihren Abiprüfungen mit einer Ausbildung anfangen. Sollte sie dafür irgendwo eine Wohnung oder ein Zimmer nehmen müssen, welches sie weder alleine noch mit Barunterhalt finanzieren kann, wird sie BAB (Berusausbildungsbeihilfe) beantragen und erhalten.


    Gerade, wenn die kleinen in der Berufsausbildung sind, werden wir finanziell so gut dastehen, dass wir selbst die Ausbildung finanzieren (Studium), da die beiden großen dann keine Zählkinder mehr sind.


    Das sind aber so viele Eventualitäten, von denen gar keine eintreffen muss. Es kann doch auch passieren, dass die Beziehung nicht hält, einer arbeitsunfähig wird, beide Elternteile sterben, einem Kind etwas passiert (und dann müssen alle finanziellen Mittel in dieses Kind gesteckt werden).


    Klar kann jetzt auch global argumentiert werden. Wir sind zu viele auf dem Planeten etc pp, aber dann dürfte niemand mehr Kinder kriegen.

    der die das Blog


    Mausejules Weg zum Klugscheißer - 2. Semester:
    Allgemeine Betriebswirtschaftslehre: 2,7
    Wirtschaftmathematik: 1,3
    Allgemeines Verwaltungsrecht:
    Betriebliches Rechnungswesen:
    Betriebliches Marketing:

  • Hera, das mit dem Eigenheim hast Du falsch verstanden, glaube ich. Ich habe das so gemeint: Wenn ich heute unser Haus abbezahle, anstatt zum Beispiel in überteuerte Ausbildungsversicherungen einzuzahlen, die es ja auch gibt,, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass das Haus vielleicht sogar schon abbezahlt ist bzw die monatliche Belastung geringer, wenn die Kinder ihr Studium aufnehmen - und dann habe ich wieder mehr finanzielle Kapazitäten, die Kinder unter Umständen finanziell zu unterstützen....


    wie gesagt, ich habe in 9 Semestern studiert und wurde etwa zur Hälfte von meinen Eltern unterstützt, hatte aber eben auch nur ein kleines WG-Zimmer. Mein jetziger Mann hatte auch nur ein kleines WG-Zimmer, bekam null Unterstützung, und hat nur ein Semester länger gebraucht. Meine Schwester hat erst eine Ausbildung gemacht, dann studiert, und bekam elternunabhängiges Bafög. Und macht grad richtig Karriere. Mein Bruder hatte keinen Bock auf Schule und Studium...



    alles ganz verschieden....alles verschiedene Wege. ^^

    2 Mal editiert, zuletzt von Flickan ()