Plazenta funktioniert nicht richtig - kann man etwas tun? *trigger?*

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  • Hallo liebe Raben, ich bin grade sehr aufgewühlt und fühle mich so unglaublich hilflos.
    Grade hab ich eine Freundin getroffen,die mir erzählte,dass sie vermutlich ihr Baby verlieren wird.



    Vor ca 5-6 Wochen gab es noch den Verdacht auf Trisomie 13/18, der dann glücklicher Weise durch eine Fruchtwasseruntersuchung ausgeschlossen werden konnte.



    Gestern hatte sie dann wieder einen Termin im Pränatalzentrum und es stellte sich heraus,das Baby wächst nicht.
    Sie ist jetzt in der 22ten Woche und das Baby wiegt grade mal 170g.
    Ansonsten ist es kerngesund.



    Aspirin und Heparin bekommt sie schon.



    Aber gibt es noch mehr was man machen kann?



    Hilflose Grüße,
    maline

  • Durch Bettruhe verbessert sich die Durchblutung der Plazenta deutlich.
    Ist denn der Termin gesichert?
    Und dann so "küchenpsychologisch", kann es sein, dass sie selbst das Kind emotional etwas auf Sparflamme hatte wegen dem Trisomie-Verdacht? Dass sie ein Wachsen nicht so zulassen konnte? Hoffe Du verstehst was ich meine.
    Dann wären vielleicht bindungsfördernde Sachen gut, Traumreisen, Kontakt aufnehmen, Haptonomie, Zwiegespräche mit dem Kind?!
    Alles GUte für die Familie!

  • Hat Deine Freundin die Möglichkeit, einen weiteren Ultraschall bei einem anderen (evtl. auch niedergelassenen) Pränatalmediziner zu machen? Und gibt es Daten zum Verlauf, sodass sich vielleicht erkennen ließe, ob das Kind noch wächst, "nur" sehr langsam? Das Gewicht ist leider wirklich sehr, sehr gering.

  • Liebe Maline,


    Kann Deine Freundin noch zu einem anderen Arzt hin?


    Bei Göfried hieß es zu Anfang auch er habe ein durchlöchertes Herz, sei wachstumsretardiert, vermutlich schwer behindert und ich solle UNBEDINGT eine Fruchtwasserpunktion machen.


    Bei der zweiten Ärztin die mir von einer Kinderkardiologin empfohlen wurde sah man dann ein pumperlgesundes Kindchen das vielleicht etwas zart war aber sonst nix hatte.
    Und jetzt hat er immer noch nichts aber zart ist er nicht mehr ;)


    Vielleicht magst Du mal im Forum von Weitertragen lesen?

  • Vielen Dank für Eure Antworten.
    Ich weiß nicht genau ob ich recht habe,aber es macht mir den Anschein als hätte meine Freundin bereits mit der Schwangerschaft abgeschlossen.


    Mein Weg wäre ein anderer,aber vielleicht ist es ja der für sie richtige Weg.
    Und es fällt mir nur so schwer,dies zu akzeptieren.


    In einer Woche muss sie wieder zum Arzt,zur Kontrolle.


    Und sie schont sich nicht,im Gegenteil.
    Es ist ein bisschen so,als würde sie es grade bewusst herausfordern.


    Ich würde ihr so gern Zuversicht zusprechen aber weiß nicht,ob das überhaupt angebracht ist.

  • Deine Freundin wird sich sicher sehr, sehr viele Gedanken machen und ihren Weg gehen. Und sie wird gerade in dieser sorgenvollen Zeit froh sein, Dich an ihrer Seite zu wissen. Ich hoffe mit Euch, dass die Kontrolle in einer Woche einen positiven Befund aufzeigen wird, verstehe aber gleichzeitig, dass die Zuversicht Deiner Freundin sehr geschrumpft ist.

  • meine Hebamme hat mir damals noch Bryophyllum fürs Gemüt und Lachsölkapseln für die Plazenta empfohlen. Hat aber bei mir nicht mehr geholfen, allerdings lag das am Bluthochdruck durch die nicht richtig funktionierende Plazenta, Baby kam bei 27+0 mit 580g.


    Wenn deine Schwägerin sich allerdings nicht mal schont....

    You never know how strong you are until being strong is the only choice you have

    .



  • @Nokona
    das tut mir sehr leid.
    Darf ich fragen,wie es weitergegangen ist?
    Mein Großer kam zwei Wochen später,allerdings mit deutlich mehr Gewicht.


    Ich befürchte,aber das ist nur meine laienhafte Theorie,dass sie denkt,es habe eh keinen Sinn mehr.
    Wenn ich mit ihr rede,hab ich eher das Gefühl,dass sie sich ausschließlich mit dem Schlimmsten auseinandersetzt.


    Die Ärzte haben ihr gesagt,es müsse schon ein Wunder geschehen.



    Mein Weg wäre gewesen,diese eine Woche bis zum nächsten Termin im Bett zu bleiben.
    Alle noch so komischen Übungen zu machen die mir jemand empfohlen hätte und all das zu essen,wo irgendwer irgendwo mal gehört habe,das könne helfen.
    Und dann einfach zu schauen was nach einer Woche passiert.


    Aber ich schaffe es nicht,sie rücksichtsvoll und empathisch dahin zu leiten.
    Und vielleicht ist mein Weg ja auch vollkommen falsch.
    Welches "Recht" hab ich also überhaupt?


    Nur auf der anderen Seite ist sie eben so unfassbar traurig - ihr Verhalten ist aber eben ganz anders.


    Entschuldigung,dass ich so wirr schreibe,aber dieses Thema ist für mich sehr emotional.
    Es erinnert mich an zwei Schwangerschaften,die ich leider noch nicht aufgearbeitet habe.

  • Das tut mir sehr leid :(


    Aus eigener Erfahrung


    Das Gefühlschaos in dem wir damals waren als Ärzte sagten es sähe sehr schlecht aus für unser Baby, aber es könnte doch gut gehen, in der Regel aber nicht, aber Wunder geschehen immer wieder, das ist unbeschreiblich. Wir schwankten zwischen aufgeben und weitermachen, und das üble ist, es ist die Wahl zwischen Pest und Cholera. Die Schwangerschaft aktiv zu beenden war unmöglich für mich, damit zu leben dass mein Kind ein massives Problem hat das ihn zu irgendeinem früheren oder späteren Zeitpunkt der Schwangerschaft töten kann, aber nicht muss, auch. Wirklich tun kann man nix, das Baby ist IM Bauch, und wenn es was konkretes gäbe hätten es die Ärzte ja vorgeschlagen/ verordnet. Sich auf den potentiellen Tod seines Kindes vorzubereiten das man in sich spürt ist eine grausame Geschichte die das Gehirn nicht kapieren kann. So zu tun als wäre nichts erschien mir manchmal als das einzig aushaltbare - wenn ich das alles nicht wüsste, weil ich nicht nachsehen hätte lassen, dann könnte ich die Zeit die mein kleines noch hat, mit ihm normal genießen. Ihm eine gute Zeit geben, denn wer weiß was es mitbekommt.


    Und gleichzeitig vorbereiten was ist wenn, was machen wir wenn was müssen wir wann tun, was kann passieren, müssen wir eine Geburt planen, was ist mit den Geschwistern, was wollen wir wenn das Baby auf die Welt kommt (bei ihr ist es bald soweit dass sie Fragen diesbezüglich beantworten muss, wenn es lebend geboren wird).


    Diese Erfahrung, und ich war nur in der 18 Woche, geht über alles hinaus was ich je erlebt habe. Wenn dann noch jemand gesagt hätte ich hätte nicht (.... Joggen, negativ denken, zu wenig Verbindung zu meinem Kind, Zuviel des Guten versucht, Zuwenig Jod gegessen....) ich wäre zusammengebrochen.


    Kann sie formulieren was ihr helfen würde?

    Nur eines nimm von dem, was ich erfahren:
    Wer du auch seist, nur eines – sei es ganz!
    (mascha kaleko)

    2 Mal editiert, zuletzt von murkel ()

  • ich denke auch, dass es sehr schwierig bis unmöglich ist, sie abzuleiten irgendwas anders zu machen. Murkels Idee, sie selbst formulieren zu lassen, was ihr helfen würde, finde ich gut. Wobei ich in der Situation wohl gesagt hätte, du kannst mir nicht helfen.


    Ich bin vom Typ her ganz anders an die Sache rangegangen, immer gesagt, klar, da kann das und das passieren, aber das passiert einfach nicht. Also ich habe mich schon mit der Realität auseinander gesetzt, aber einfach auf das beste gehofft. Als es dann hieß, es muss heute der Kaiserschnitt gemacht werden, weil die Halsaterie nicht mehr gut durchblutet war, brach natürlich meine Welt zusammen, aber im Kopf.wusste ich dass es so richtig ist. Emotional war.es aber erstmal ganz ganz schlimm. Wie gesagt, er kam dann mit 580g. Wie ein Hundewelpe so winzig und schrie direkt einmal erstaunlich kräftig #love
    Er war soweit gesund wog halt nur die Hälfte von dem, was er haben sollte.
    Dann ging theoretisch das Bangen erneut los. Es hieß, die ersten 3 Tage wären die kritischsten und die ersten 10 auch insgesamt und dann wäre halt auch jederzeit ein Einbruch möglich. Meist Mann und ich waren uns da ziemlich einig, immer vom besten auszugehen, weil keinem damit geholfen wäre, würden wir vor lauter Sorge handlungsunfähig werden. Die auf der Neo und auch der Chef auf der Gyn bewunderten das sehr. Aber wir haben immer gesagt, wir verschließen ja nicht die Augen vor der Wirklichkeit, wir wissen schon um die Risiken und auch mögliche Folgen der Frühgeburt, aber solange alles gut ist, sind wir erstmal glücklich und dankbar. Im Laufe der weiteren Entwicklung bekam er einen Herzfehler, der mit einer Kathederop behoben wurde, das war.nochmal sehr sehr schlimm, vor allem für meinen Mann, weil die Narkose zu heftig für die Maus war und er zweimal quasie reanimiert werden musste (und mein Mann dabei war).
    Aber jetzt gerade liegt ein bezauberndes, zartes, 14 Monate altes, 7,x kg Baby in meinem Arm und schläft. In einem Monat ist er dann auch echte 12 Monate alt.
    Für uns ist das definitiv auch ein Wunder. Er hat keinerlei gesundheitliche Einschränkungen und ist motorisch und kognitiv locker soweit wie die anderen September 16 Babys. Wäre er nicht so sehr zart, würde man es nicht merken, dass er diesen Start hatte.



    Aber das hilft deiner Freundin ja auch alles nicht.


    Ich hatte im entfernten aberkannte Kreis auch andere Geschichten. Viel zu früh geborenes Baby, das eine perforierte Lunge hatte und dessen Überlebenschancen nicht gut standen und schon vor der Geburt hat die Mutter alles so weiter gemacht wie unschwanger, hat sich geweigert Aufstands Kleidung zu tragen, lieber ihren ab auch irgendwie in ihre Hosen gequetscht (der war auch ganz komisch geformt) und dann niemanden zum Kind gelassen außer ihrem Mann. Sie kamen aber auch nur 1x am Tag für ne Std vorbei. Dafür hatte Baby dann alles erdenkliche Spielzeug da rumhängen. Irgendwie waren die gar nicht dazu in der Lage eine Beziehung zum Baby aufzubauen, ich vermute, weil sie eigentlich dauerhaft mit dem Tod rechneten. Das Baby kam dann irgendwann nach Hause, womit keiner gerechnet hat. Ich habe ihn einmal gesehen, weil danach der Kontakt mit der Familie über die wir uns kannten abbrach. Keine Ahnung, ob sie jemals eine gesunde Beziehung aufbauen konnten. Es war jedenfalls sehr seltsam, als wir sie trafen...


    Oder im KH als unser Knirps auch da lag. Da war ein Baby, dessen Eltern haben wir die ersten 10 Tage, wo ich ja noch im KH war nie gesehen. Die Schwestern haben immer nur dort angerufen und auf Sie eingeredet, sie sollten doch vorbei kommen. Das wäre wichtig fürs Kind. Die Mama hatte keinen Job (logisch, MuSchu) und keine weiteren Kinder. Sie hätte den ganzen Tag bei ihrem Kind verbringen können. Aber ums Kind stands auch nicht gut und sie hat es rein emotional nicht hingenommen, sich so eng an ihre Tochter zu binden. Das ist im Laufe der Monate wesentlich besser geworden. Vielleicht lag es auch daran, dass die Ärzte ihr noch vor der Geburt sagten, dass die Kleine wohl nicht überlebenden wird.


    Mir taten beide Kinder immer sehr leid, aber letztlich kann man da nicht viel machen, da muss jeder seine Weg finden, denke ich.

    You never know how strong you are until being strong is the only choice you have

    .



  • Wenn die Ärzte Deiner Freundin gesagt haben, es müsste ein Wunder geschehen, liegt es doch nahe, sich mit dem Schlimmsten auseinanderzusetzen. Bestenfalls wird man dann doch positiv überrascht.


    Bei so einem Schwangerschaftsverlauf Schonung zu empfehlen, emfinde ich fast als zynisch, da der größte Stress doch durch Untersuchungen und schlimme Befunde ausgelöst wird. Aus meiner Erfahrung kann es schon sehr zuträglich sein, teilweise dem normalen Alltag weiter nachzugehen, der von diesem Stress etwas ablenkt.

  • Noch ein Nachtrag: Ist bekannt, weshalb die Plazenta Deiner Freundin nicht richtig funktioniert bzw. wird Ursachenforschung betrieben? (Gestationsdiabetes? Schilddrüsenprobleme? Autoimmunerkrankungen?)

    • Offizieller Beitrag

    Ich hoffe, es ist ok Dir mal die andere Seite zu schildern.
    Nicht so krass! Definitiv wars bei mir anders, aber die grundlegende Einstellung hatte ich wie Deine Freundin.
    Ich hatte 4 Wochen lang krass Blutungen. 8. Woche oder so begann das.
    Und ich musste liegen und das Bett hüten und dies und das unterlassen, was zuvor mein Leben ausgemacht hatte.
    Ich lag nun da, blutete vor mich hin und war nach eienr Woche fetig mit der Welt! Als Leistungssportler von 100 auf 0, das konnte mein Körper und vor allem meine Psyche nicht gut ab.


    Ich hab nach 4 Wochen dann eine klare Entscheidung getroffen. Entweder, Baby, Du packst das hier auch wenn ich wieder aufstehe, arbeite und (moederat!!) Sport mache oder wir beide gehören nicht zusammen.
    Liegend bis zum Ende der SSt wäre ein zu großes Opfer gewesen, das war mir dann klar.


    Ich hab viel viel viel Kopfschütteln geerntet und auch die ein oder andere Freundin mit KiWu erlebt, die das kaum aushalten konnte. Das war aber nicht mein Problem dann, ich musste eben meinen Weg gehen.


    Traurig war ich auch, da ich mir dachte, dass es das nun war. Aber dennoch war es der für mich richtige Weg. Denn man kann auch traurig sein und dennoch den Preis nicht zahlen können.


    Der Muk kam zu früh aber gesund zur Welt. Die Blutungen hörten bald auf, wie sie angefangen hatten.

  • @rheinländerin
    Es ist bislang nicht genau klar,warum die Plazenta nicht richtig funktioniert.
    Weder Diabetes noch Schilddrüse ist bekannt.
    Es wurde noch eine Untersuchung vorgenommen,bei der,ich glaube, das Blut der Plazenta untersucht wird.


    Seit der letzten Untersuchung hat das Baby wohl zugenommen und ist 8cm gewachsen.


    Es ist wirklich schwierig für mich,die Situation hier korrekt wieder zu geben.
    Ich bin ihr gegenüber sehr vorsichtig mit meiner Wortwahl,versuche möglichst wenig Raum für Interpretationen zu lassen und sie einfach da abzuholen wo sie grade steht.
    Dennoch versuche ich mich zu informieren,ob es nicht doch Möglichkeiten gibt,die Plazenta besser zu durchbluten.


    Und natürlich spielen auch meine Erlebnisse in mein Empfinden rein.
    Das kann ich nicht sbstellen.
    Aber natürlich versuche ich das von ihr fern zu halten.

  • Du machst das toll! In so einer schweren Situation eine Freundin zu haben, die sich bemüht, einfach da zu sein und einen dort abzuholen, wo man gerade steht, ist so wertvoll!


    Hilfreiche Informationen könntest Du vielleicht auch bei den Gestose-Frauen finden: http://www.gestose-frauen.de/start
    Relativ leicht umsetzen lassen sich zwei Dinge: Viel trinken und eiweißreiche Ernährung.

  • Ich wollte mal ein kleines Update geben:


    Der kleine Mann wächst.
    Bis heute hat er ca 130g zugenommen und die Menge des Fruchtwassers scheint soweit in Ordnung zu sein.
    Es ist natürlich noch nichts entschieden,aber ein klein wenig freudige Hoffnung stellt sich ein.


    Die Ärzte waren wohl schwer überrascht von der positiven Entwicklung.

  • oh, das hört sich gut an! Ich drück die Daumen, dass er weiter wächst und noch ein bisschen Zeit im Bauch hat.

    You never know how strong you are until being strong is the only choice you have

    .



  • In meinem eigenen Trouble hab ich völlig vergessen, euch ein Update zu geben.




    Das Baby wurde vor zwei Wochen auf die Welt geholt, nachdem man eine Woche lang keine Zunahme mehr beobachten konnte.


    Der kleine Kerl ist quietsch gesund, wenn auch recht klein und zart für die Schwangerschaftswoche.


    Der Auslöser für die unzureichende Zunahme war wohl ein Kno.ten in der Nabelschnur.


    Jetzt braucht er noch Daumen, dass er vor Weihnachten nach Hause kann und dann ist es fürs erste geschafft.


    Die ganze Situation aufzuarbeiten wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen.
    Noch ist die Mama aber sehr eingespannt und nimmt sich selbst kaum war.


    Vielen Dank für Eure lieben und aufmunternden Worte!