Das Böse lauert überall - Artikel zur Überbehütung

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  • Ich hab gestern im Spieleland auch böse Blicke geerntet als ich meinen Dreijährigen nicht davon abhielt, einem fünf- oder sechsjährigen zu versuchen das Spielzeug zu entreißen. Es war keine Gefahr erkennbar (also keine harte Kante z.B. gegen die einer beim Fallen hätte knallen können), es wurde fair gestritten (am SPielzeug gezogen und geschrieen, aber ohen Beißen, Schubsen o.ä.), der Gegner war nicht unterlegen (bzw. meiner war unterlegen, aber ER war der Angreifer), das fremde Kind sah nicht panisch völlig überfordert aus sondern hat das SPielzeug verteidigt - so what?


    Wenn mein Zwerg es unbedingt wissen will und sich mit dem Größeren anlegen muss dann werden die beiden das selbst klären müssen. Mir war klar, wie es ausgehen wird aber das muss er lernen. Söhnchen hat das SPielzeug natürlich nicht bekommen, hat sich getrollt als er das eingesehen hat, kam zu mir zum trösten (hab ich auch gemacht - fühlt sich schließlich doof an wenn man nicht haben kann was man will), der andere hat weitergespielt und gut.


    Wenn mein Zwerg jetzt zu nem Kleinen hingehen würde und dem was wegnehmen würd ich schon eingreifen, klar. Aber bei gleich starken Kidnern definitiv nicht.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Ja, das ständige Einschreiten von Eltern, wenn sich Kinder streiten finde ich auch unmöglich. Obwohl es mir manchmal auch schwerfällt in so einer Situation abzuschätzen, ab wann es vielleicht doch hilfreich ist, zu vermitteln bevor es aus dem Ruder läuft.


    Was so das allgemeine Gefahrenabschätzen angeht bin ich sicher, dass es hier in D auch einen klaren Trend in Richtung Überbehütung und Sicherheitsdenken gibt. Die Informationslage ist aber auch eine deutlich bessere als noch zur Zeit meiner Eltern und ich finde es durchaus schwierig, zu unterscheiden zwischen sinnvollen (zB keine Erdnüsse für Essanfänger) und übertriebenen Maßnahmen. Wenn man bei allem möglichen weiß, was schief gehen kann ist es anstrengend, dauernd eine eigene Risikoabschätzung zu machen. Und zu ganz reellen Gefahren kommt dann noch eine irgendwie diffus gefühlte Gefahr und daraus resultierende Angst durch mediale Überinformation. in den USA offenbar noch um ein vielfacher stärker als hier.


    Bei vielen Dingen halte ich mich an meinen gesunden Menschenverstand oder versuche zu überlegen, was ich selbst in welchem alter schon konnte etc. Was mir dabei wirklich Probleme bereitet ist dass wir im Innenstadtbereich einer Großstadt leben, ich selbst aber in einem kleinen Dorf aufgewachsen bin. Dort konnte ich mir mit 3 problemlos die Straße runter ein Eis holen. Hier hätte ich schon Bedenken, meinen Sohn in dem selben alter alleine los zu schicken. Aber ab wann ist er dafür kompetent genug? Schließlich möchte ich ihn ja auch zu einem selbstständigen Menschen erziehen und ich will, dass er sich etwas zutraut und auch mal unbeaufsichtigt sein kann und alleine Dinge tut.


    Das Ergebnis einer krassen Überbehütung sind ja durchaus auch Kinder, sie sich selbst nicht viel zutrauen und manches erst spät lernen. Im Verwandtenkreis haben wir da so ein beispiel, das sich mit fast 4 noch nicht aufs Schaukelpferd traut.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • ich finde auch, dass die grenzen dessen, wo auch hier empörung aufkommt, gar nicht so weit gesteckt sind. unsere kinder sind ja auf der waldorfschule und da bekomme ich manchmal sachen mit, wo ich denke "das gäbe einen mords aufschrei bei den raben". entsprechende threads gab es hier auch schon. ich kam darauf, als ainu die sache mit dem stock und dem stein schrieb. wenn man sowas als spiel durchgehen lässt, dann kann auch was passieren.

  • Zitat

    Bei vielen Dingen halte ich mich an meinen gesunden Menschenverstand oder versuche zu überlegen, was ich selbst in welchem alter schon konnte etc.

    das mache ich auch so, bin aber auch ein kind der 70er.


    ich frage mich, was bei diesen überlegungen in der nächsten generation herauskommt.


    und ja, die welt hat sich massiv verändert. ich durfte schon ganz früh (1. oder 2. klasse) allein mit der u-bahn zum alex fahren, manchmal hab ich auch das fahrrad genommen, das war ziemlich weit mitten durch die stadt.


    also hab ich es auch meinen kindern auch erlaubt, wenn auch erst so ab 4. klasse und nur im team. nur ist das ganz und gar nicht mehr das gleiche und ich hab auch hier schon unverständnis dafür geerntet.

  • Ja, bei der Situation von preschoolmum waere ich vermutlich auch sauer gewesen. Haengt natuerlich von den umstaenden ab. Aber nur weil ein kind aelter ist, heisst das noch lange nicht, dass es sich durchsetzt. Meine grosse haette und hat in solchen Situationen immer das Spielzeug gehen lassen. Sie haette da auch erstmal nicht gross emotional drauf reagiert (fuer fremde wirkt das eher so als ob das fuer sie so ok waere), sondern spaeter im auto/daheim geweint. Sie ist nicht schwach, sondern schon immer gegenueber juengeren sehr ruecksichtsvoll.. Auch wenn es auf ihre kosten geht. Das als Elternteil einfach zu ignorieren ist fuer mich der Anfang zum mobbing, weil es eben nicht ok ist, anderen dinge einfach wegzunehmen (und das kind hat so nicht gelernt, dass es nicht richtig ist, sondern nur das andere staerker sind). Finde ich nicht akzeptabel , weil ich schon sehr oft mit erlebt habe wie sehr meine grosse drunter leidet. X(


    Und sowas gibt es natuerlich auch in den USA. Es gibt hier Eltern die ihren Kindern pausenlos auf dem Spielplatz folgen und solche, die tratschen und sich um gar nix kuemmern. Mir sind Nannys am liebsten.. Die sind recht gelassen, aber achten aufs kind ohne es konstant zu bedraengen und haben idR kein interesse am smalltalk mit mir (bzw reicht mein spanisch dafuer nicht). Wobei auch das natuerlich ein klischee ist und ich seit ich arbeite eh keine Zeit mehr habe fuer Spielplaetze. (Dafuer bleiben wir an den Tagen wo die mittlere nicht im hort ist immer laenger an der schule und die Kinder spielen dort.)


    Man achtet in den USA ansich mehr auf fairness. Beim fussball muessen zB alle spieler der teams mind 3/4 der Zeit ein gesetzt werden egal wie gut sie sind. Und ja, das sharing bei kleinkindern kennt kaum alternativen.


    Man muss auch bei indoorspielplaetzen o.ae. Immer unterschreiben, dass man weiss dass sich das kind verletzen koennte. Aber nicht bei privatparties. Die sichern sich halt rechtlich vor klagen.


    Das mit den autos liegt mM daran, dass es hier in den letzten 5 Jahren einige faelle gab, wo Kinder im auto allein gelassen wurden und starben. Das wurde medial sehr ausgebreitet und fuehrt eben auch dazu dass sowas dann schneller der polizei gemeldet wird. Finde ich ansich auch gut, nur das manche eben scheinbar nicht erkennen, dass ein schulkind an nem kuehlen tag auf nem sicheren parkplatz was anderes ist als ein baby an nem heissen tag.


    Fuer mich sind diese berichte genauso fremd. Die USA sind weitaus diverser als D (auch wenn es manche kettenrestaurants ueberall gibt). Schon allein innerhalb CA gibt es Unterschiede, die mich immer wieder fassungslos machen (hatte gerade mal wieder nen kulturschock bei W*lm*rt in fresno.)


    Und das gilt genauso fuer eltern innerhalb einer Gegend. Aber ich denke, da wo quasi keine Kinder /Menschen draussen unterwegs sind, wuerde ich meine auch nicht raus lassen. Habe ich so aber auch noch nicht erlebt.. Aber ich kenne auch nur wenige Gegenden der USA.



    Was die angst ansich betrifft... Seit ich Kinder habe, lebe ich mit der angst, ihnen koennte etwas passieren. Immer und ich vermute mittlerweile bis das entweder eintrifft oder ich sterbe. Nur haben leider viele unserer generation irgendwie schon kein Gefuehl mehr dafuer was Gefahr wirklich ist und was nur verzerrt wahrgenommen wird.. Dabei sind wir doch gar nicht so behuetet aufgewachsen.

    Einmal editiert, zuletzt von belleamie ()

  • Bei uns (nahe belleamie) ist es auch überhaupt nicht so. Naja es gibt einige kleine kulturelle Unterschiede. Zu Fuß gehen ist halt allgemein nicht so populär (bei Erwachsenen wie Kindern). In den Suburbs ist das den Leuten einfach fremd. Hier in der Stadt wird es gemacht, ist aber schon was 'bemerkenswertes', dh es ist klar dass man damit von der Norm Amerikas abweicht. Wenn man zB mit dem Fahrrad oder zu Fuß zum Einkaufen oder zur Schule geht.


    Und es gibt einige Sicherheitsvorschriften, die idiotisch scheinen zB bei Regen gibt es in der Schule Indoor Recess, die Kinder schaun sich dann in der Turnhalle ein Video an. Draußen könnten sie auf dem nassen Boden ja ausrutschen 8o (Wobei ich mir auch denke, nicht bei allen Kindern hier wird Regenausrüstung vorhanden sein. Viele können sich das in den public schools einfach nicht leisten...es regnet auch nur ein paar Wochen im Jahr.)


    Einige Sachen finde ich gut - zB keine Erdnüsse in Schulen, für Allergikerkinder sicher eine große Erleichterung. Und auch dass Kinder nicht einfach allein gelassen werden, um es untereinander auszumachen. Wie belleamie kann ich mich erinnern, dass ich das (als eher schüchternes/'liebes' Mädchen) immer Sch.... fand in Deutschland. Bullying wird ernst genommen, zumindest wo ich wohne.


    Insgesamt sind die Regionen und Menschen sehr unterschiedlich und von solchen Artikeln aus der Perspektive 'ooooh schaut mal wie komisch die Amis sind' halte ich nicht viel. Dafür bin ich nun wohl schon zu lange hier ;) Wenn ich nach D komme, fallen mir dort auch immer seltsame Dinge auf, das sind halt einfach kulturelle Unterschiede, die man nicht allzu ernst nehmen muss...

  • doch, ich finde kultur durchaus ernst zu nehmen, denn aus kindern werden erwachsene und aus der kultur ziehen sie ihre normen und handlungsmaximen. und wenn ich in einer gesellschaft aufwachse, in der es indoor recess wegen regen! gibt, dann macht das was mit mir. und genau das ist doch der punkt: es -könnte- ein kind ausrutschen und sich wehtun -omg- und dann möglicherweise drohen klagen von den eltern. tja. und genau da sind wir mitten in der diskussion, was für eine gesellschaft man denn eigentlich möchte.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


    quand ta thèse te pousse à bout et que tu veux tout arrêter kannste vergessen.


    #rose 49,7

  • Ich finde es nur traurig, wie schnell in der deutschen Kultur (oder deutschsprachigen, der Autor ist ja Schweizer glaub ich) die Deutungshoheit eingenommen wird. Wie fix man mit einem Urteil zur Hand ist, weshalb 'die Amerikaner' das jetzt so machen (aufgrund psychischer Gestörtheit, Doofheit....). Und jedenfalls schon mal weiß, dass es falsch ist, wie sie's machen. DAS, diese Haltung, ist auch Kultur (und finde ich wesentlich relevanter als die Frage, ob die Kinder raus dürfen). Mir stößt dieses über andere Kulturen (ob es nun Subkulturen im Eignen Land sind oder fremde Länder) urteilen immer negativ auf...

  • Gestern im Netz gelesen: Anwohner riefen die Polizei, weil sie mitbekamen, das ein ca vierjähriger in der Nähe eines Spielplatzes unter Hilferufen in ein dunkles Auto gezerrt wurde.


    Lösung: Papa wars, Kind wollte auf dem Spielplatz bleiben und wurde letztlich von Papa einfach ins Auto gesetzt. Fand Kind halt blöd.


    Ich denke die Übergänge zwischen Hysterie und sinnvoller sorge sind fließend, auch abhängig davon, was die Eltern erlebt haben. Es gab hier mal den Thread mit der unbeaufsichtigten knietiefen Wasserstelle in der Kita - wer ein ertrunkenes Kind kennt sieht das anders als jemand, der das nicht kennt. Meine Tochter war mal zwei Stunden verschwunden als sie acht war, letztlich ein blödes Missverständnis. Seitdem werde ich die Angst nicht los, wenn sich eins der Kinder unklar verspätet.

  • Was die angst ansich betrifft... Seit ich Kinder habe, lebe ich mit der angst, ihnen koennte etwas passieren. Immer und ich vermute mittlerweile bis das entweder eintrifft oder ich sterbe. Nur haben leider viele unserer generation irgendwie schon kein Gefuehl mehr dafuer was Gefahr wirklich ist und was nur verzerrt wahrgenommen wird.. Dabei sind wir doch gar nicht so behuetet aufgewachsen.

    Hier unterschreibe ich. Und ich bin generell absolut kein ängstlicher Mensch, bin alleine in viele Länder gereist, getrampt, etc. Aber ein Kind zu haben macht mich so extrem anfällig für Ängste, das hätte ich mir vorher niemals denken lassen. Es ist manchmal schwer dabei einen kühlen Kopf zu bewahren.

    #herzKleiner Zwerg 07/14

    #herzMinizwerg 06/17

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  • und wenn ich in einer gesellschaft aufwachse, in der es indoor recess wegen regen! gibt, dann macht das was mit mir.

    Ähm... also an allen Schulen die ich kennen (Berlin, Potsdam und München) sind Regenpausen total üblich. Allerdings ohne Film sondern mit Aufenthalt in der Aula, Halle, Klassen oder so.
    Schüler sind ja selten regensicher verpackt und nach einer Pause mit entsprechenden Pfützen kann man auch 12 Jährige auswringen.

  • Ach das ist in D auch so? Ich kannte das nicht (nahe München aufgewachsen). Wir mussten uns halt überlegen, ob wir nass werden wollen...oder nicht. Man wurde natürlich nicht nach draußen gezwungen, Aula gab's auch.

  • Ähm... also an allen Schulen die ich kennen (Berlin, Potsdam und München) sind Regenpausen total üblich. Allerdings ohne Film sondern mit Aufenthalt in der Aula, Halle, Klassen oder so.
    Schüler sind ja selten regensicher verpackt und nach einer Pause mit entsprechenden Pfützen kann man auch 12 Jährige auswringen.


    den schüler/innen ist es verboten, nach draussen zu gehen? also das kann ich mir beim besten willen nicht vorstellen. bei uns durften wir auch bei regen nicht rein.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


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    #rose 49,7

  • Ainu doch hier gibt es Regenpausen wenn es mehr regnet als!so ein bisschen pieselmiesel. Die!SuS müssen dann drinnen bleiben, Auf dem Gang der Pausenhalle oder in den Bertreuungsräumen. Hintergrund ist das die!wenigsten so gekleidet sind das!sie hinterher trocken im Unterricht sitzen. Das!wird gesammelt für die gedamte Schule entschieden und!durch rote Lämpchen auf dem Gang angezeigt.

  • krass. wie sich das in den letzten 30 jahren geändert hat. aber auch, entschuldige, dass kinder nicht wetterangemessen gekleidet kommen. wenns hier nach regen aussieht, kriegt das kind regenjacke aufgebrummt. und natürlich kann es alle schaltjahre mal schütten, aber dann kann man auch nothelfmässig ins schulhaus reinkommen. dafür brauchts doch keine rote lämpchen.
    aber das zeigt einfach die immer krässere durchregulierung der gesellschaft im allgemeinen auf. wie die security leute bei den baustellen, die scheinbar mittlerweile benötigt werden für jeden popelkram, während vor 15 jahren der verkehr einfach behelfsmässig irgendwie fuhr. irgendwann wissen die menschen sich dann gar nicht mehr selbst zu helfen, weil sonst immer irgendwer irgendwas für sie reguliert.

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


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    #rose 49,7

  • @'belleamie: mein Sohn ist kein Rabauke, der allen alles wegnimmt. Im Gegenteil, er gibt bei Kleineren, die ihm was wegnehmen wollen meist nach und geht wenns geht jedem Streit aus dem Weg. Ist auch eher ein Ruhiger.
    Die Situation war so, dass er das Spielzeug hatte, es kurz abgestellt hat um eine Figur dafür zu holen hinter zwei Meter weiter und der Junge es genommen hat.
    Für Sohni wars ganz klar, dass er das Spielzeug noch hat. Für den Jungen war klar, dass er es sich nehmen kann und er hat zugegriffen sobald Sohni sich umgedreht hat ("weggegangen - Platz vergangen"). Wer sollte nun fairerweise Recht bekommen?
    Normal würde mein Sohn da kurz seufzen und sich was anderes suchen. Nur das war ihm wohl wirklich wichtig. Und dann soll ers auskämpfen wenn er es für ne gute Idee hält, sich an nem Stärkeren zu reiben. Dass der Junge nicht nachgeben wird war mir von dessen Blick her schon klar.


    Die bösen Blicke kamen übrigens von beiden Seiten. Einige Mütter verstandwn nämlich nicht, dass ich MEINEM armen Kind nicht helf und dem großen klarmach, dass der Kleine es noch hatte eigentlich. Fänd ich aber auch nicht passend denn im Kiga wird die Erzieherin da auch nicht eingreifen ohne dass eines der Kinder kommt und um Hilfe bittet.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • ich habe ja eine afghanische patenfamilie.
    Als deren Kinder nachgekommen sind und ich sie am 2. Tag sah, standen sie (15 und 17) am Fenster, starrten ungläubig aus dem Fenster und fragten, wo denn die vielen Menschen sind, draußen wäre keiner.
    Ich wohne in der sächsischen Provinz, kaum 20.000 Einwohner und sie schauten auf die schlagader des Städtchens.
    Hier sind die meisten Kinder aufgeräumt - im hort, in vereinen, musikschule, manchmal auch mit Mama auf dem Spielplatz - aber nur bestimmte, wo keine "assis" sind. Unbeabsichtigte Grundschüler gibt es quasi nur im sozial schwachen Milieu. Ich finde das grauenhaft. Und finde für Sohnemann nur sehr selten jemanden zum spielen. :(

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • ich habe ja eine afghanische patenfamilie.
    Als deren Kinder nachgekommen sind und ich sie am 2. Tag sah, standen sie (15 und 17) am Fenster, starrten ungläubig aus dem Fenster und fragten, wo denn die vielen Menschen sind, draußen wäre keiner.
    Ich wohne in der sächsischen Provinz, kaum 20.000 Einwohner und sie schauten auf die schlagader des Städtchens.
    Hier sind die meisten Kinder aufgeräumt - im hort, in vereinen, musikschule, manchmal auch mit Mama auf dem Spielplatz - aber nur bestimmte, wo keine "assis" sind. Unbeabsichtigte Grundschüler gibt es quasi nur im sozial schwachen Milieu. Ich finde das grauenhaft. Und finde für Sohnemann nur sehr selten jemanden zum spielen. :(


    haja: unbeaufsichtigt = vernachlässigt - und das mit dem gesamten moralischen impetus.
    ich glaube, das spielt in dieser diskussion auch eine rolle, nicht nur will man sich in sicherheit wiegen, man möchte sich auch in sicherheit wiegen, dass man also nicht zu -denen- gehört, die ihre kinder vernachlässigen und -omg- nicht wissen, wo sich ihre kinder gerade aufhalten!

    mit elfchen 04/09 und minielfchen 03/12


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    #rose 49,7

  • krass. wie sich das in den letzten 30 jahren geändert hat. aber auch, entschuldige, dass kinder nicht wetterangemessen gekleidet kommen. wenns hier nach regen aussieht, kriegt das kind regenjacke aufgebrummt. und natürlich kann es alle schaltjahre mal schütten, aber dann kann man auch nothelfmässig ins schulhaus reinkommen. dafür brauchts doch keine rote lämpchen.
    aber das zeigt einfach die immer krässere durchregulierung der gesellschaft im allgemeinen auf. wie die security leute bei den baustellen, die scheinbar mittlerweile benötigt werden für jeden popelkram, während vor 15 jahren der verkehr einfach behelfsmässig irgendwie fuhr. irgendwann wissen die menschen sich dann gar nicht mehr selbst zu helfen, weil sonst immer irgendwer irgendwas für sie reguliert.

    ich bin 92 in die schule gekommen und war 13 Jahre lang Schüler. In den 5 Schulen (Berlin! ) war das mit dem regen auch so - ab einem bestimmten Maß mussten alle minderjährigen drin bleiben.
    Regengerechte Kleidung scheint mancherorts relativ unbekannt - Gummistiefel habe ich bis vor 3, 4 Jahren niemals besessen, ich kann mich an keine regenjacke und erst recht keine regenhose erinnern. Und auch meine Klassenkameraden besaßen derlei nicht. Man brauchte es aber auch nicht.

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.

  • haja: unbeaufsichtigt = vernachlässigt - und das mit dem gesamten moralischen impetus.
    ich glaube, das spielt in dieser diskussion auch eine rolle, nicht nur will man sich in sicherheit wiegen, man möchte sich auch in sicherheit wiegen, dass man also nicht zu -denen- gehört, die ihre kinder vernachlässigen und -omg- nicht wissen, wo sich ihre kinder gerade aufhalten!

    sollte jetzt kein Vorwurf sein, das ist das, was ich sehe und irgendwie mussten wir uns damit arrangieren, als wir vor 2 Jahren her gezogen sind. Das Kind geht jetzt eben in den hort und sportverein, weil es sonst niemanden zum spielen hat, denn die Kinder, die er aus der schule mag, sind alle "aufgeräumt".

    (Sie) glaubte an das gefährlichste aller Märchen, an das, in dem der Prinz kommen und sie retten würde.