Linkshänder-Kind in Rechtshänder-Familie

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  • Bei uns hat das Kind ja von sich aus nie etwas daran geändert.
    Die Linkshändersachen sind ja vorhanden.
    Nur scheint es ja für das Kknd egal zu sein mit dem Blatt.
    Da hat niemand was zu gesagt.


  • Ach ja und die arabische Schrift wird nicht von unten nach oben sondern von links nach rechts geschrieben - da gibt es das Verwisch-Problem tatsächlich nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, daß das in der Schule auf Verständnis stoßen würde ;o) )

    Ich glaub Du hast das vollkommen mißverstanden oben, denn es war eigentlich ein gutes Beispiel.


    Es gäbe tatsächlich die Möglickeit falls man Rechtshänder ist über seine eigene Schrift zu wischen und da hätte dann endlich mal der Linkshänder einen Vorteil.


    Aber ich frage mich hier wie denn überhaupt die Handhaltung ist. Ob ich von links nach rechts schreibe oder von rechts nach links, meine Hand ist immer unter der Schrift.

  • Hallo,


    Seerose, was meinst du mit dem missverstanden?


    Wenn ich die Hand bei gerade liegendem Blatt komplett unter der Zeile hätte, müsste ich die Hand knicken oder mich irgendwie schief hinsetzen, sonst ist schlicht mein Körper im Weg.


    Ich kann die Hand nicht mit geradem Gelenk und aufrechter, angenehm entspannter Haltung komplett UNTER der Zeile haben, weder rechts noch links. Und links selbst mit Knicken und verdrehen nur mit viel Mühe so weit drunter, dass ich ein vorgeschriebenes Wort oder eine Rechenaufgabe noch sehen könnte. Da muss ich mich dafür zusätzlich noch weit übers Blatt beugen und einen krummen Rücken machen.


    Und ehe ich mir das Gelenk verdrehe, mich schief hinsetze, mich übers Blatt hänge,um über die Hand zu schielen... finde ich persönlich eine schräge Blattlage entspannter #weissnicht


    Zumal es eben beim"Neu lernen" kein Mehraufwand ist und daher mit Selbstversuchen, nachdem man bereits 10,20, 30...Jahre einen stark verfestigten Schreibablauf hat, nicht vergleichbar.

  • Ich dachte Du hättest es mißverstanden, denn da stand gar nichts von unten nach oben oder so.


    Ich fand das Beispiel gut mit Arabisch, denn ich hab das eben ausprobiert und gesehen daß ich exakt die gleiche Handhaltung habe, also unabhängig davon in welche Richtung ich schreibe.


    Kann mir aber vorstellen daß wenn man die Hand zu weit oben hält, daß man dann tatsächlich über die eigene Schrift wischt. Allerdings verkrampft meine Hand total, wenn die nicht unter der Schrift liegt.

  • Zu Arabisch: Wird mit der rechten Hand von rechts nach links geschrieben, die rechte Hand schreibt von unten (hier liegt das Missverständnis, Trin). Wie das aussieht, seht ihr hier:

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    Linkshänder, die wie ich in den 80er Jahren erstmalig links schreiben lernen durften, schreiben häufig von oben (d.h. mit der Hand über der Schriftlinie). So verwischt man nichts, sieht alles, es ist aber unergonomisch. Dr. Johanna Sattler empfiehlt deswegen das Blatt im Uhrzeigersinn zu drehen, während mir diese Linkshänderdame empfohlen hat, mein Kind darauf zu trainieren, von unten zu schreiben wie die Araber.

  • Hallo,


    Ich dachte Du hättest es mißverstanden, denn da stand gar nichts von unten nach oben oder so.


    Ich fand das Beispiel gut mit Arabisch, denn ich hab das eben ausprobiert und gesehen daß ich exakt die gleiche Handhaltung habe, also unabhängig davon in welche Richtung ich schreibe..


    Ich dachte schon, dass gemeint war "von unten nach oben" oder so.
    Ich habe noch nie jemanden arabisch schreiben sehen. Also ich meine original, flüssig, längere Texte. Und das was wir machen, ist ja doch eher "Buchstaben malen", da ist die Handhaltung zweitrangig, ich bin froh, wenn ich es halbwegs zu Papier bringe.
    Von daher kann ich mir bei der reinen Handhaltung unter "von unten" nicht so viel vorstellen.
    Auf youtube finde ich vor allem Calligraphie. Das ist toll, aber gerade da sieht die Handhaltung auch nicht so aus, als wäre sie für lange Aufsätze brauchbar. Ist der Füller im Schüleralltag dort so üblich wie bei uns?


    Wie gesagt, ich bekomme es aufrecht und enstpannt am Tisch sitzend, mit gerade gelegtem Blatt nicht hin, meine Hände so weit unter der Zeile zu führen, dass ich die Schrift darüber problemlos sehen kann, weder rechts noch links.
    Auf der entsprechenden Saite (Linke Hand,linke Seite,rechte Hand, rechte Seite) geht es gerade noch ansatzweise, aber spätestens beim Kreuzen der Mitte, aber eigentlich schon dann, wenn der Arm am Körper anliegt, ist das nicht mehr machbar.


    Irgend etwas muss schief sein und da finde ich den Gedanken lieber das Blatt als Gelenk oder Rücken schon nicht ganz schlecht.


    Wie es sich dann weiterentwickelt, ist ja immer individuell, kaum einer schreibt noch, wie er es im Unterricht in der ersten Klasse gelernt hat. Ich habe Leute, vor allem tatsächlich Linkshänder schon in den abenteuertlichsten Haltungen schreiben sehen, krumm, vornübergebeugt, unter anderem tatsächlich von oben nach unten, bei komplett quer gelegtem Blatt (das sah von der Schreibhaltung her allerdings noch am gesündesten aus).


    Einem Kind einen potentiellen Vorteil aber vorzuenthalten und erst dann erst zu zeigen, wenn es schon Probleme gibt, ist einfach etwas, was ich nicht nachvollziehen kann. Vor allem, wenn es so etwas harmloses und unaufwändiges ist, wie der Tipp das Blatt leicht geneigt hinzulegen. #weissnicht

  • Das einzige Video, in dem man Körper- und Armhaltung zumindest etwas erkennen kann, ist dieses:


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    Und er neigt das Blatt gegen Uhrzeigersinn! Spricht also doch für die Matte!

  • Das Video fand ich recht informativ

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    Strength doesn't come from what you can do. It comes from overcoming the things you once thought you couldn't.

  • Hallo,


    Das Video ist wirklich gut, finde ich. #top


    Ich habe gestern noch aus reinem Interesse noch eine ganze Weile auf Youtube herumgeschaut und dabei festgestellt, daß beim arabisch schreiben (Also wirklich schreiben, nicht Kalligraphie, aber selbst da) die Leute die Blätter tatsächlich auch fast immer auf die ein oder andere Weise schräg legen oder selber schief am Tisch sitzen.

  • Ich habe ja arabisch gelernt und habe beim normalen schreiben (nicht Kalligraphie) das Blatt im Ca gleichen Winkel geneigt, wie beim schreiben von links nach rechts (Blatt leicht gegen den Uhrzeigersinn gedreht; ich bin Rechtshänderin).
    Die Hand ist dabei immer unterhalb der Schrift.

    We must accept finite disappointment, but never lose infinite hope.

    Martin Luther King, Jr.

    ———-

    ebura mit S (*04), E (*05) und I (*12/21)

  • Ich lass einfach mal kurz meine Erfahrungen als linkshänderin da..
    Bei mir in der Familie sind auch alle rechtshändisch, aber irgendwie war das nie richtig Thema, ich hab einfach alles mit jeweils der Hand gemacht, mit der es mir leichter fiel. Schnürsenkel mal so mal so, Schere: kann auch mit rechtshänder-Scheren gut mit der linken Hand schneiden, stricken/häkeln mach ich wie Rechtshänder.
    Zum schreiben: habe einfach mit links geschrieben, kann mich nicht erinnern, dass mir jemand je gesagt hat, wie ich den Stift halten soll. Ich schreibe "von oben", dass das unergonomisch ist, kann ich jetzt nicht bestätigen.
    Bei dieser Quer-schreibeweise würde mich - glaub ich - stören, dass man nicht gescheid sieht, was man schreibt. Da liegt dann alles Quer vor einem. Und wenn man den Kopf so neigt, dass man die Sachen wieder normal sieht, dann ist das doch noch unergonomischer.
    Das einzige, was mir als Linkshänder wichtig ist, sind schnell-trocknende Stifte/Füller. Denn egal wie man die Hand hält, irgendwann kommt man doch über das Geschriebene.
    Im Umgang miteinander nervt es mich eher, wenn man mir unterstellt, ich könnte bestimmte Dinge nicht mit den vorhandenen Ressourcen durchführen, weil ich Linkshänder bin, also dass ich jetzt eine extra Strickanleitung benötigen würde, oder ne extra Schere oder ne Linkshändermaus oder wasweißich. Ich glaub auch dass es echt wenig gibt, was ein Linkshänder nicht auch mit der rechten Hand machen kann, außer eben schreiben.
    Ich spiele z.B. auch seit gefühlt immer Geige, da hab ich's ja auch nicht andersrum gelernt :D

  • @sunset: Ich habe auch links schreiben ohne Unterlage gelernt (leicht von oben) und stelle mir eben gerade diese Frage, weil meine Tochter nun schreiben lernt. Was ist störender? Die krampfige Hand oder die nach unten laufende Schrift?


    Seitdem ich mir in den letzten Wochen die Linkshänderprodukte angeschaut habe, sind mir einige Dinge überhaupt erst aufgefallen. Computermaus benutze ich rechts, weil ich das nicht besonders feinmotorisch finde. Ich kann dann zum Beispiel schreiben oder telefonieren und gleichzeitig was im Computer machen. Aber den Zahlenblock auf der Tastatur konnte ich nie benutzen. Ich gebe immer wieder auf und frage mich seit Jahren, warum ich so ungeschickt bin. Jetzt weiß ich es!
    Bratsche spiele ich auch rechts, weil ich den Bogen nicht so relevant finde wie die Saitengriffe. Gibt es aber auch unterschiedliche Ansichten zu. Der Bogen wird angeblich nicht gefühlvoll genug geführt mit der falschen Hand.
    Blockflöte habe ich auch rechts gelernt. Da habe ich das Gefühl, es ist egal. Meine (rechtshändige) Tochter ist gerade von Blockflöte auf Querflöte umgestiegen und ich habe auch mal ein bisschen rumprobiert. Und sobald man die Flöte auf die Seite dreht, hatte ich das Gefühl, es ist überhaupt nicht mehr egal. Da würde ich am liebsten die Hände wechseln und in die andere Richtung drehen.
    Und zu Linealen ist mir aufgefallen (es gibt da Linkshänderversionen mit der 0 auf der rechten Seite), dass ich Linien von der 0 von links aus "drücke", anstatt sie zu mir hinzuziehen. Auch beim Schneidern z.B. (und wundere mich immer, warum der Stoff sich so fältelt).
    Im Sommer habe ich geschnitzt und fand das Messer so stumpf. Etc. etc.

  • hat eine/r von euch die Händigkeit eines Kindes testen lassen? Wenn ja, Wann (Alter), und von wem?
    Mich lässt das Thema einfach nicht los, Tochterkind hat alles erst mit Links gemacht und dann relativ bald auch mit rechts, manches wechselt sie ab, zb. Stifte nimmt sie mal in die linke mal in die rechte Hand...

    Hebt man den Blick sieht man keine Grenzen #rose

  • hat eine/r von euch die Händigkeit eines Kindes testen lassen? Wenn ja, Wann (Alter), und von wem?
    Mich lässt das Thema einfach nicht los, Tochterkind hat alles erst mit Links gemacht und dann relativ bald auch mit rechts, manches wechselt sie ab, zb. Stifte nimmt sie mal in die linke mal in die rechte Hand...

    Mein Thema gerade.
    Gestern erst habe ich ein Buch von unserer Ergotherapeutin zu Ende gelesen zum Thema Händigkeit und Graphomotorik.


    Ich habe es so verstanden, dass bei etwa 20% der Linkshänder die Händigkeit nicht so stark ausgeprägt ist, wie bei Rechtshändern.
    Außerdem spielt die Tätigkeit eine Rolle, also ist mehr Kraft oder Geschicklichkeit nötig, und auch die Seitigkeit des Sehens spielt eine große Rolle.
    Nach dem Buch sollte ab dem 4 Lebensjahr eine bevorzugte Schreib-/Malhand erkennbar sein.


    Eine standartisierte Testung wäre eher spielerisch mit einer Reihe von Feinmotorischen Aufgaben.

  • Ich habe ja arabisch gelernt und habe beim normalen schreiben (nicht Kalligraphie) das Blatt im Ca gleichen Winkel geneigt, wie beim schreiben von links nach rechts (Blatt leicht gegen den Uhrzeigersinn gedreht; ich bin Rechtshänderin).
    Die Hand ist dabei immer unterhalb der Schrift.

    Kann ich genau so bestätigen. Ich hatte es ja wegen dieses Threads ausprobiert, also zum Vergleich, und keinerlei Unterschied festgestellt.


    Aber ich kenne tatsächlich Kinder und auch Erwachsene, da ist die Handhaltung eher gekrümmt und von oben zu beschreiben.


    Da empfiehlt sich vielleicht gleich das mit der Hand unterhalb der Schrift anzugewöhnen? #weissnicht

  • Hallo,


    Heute zufällig bei einer Bekannten beobachtet (hab sie vorher noch bei bewusst längere Texte schreiben sehen).


    Entspannte Körperhaltung, lockere Hand und Blatt genau so gelegt, wie es auf den Matten empfohlen wird. Es sah einfach gut und flüssig aus. "Normal irgendwie.


    Ob sie es von Anfang an so gelernt hat, ob Mit Matte oder ohne, weiß ich nicht, da werd ich sie mal demnächst dazu fragen.


    Und lustigerweise ist mit im gleichen Moment aufgefallen, daß ich (Rechtshänder) mein Blatt in einem ähnlichen Winkel liegen habe, nur andersrum. Es fühlt sich einfach angehmer an, so zu schreiben, es fühlt sich besser an, die Hand leicht schräg zu bewegen statt in einer seitlichen geraden Linie. Es war mir aber noch nie bewusst geworden, daß ich das Blatt tatsächlich so weit kippe.


    LH-Lineal: Hat meinen Großen anfangs verwirrt. Nicht beim zeichnen, da ging das prima, aber er hatte Probleme, die richtige Schreibrichtung zu finden und da war "gegenläufiges" Zeichnen laut Lehrern nicht so gut (Wobei ich nicht weiß, was da wirklich dran war und was persönliche Skepsis).
    Inzwischen nimmt er, zumindest wenn die Länge reicht, die breite Seite vom Geodreieck, die hat Maßangaben in beide Richtungen.


    Messer - ja, da ist es mMn sehr wichtig, auf einen scharfen udn beidseitigen schliff zu achten. Ein unzureichend oder "falsch rum" geschliffenes Messer kann zum Abrutschen und zu Verletzungen führen.


    Spitzer muss man ausprobieren, manche finden ihn überflüssig, manche (vor allem Kinder, die noch nicht jahrelang motorisch auf die andere Richtung festgelegt sind), sind glücklich, dass endlich nicht mehr immer im letzten Moment wieder die Spitzen abbrechen.


    Maus nimmt mein Großer links, aber mit rechtshändigerT astebnbelegung, weil er in der Schule keine Lust hatte, dauernd umzustellen. Mäuse an anderen PCs mit zu kurzen Strippen findet er total nervig.Klar er kommt klar, aber für ihn ist es halt so, als müsste ein RH die ganze Zeit die Maus links nutzen. Es geht, aber es fühlt sich nicht so gut an.


    Sicher kommt es auch drauf an, was man macht, ab und zu mal ein Fenster zu schließen oder einen Button anzuklicken ist etwas anderes als wirklich intensiv damit zu arbeiten (oder zu gamen ;) )


    Zahlenblock findet er doof und wann immer es geht nutzt er bei Spielen z.B. ASDW (glaub ich, die Buchstaben links jedenfalls) statt den Pfeiltasten.


    Flöte - da hat er selbst nach langer Lernzeit noch oft die Hände verwechselt und die rechte oben angesetzt. Ich denke schon, daß das seine "intuitivere" Haltung gewesen wäre. Die unteren Töne sind für Anfänger in der Regel schwerer sauber zu greifen, auch da ist es nicht gerade von Vorteil, wenn die nicht dominante Hand unten ist. Ob er deshalb die Lust dran verloren hat obwohl er eigentlich wirklich gerne Flöte lernen wollte, kann natürlich keiner sagen. Heutzutage würde ich ihm aber auf jeden Fall eine LH-Flöte anbieten, "damals" (vor 14 Jahren) wusste ich davon noch nichts.