Meine Tochter treibt mich in den Wahnsinn! Dringend Hilfe gesucht!

Liebe NSG,

ich habe keinerlei Rat, setze mich aber virtuell solidarisch mit Dir Eis essen neben den Mülleimer (schönes Bild *g*), denn mein Sohn, ebenfalls 4, ist GENAU SO!!!!!!

Ich fühle mich permanent so abgekanzelt und angegriffen, so degradiert und verletzt, dass ich manchmal einfach nur die beleidigte Leberwurst sein kann. So hilflos bin ich. Ich droh schon Sachen an, die ich eh nie umsetze .
Bei uns kommt noch dazu, dass er so unfassbar egoistisch und erschreckend grob mit seiner Schwester umgeht! Haut ihr im vorbei gehen einfach so mit der flachen Hand ins Gesicht und als ich ihn dann total erschrocken ansehe, grinst er mich noch an!

Und gleichzeitig ist er bei allen anderen Menschen unglaublich liebenswürdig und vernünftig! Die Kita, meine Eltern, die Eltern der Kinder die er besucht... alle schwärmen, wie reif und erwachsen er geworden ist. Und so nett!

Und wir werden hier mit schlechter Laune überschüttet.

Also auch ich bitte um hilfreiche Tipps, was zu ändern oder die Phase wenigstens ohne Straftat zu überstehen ;).

LG, Katinki

Setze mich still dazu -- eisessend neben den muelleimer.

Was bei uns manchmal hilft, ist der Karp-Ansatz (bzw. ich habs aus seinem Buch), die Gefuehle des Kindes spiegeln und so versuchen, an es heranzukommen. Aber wenn meine Nerven eh schon duenn sind, kann ich das manchmal auch nicht so gut...

ich kann nur sagen, daß es vorbei geht. Ich weiß nicht mehr, wann und wie, aber Jasmin steckte lange drin. Und Sophie fängt damit an, theatralisches-auf-den-Boden-werfen-und-hysterisch-schreien inclusive.

darf ich mich dazu setzen? neben den mülleimer? ich kann hier auch eine (fast) vierjährige vermelden der man an mittlerweile an ganz vielen tagen nichts rechtmachen kann. nur helfen kann ich nicht, wir hangeln uns hier von tag zu tag und ich hoffe jeden einzelnen ohne große reibereien überstehen zu können.

Bei uns ist es gerade genau so.

Die kleinsten Kleinigkeiten führen zu Schreianfällen, die ich mittlerweile einfach nicht mehr ertrage. Und beschimpft will ich auch nicht werden. Und Türen knallen ist bei uns auch nicht erlaubt. Und nein, ich werde auch nicht geschlagen.

Auf der einen Seite ist diese Aggressivität, mit der ich nicht umgehen kann. Und auf der anderen Seite kann er soooo lieb und süß sein, dass ich ihn einfach nur knuddeln möchte. Manchmal darf ich das auch, obwohl er es früher nie leiden konnte, wenn der Körperkontakt nicht von ihm ausging.

Ich glaube, er weiss gerade selber nicht, ob er gross oder klein ist. Er kann viel mehr Sachen selber machen, als noch vor ein paar Wochen (gestern hat er nach dem Essen unterm Tisch gefegt 8I ), aber ganz oft gehen Sachen nicht, die für mich schon selbstverständlich geworden sind (z.B. Schuhe ausziehen).

Ich bin auch oft überfordert, aber gerade habe ich das Gefühl, dass es in den letzten Tagen besser geworden ist. Am Sonntag hat er erst beim ins Bett bringen losgebrüllt. Also, ich vermelde, es wird besser, jawohl! Und außerdem wird dafür die Pubertät ein Spaziergang!

Liebe Grüße
Kati

Hier ist es genauso, meiner ist fast 5. Heute morgen gab es großes Drama, weil ich ihm nicht erlaubt habe Gummibärchen zum Frühstück zu essen. Mit vollem Programm bis zu "ich hasse dich".

Immer ist er am Nölen und am Meckern und am ausflippen und man kann ihm nix recht machen, selbst wenn man es versucht und dann wirklich doch drauf einsteigt und versucht ihm zu helfen kriegt man noch einen Brüller. Beispielsweise anziehen, das kann er alleine, heute früh ging aber garnichts, er war nur am Brüllen, also hab ich geholfen. Aber dann waren die Socken nicht richtig und dann ging das Gebrüll von vorne los. Manmnaman.

Oder er rennt dann rum und schmeißt Sachen runter, haut oder knallt Türen.

Ich bin mit dem Brüllen vorsichtiger geworden, das mach ich eigentlich nicht mehr, aber ich drohe dann auch, teilweise völlig bescheuerte Sachen, die in keiner logischen Konsequenz stehen, sondern Strafe sind. Neulcih hab ich ihm dann abends ein neugekauftes Spielzeug abgenommen, nachdem er nicht aufhörte zu kreischen um uns zu ärgern um seinen Willen durchzukriegen.

ich hab ja die Hoffnung, dass auch das nur eine Phase ist. Nach außen hin ist er auch absolut höflich und fröhlich und gut gelaunt, aber zuhause, wo er sich gehen lassen darf, nutzt er das eben für jeden Stress den er hat aus.

Unser Sohn ist auch 4 1/2 und durchlebt auch gerade eine stürmige Phase Auch körperlich ist er einen Schuss gemacht. Die Spiele im Kindergarten werden rauer, bisher spielt er am liebsten mit seinen Freundinnen. Mein kleiner Bär wird zum Jungen 8-) Und das schafft ihn... Aber schlafen fällt ihm schwer. Und immer wieder weiss er nicht wohin mit allem und wie er es ausdrücken soll

Oft hilft, wenn wir gemeinsam versuchen es in Worte zu fassen oder Körperkontakt, bevor es esklaiert... Und manchmal ist es auch so, dass ich gerade nicht so gut damit umgehen kann ( bei uns wird gerade der Rohrbruch repariert), dann versuche ich ihm klar zu machen, dass meine Grenze erreicht ist und ich kurz nur da sitzen und da sein kann. Dann tobt/weint er und ich sammle mich, mehr oder weniger

Wenn seine Schwester leidet, gehe ich mit ihm in ein anderes Zimmer. Manchmal kann er sie so provozieren und sticheln, nur um Frust und Anspannung rauszulassen. Gerade nach dem Kindergarten ist das ne impulsive Mischung, die beiden dann zusammen.

Mittags versuch ich bewusst ausruhen mit frischer Luft zu kombinieren.

Gerade heute habe ich gegrübelt, ob das wirklich ne Phase ist ... Eure Erfahrungen tun gut.

LG

Zitat von Nachtschattengewächs

Ich kann mich einfach nicht erinnern, dass es mit meinem Sohn je so heftig war.
Der hatte zwar immer so Frustrationsanfälle, wenn irgendwas nicht geklappt hatte, aber so nicht... Mein Mann erinnert sich auch nicht.

Aber was kann ich tun um mich nicht mehr so hilflos zu fühlen?

Hallo Nachtschattengewächs,

vermutlich war es mit eurem älteren Kind wirklich nicht so heftig....
Bei uns war/ ist es auch so....Es wird jetzt (mit 5,5) LANGSAM besser.

Mir hat es geholfen mich innerlich aus der Situation zu nehmen...wenn sie sich aufregt?! Ihr Problem! Nicht meines!
Und wenn Sie mir weh tut, bin ich ziemlich strikt. Wenn sie nicht mehr aufhört gehe ich weg. Wenn sie hinterherkommt schließe ich die Tür hinter mir ab. Ich versuche nicht laut zu werden, sondern direkt zu handeln.
Nach dem Anfall versuche ich mit ihr die Sache zu klären....
Während des "Anfalls" kann sie nicht raus. Man muss ihr die Zeit lassen runterzukommen......
Hinterher ist sie oft selbst völlig fertig und weiss garnicht, warum sie nicht aufhören konnte.
Bei uns hilft es meistens, sie viele Entscheidungen selbst treffen zu lassen. Sie muss allerdings dann auch mit den Entscheidungen leben, auch wenn das Ergebnis nicht befriedigend ist.
Das klingt sehr hart, aber anders sind wir nicht aus der Situation rausgekommen.
Ich war dann selbst zu sehr be- und getroffen....Aber das macht es nur schlimmer.
lg, karlchen

oh mann, ich reiche Dir mal ein Solidaritätskeks!
Meine Große ist ja fast 6, aber als ich Deine Schilderungen las, fühlte ich mich um knapp 2 Jahre zurückversetzt. Genau das gleiche, in Grün!
Erst mal zum Trost. Es wird besser! Wirklich! Sie werden erwachsener. Dieses Durcheinander hört auf. Glaub mir!

Meine Große hat ihre Entwicklungssprünge immer seeeehr deutlich gezeigt. Unruhiges Schlafen, Explosionen aller Art zu jeder Tages-und Nachtzeit, unlogisches, verletzendes Handeln (ich erinnere mich da ganz deutlich, als eine Nagelschere als wurfgeschoss gegen mich verwendet wurde ), die ganze Palette vom pubertierenden Kind eben.

geholfen hat in der Situation nichts. Zu hause habe ich sie toben lassen (natürlich hab ich innerlich auch getobt, das kannst du wissen...), mich selber rausgenommen, die Tür zu gemacht, in ein Kissen gebissen, bewußt und langsam bis 10 gezählt, bevor ich irgendeinen Blödsinn sage... Wenn wir draußen unterwegs waren, dann konnte ich sie nicht toben lassen (ich kann mit der Aufmerksamkeit von Passanten nicht so gut umgehen). Wenn es ging, hab ich sie aus der Situation genommen. Also weggezerrt und ins Auto mit ihr gesetzt, dort konnte sie sich austoben.
In der von Dir geschilderten Situation hätte ich wohl ähnlich reagiert ... aussitzen und Eis aufessen!

Wichtig war mir immer, dass wir nachher über das ganze geredet haben. Ich habe ihr erklärt, dass man in der Wut manchmal schlimme Dinge macht und sagt, und um das zu vermeiden, sollte man ein Kissen hauen oder treten und in ein leeres Zimmer gehen, um sich dort in Ruhe einzukriegen. Das hat sehr gut funktioniert. Sie hat zwar noch immer schlimme Anfälle bekommen, aber sie waren irgendwie - mmhh - ruhiger?!

Was auch gut geholfen hat: vorher besprechen, ihr die Konsequenzen nochmal erklären. Das hört sich zwar nach viel Gerede an, hat aber funktioniert - meistens. Bsp Marmeladenbrot am Frühstückstisch: Was möchtest Du zum Frühstück! Aha, Marmeladenbrot. Ich mache dir jetzt eines, und wenn Du das aufgegessen hast, kannst Du noch eine andere Sorte bekommen, Du musst das aber aufessen. Willst Du jetzt wirklich ein Marmeladenbrot?

Irgendwann war es vorbei, so um den 4. Geburtstag herum. Das gröbste zumindest. Die Ausraster danach waren nur noch müde Schatten der vorherigen!

Ich wünsche dir viel Ruhe und Gelassenheit sowie ein schönes Erholungswochenende bei Frl. Wunderbar

Darf ich mich auch dazu setzen? Neben den Mülleimer, meine ich?

Ich habe auch einen 4 jährigen zu Hause, der genauso drauf ist. Er will seinen Willen durchsetzen, jetzt sofort und egal wie. Er brüllt, schlägt, tritt um sich, heult - aber man kann es ihm nicht rechtmachen. Das Marmeladebrot im ersten Post ist ein gutes Beispiel.

Bei und passiert das auch gerne mit Sachen, die einfach nicht gehen. Z.B. will er ein Actimel trinken. die kauft ihm der Opa manchmal. Seine Lieblingssorten waren immer Himbeer und Erdbeer - jetzt mag er sie plötzlich nicht mehr, als sie vor ihm auf dem stich stehen und hat sie auch nie gemocht. Er will jetzt Multifrucht. Hab ich nicht. Also sofort Gebrüll: "Blöde Mama! Dann trinke ich gar keins! Dann hau ich dich jetzt, wenn ich nicht das kriege, was ich will" usw usw.

Oder er will unbedingt jetzt sofort in einen Spielzeugladen oder auf den Flohmarkt gehen und sich Spielsachen kaufen. Auf meine Erwiderung, dass er sein gespartes Geld aber ausgegeben hat und wir auch kein Geld über haben werd ich gehauen, beschimpft und angeschrien.

Ja okay, ich verstehe ihn auch. Es muss schon ein blödes Gefühl sein, wenn man etwas möchte und es geht dann nicht. Egal was es ist. Aber diese Phase dauert gefühlt jetzt schon ewig und zerrt echt an meinen Nerven!!!!

Dazu kommt, dass er sich seit Monaten weigert, in den Kindergarten zu gehen. Ich müsste ihn morgens mit Grwalt hinzerren und das mach ich nicht. Also ist er hier zu hause. die ersten Wochen waren ganz schlimm, da hat er mir nur Befehle eteilt: "Mach mir den Fernseher an! Ich will was essen. Hol mir was, sonst haue ich dich!" usw. Dummerweise bin ich meistens drauf angesprungen und prompt gab es das schönste Gebrüll und gestreite zwischen uns. Mittlerweile schaffe ich es, an guten Tagen, einfach zu sagen: "Nein, der Fernseher bleibt aus" und dann ruhig den Raum zu verlassen. So höre ich ihn zwar noch schimpfen, er geht aber zumindest meist nicht mehr auf mich los.

Und seit einigen Tagen beobachte ich tatsächlich Besserung - er verweigert zwar weiterhin den Kindergarten, akzeptiert aber, dass ich morgens keine oder kaum Zeit für ihn habe, weil ich den Haushalt machen muss. Und dass der Fernseher aus bleibt. Und socleh Dinge. Er spielt dann für sich alleine, entweder im Wohnzimmer oder in seinem Zimmer. Und er ist ruhiger.

Aber ich merke auch, dass er unbedingt bei mir bleiben will. Er ist furchtbar anhänglich, will ständig kuscheln, will an mich geklammert einschlafen usw.

LG