Meine Tochter treibt mich in den Wahnsinn! Dringend Hilfe gesucht!

Gott, bin ich dankbar für eure posts.
gestern abend hätte ich einen thread eröffnet, der fast genauso geklungen hätte wie der eingangspost - wenn ich nicht so k.o. gewesen wäre.
und hier auch - ich hab eben meinem mann die highlights vorgelesen, und er wischt sich erstmal den schweiß von der stirn.
entwicklungsschub? auf jeden fall hier noch zusätzlich hüttenkoller, da sie über drei wochen krank zuhause war, und erst heute wieder in den kiga darf.
wir haben urlaub, und wollten eigentlich ne woche wegfahren, sitzen stattdessen mit zwei dauerkranken genervten kindern zuhause, die sich inzwischen nur noch bekriegen.
und die Maus macht mich absolut wahnsinnig.
Gestern abend war ich mit den kindern allein, und hab sie irgendwann NUR noch angebrüllt. Ihr Sachen weggenommen, mit denen sie rumgeschmissen und gehauen hat. weiter gebrüllt.
Heute morgen hat mein mann sie in den kiga gebracht, und an der Tür fiel ihr ein, dass Mama sie hinbringen soll. Mama war aber noch im Schlafanzug. Ich hab sie noch auf der Straße verzweifelt nach Mama brüllen hören, als sollte sie zur Schlachtbank, statt in den Kindergarten und zu allen ihren Freunden, auf die sie sich seit über ner Woche gefreut hat wie bolle.
Ich bin hier auch fix und fertig, und kann echt nur hoffen, dass das nicht noch zwei Jahre oder so anhält!

Es wird besser!!

Ich weiß noch viele Szenen die waren wie bei Euch die Eisdiele. Gerade Eis war schwierig, weil es schmilzt und ich es bei 35 Grad in die Handtasche stecken sollte für später. Dazu der Befehlston ( ich weiß noch dass ich ihm mal gesagt hab er solle als Berufswunsch General nehmen und nicht Lokführer ), auch so Wendungen wie Fairy beschreibt und wenn es nicht geht Beschimpfungen der übelsten Art. Gerne laut, gerne auch Gebrüll wie " tu mir nicht immer weh", "nie darf ich das", " Du bist die blödeste Sch**Mama, ich will zu Papa/Oma/Tante". Dazu konnte er kucken dass man schier tot umfallen wollte. Juhu.

Und: es ist (fast) vorbei. Manchmal in großer Wut kommt noch sowas durch, er steht dann vor mir in Wurfhaltung, schreit mich an ( aber ohne Schimpfwörter), ist sehr dramatisch, aber das ist glaube ich einfach Teil seiner Persönlichkeit und soweit ja auch völlig ok.

Ich hab mich in Bücher zur Kommunikation und Erziehung vergraben, hier nachgefragt und letztlich: abstellen geht nicht,also so ruhig wie möglich bleiben. Das dicke Fell was zu Trotzzeiten angelegt wurde wurde noch ein bisschen dicker, inzwischen bin ich der Meinung dass mich fast nix mehr schocken kann was dieses Kind vorhat, der wird sich in der Pubertät ins Zeug legen müssen

Hinterher drüber reden, Gefühle verbalisieren, immer ist mir das auch nicht gelungen, aber je weniger ich das persönlich genommen hab umso besser. Bei uns war es immer sehr heilsam zu sehen wie die einen Großeltern damit umgingen, die sind quasi sofort auf der Palme, so wollte ich nie sein.

Zitat von Dane

Bei uns war es immer sehr heilsam zu sehen wie die einen Großeltern damit umgingen, die sind quasi sofort auf der Palme, so wollte ich nie sein.

Bei uns ist das genau das Gegenteil, nämlich total frustrierend!

Meine Eltern gehen unfassbar gelassen und freundlich mit solchen Aussetzern um und er hat a.) kaum welche bei ihnen und lässt sich b.) superschnell wieder beruhigen. Zum Glück ist meine Mutter ein empatischer, reflektierter Mensch und kommt nicht auf die Idee, mir vorzuschlagen, es wie sie zu machen *g*

LG, Katinki

Leute, ich geselle mich mal dazu. Zum Mülleimer mit Eis, meine ich.

Habe auch schon überlegt, so ein Thread zu eröffnen. Bei uns ist es nicht ganz so schlimm, aber schon ein wenig in die richtung, und meine Tochter ist auch 4+ Scheint eine Phase in dem Alter zu sein

Sie sieht nicht ein, daß man sich bei kälterem Wetter anziehen muss. Und nein, aus welchem Grund auch immer funktioniert es bei uns nicht, es in ihren Verantwortungsbereich zu übergeben. Sie läuft lieber blau vor Kälte rum und heult, als das sie sich von sich aus anzieht. So langsam kriege ich die Krise. Gestern war so ein Paradebeispiel. Wir sind mit der Freundin meiner Tochter zu Spielplatz geradelt. Ich habe die Regenjacken mitgenommen und ihr das auch erklärt. Und in der Tat fängt es so halbe Stunde nach Eintritt auf dem Spielplatz zu regnen. Ich hole die Jacken, ziehe selber eine, Freundin der Tochter zieht ihre an, meine Tochter bricht im Schreien aus, sie wird die Jacke nicht anziehen. Das hat mir echt gereicht. Sie ist wirklich dauererkältet, hat chronische Paukenergüsse, ich weiss schon nicht, was ich sonst so unternehmen soll, damit sie nicht so oft krank ist, und sie hatte nur ein Langarm-T-Shirt und ein ärmelloses dünnes Kleid an. Ich habe gesagt, wir fahren sofort nach Hause. Ist nicht meine Art, ich tröste das weinende Kind sonst immer, aber da musste ich überlegen: trösten unter dem Regen? Ich habe mich für nein entschieden. Den ganzen Nach-Hause-Weg hat sie geheult (ca. 10 minuten). Zu Hause habe ich sie in den Arm genommen. Getröstet. Lieb gehabt (aus tiefstem Inneren). Gefragt, warum sie keine Jacke anziehen will. Die Jacke sei so hässlich. (Schöne wirklich teure Jako*o Jacke). Die der Freundin wäre so schön (abgetragene ecklig grüne Jacke, die sie vom Cousin geerbt hat). ??????? Bestimmt ist was Anderes im Busch, aber was ? Ich bin ratlos.

Edit: Schoki in die Runde für alle Mitleidenden

Naja, oder sie mag die "schöne neue teure" Jacke einfach wirklich nicht.
Mir gefallen auch oft Kleidungsstücke, die andere Leute trist und sackig finden besser, als die neuen, modischen chicken Designerklamotten. ;).

Mein Sohn mochte plötzlich kein kakhi mehr. Dabei finde ich das so schön. Die neu gekaufte Jogginghose in dieser Farbe war nur mit Glitzer-Flugzeugaufbügler noch einigermaßen tragbar zu gestalten für ihn.

Ich glaube, der eigene Geschmack kommt nun auch noch dazu .

LG, Katinki

Ach nein, das ist auch nicht ihr Geschmack, den kenne ich, außer er hat sich akut für diese halbe Stunde mal geändert. Ich denke, der Hase liegt woanders im Pfeffer, und zwar, neuerdings will sie alles genauso machen und haben, wie die Freundin. Haargenauso. Das sehe ich nicht ein und das habe ich ihr auch bereits erklärt.

Du beschreibst meine Tochter...Genauso ist sie - man kann ihr nichts recht machen, alles ist falsch. Wir hatten sehr anstrengende Phasen (genau wie es bei euch gerade ist), aber inzwischen ist sie 6 und es wird besser. Oft kommt das Gemotze noch durch, aber sie läßt inzwischen mit sich reden und manchmal ist sie auch schon richtig vernünftig . Am schlimmsten sind ihre Launen, wenn sie müde ist, oder wenn sie Langeweile hat. Wenn sie bei Freunden oder ihren Großeltern ist, meckert sie übrigens nie - die können sich gar nicht vorstellen, was zu Hause manchmal los ist...

Cool!
Gute Schwiegermutter!!!

Das mit der reduzierten Wahl haben wir auch schon gemacht und es ging (zeitweise) ganz gut. *g*
Dann war es wieder, dass das entschiedene dann doch nicht ok war und es ging von vorne los. *g*

Aber wir haben ihn die letzten 2 Nachmittage zu Kita-Freunden gehen lassen (sein Wunsch, ich fand 2 Tage hintereinander deutlich zu viel) und er war die Abende und am Morgen ganz freundlich und höflich. Und so süß zu seiner Schwester .

Am geilsten finde ich, dass er im Halbschlaf die Höflichkeit in Person ist *gacker* ("Liebe Mama (!), kannst du mich bitte wieder zudecken?" "Dankeschön!")
Ne, gerade ist es besser! Zumal ich gestern seine Erzieherin getroffen habe, die mir von meinem tollen Kind vorgeschwärmt hat, bis ich ganz verlegen war (und ich bin nicht schnell verlegen *g*)! So schade, dass er das Zuhause so wenig zeigt!

LG, Katinki

Wir hatten die Phase auch kürzlich, allerdings mit 5 1/2. Es verwächst sich also nicht so schnell .

Wir konnten aber schnell eine Erklärung für sein Verhalten finden; er war mit sich und der Welt total unglücklich. Die Auslöser dafür waren recht komplex, lagen aber u.a. beim Sport (etwas Leistungsdruck, den er sich selbst dann total potenziert hat) und Freundschaftsenttäuschungen im KiGa.
Den Sport haben wir abgemeldet, im KiGa gabs Veränderungen in der Gruppe und derzeit befinden wir uns auf dem Weg der Besserung. Es gibt jetzt solche und solche Tage.

Was ich sagen wollte: Vielleicht hat deine Tochter auch eine kleine Lebenskrise und ist mit sich selbst überhaupt nicht im Reinen. Was erzählt sie denn vom KiGa, welchen Eindruck macht sie dort auf euch? Was berichten die Erzieher von ihrem Verhalten, ist sie dort auch so emotional wie zu Hause?
Solches Verhalten stresst ja nicht nur die Eltern, auch für die Kinder ist es enorm anstrengend.
Vielleicht findet ihr Ursachen.

irgendwie..... bekomm ich grad angst. warum wollte ich kinder? vielleicht hätte ich doch lieber 3 mal im jahr in urlaub fahren sollen- als single.....

wie war das? babyklappe geht nur, solange sie noch nicht den namen und die adresse sagen können?

ach, meine werden bestimmt ganz anders

ichignorieredassichheuteeinschreiendeskindhatteweilichesnichtaufdertreppevormhaushabsitzenlassenumautoszubeobachten

Zitat von Nachtschattengewächs

Meine Schwiegermutter hat mir gestern einen guten Hinweis gegeben, den ich auch gleich beherzigt habe und ich bin begeistert. Meine Schwiegermama mischt sich nicht ein, ich habe sie um Rat gefragt.

Sie meinte, das arme Kind wäre im Moment ja eh schon so durcheinander weil so viel mit ihr passiert. Und wir verwirren sie noch mehr, wenn wir sie dauernd vor die Wahl stellen.
Nicht mehr so viel reden.

Heute Morgen habe ich ihr, ohne sie zu fragen, eine Brothälfte mit Marmelade, eine mit Gelbwurst hingestellt. Sie hat nicht gemotzt, sie hat beides gegessen.
Ich habe sie nicht gefragt, was sie anziehen will, sondern ihr einfach Sachen raus gelegt.
Und als sie mich heute wieder angemotzt hat und mir was befehlen wollte, habe ich ihr gesagt:
Du entscheidest nicht über mich!
Ich werde das jetzt eine Zeit recht strickt durchziehen, ohne sie zu entmündigen, oder gemein zu ihr zu sein. Ich denke, das ist es gerade wirklich was sie braucht. Sie braucht Halt und Hilfe.
Heute ist es viel besser gelaufen. Sie hat morgens immer noch geheult aber nicht mehr in Dauerschleife.

Grüße vom NSG

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davon bin ich sehr überzeugt! kinder müssen viel zu viel selber entscheiden. das ist eine totale überforderung!!! ich finde es einen sehr guten ansatz, dass du deine tochter von diesen vielen entscheidungsmomenten entlastest und sie momentan jeweils vor vollendete tatsachen stellst. sind ja keine weltbewegenden sachen, sondern eben wie du sagst, brotaufstrich, kleider, schuhe, etc.

ich stelle meinen sohn oftmals einfach vor die wahl zweier sachen: blaue oder schwarze hose....... honig oder marmelade.... aber die frage: was willst du anziehen, was willst du essen finde ich gar nicht gut.

ich habe eine freundin, deren tochter hat sich am tisch immer das gewünscht, was garantiert nicht zur auswahl auf dem tisch stand. und meine freundin hat ihr das dann sogar jeweils aus der küche geholt! das hat mich immer sooo extrem aufgeregt!!!!! aber ist ein wenig OT. sorry

Meine Tochter (auch 4) hat manchmal aehnliche Momente, von daher ein kleiner Tip: auf 'kneegeln', also jammeriges Sprechen, antwortet ich im selben Ton; freundlich und normal vom Inhalt, aber einfach 'kneegelig'. Seit wir die Regel haben 'wenn einer kneegeln darf, dürfen alle' ist der Spuk oft schnell wieder vorbei.

*kippteinengroßenEimerTrostübersNachtschattengewächs*

Und? Hilft's schon?

Mir hilft an solchen Tagen außerdem: Alles Lästige beiseite schieben und nur machen, was _ich_ will, solange das Kind in Schule/Kiga ist. Außerdem Friseurtermin ausmachen und Kinderbetreuung dafür organisieren. Dann geht's mir meist schon ein wenig besser.

Oh NSG! Vielen Dank für diesen Thread!

Ich hab selber heute Nacht sehr schlecht geschlafen, weil wir gestern hier einen Anfall erster Güte hatten. Es ist völlig wurscht, worum es ging - es ging darum, dass ich einkaufen gehen wollte nachmittags, weil ich dachte, es würde uns gut tun, ein bisschen rauszukommen. Aber die Madame war nicht dazu zu bewegen, ihren Rock zu holen und ihre Schuhe anzuziehen. Also habe ich bschlossen, wir gehen nicht einkaufen, sondern bleiben zu Hause. Das war die Katastrophe schlechthin.
Nachdem sie dann ungefähr eine Viertelstunde gewütet hatte (nachdem wir aber vorher schon 20 Minuten diskutiert hatten, dass wir jetzt einkaufen gehen), wurde es immer schlimmer. Und ich habe gemerkt, dass das Einkaufen überhaupt nicht das Problem ist.
Uff - gerade noch rechtzeitig. Ich hab sie mir auf den Schoß geholt und getröstet. Und dann ist sie ausgetickt. Und hat über eine halbe Stunde lang geschrien, aber richtig. Ich war die ganze Zeit hin- und hergerissen, was ich jetzt eigentlich machen soll, ob wir jetzt DOCH einkaufen gehen sollen. Aber ich wollte einfach nicht mehr so rumeiern. Also saßen wir da, ich hab "Hejo, spann den Wagen an" gesungen und irgendwann war alles raus...
Und ich war fix und alle.

Der Abend war, bis auf das übliche Einschlafgemotze normal.

Ich bin sehr dankbar über deinen Thread, mein Mädel ist ja ein bisschen jünger als deins - aber das Thema ist dasselbe. Und ich war schon bei der Erzieherin im Kindergarten, weil ich dachte, ich bin so unfähig, das liegt alles an mir.

Hat es geklappt mit "weniger diskutieren"? Also so im Großen und Ganzen? Denn ich merke auch - wir diskutieren hier wahnsinnig viel. Vielleicht ist das nicht so gut - oder stellt Dinge zur Diskussion, die ich nicht diskutieren möchte. Mit dem Kindergarten klappt das ganz gut - da geht sie jeden Tag hin und ich mag das auch nicht diskutieren.
Aber ich mach mir halt Sorgen - wenn sie nicht hin will. (Ich glaube, das ist nicht nötig: Als ich einmal dann schnell meine Pläne überschlagen hatte und gesagt: Nagut, dann ruf ich jetzt an, dass du nicht kommst. - da war auf einmal nichts wichtiger als in den Kindergarten zu gehen...

Ich glaube, das ist ein bisschen wirr jetzt, gell? Aber ich fühle mich auch wirr. Immer noch...

Liebe Grüße von Ernie

Danke für diesen thread!!!

ich kam als hilfloses, wütendes, trauriges häufchen elend an den computer & hier auf dieser bank mit euch zu sitzen, relativiert es doch etwas

ich finde es trotzdem furchtbar, dass ich mein kind oft nicht verstehe & dass aus verständnisvollem verhalten von mir auch öfter gemotze wird, aber ich habe schon an mir als mutter gezweifelt & da es euch aber ähnlich geht, kann es nicht nur an mir liegen...

lösungen zu finden ist schwer. besonders, wenn ich meinem kind nicht die volle aufmerksamkeit schenken kann - entweder weil wir unterwegs sind (wenn er andere kinder haut, kann ich das schlecht aussitzen) und/ oder, weil ich mich auch um seinen 10 monate alten bruder kümmern muss. (die zwei verstehen sich glücklicherweise prima & der große läßt seinen frust nicht am kleinen aus)

das problem ist auch oft, dass ich gar nicht an ihn ran komme. nicht mit verständnis, nicht mit gebrüll. er ist gerade wieder so in seiner eigenen welt, dass wir schon 3-4 mal seinen namen laut sagen müssen, bis er mal reagiert. ich frage mich auch, ob strafen helfen würden. aber ich bin grundlegend dagegen. was also tun?!?

ich glaube, weniger reden & weniger entscheiden lassen hilft manchmal. aber oft ist ja egal, was wir machen. alles ist doof.

ich bin jedenfalls froh leidensgenossen zu haben, die das verstehen können. also danke an euch!