wieder ungeplanter Kaiserschnitt nach Geburtsstillstand: Was wäre passiert, wenn ...?

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  • Hallo Ihr Lieben,


    die zweite Geburt ist wieder ein ungeplanter Kaiserschnitt geworden, obwohl wir es vaginal probiert haben ... Also bitte bringt mir keine Ratschläge im Nachhinein, was ich alles hätte besser machen können. Es ist so schon schwer genug für mich zu verkraften, daß ich es normal nicht "kann". Naja, immerhin wußte ich bei der zweiten Schwangerschaft schon, daß ein Kaiserschnitt wahrscheinlicher ist, da ich ja schon einen hinter mir hatte und außerdem das Kind ziemlich groß war.


    Obwohl die zweite Geburt in einer ganz anderen Klinik, mit einem ganz anderen Team, stattfand, waren doch beide Geburten ähnlich: großer Blasensprung zu Hause, im Krankenhaus dann ziemlich heftige Wehen (das zweite Mal habe ich die viel besser weggeatmet bekommen, das erste Mal habe ich total verkrampft) etwa vier Stunden lang, Muttermund bei 7cm / 6cm, Kind bewegte sich kein bißchen mehr nach unten, Herztöne wurden immer schlechter, PDA (habe ich das zweite Mal etwas eher bekommen, beim erstem Mal wollte ich noch lange heldenhaft bleiben), Herztöne noch schwächer, Kaiserschnitt bei Bewußtsein, sonst hätte es irgendwann einen Kaiserschnitt unter Vollnarkose gegeben.


    Also zweimal unter verschiedenen Voraussetzungen ein ähnlicher Verlauf. Daher schätze ich mal, daß die Kaiserschnitte wirklich notwendig waren. Die Unterschiede waren eigentlich nur, daß ich das erste Mal plötzlich einen irre hohen Blutdruck hatte (200/140, das ist doch hoch, oder?), was wohl problematisch ist und die Atmung nicht richtig hingekriegt habe, mich dafür viel mehr bewegt habe und zwischendurch auch immer wieder aufgestanden und aufs Klo bin, während ich beim zweiten Mal wohl richtig "gute" Wehen hatte und mich nicht mehr groß sportlich betätigt habe, allerdings habe ich mich immer mal wieder von der einen auf die andere Seite gedreht. Für den Vierfüßlerstand war ich beide Male zu "schwach", also dafür fand ich die Wehen zu heftig. Ihr seht, ich grüble immer noch darüber nach, was ich falsch gemacht habe, auch wenn ich eigentlich weiß, daß der Vierfüßlerstand auch nichts gebracht hätte. Außerdem lag das erste Kind mit dem Kopf schräg im Becken und hatte schon eine richtige Beule an der Seite am Kopf, hätte so also nie durchrutschen können, während das zweite einfach noch viel zu hoch war. Und beide Male haben sich die Wehen irgendwie "nicht richtig" angefühlt, weil das Kind irgendwann kein bißchen mehr nach unten gerutscht ist.


    Da es jetzt zweimal ziemlich ähnlich war, gehe ich davon aus, daß ich in einer Zeit ohne Kaiserschnitte tatsächlich ein Fall geworden wäre, in der es für mich oder das Kind oder beide "nicht gutgegangen" wäre.


    Was mir aber keiner beantworten kann: Was wäre denn in so einem Fall genau passiert? Durch den hohen Blutdruck wäre die Mutter vielleicht bei der Geburt durch einen Schlaganfall gestorben, oder das Kind wäre durch Herzstillstand gestorben, oder die Mutter wäre durch Entkräftung gestorben. Aber dann? Wäre das Kind drin geblieben? Ich habe noch nie von irgendeinem Fall gehört, wo das Kind bei der Geburt wirklich im Bauch dringeblieben wäre. Die Hebammen sagen ja auch immer "Irgendwie kommt das Kind immer raus." Aber bei stundenlangen heftigen Wehen ganz ohne Fortschritt ist das schwer vorstellbar. Außerdem, wie ist das mit Kindern in Querlage? Ich habe auch mal einen Artikel gelesen (in der Süddeutschen Zeitung?), daß der "Kaiserschnitt" gar nicht auf Julius Cäsar zurückgeht, weil unter den medizinischen Bedingungen im alten Rom die Mutter das nie überlebt hätte und Julius Cäsar in den historischen Aufzeichnungen auch später noch eine Mutter hatte. Viel mehr hätte es im (Früh?-)Mittelalter unter irgendeinem Kaiser eine Anordnung gegeben, daß toten Müttern durch eine Operation das tote Kind aus dem Bauch herausgeschnitten werden soll. (Bei dem Artikel kann ich mich aber auch täuschen, das ist lange her, da hatte ich mit Geburten noch gar nichts zu tun.) Ist es medizinisch vielleicht doch möglich, daß ein Kind im Bauch der Mutter steckenbleibt?

  • Ja das ist gut möglich, bisweilen findet man Bestattungen bei denen die Knochen des Kindes im Becken der Mutter stecken. Das ist sehr beklemmend, auch wenn man sonst eher neutral mit den Bestatteten arbeiten kann.


    *Klickt hier bitte nur wenn Ihr das vertragen könnt*
    Bestattung einer Frau mit Zwillingen
    Die Frau und beide Kinder sind während der Geburt verstorben. Ein Zwilling in BEL war schon fast geboren, der zweite befand sich noch im Geburtskanal.
    Die Bestattung stammt aus dem Mesolithikum.


    Bei einer Grabung in der Nähe von Leipzig haben wir eine Frau mit Kind im Becken aus dem hohen Mittelalter gefunden.

  • Selbstverständlich ist das möglich.


    Bei Tieren passiert es nicht selten,d ass bei unbemerkten Geburten (z.B. Wildtiere, größere Herden bei Nutztieren, Katze unbemerkt tragend etc) das Jungtier aus irgendeinem GRund nicht geboren werden kann. Dann stirbt es irgendwann ab. Die Mutter stirbt dann in der Regel wenige Tage später an der Vergiftung durch das verwesende Jungtier im Bauch.
    Darüber hinaus gibt es auf Fälle, in denen erst das Muttertier unter der Geburt stirbt und das ungeborene Jungtier dann hinterher.


    Beim Mensch kommt das zumindest in unseren Breiten und zur jetzigen Zeit eher nicht vor, weil entsprechende medizinische Hilfe vorhanden ist und eine Geburt ja auch eher nicht unbemerkt bleibt.
    Aber in früheren Zeiten kam das sicher regelmäßig auch beim Menschen vor.


    "Raus kommnse immer" ist also Quatsch. "Runter kommse immer" bei Flugzeugen ist hingegen richtig #angst .


    Im Übrigen herzlichen Glückwunsch trotz alledem #herzen . Ich kann Deine Gefühle aber nachvollziehen #knuddel .

    • Offizieller Beitrag

    Ja das ist gut möglich, bisweilen findet man Bestattungen bei denen die Knochen des Kindes im Becken der Mutter stecken. Das ist sehr beklemmend, auch wenn man sonst eher neutral mit den Bestatteten arbeiten kann.

    Ja, das und Kinderskelette finde ich immer wieder schwierig und die Geschichten nimmt frau auch etwas nach Hause, finde ich.


    edit: da können wir Frauen heute der modernen Medizin echt dankbar sein.


    Ich weiss, dass ist Dir im Moment kein Trost und die Platitüde "Hauptsache, dass..." wirst Du nicht mehr hören können...
    Ich gratuliere aber ganz herzlich zum Familienzuwachs und wünsche Dir, dass die Wunden alle heilen - lass Dir Zeit, das geht nicht von heute auf morgen.


    Liebe Grüsse


    Talpa

  • Erst einmal herzlichen Glückwunsch zur Geburt und du hast nichts falsch gemacht.


    Das raus kommen sie immer bezieht sich auf die heutige Zeit und bedeutet das zum Wohl und Gesundheit von Mutter und Kind ein Kaiserschnitt gemacht wird. Sei stolz das du einen grossen Teil spontan geschafft hast und dankbar das man heut zu Tage die Möglichkeit hat das Kind gesund auf die Welt zu bringen.

  • @Talpa ja, bei der ersten Kinderbestattung habe ich zwei Nächte lang geweint.
    Und dann bei der Blockbergung von Eulau nochmal.


    @einsel Ich finde es bewundernswert mit welchem Blick Du auf Deine Geburtserfahrungen schaust. Ein Kaiserschnitt oder andere medizinische Interventionen während der Geburt haben nie(!!!) etwas mit der Unfähigkeit der Mutter zu tun. Geburt ist nichts was wir besser machen können wenn wir uns nur mehr anstrengen. Wir haben keinen Einfluss auf die Weite des Beckens, die Stärke der Wehen und deren Wirksamkeit und all die anderen Dinge die eine Geburt braucht.
    Wie schön das wir heute mit Kaiserschnitten so viele Mütter und Kinder retten können.
    Herzlichen Glückwunsch Dir und Deinen Kindern #herzen

  • Von mir auch herzlichen Glückwunsch. #herzen


    Mir hat es damals nach Not-KS geholfen, mir klarzumachen (u. a. auch durch Recherche), dass es auch bei Tieren oftmals zu diesen Problemen kommt und die gehen ja nicht mal aufrecht, was das Problem noch verschärft mit dem Becken. Das wird in Tierfilmen nur meistens nicht erwähnt und auch die Haustierbesitzer/-Züchter geben das ungern zu. Will sagen, das hat nichts mit "Können" oder "Psyche" oder "Mensch zu weit von Natur entfernt" oder sonstwas zu tun.


    Dieses "das ist alles natürlich"-Gelaber, das kommt entweder von Leuten, die selbst Glück hatten (Kunststück, sonst wäre die Familie von früher ja nicht mehr da! Das sind also die Überlebenden!) oder keine Ahnung oder an solche Esoterik-Quacksalber glauben.


    In Romanen des 17./18. Jahrhunderts war das meist nur einen Nebensatz wert, weil Alltag und normal, wenn die Frau ihre Geburt oder das Kindbett nicht überlebt hat. Und heute wird oft so getan als hätten die Frauen das früher irgendwie "besser gekonnt" oder so, aber wie gesagt, dass sind nur die Überlebenden. (Diese Toten-Erinnerungsfotos-Traditon z. B. spricht da eine andere Sprache, vorsicht, nicht googlen, ist echt heftig!).


    Solveigh: Genau, so herum ist es richtig. Es ist toll, dass wir soviele Mütter und Kinder retten können! Die wären früher halt einfach gestorben! (Und nicht etwa doch wundersam normal geboren worden). Das wird halt leider vergessen, hab ich in meinem Schmerz auch lange nicht kapiert! Auch, weil das Umfeld einem da was eingeredet hatte, u. a. leider auch die Hebammen, die so einen "Fall" wie mich angeblich noch nicht hatten (und mir damit indirekt die Schuld in die Schuhe schieben wollten)! Alles blödes unempathisches unwahres Gelaber, leider trifft es einen dann im schwächsten Moment.

    2 Mal editiert, zuletzt von Rhododendron ()

  • Danke für die Antworten, das ist ja interessant! Daß das auch bei Tieren vorkommt, wußte ich nicht: Ich dachte, da wären Geburten viel einfacher als beim Menschen. Mir ist gerade eingefallen, daß das "Raus kommse immer" von der Hebamme kam, die bei der ersten Schwangerschaft den Geburtsvorbereitungskurs gemacht hat (beim zweiten Mal habe ich gar nichts in der Hinsicht mehr mitgemacht): Sie hatte selbst keine Kinder (Hut ab, daß sie es schafft, täglich von Schwangeren umringt zu sein, ohne selbst Kinder zu haben ... ich hätte das nicht gekonnt), naja, und von dem, was sie erzählt hat, konnte ich nichts bis gar nichts anwenden beziehungsweise fand gar nichts statt: Vor der Geburt findet eine Darmentleerung statt? Lieblingsmusik mit in den Kreißsaal nehmen? Mit Wehen Übungen auf dem Hüpfball machen? Für den Krankenhausaufenthalt 4 bis 5 Big Shirts mitnehmen??? (Hat die mal probiert, mit einem Big Shirt zu stillen?) Andere wichtige Sachen hat sie gar nicht erwähnt: Daß man im Krankenhaus eine Kanüle in die Vene gelegt bekommt, daß man ein paar Still-Nachthemden mitnehmen sollte und vor allem Schlupf-Hausschuhe nicht vergessen sollte! ;)


    Naja, ich überlege, ob ich meinen Beitrag nicht lieber in die Geburtsberichte-Ecke verschieben sollte, allerdings bringe ich es nicht fertig, die ganzen Berichte über die tollen Hausgeburten zu lesen. Ich bin immer noch neidisch auf alle, die eine natürliche Geburt erlebt haben #schäm Ich bin sonst eher so eine Natürliche, Unkomplizierte und habe auch alle Schwangerschaftswehwehchen mit Gelassenheit hingenommen, und ausgerechnet beim Natürlichsten der Welt klappt es bei mir nicht!

  • Ja, so eine Hebamme hatte ich im Geburtsvorbereitungskurs auch, da kam auch nur, dass Geburten natürlich seien, dass der Körper in dem Moment wüsste, was er tun müsste und dass daher keinerlei Atem, Positions- oder Entspannungsübungen gelehrt werden müssten. Was sie dann auch nicht tat... #hammer


  • Ich weiss, dass ist Dir im Moment kein Trost und die Platitüde "Hauptsache, dass..." wirst Du nicht mehr hören können...

    Danke für die Glückwünsche. Der Spruch "Hauptsache gesund" geht eigentlich noch. Viel schlimmer finde ich:"Vielleicht wäre dein Kaiserschnitt gar nicht nicht nötig gewesen. Wahrscheinlich wollte sich nur die Klinik bereichern. Und daß mal die Herztöne vom Kind weg sind, ach, das ist doch normal und noch lange kein Grund für einen Kaiserschnitt! Mit der richtigen Atmosphäre/Einstellung hättest du sicher auch natürlich gebären können."

  • herzlichen Glückwunsch zu deinem Baby. Ich schließe mich den andern an, manche Geburten sind so ohne dass man weiß warum und wären "früher" für beide tödlich ausgegangen.
    Ich wünsch Dir dass Du Frieden damit schließen kannst, irgendwann, möglichst bald.


    (Und zu den Tieren: unsere Hündin hatte sich tatsächlich unbemerkt verzogen (und wir hatten uns verrechnet) für die ersten Wehen, dann wohl einen Stillstand. Gemerkt haben wir es erst später, sind sofort zum Tierarzt, der sie operieren musst, sie hat zum Glück überlebt, das war uns das wichtigste. Da waren wir auch ganz naiv rangegangen: bei Tieren ist das natürlich usw.)

  • Ich bin immer noch neidisch auf alle, die eine natürliche Geburt erlebt haben

    Und ich auch #knuddel .


    Wobei die Kaiserschnittrate in den Krankenhäusern schon sehr hoch ist. Es ist halt für das Personal ein schneller und sicherer Vorgang. Ich denke schon auch,d ass im Zweifel schnell mal PRO Sectio entschieden wird vom Personal. Manchmal müßte es sicher nicht sein. Aber es ist auch ganz schwer die Grenze zu ziehen, wo es nun wirklich absolut sein muss und wo man noch hätte etwas Zeit zugeben können. Bei mir musste es leider auch sein. Möglicherweise hätten bei mir Frühgeburt und Sectio vermieden werden können, wenn zu einem viel früheren Zeitpunkt die Ärzte anders entschieden hätten. Aber in dem Moment war es eben auch die einzige Möglichkeit.

  • Liebe einsel,


    erstmal: herzlichen Glückwunsch zu Deinem Baby! #blume
    Ich kann Dich sooo gut verstehen! Jahrelang hatte ich mit meinem Not-KS gehadert und kam mir unfähig vor, "normal" zu gebären. Meine damalige Hebamme sagte uns im Kurs auch immer wieder "Mädels, Ihr KÖNNT gebären!". Tja, ich konnte dann wohl nicht...
    Glühend habe ich Spontan-Gebärende um ihr Geburtserlebnis beneidet, habe Berichte über Dammschnitte, Presswehen, Glücksmomente nach der Geburt regelrecht aufgesogen.


    Der Verstand sagt, klar, früher wären Kind und ich gestorben, sei gefälligst dankbar, dass die Medizin nicht im Mittelalter stehen geblieben ist, aber das Gefühl sagte immer: Du hast versagt....


    Ich lass Dir eine dicke Umarmung da und sag Dir, Du hast es gut gemacht! Es gibt leider Dinge, die sind außerhalb unseres Einflußbereiches, da machste nix...
    Inzwischen kann ich auch so denken, vor achtzehn Jahren, als die Große geboren wurde, ging das noch nicht. Aber die Zeit brachte irgendwann Heilung.


    Ich wünsche Dir alles, alles Liebe und Gute!

  • Es ist halt für das Personal ein schneller und sicherer Vorgang

    Ich wuenschte, das haette jemand der ueberambitionierten, dumm-trutschigen Assistenz-Aerztin gesagt, aber anders rum als ihr jetzt wahrscheinlich denkt:


    Kind in Sternengucker-Position mit extrem gut ausgepraegter Nackenmuskulatur, 4 Stunden Geburtsstillstand unter Presswehen, 2 erfahrenen Hebammen, die beide der Meinung waren, so wirds das nicht mehr und mehrfach gesagt haben, es waere jetzt Zeit den Chef-Arzt fuer einen KS zu wecken und "Madam-Frisch-von-der-Uni-ich-blamiere-mich-doch-nicht-und-wecke-den-chef-um-4-uhr-frueh-ausserdem-sind-die-Herztoene-vom-Kind-noch-ok" Guten Tag und danke fuers Gespraech. Selbst nach 12 Jahren wuensche ich der Kuh, meine Geburt mit einer genauso charmanten Assistenz-Aerztin, wie sie selber war. Letztendlich hat eine der Hebammen den Chef dazu geholt, der drauf geschaut hat und sofort gesagt hat "so wird's das nicht, KS". Ich haette dem Mann die Fuesse gekuesst, wenn ich gekonnt haette und wenn er gesagt haette, der ansaessige TA macht den KS waere das fuer mich auch ok gewesen.


    Neidisch ist ein grosses Wort, wenn dann bin ich neidisch auf jemand der eine flotte, relativ einfache Geburt hatte. Um den KS tut's mir nicht leid, der war in meinem Fall wirklich das beste am ganzen Geburtserlebniss (PDA (die so genial gelegt war, dass ich meine Beine gespuert habe, aber sonst keine Schmerzen hatte), tolles OP Team (immer mit uns im Gespraech und ohne Madam), Mann mit dabei und er durfte abnabeln, Kind gleich in den Arm bekommen, F. mit in meinem Zimmer und null Komplikationen (dh am naechsten Mittag geduscht (mit panischer Schwester vor der Tuer ^^ ) und nach 2 Tagen nach hause). Wenn es bei uns mit dem 2. Kind geklappt haette, dann haette ich idT einen geplanten KS mit genau diesem Team in der Klinik angestrebt.


    BTW Einsel, meine Schwangerschaft war auch total easy, deshalb hat uns die unschoene Geburt auch so eiskalt erwischt. Wir dachten auch einfache Schwangerschaft = einfache Geburt. #hammer

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

    • Offizieller Beitrag

    Herzlichen Glückwunsch zum Baby! #herzen
    Ich habe zwar beide Kinder vaginal geboren, aber ich kann dich total verstehen. Ich hatte eine traumatische erste Geburt und hatte da auch viel diese idiotische Schuldfrage in meinem Hirn.


    Kümmer dich bitte gut um dich. Erlaube dir, dass es dir deswegen schlecht geht und wenn du soweit bist, dann geht es auch wieder aufwärts. Es gibt Hebammen, die sich da spezialisiert haben - ich habe da wirklich Hilfe von Außen gebraucht, um das Trauma, das sich aus diesem "hätte wäre wenn" ergeben hat rauszukommen.


    Und noch eins: Du hast ein Kind geboren! Verflucht nochmal, DU hast eine Riesenleistung vollbracht, pupsegal, ob du es in 2 Minuten auf dem Weg zum Klo bekommen hast und im Anschluss Yoga auf einem Hochseil machst oder nach einer verflucht anstrengenden Geburt, die dir absolut alles und noch viel mehr abverlangt hat. DU und dein Kind, ihr habt das einfach großartig gemach, auch wenn ihr am Schluss Hilfe gebraucht habt. #laola

  • Ich hab grad gestern mit einer Kindergartenmutter gesprochen, deren Geburt zu lange dauerte, das Kind reanimiert wurde und jetzt einen Luftröhrenschnitt hat... :/ Was genau da schief gegangen ist, weiß ich natürlich nicht, aber manchmal ist eine vaginale Geburt halt einfach nicht das Richtige.


    Und bei aller Vorbereitung: eine Geburt lässt sich nicht planen und ich glaube, das sind wir modernen Frauen irgendwie nicht mehr gewohnt. Weil wir sonst ja so viel planen und anpacken und selbst gestalten, ist es schwer zu verarbeiten, wenn da ein Prozess seinen Lauf nimmt, den wir nicht wollten.


    Trotzdem und gerade deswegen: alles Liebe zur Geburt und herzlichen Glückwunsch! #laola

  • Und noch eins: Du hast ein Kind geboren! Verflucht nochmal, DU hast eine Riesenleistung vollbracht, pupsegal, ob du es in 2 Minuten auf dem Weg zum Klo bekommen hast und im Anschluss Yoga auf einem Hochseil machst oder nach einer verflucht anstrengenden Geburt, die dir absolut alles und noch viel mehr abverlangt hat. DU und dein Kind, ihr habt das einfach großartig gemach, auch wenn ihr am Schluss Hilfe gebraucht habt. #laola

    Danke Kalliope #knuddel


    genau diese Worte sind Balsam auf die Seele jeder KS-Mutter, egal ob sie hadert oder nicht. Es ist kein Wettbewerb bei dem die Allein-Lotus-Geburt die volle Punktzahl bringt und wenn frau es nicht gebacken bekommt man maximal mit Mitleid rechnen darf.

    Frueher eine Tina & immer noch in den Low-Land's unterwegs ;)

  • Erstmal: Herzlichen Glückwunsch zum Nachwuchs!


    Ich hatte auch zwei Kaiserschnitte wg. Geburtsstillstand. Beide Male hat sich das Kind nicht richtig eingestellt. Meine erste Schwangerschaft war völlig unkompliziert. Ich hab mir keinerlei Sorgen um die Geburt gemacht. Erst lief alles super, dann kam ich an eine Hebamme, die völlig unempathisch und lustlos war. Es wurde halbherzig ein bisschen was versucht und dann abgebrochen. Die Herztöne wurden schlecht, das Fruchtwasser war grün. Ich habe sehr unter dem KS gelitten. Ich kenne die Frage danach, was man falsch gemacht hat, warum mir außerdem die Hebamme nicht helfen wollte etc.


    Schon damals hat mir die Nachsorgehebamme, die bis zum letzten Schichtwechsel dabei war, gesagt, dass die Gebärmutter bei so einer Geburt irgendwann reißen könnte. (Das kann auch ohne vorherigen Kaiserschnitt passieren.) Die Wehen wurden immer stärker, immer weniger aushaltbar, der Abstand immer kürzer, der Muttermund ging super schnell auf, aber dann eben nichts mehr weiter. Und bei einer Ruptur würde die Frau dann eben verbluten und das Kind an Sauerstoffmangel sterben.


    Die zweite Schwangerschaft war ebenfalls völlig unkompliziert. Ich habe mir eine andere Klinik gesucht. Aber auch dort musste irgendwann wg. Geburtsstillstand abgebrochen werden. Das Kind hatte sich völlig verkeilt.


    Auch da habe ich mich natürlich wieder gefragt, was denn bitte der Grund dafür ist. Es werden wohl anatomische Gründe sein, die meine Kinder zu diesen Einstellungsanomalien bringen. Ich habe bei beiden Geburten viel Zeit im Vierfüßlerstand verbracht. Das hat überhaupt nichts gebracht. Dafür hat man bei mir keine vernünftige Wechsellagerung vorgenommen, die bei einem hohen Geradstand und ähnlichen Einstellungsproblemen doch sinnvoll sein soll.


    Hier in der Nähe gibt es ein Kreuz, das vor einigen Jahrzehnten von einer Frau aufgestellt hat, die eine Geburt wohl nur knapp überlebt hat. In Berichten von Hebammen aus einer Zeit, in der der Kaiserschnitt noch nicht üblich war, habe ich eben von Verbluten der Mutter mit oder ohne Kind im Bauch, von toten Kindern durch Sauerstoffmangel etc. gelesen. Das Problem von Frauen, die an Erschöpfung oder durch Verbluten gestorben sind, gab es ja nicht nur bei der 9. Geburt etc. (Wird eindrucksvoll z. B. beim Film Herbstmilch gezeigt.)


    Und wie viel öfter als heute gab es noch vor ein paar Jahrzehnten Kinder mit schweren Behinderungen durch Probleme bei der Geburt? Ich kenne die Zahlen nicht. Aber in vielen Statistiken wird nur über die Mortalitätsraten berichtet. Mir fehlt dabei immer der Aspekt, wie viele Kinder in der Zeit vor routinierten Kaiserschnitten Geburtsschäden erlitten haben. Wir haben in der Verwandtschaft einen solchen Fall, bei dem heute sicher ein Kaiserschnitt gemacht würde und der Mann so vielleicht gesund wäre.


    Wenn ich mir überlege, was man ansonsten anstellen müsste, um ein Kind dazu zu bringen, sich trotzdem durchs Becken zu bewegen, wenn das vielleicht tatsächlich nicht so einfach geht ... Vielleicht würden Mutter und Kind das überleben, aber wie? So konnte ich problemlos nochmal schwanger werden und bekomme in ein paar Monaten hoffentlich ein weiteres Kind. Durch einen geplanten Kaiserschnitt. Aber immerhin.

  • Ich möchte mich gerne den Glückwünschen anschließen. #blume


    Es ist alles noch so frisch und ich wünsche Dir, dass Du die Zeit und die Ruhe findest, das Erlebte gut und positiv zu verarbeiten. Ich hab mal ein paar Sachen rausgegriffen, zu denen ich etwas schreiben möchte:

    Also bitte bringt mir keine Ratschläge im Nachhinein, was ich alles hätte besser machen können.

    Sorry, da konnte ich mir fast ein bitteres Lachen nicht verkneifen. #angst Besser machen? Ich würde alle in den Boden stampfen, die mit Ratschlägen kommen, wie man eine Geburt "besser machen" kann. Erstens waren die nicht dabei und zweitens ist das so dermaßen individuell. Ich würde behaupten, dass selbst die anwesenden Hebammen sich in den allerwenigsten Fällen wirklich punktgenau in eine Situation reinversetzen und einen konkreten Tipp geben können. Sie beobachten ganz sicher Verläufe und machen Angebote etc. Das kann helfen, muss aber nicht. Und selbst wenn, dann muss eine Aktion nicht zum Erfolg führen...nur, weil eine damit gut fährt muss das für die andere Gebärende nicht stimmen.


    Du hast mit größter Wahrscheinlichkeit alles richtig gemacht. Falsch gibt es nicht. Falsch wäre, sich nachher hinzustellen und tolle Ratschläge zu geben. Das ist imho der einzige geburtsrelevante Fehler, den man machen kann. In der konkreten Situation kann man als Gebärende nichts falsch machen. Zumindest erschließt sich mir der Gedanke nur emotional und nicht rational. Gefühlsmäßig kann ich Dich verstehen. Aber ich fände es sehr schade, wenn ein Gefühl des Versagens oder der Hilflosigkeit zurückbliebe. Ich wünsche Dir wirklich von Herzen, dass Du das Erlebte annehmen und irgendwie postiv damit umgehen kannst!

    Ich dachte, da wären Geburten viel einfacher als beim Menschen.

    Das dachte ich tatsächlich auch. #angst Gerade in Bezug auf die komischen Proportionen des Menschen (also viel zu großer Kopf) in Kombination mit dem aufrechten Gang und dem dadurch eher engen Becken. Da hätte ich jetzt gefühlt auch gedacht, dass Geburt beim Menschen schwerer und komplizierter ist als im Tierreich.

    "[...]Mit der richtigen Atmosphäre/Einstellung hättest du sicher auch natürlich gebären können."

    Oh...das muss man sich auch anhören, wenn man vaginal entbunden hat und es "etwas länger" dauerte. Ja, im GH oder zu Hause wäre das alles viel schneller gegangen/wärst Du entspannter gewesen. Verdammt: Nein! Nicht jeder will zu Hause unklar vor sich hinwehen. Und nicht jeder geht bei einer Erstgeburt mit wehenden Fahnen ins GH. Ich finde gerade die Optionenvielfalt gut. Und auch hier: Als ob die Einstellung das Kind ins Becken dreht. Klar kann man verkrampfen, klar kann man etwas sehr verkopf reingehen oder von den Schmerzen übermannt werden. Aber das ist nun mal immer eine enorme Ausnahmesituation, die man sich vorher nicht am Reißbrett zurechtlegen kann. Genausowenig kann man aber einen Kopf, der einfach partout den Weg nicht ins Becken findet, mal eben so reinmeditieren, oder? Mir haben selbst erfahrene Geburtshelferinnen schon gesagt, dass leider immer ein Restrisiko besteht - das man nicht wegdiskutieren könne. Und für diesen Fall eben keine vaginale Geburt möglich ist.


    Ich finde es schade, dass sich Dein Wunsch nicht erfüllt hat. Du darfst natürlich traurig sein oder neidisch oder was auch immer. Ich finde das OK. Dennoch würde ich mir wünschen, dass Dich das nicht zu sehr belastet und Du einen Weg findest, damit zumindest neutral umzugehen.


    Alles Gute! :)

    Meine zwei geliebten Kinderlein.#rabe#love

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