Hallo Ihr Lieben,
die zweite Geburt ist wieder ein ungeplanter Kaiserschnitt geworden, obwohl wir es vaginal probiert haben ... Also bitte bringt mir keine Ratschläge im Nachhinein, was ich alles hätte besser machen können. Es ist so schon schwer genug für mich zu verkraften, daß ich es normal nicht "kann". Naja, immerhin wußte ich bei der zweiten Schwangerschaft schon, daß ein Kaiserschnitt wahrscheinlicher ist, da ich ja schon einen hinter mir hatte und außerdem das Kind ziemlich groß war.
Obwohl die zweite Geburt in einer ganz anderen Klinik, mit einem ganz anderen Team, stattfand, waren doch beide Geburten ähnlich: großer Blasensprung zu Hause, im Krankenhaus dann ziemlich heftige Wehen (das zweite Mal habe ich die viel besser weggeatmet bekommen, das erste Mal habe ich total verkrampft) etwa vier Stunden lang, Muttermund bei 7cm / 6cm, Kind bewegte sich kein bißchen mehr nach unten, Herztöne wurden immer schlechter, PDA (habe ich das zweite Mal etwas eher bekommen, beim erstem Mal wollte ich noch lange heldenhaft bleiben), Herztöne noch schwächer, Kaiserschnitt bei Bewußtsein, sonst hätte es irgendwann einen Kaiserschnitt unter Vollnarkose gegeben.
Also zweimal unter verschiedenen Voraussetzungen ein ähnlicher Verlauf. Daher schätze ich mal, daß die Kaiserschnitte wirklich notwendig waren. Die Unterschiede waren eigentlich nur, daß ich das erste Mal plötzlich einen irre hohen Blutdruck hatte (200/140, das ist doch hoch, oder?), was wohl problematisch ist und die Atmung nicht richtig hingekriegt habe, mich dafür viel mehr bewegt habe und zwischendurch auch immer wieder aufgestanden und aufs Klo bin, während ich beim zweiten Mal wohl richtig "gute" Wehen hatte und mich nicht mehr groß sportlich betätigt habe, allerdings habe ich mich immer mal wieder von der einen auf die andere Seite gedreht. Für den Vierfüßlerstand war ich beide Male zu "schwach", also dafür fand ich die Wehen zu heftig. Ihr seht, ich grüble immer noch darüber nach, was ich falsch gemacht habe, auch wenn ich eigentlich weiß, daß der Vierfüßlerstand auch nichts gebracht hätte. Außerdem lag das erste Kind mit dem Kopf schräg im Becken und hatte schon eine richtige Beule an der Seite am Kopf, hätte so also nie durchrutschen können, während das zweite einfach noch viel zu hoch war. Und beide Male haben sich die Wehen irgendwie "nicht richtig" angefühlt, weil das Kind irgendwann kein bißchen mehr nach unten gerutscht ist.
Da es jetzt zweimal ziemlich ähnlich war, gehe ich davon aus, daß ich in einer Zeit ohne Kaiserschnitte tatsächlich ein Fall geworden wäre, in der es für mich oder das Kind oder beide "nicht gutgegangen" wäre.
Was mir aber keiner beantworten kann: Was wäre denn in so einem Fall genau passiert? Durch den hohen Blutdruck wäre die Mutter vielleicht bei der Geburt durch einen Schlaganfall gestorben, oder das Kind wäre durch Herzstillstand gestorben, oder die Mutter wäre durch Entkräftung gestorben. Aber dann? Wäre das Kind drin geblieben? Ich habe noch nie von irgendeinem Fall gehört, wo das Kind bei der Geburt wirklich im Bauch dringeblieben wäre. Die Hebammen sagen ja auch immer "Irgendwie kommt das Kind immer raus." Aber bei stundenlangen heftigen Wehen ganz ohne Fortschritt ist das schwer vorstellbar. Außerdem, wie ist das mit Kindern in Querlage? Ich habe auch mal einen Artikel gelesen (in der Süddeutschen Zeitung?), daß der "Kaiserschnitt" gar nicht auf Julius Cäsar zurückgeht, weil unter den medizinischen Bedingungen im alten Rom die Mutter das nie überlebt hätte und Julius Cäsar in den historischen Aufzeichnungen auch später noch eine Mutter hatte. Viel mehr hätte es im (Früh?-)Mittelalter unter irgendeinem Kaiser eine Anordnung gegeben, daß toten Müttern durch eine Operation das tote Kind aus dem Bauch herausgeschnitten werden soll. (Bei dem Artikel kann ich mich aber auch täuschen, das ist lange her, da hatte ich mit Geburten noch gar nichts zu tun.) Ist es medizinisch vielleicht doch möglich, daß ein Kind im Bauch der Mutter steckenbleibt?