wieder ungeplanter Kaiserschnitt nach Geburtsstillstand: Was wäre passiert, wenn ...?

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  • Warum hat Frau eigentlich so einen Druck, natürlich gebären zu müssen? Wird das von der Umwelt gefördert oder warum fühlt man sich unzulänglich, wenn es nicht klappt?

    Ich kann ja nur für mich sprechen und ich habe schlicht und ergreifend Angst vor einer OP. Ich habe Angst vor den Narbenschmerzen. Und vor eventueller Vollnarkose. Wenn es passieren würde könnte ich ohnehin wenig ausrichten, aber der Eingriff ist einfach eine große OP und davor habe ich einen unheimlichen Respekt.


    Mir ist klar, dass man das unterschiedlich wegsteckt etc. aber ich habe dennoch einen riesigen Respekt vor Frauen, die nach dem Kaiserschnitt schon so fit sind teilweise... Trotz dieses enormen Schnittes in den ganzen Bauch. Klar ist das "Schicksal" - zumal viele Frauen auch sehr große Probleme und Schmerzen davon haben. Aber für mich ist es eben eine riesige Leistung, nach diesem Eingriff das Kind zu versorgen etc. Allein die Vorstellung lässt mich erschaudern.


    Demgegenüber birgt eine vaginale Geburt auch erschreckende Risiken wie Stuhlinkontinenz etc. Und auch danach kann man ordentlich fertig sein etc. Aber gefühlt kommt mir das leichter vor #angst Einfach, weil diese schwere Verletzung im Bauchbereich nicht da ist. Ich würde mir nach einer vaginalen Geburt blöd vorkommen, wenn ich Komplikationen hätte - nach einem Kaiserschnitt finde ich es fast schon unwirklich, wenn die Frauen aufstehen und rumlaufen.

  • Ich habe ja mit meinem Kaiserschnitt (beim ersten Kind) nie wirklich schwer gehadert. Aber wenn doch mal Gedanken daran kamen, was und wo es schief gelaufen ist, versuche ich mir klarzumachen: ohne diesen Kaiserschnitt wären wir beide nicht mehr da. Und in Konsequenz: drei weitere wundervolle Kinder ebenfalls nicht, die danach geboren wurden. Das lässt mich dann immer ganz dankbar und demütig werden und hat mich sehr mit dem Kaiserschnitt versöhnt.


  • Beckenbodenprobleme in diesem Bereich kann man auch bekommen, wenn man einen (sekundären) Kaiserschnitt hatte. Zum Beispiel, wenn das Kind durch eine Einstellungsanomalie über Stunden in den Presswehen auf diesen Bereich gedrückt hat. Es muss nicht gleich Stuhlinkontinenz sein. Aber die Luft entweicht dann schon mal unkontrolliert. Auch kein Spaß, weil ggf. weniger diskret als eine leichte Blasenschwäche. #angst


    Beim zweiten KS hatte ich auch erst mal kein Gefühl mehr in der Blase. Gar keines. Und ich fand es nicht sehr beruhigend, als mir eine Freundin erzählte, wie lange das bei ihr anhielt. Zum Glück gab sich das bei mir noch während es Krankenhausaufenthaltes.


    Kommt dieses Problem auch bei spontanen Geburten vor? Soweit ich weiß, hängt es nicht primär mit dem Katheder zusammen, sondern mit dem Verschieben der Blase beim KS?

    Viele Grüße von Wattwurm

    Einmal editiert, zuletzt von Wattwurm () aus folgendem Grund: edit: Ich hoffe, das Zitat wird nun richtig angezeigt.

  • Also die Frau, die im Krankenhaus mit auf dem Zimmer war und eine schnelle und unkomplizierte spontane Entbindung hatte, konnte fast einen Tag gar nicht pinkeln, da musste die Schwester mit nem Katheter kommen.


    Gesendet von meinem D5503 mit Tapatalk

    Ich hab heute wieder nah am Kühlschrank gebaut…

  • Also ich hatte deutliche Beckenbodenprobleme trotz Kaiserschnitt und ohne Presswehen oder ähnliches. Meine Kinder kamen ja deutlich zu früh. Daher KS. Ich hätte eigentlich nie erwartet, dass sich das auf den Beckenboden auswirken könnte. Hat es aber trotzdem. Wie auch immer.

  • Ist doch aber irgendwie nicht verwunderlich, oder? Beckenboden wird doch maßgeblich auch von den Hormonen beeinflusst und nartürlich trägt der doch auch die Schwangerschaft, das Gewicht und die Dehnung im ganzen kommen noch dazu.


    Daher meine ich ja: Es kommt Einiges zusammen und dann noch ein tiefer Bauchschnitt. Das ist eine enorme körperliche Belastung.

  • Ich weiß nicht - ich hatte eine dieser vollkommen leichten problemlosen und schnellen Geburten - weißt du, was ich mir öfters anhören musste? Ich könne bei Geburten ja gar nicht mitreden bei so einer Geburt wie ich hatte.

    Wirklich? Ich kenne nur solche Aussagen wie:"Beim zweiten Kind geht es sowieso immer ganz schnell, ich war nur eine halbe Stunde im Kreißsaal!" Aber daß Du Dir da solche Sachen anhören mußt, ist doch wirklich blöd!


    Ich selber hatte ja nie Probleme mit dem Beckenboden, aber bis zu den Preßwehen war ich ja auch noch gar nicht gekommen. Bei mir hat nur die Narbe Probleme gemacht, also das hat immer noch wehgetan, wenn ich mich in einer bestimmten Weise ans Waschbecken gelehnt habe (das ist bei mir genau die kritische Höhe) oder wenn der Große mich beim Rangeln ungünstig am Bauch erwischt hat. Kampfsport oder Geräteturnen wären für mich nie mehr möglich gewesen. Komisch, da hieß es immer:"Aber nach so langer Zeit dürfte die Narbe nicht mehr wehtun. Die sieht auch gut aus. Sicher ist es nur Einbindung!" Ich denke immer, wenn die Schmerzen weiter unten wären, würde ich sie besser ertragen können.


    Naja, vielleicht wird es diesmal besser.


    Immerhin habe ich durch den ersten Kaiserschnitt überhaupt zu den Rabeneltern gefunden: Da wurde mir das Baby nämlich schon im Krankenhaus mit ins Bett gelegt, weil ich unfähig war, es nachts zum Stillen aus dem Beistellbettchen zu holen. Mein Erster war ja so unruhig, und das wollten die Nachtschwestern sich dann doch nicht antun, ihn mir alle halbe Stunde angeben zu müssen. Ich wäre bei einer normalen Geburt vielleicht nie darauf gekommen, daß man es auch normal finden kann, ein Baby direkt neben sich schlafen zu lassen!

  • Bei meiner Narbe ist es genau so. Es hat lange nicht wirklich aufgehört, weh zu tun, wenn ich - wie du es beschreibst - mich damit ans Waschbecken lehne oder sich meine Große darauf stützt. Der Bereich fühlt sich immer etwas wie verbrannt an. Aber es wurde schon weniger. Ganz weg war es erst, als ich sie in der zweiten Schwangerschaft habe entstören lassen. Ich glaube, nach dem zweiten Kaiserschnitt war die Narbe nicht mehr ganz so empfindlich. Etwas merke ich sie aber schon noch. Ich habe sie allerdings nach dem zweiten auch nicht entstören lassen. Mach ich dann vielleicht nochmal abschließend nach dem dritten. :D Dann habe ich mir einmal das Geld gespart und alles andere, was damals noch mitgemacht wurde, lohnt sich für mich ja in dieser Schwangerschaft nicht, wenn es eh ein geplanter KS wird.


    Ich habe damals auch wohl auch hauptsächlich wegen des Kaiserschnitts zu den Raben gefunden. Da ich ein forumsaffiner Mensch bin, wäre das vielleicht auch so passiert. Wer weiß, wie sehr mich das zur richtigen Zeit in die richtige Richtung beeinflusst hat.


    Der zweite Kaiserschnitt hat mir übrigens sehr über den ersten hinweggeholfen. Er war quasi trotz allem heilsam. Gerade empfinde ich es so, dass nicht alles am geplanten dritten schlecht sein muss, sondern ein paar Dinge mir vielleicht dabei helfen können, mit dem Thema endgültig abzuschließen. Ich kann ihn jedenfalls sehr gut annehmen. Hätte ich vor fast 4 Jahren niemals so gedacht.

  • Runa, was es nicht alles gibt! Davon habe ich noch nie gehört. Ich habe mir meine erste Narbe nur quaddeln lassen, dadurch ist sie weicher und fast unsichtbar geworden, aber das ist ja nur oberflächlich. Die Frauenärztin meinte, Verwachsungen könne man durch eine Bauchspiegelung feststellen und lösen. Habe ich aber nicht machen lassen. Beim zweiten Kaiserschnitt wurde festgestellt, daß die erste Narbe gar keine Verwachsungen hatte.


    Naja, nun ist ja erstmal alles noch ganz frisch.

  • Liebe einsel,
    Ich hab jetzt schon ein bisschen mitgelesen und möchte doch auch noch etwas schreiben.
    Meine Geburt ist auch nicht so verlaufen wie ich es mir vorgestellt habe. Ich kenne die Gefühle, die du beschreibst: Das was-wäre-gewesen-wenn, das Gefühl es nicht allein geschafft zu haben.
    Rational betrachtet ist das natürlich Quatsch. Meine Hebamme war im Nachhinein ganz schön überfordert von meiner Frage, was denn früher bei so einer Geburt passiert wäre. naja, vielleicht wollte sie mir auch nicht ins Gesicht sagen, dass wir beide oder einer von uns gestorben wären, aber so ist es ja nun einmal.
    Emotional kann man aber solches Wissen manchmal schwer verarbeiten. Ich merke das auch immer wieder, wenn ich mit Frauen spreche, die ihre Kinder zu Hause geboren haben, teilweise sogar ohne Hebamme. Da komme ich mir irgendwie mangelhaft vor.


    Ich denke diese Gefühle sind ein Stück weit normal. Trotzdem möchte ich dir auch Mut machen dir professionelle Unterstützung zu suchen, wenn du nach einer Weile merkst, dass du das Erlebte nicht verarbeitet bekommst. Ich bin z.B. bei einer Therapeutin, die sich auf traumatische Geburtserlebnisse spezialisiert hat.


    Jetzt kannst du hoffentlich erstmal die Kennenlernzeit genießen, alles Gute dir und deiner Familie!

  • Herzlichen Glückwunsch.


    Hab jetzt nicht alles gelesen,


    ( zitieren klappt nicht, also kopiert)
    Warum hat Frau eigentlich so einen Druck, natürlich gebären zu müssen? Wird das von der Umwelt gefördert oder warum fühlt man sich unzulänglich, wenn es nicht klappt?


    Gute Frage,


    Ich versteh es andersrum nicht wenn jemand unbedingt einen WunschKS möchte, ohne medizinische Indikation.


    Ich hatte 5 sectios, die ersten drei in Vollnarkose, und es ist ein blödes Gefühl irgendwann aufzuwachen und ein fertig angezogenes Baby hingelegt zu bekommen.
    Die KS mit PDA waren in dieser Hinsicht besser, aber trotzdem irgendwie falsch.
    ( leider fand sich beim 5. Kind kein kkh, das sich auf eine natürliche Geburt einlassen würde, nach 4 sectios, obwohl da alles passte, die anderen mehr oder weniger (?), -im Rückblick Ansichtssache - notwendig )


    Und ich hadere heute noch oft mit mir, das ich trotz fünf Kindern nicht weis wie sich eine Geburt anfühlt.
    dazu massivste Probleme mit Verwachsungen. Es vergeht kein Tag wo ich nicht daran erinnert werde durch schmerzen.


    Und trotzdem bin ich froh das es die Möglichkeit des KS gibt, den der Gedanke was wäre passiert wenn nicht .... Den darf man nicht weiterdenken.


    Im Rückblick kann ich mich nur kuckenmama anschließen, wenn du nach einiger Zeit merkst das es dir zu sehr zu schaffen macht, such dir eine Therapeutin, denn es 'frisst' sich sonst
    fest, ( ich merke erst jetzt wie sehr mich das die ganzen Jahre schon belastet, und wie lange ich das schon mitschleppe)


    Ich wünsche dir eine schöne kennenlern- und kuschelzeit