Kurz zu mir:
ich habe mit 15 die Realschule abgeschlossen, danach eine schulische Ausbildung als kaufmännische Assistentin gemacht (Bafög bekommen). Ich habe dann gearbeitet und dann mein großes Kind bekommen. Nachdem sie in den KiGa gekommen ist, habe ich das Fachabitur (Richtung Wirtschaft) gemacht, wieder mit Bafög. Dann habe ich das Studium Wirtschaftsrecht angefangen, meinen kleinen Sohn bekommen und dann die Fachrichtung zu BWL geändert.
Mein ganzes Leben war es schon so, dass ich nie das lernen konnte, was ich wollte. Eigentlich wollte ich gerne mit Menschen arbeiten, habe viele viele viele Bewerbungen geschrieben. Ich habe nichts bekommen, obwohl mein Abschluss gut war (qualifiziert Realschulabschluss). Darauf hin musste ich notgedrungen die schulische Ausbildung machen.
Ich bin dann fort gegangen von zu hause (weit weit weg) und habe erstmal gearbeitet. So richtig glücklich war ich aber nie. Ich habe dann erstmal das Fachabitur gemacht.
Eigentlich wollte ich dann soziale Arbeit studieren, aber auch das war mit meinem Kind nicht möglich. Die Uni wäre zu weit weg gewesen, ich hätte mich nicht um mein Kind kümmern können und mein Mann kommt abends erst spät nach Hause.
So bin ich an die örtlich nächste FH gegangen und habe Wirtschaftsrecht studiert. Es war ganz furchtbar. Ich habe es gehasst. Ich wurde dann im zweiten Semester schwanger mit meinem Sohn. Also habe ich während der Elternzeit überlegt, wie es jetzt weiter gehen soll. Ich habe dann die Fachrichtung zu BWL gewechselt, aber so richtig glücklich bin ich immer noch nicht.
Bevor das BWL Studium letzten Herbst begann, musste ich meinen Sohn im KiGa eingewöhnen. Und es war toll. Ich war quasi drei Wochen Ersatzerzieherin. Habe mich um die Kinder gekümmert und mit ihnen gespielt. Diese Arbeit hat mir Freude gemacht. Kurz habe ich darüber nach gedacht, ob ich nicht die Erzieherausbildung machen will. Aber mein Mann will natürlich, dass ich endlich fertig werden und Geld mit nach Hause bringe. Außerdem gehe ich davon aus den erneuten Wechsel nicht mehr finanziert zu bekommen.
Jetzt habe ich die letzten Wochen immer wieder im KiGa aushelfen müssen. Wir haben momentan viele kranke Erzieher und Urlaubszeit ist auch noch. Da ich Semesterferien habe, habe ich mich angeboten. Und nach wie vor liebe ich es. Es macht mir sooo viel Spaß. Klar ist es anstrengend, aber es ist einfach wunderschön.
Die Leiterin und Erzieher haben mich dann gefragt, ob ich nicht eine Erzieherausbildung machen will um dann bei ihnen anzufangen. Und ja, ich würde sooooo gerne. Aber ich kann es mir einfach nicht leisten.
Ich habe mich dann mit der Leiterin zusammen gesetzt. Wir haben überlegt, ob es nicht andere Wege gäbe. Da wäre noch die Möglichkeit der dualen Ausbildung. 4,5 Jahre Schule und KiGa im Wechsel. Und auch das würde ich machen (auch wenn es meinem Mann natürlich nicht so gefällt), nur sind die Berufsschulen, die das anbieten zu weit weg...
Und nun? Ich würde das sooo gerne machen und bin traurig, weil ich anscheinend endlich etwas gefunden habe und wegen meiner Sprunghaftigkeit den Beruf nicht mehr lernen kann... ;(