Könnt Ihr mir vielleicht etwas in meinem Entscheidungsprozess helfen? Unser 4-Jähriger schnarcht schon lange ganz fürchterlich. Er schläft dadurch sehr unruhig, schreckt oft hoch, tritt um sich, sodass es teilweise niemand mehr neben ihm aushält. Er atmet den überwiegenden Teil der Nacht mit offenem Mund und wacht wegen öfters wegen Mundtrockenheit auf. Gelegentliche Atemaussetzer haben wir auch festgestellt. Der Kleine hat nicht häufiger als andere Kiga-Kinder Atemwegsinfekte und auch selten Mittelohrentzündungen. Sowohl Gaumen- als auch Rachenmandeln sind vergrößert. Der HNO-Arzt sieht ihn deshalb seit 3 Jahren im Abstand von 6 Monaten. Wir sollen nun entscheiden, ob die Polypen entfernt und die Mandeln per Laser verkleinert werden sollen.
Nun begegnen uns dazu drei verschiedene ärztliche Meinungen und wissen nicht, wie wir entscheiden sollen.
1. Der HNO-Arzt tendiert zur OP. Eine Milderung des Schnarchens könne mit hoher Wahrscheinlichkeit prognostiziert werden. "Dann haben Sie Ruhe."
2. Der Kinderarzt lehnt eine OP ab, da sowohl Gaumen- als auch Rachenmandeln wichtige Funktionen innerhalb des Immunsystems übernähmen. Sofern keine übermäßige Infektanfälligkeit und häufige Apnoen zu beobachten seien, spricht er sich gegen eine OP aus. "Darüber können Sie nachdenken, wenn das Kind 7 Jahre alt ist, vielleicht hat sich das bis dahin erledigt."
3. Der Rehamediziner (Manualtherapeut/Osteopath) hält jegliches Schnarchen bei Kindern für pathologisch und entwicklungsschädigend. Es dürfte nicht nur nach Atemaussetzern und Infektanfällitgkeit geschaut werden. Mit Schnarchen stünden Hyperaktivität am Tag, Entwicklungsverzögerungen, Lernschwierigkeiten, eine Schwächung der Mundmuskulatur mit erhöhtem Risiko für Apnoe-Erkrankung im Erwachsenenalter, eine veränderte Verknöcherung des Gesichts und vieles mehr im Zusammenhang. Er befürwortet eine sofortige OP, da sonst noch mehr Fehlentwicklungen zu befürchten seien als die möglicherweise bisher schon eingetretenen.
Nun bin ich völlig hin- und hergerissen. Einer der Ärzte kennt das Kind besonders gut und hat in der Vergangenheit schon besonders hilfreiche Einschätzungen zu anderen Angelegenheiten getroffen, aber ich weiß nicht, ob mich das leiten sollte. Was meint Ihr?