Hallo Ihrs,
heute brauche ich mal Eure Unterstützung, ich bin gerade so geflasht und verpeilt, dass ich nicht vernünftig denken kann. Da brauche ich mal ein paar Leute, die von außen auf folgende Situation schauen:
- Ich arbeite 30 Wochenstunden als Projektmanagerin in der Europazentrale eines größeren Unternehmens.
- Mein Mann arbeitet VZ, macht aber im Grunde keine Überstunden (nur freiwillig, kein Muss), arbeitet in einer Art Schichtsystem (ohne Nachschicht) und ist auch jeden Abend spät. um 19 Uhr zu Hause (wenn er Spätschicht hat, sonst gg. 16 Uhr). Er macht keine Dienstreisen und schläft jede Nacht zu Hause.
- Zur Zeit bin ich in ein Projekt eingebunden, das ca. 80% meiner Arbeitszeit beansprucht. Dieses Projekt geht im April 2017 mit der ersten Phase live (der kleinere Part), die zweite und letzte Phase geht erst im Oktober 2017 live (der größere Part). Meine Abteilung ist von beiden Phasen direkt betroffen, bei Phase 2 jedoch viel stärker, als bei Phase 1. Ich habe also quasi 2 x ein Go-live.
Ich bin da nur ein Projektmitglied, keine Leitungsfunktion, eher eine Koordninierungsfunktion zwischen unserem Bereich und einem anderen (Interface).
- Ab Nov. 2016 starte ich einen Qualifizierungslehrgang, der komplett durch mein Unternehmen bezahlt wird. Dieser Lehrgang umfasst 3 Blöcke zu je 3-4 Tagen, die ich ganztags extern verbringe (aber gleiche Stadt) plus einen letzten Block (3 Tage) die ich in Frankfurt verbringe, wo dann auch die Prüfung stattfindet (Mitte März 2017).
So.
Nun kam heute ein Angebot rein von einem anderen Abteilungsleiter unseres Bereiches (nicht mein Chef), dass er mich gern für ein anderen Projekt kurzfristig einsetzen würde, das ebenfalls im April 2017 live geht.
Das reizvolle daran ist, dass ich die Location, um die es dabei geht, nicht nur kenne, sondern quasi damals (in der Vorkinderzeit) an deren Aufbau beteiligtt war (also nur für meinen kleinen Bereich der Logistics Operations). Ich kenne die Leute dort teilweise von früher, war vor 5-6 x vor Ort, einmal sogar 2 Wochen am Stück (wie gesagt: Vorkinderzeit).
Weierhin ist daran reizvoll, dass ich meine Fähigkeiten dort perfekt einsetzen kann, denn ich kenne meinen Bereich (gewisse technische Gegebenheiten) UND ich kenne die Logistik und Lagerwirtschaft ein wenig (es geht darum, den Aufbau eines Ersatzteillagers zu "supervisen"). Die Leute in der Location laufen großteilig allein, aber der Werkstattleiter hat sich ausdrücklich Unterstützung aus unserer Europazentrale gewünscht, weil er eben eben noch zig andere Aufgabenpakete in dem Projekt hat und er den Aufbau des Ersatzteillagers gern so halbwegs "outsourcen" würde.
Im Grunde bin ich von meinem Fähigkeiten her sowie von meiner Erfahrung her prädestiniert dafür.
Es gibt in unserem Bereich auch sonst niemanden, der dieses Gesamtpaket so anbieten kann, wie ich. Ich hätte viele Freiheiten, könnte mir vieles selbst einteilen, solange das grobe Rahmen eingehalten wird.
Ich müsste allerings relativ zügig 2-3 Tage vor Ort sein, mir den Ist-Zustand ansehen, die Aufgabenverteilung besprechen (kann das Volumen noch nicht richtig greifen), vieles von Hamburg aus organisieren und zwischendurch immer mal runter.
Problem: Die heiße Phase ist natürlich im März 2017, kurz vor dem Go-live, da müsste ich dann 1-2 Wochen am Stück vor Ort sein. Also genau dann, wann die Lehrgang-Prüfung stattfindet.
Mit den Kindern ginge das, mein Mann würde das auch mittragen und zu Hause damit den Kindern und auch seine Arbeit organisiert bekommen.
Und nun zu meinem Dilemma:
Ich möchte das zweite zusätzliche wahnsinnig gern machen, es wäre eine tolle Aufgabe, die mir liegt und mit Leuten, die ich teilweise noch von früher kenne. Ich war aber das letzte Mal im Nov. 2003 vor Ort, mit meiner Maus im Bauch. Ich habe also keinen Plan, wie es inzwischen dort aussieht, was sich verändert hat und wie das neue Projekt da reinpasst. Daher müsste ich relativ schnell runter, um mir ein Bild zu machen und immer mal wieder Stippvisiten dort hin machen.
Und so kollidiert das nicht nur mit meinem ersten Projekt, sondern auch noch mit dem Lehrgang.
Und ich habe noch gar keine Ahnung, wieviel Kapazitäten die Aufgabe eigentlich fressen würde. Ich möchte eine Zusage vermeiden, wenn das dahinter stehende Arveitsvolumen aufgrund "unvorhergesehener Ereignise" Überhand nimmt und ich mein eigentliches erstes Projekt nicht mehr schaffen kann (da gibt es auch regelmäßige Präsenztermine, Jour Fixes, etc.).
Was soll ich tun ?
Mögliche Lösungswege, die mir auf die Schnelle einfallen, wären:
- Ab 2017 in Vollzeit gehen, um das Pensum zu schaffen (das hilft mir aber nicht beim Dilemma mit dem Lehrgang und der Prüfung)
- Den Lehrgang verschieben (hab schon auf der Internetseite geschaut, aber die Termine für 2017 sind noch nicht online - meist fndet der Lehrgang 3-4 x im Jahr statt).
- Den Lehrgang durchziehen, aber anfragen, ob ich die Prüfung verschieben kann.
- Das erste Projekt irgendwie loswerden (nicht wirklich realistisch).
- Das zweite Projekt schweren Herzens ablehnen (ich würde es ganz oder gar nicht machen wollen, ich mache sowas nicht halbherzig).
Könnt Ihr mir hier bitte Denk- und Abwäghilfen geben, evtl. neue Optionen auf's Tapet bringen, oder mir einfach nur den Kopf gerade rücken.
Es war zumindest schon mal erleichternd, das alles einfach runterzuschreiben und als ein komprimiertes Paket zusammen zu fassen.
Achso: Ich muss ihm bis Donnerstag Rückmeldung geben, wie ich mich entschieden habe.
Er wird bei einer Zusage mit meinen Chefs sprechen, dass die mich dafür abstellen sollen (den obersten Chef, den Direktor, teilen wir uns).
Ratlose und geflashte Grüße,
Anne