Gymnasiumsfrust

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  • So, nun hat das neue Schuljahr begonnen, und ich hab schon wieder die Krise...
    Meine Tochter geht in die 6. Klasse eines Gymnasiums mit offener Ganztagsbetreuung.


    Sie hatte eine ganz klare Empfehlung, und sie kommt auch einigermaßen gut mit und hatte nach einem kleinen Tief in der 5.ten dann doch noch ein gutes Zeugnis. Aber ich finde es soooo krass wieviel sie zuhause, auch am Wochenende machen müssen. Das sprengt unser Familienleben komplett. Wir sind beide fast Vollzeit berufstätig und haben noch ein Kleinkind. Und dieses Wochenende habe ich zum Beispiel den Fehler begangen, nicht schon am Freitag zu fragen was sie machen muß, und dann kam Sonntagmorgen das böse Erwachen. Für den Mathetest am nächsten Tag üben, für die Englischarbeit am Freitag schon mal Vokabeln und unregelmässige Verben anfangen zu lernen, in Musik ein Arbeitsblatt ausfüllen, in Englisch auch noch schriftliche Hausaufgaben ....Es war ganz schnell klar, der Sonntag geht entweder zum Großteil für Schule drauf, oder sie kriegt unter der Woche echt Streß. Denn bis Donnerstag soll auch noch ein Referat in Gruppenarbeit fertig sein, wohlgemerkt außerhalb der Schulzeit. Und es ist nicht mal so, daß sie wahnsinnig viele Hobbys hat, aber die Nachmittags sind einfach zu kurz! Sie hat eh erst um 13.30 Schulschluss, dann ißt sie noch dort, an einem Tag ist erst um 14.30 Schluß, an einem anderen ist sie bis 16 Uhr im Betreuungsangebot, an einem hat sie Klavier und an einem anderen Schulband und Tanzen. Und ab und zu will sie auch mal Freundinnen treffen- klar.
    Das Dilemma ist wohl auch zu einem Teil diesem halben Ganztagskonzept geschuldet. Also Lehrer, die so tun wie wenn alle Kinder brav zu Mutti nachhause gehen nach der Schule, und vergessen, daß viele noch in Betreuung sind oder verabredet werden da keiner zuhause ist...


    Ich bin so ratlos. Es gibt noch ein anderes, wohl auch sehr gutes Gymnasium in der Nähe, das hat ein geschlossenes Ganztagskonzept, d.h. die Kinder haben an 4 Tagen bis 16 Uhr Schule, dafür sind aber die Nachmittage und Wochenenden in der Regel frei von Lernen oder Hausaufgaben. Das wäre mir so eine Erleichterung!!! Nur meine Tochter will nicht weg von ihren Freundinnen...das kann ich auch verstehen! Aber ich kann mich innerlich nicht damit abfinden dieses Theater nun noch sechs Jahre mitzumachen!
    (Es geht noch nicht mal darum daß sie bei den Hausaufgaben immer Hilfe braucht, aber sie braucht jemanden der ihr die Zeitfenster einteilt, bzw. sie dabei unterstützt sich diesen Berg an Aufgaben so aufzuteilen, daß sie es schafft- und dafür sorgt, daß nichts anderes in der Zeit geplant wird) Und es ist einfach viel viel Zeit, die uns allen fehlt in der eh schon knappen Freizeit, für gemeinsame Unternehmungen oder auch mal gemeinsam Entspannen.)


    Seufz! Geht es jemanden ähnlich?
    Habt jemand eine Idee oder Rat dazu?


    LG
    Bellabimba

  • Das Schuljahr hat gerade angefangen? Dann warte mal noch ein paar wenige Wochen ab, bevor Du darüber nachdenkst, etwas zu unternehmen. Ich habe in den vielen Jahren Gymnasium, die meine Jungs inzwischen hinter sich haben, die Erfahrung gemacht, dass wirklich jedesmal die LehrerInnen am Anfang des Schuljahres - aus welcher Motivation auch immer heraus - übertrieben viele Hausaufgaben und Lernaufträge aufgegeben haben. Das hat sich dann ebenfalls allljährlich spätestens bis zu den Herbstferien wieder auf ein normales Maß eingependelt. Ich hab mich oft drüber aufgeregt, inzwischen hab ich mir das abgewöhnt.
    Mein Großer musste in der 7. Klasse innerhalb der ersten Schulwoche das gesamte Geographie-Grundwissen aus dem Buch auf Karteikarten abschreiben. Das waren 40 oder 50 eng beschriebene Din-A6-Karteikarten. Danach hat nie mehr jemand danach gefragt.
    Mein Kleiner (9. Klasse) hat vorige Woche 79 (!!) neue Italienisch-Vokabeln auf einmal aufbekommen, er hatte 6 Tage Zeit, die zu lernen. Das ist etwa ein Zehntel des gesamten Vokabulars in diesem Jahr. Er hat dann beschlossen, nur die Hälfte davon zu lernen und das mit der Lehrerin auszudiskutieren #super
    Als Ausgleich bekommen sie dann regelmäßig die letzten sechs Wochen vor den Sommerferien gar nichts mehr auf #augen :wacko:
    Will sagen: diese völlige Überforderung am Schuljahresanfang ist hier leider normal, aber das normalisiert sich bald wieder. War es denn in der zweiten Hälfte der 5. Klasse - nach der ersten Eingewöhnungszeit - auch schon so anstrengend?

  • Es geht noch nicht mal darum daß sie bei den Hausaufgaben immer Hilfe braucht, aber sie braucht jemanden der ihr die Zeitfenster einteilt, bzw. sie dabei unterstützt sich diesen Berg an Aufgaben so aufzuteilen, daß sie es schafft- und dafür sorgt, daß nichts anderes in der Zeit geplant wird

    Ich denke, das ist der Knackpunkt. Und gleichzeitig auch die gute Nachricht. Denn: wenn sie das mal gelernt hat, wird sie die übrigen Schuljahre über eure Unterstützung in der Hinsicht nicht mehr brauchen. Es wird also keine 6 Jahre immer so weiter gehen. ;) . Zumindest war es bei meiner Großen so. Und bei meiner Kleinen, die jetzt auch in die 6. geht, habe ich die gleiche Hoffnung. Aber ja, die 5. und die 6. Klasse sind in der Hinsicht eine echte Herausforderung.
    Bei uns kommt von der Schule schon viel an Hilfestellung. Es gibt Projekttage zum Methodentraining. Manche Lehrer unterstützen das auch. Der Mathelehrer zum Beispiel macht ihnen so einen Lernplan für die Woche vor der Klassenarbeit. Also z.B. Montag: Thema 1, Buch S. 30-35, 20-40 Minuten, Dienstag: Thema 2 Buch S. ..., Sonntag: Nix, Montag letzter Tag vor der KA: Wiederholen, was ich noch nicht so gut kann. So etwas hilft enorm und motiviert.
    Vielleicht selber eine Methode finden, die Aufgaben zu visualisieren. Meine Kleine schreibt die Hausis auf kleine Zettel und heftet sie mit Reiszwecken auf einen Holzstab. Damit sie sieht, was noch zu tun ist. Hat sie sich selbst ausgedacht, und es macht ihr Spaß. Besonders, wenn man die Zettel dann wegschmeißen kann.

    LG
    AnneL

    Einmal editiert, zuletzt von AnneL ()

  • Oder ihr geht immer Freitag nach der Schule ihre Schulsachen durch und schreibt genau auf, was an welchem Tag des Wochenendes gelernt wird?
    Vielleicht sind auch drei Nachmittagsaktivitäten (Klavier, Betreuungsangebot, Schulband/Tanzen) einfach zu viel.
    Hagendeel

  • Mein Sohn wollte unbedingt aufs Gymi, war auch von den Noten kein Problem. Allerdings ist er keiner, dem was zufliegt, sondern er muss sich alles (mehr oder weniger schwer) erarbeiten.
    Er ist im Tagesinternat, wo Hausaufgaben gemacht werden und auch mal für Schulaufgaben gelernt wird. Die Vokabeln werden abgefragt, die Lernfächer nicht. Er kommt um 16.45 Uhr nach Hause. Am Wochenende machen wir meistens nochmal die Vokabelwiederholung der Woche in beiden Sprachen und mehr nicht.
    Er lernt aber für Latein und Englisch verstärkt am Wochenende, wenn Schulaufgaben anstehen, das wird auch mal intensiver, wenn ich merke, dass er starke Lücken hat. Mathe haben wir einen Nachhilfelehrer, weil ich das nicht kann. Die Lernfächer frag ich ab und an ab. Ich finde, der Aufwand hält sich in Grenzen. Anstrengender als das Lernen ist ihn dazu zu bringen, ADHSler immer sehr ich-bezogen und keinen Bock auf Lernen. Ich achte sehr drauf, dass er nicht zuviel Hobbys hat. Er spielt Basketball in der Schule, Instrument hat er ebenfalls in der Schule als Hauptfach. So bleibt privat nur seine Showtanzgruppe mit 1,5h Training pro Woche, das geht dann eigentlich recht gut. Wenn die Lehrer die Schulaufgaben gut verteilen ist es machbar. Ich arbeite bei sowas immer gern mit Plänen und bring ne Struktur rein, damit wir uns leichter tun und alles im Auge haben.

  • (Es geht noch nicht mal darum daß sie bei den Hausaufgaben immer Hilfe braucht, aber sie braucht jemanden der ihr die Zeitfenster einteilt, bzw. sie dabei unterstützt sich diesen Berg an Aufgaben so aufzuteilen, daß sie es schafft- und dafür sorgt, daß nichts anderes in der Zeit geplant wird) Und es ist einfach viel viel Zeit, die uns allen fehlt in der eh schon knappen Freizeit, für gemeinsame Unternehmungen oder auch mal gemeinsam Entspannen.)


    Seufz! Geht es jemanden ähnlich?
    Habt jemand eine Idee oder Rat dazu?


    LG
    Bellabimba

    Ja, das kenne ich, ging uns auch so und wir mussten uns auch erst daran gewöhnen, dass an den Wochenenden Schule eingeplant werden muss und auch Nachmittags waren wir in der 6. Klasse noch gefragt als Unterstützung. Seid ihr G8 oder G9 (wir beim Großen G8, der Kleine wird G9 haben und es wird damit hoffentlich etwas entzerrt).
    Es wird von Jahr zu Jahr besser, erstens, weil die Familie sich darauf eingestellt hat, dass am Wochenende noch Zeit für die Schule benötigt wird und zweitens, weil das Kind sich die Sachen auch selbständiger einteilt und vornimmt (oder eben auch einfach fauler wird und weniger macht, pubertätsbedingt ;) ).
    Vielleicht sind drei Nachmittagsaktivitäten plus ein Tag Betreuung auch wirklich zu viel? Werden in der Betreuung die Hausaufgaben gut erledigt? Ansonsten würde ich den Betreuungstrag streichen.
    Ich weiß nicht, ob es eine Ganztagsschule wirklich besser macht. Sie muss da ja den gleichen Stoff lernen und ob sie wirklich damit hinkommt, ausschließlich bis 16 Uhr in der Schule alles zu machen und dann das Wochenende komplett frei ist? Früher oder später kommt da m.E. auch noch zusätzliches Lernen zu Hause dazu und dann hat sie eigentlich weniger unverplante Zeit als ohne Ganztagsschule. Und wenn es ihr eigentlich auf der SChule gefällt, dann ist ein Wechsel sowieso kontraproduktiv.


    Edit: Ja, das kenne ich auch, was oben erwähnt wurde: Zum Schuljahresanfang, eigentlich bis zu den Weihnachtsferien ist es immer sehr viel, im zweiten Halbjahr hingegen oft kaum noch Hausaufgaben.

    Liebe Grüße von Kris (1974) mit großem Sohn (1/2002) und kleinem Sohn (5/2007)

    Einmal editiert, zuletzt von Kris ()

  • Wow, wenn ich das so lese bin ich richtig froh über unser Gymnasium(NRW).
    Meine Tochter wollte unbedingt auf dieses Gymnasium, das als härter gilt als das andere im Stadtteil(das eher so Laissez-faire ist, so heißt es zumindest). Es ist mit offenem Ganztag den sie nicht besucht, nun in der 7.Klasse hat sie aber einmal die Woche auch nachmittags Unterricht.


    Sie hat als Wahlfach Französisch genommen. In der 5. und 6. Klasse hat sie so gut wie nie Hausaufgaben aufgehabt, höchstens mal Vokabeln abschreiben, gelernt hat sie eigentlich nie und tut sie auch weiterhin nicht #angst aber anscheinend leisten die Lehrer so gute Arbeit das sie dennoch ein sehr gutes Zeugnis nach Hause gebracht hat.


    Es ist übrigens G8. Ich befürchte fast, wenn es bei uns so wäre, das sich " die ganze Familie" darauf einstellen müsste das andauernd auch nachmittags die Schule regiert, ich sie würde wechseln lassen. Die Gesamtschule hier macht das Abi nämlich noch ruhiger in 13 Schuljahren.


    Ich war aber selbst auch auf dem Gymnasium und kenne das auch von damals überhaupt nicht das so ein Aufwand hätte betrieben werden müssen. Finde ich schon erschreckend und auch hart für die Kinder.


    Sie ist übrigens im Schulchor, richtig mit Auftritten, ist also schon zeitintensiv, und war in der Tischtennis-AG. Damit hört sie jetzt auf und möchte gerne Klavier lernen und einen Selbstverteidigungskurs machen. Zeit dafür hat sie (zum Glück) genug.

  • unsere große ist jetzt anfang 7. gym und heute sagt sie, bis morgen muss sie für deutsch den gesamten zauberlehrling (die ballade von goethe) auswendig können! sie hatte es letzten freitag erwähnt und kann auch die ersten zwei strophen oder so, aber da frage ich mich wirklich....
    sie ist aber ansonsten recht selbstständig, das wird bei deiner tochter sicher auch noch besser....vilelicht auch m,al zu den lehrern gehen, wenn es gehäuft zu viel ist?

  • Hier in Australien gehen von der 0-12. Klasse alle Kinder von ca. 9 Uhr bis 15:30 in die Schule. Hausaufgaben gibt es trotz Ganztagschule. Mein Grosser ist an der Highschool und hat an 2 Abenden sowie einmal am WE Sport, meine Missy hat nur einmal nach der Schule Sport und das wird auch naechstes Jahr so bleiben denn sie kommt in eine Spezialklasse in der es mehr HA gibt als in normalen Klassen. Mich stoeren HA am Wochenende weniger, mich stoert es wenn die Kinder auch ueber die Ferien Hausaufgaben bekommen, denn ich finde, da sollten sie sich ausruhen.

    Regina (9/75) mit L. (3/03) und K. (12/04) und einem Sternchen das ueber uns wacht.


    The only thing worth stealing is the kiss of a sleeping child.


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  • Ich glaube, es ist viel Routine.
    Bei meinem Sohn (auch 6. Klasse) sind die Rahmenbedingungen ähnlich. Und ja, wir reservieren zumindest 1/2 Tag am Wochenende für die Schule.
    Außerdem hat er sich angewöhnt wirklich jeden Tag 10 min Französisch und 10 min Englisch-Vokabeln zu lernen. Dazu nutzt er entsprechende Lernsoftware (ist computeraffin). Das macht schon viel aus.
    Wir schauen eigentlich jeden Tag gemeinsam in sein Hausaufgabenheft, wenn er kommt. Er hat auch einen Wochenplan, in den er sich eintragen kann, an welchem Tag er was erledigen/vorbereiten möchte.
    Das klappt auch gut.

  • Tochter hat einen Schulplaner. Da stehen die Hausis drin und ich schau da regelmäßig rein. Zurzeit arbeite ich auch oft so, dass ich nachmittags nicht zuhause bin. Ich takte die HA noch ein wenig für sie. Erinnere, welche Nachmittage wegen Verabredung und/oder Hobbies + sonstigen Aktivitäten für Lernerei eher flachfallen und wann Lernen daher zwingend sein muss. Ich helfe ihr auch, die Aufgaben zu priorisieren, je nachdem, was echte Konzentration erfordert.


    Und ich mach Mama Watch via Telefon. Erinnere sie ans Instrumente üben, Vokabeln lernen etc. Ginge das bei deinem Job auch? So klappt das eigentlich ganz gut. Zusätzlich bleibt idR tatsächlich ein Tag am Woe unverplant.


    Werden bei euch in der Betreuung HA gemacht? Meine Tochter wollte aber zB nicht mehr in die Nachmittagsbetreuung, die will nach Hause und erst mal chillen, bevor sie sich wieder Schulkram widmet. Kann ich auch verstehen. Dann ist es 4 oder 5 h, sie kriegt den Bogen anschließend aber. Die Umgewöhnung auf allein zuhaus klappt ganz gut (sie ist 5. Kl.).

  • unsere große ist jetzt anfang 7. gym und heute sagt sie, bis morgen muss sie für deutsch den gesamten zauberlehrling (die ballade von goethe) auswendig können! sie hatte es letzten freitag erwähnt und kann auch die ersten zwei strophen oder so, aber da frage ich mich wirklich....

    Was fragst Du Dich da?
    Findest Du den ganzen Zauberlehrling zu viel ;) ?

  • Sei froh, dass sie nicht "Die Bürgschaft" lernen muss... ;) ;) ;)


    Ich finde es irgendwie schön, wenn Kinder nach der Schulzeit einen "Vorrat" an Gedichten mit ins Leben nehmen können.
    Beim Zauberlehrling muss ich immer an meine Oma denken, die ihn in hohem Alter immer noch rezitieren konnte #herzen

  • Dieses Gedichte Auswendiglernen gibt's immer noch??
    Ich hab' zu meiner Zeit auch meinen Teil auswendig lernen müssen. Fiel mir auch relativ leicht. An kein einziges Gedicht kann ich mich heute auch nur teilweise Erinnern. Poesie verstehen und schätzen lernen geht auch ohne in's Gehirn pressen finde ich.

  • Die jungen Dichter und Denker haben ne CD mit einigen Werken unter anderem auch mit dem Zauberlehrling. Das kann man sich gut anhören und hilft vielleicht auch beim auswendig lernen:

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    Viele Grüße
    Juana

    Einmal editiert, zuletzt von Juana ()

  • Oh, wow, hier ist ja richtig was los!
    Vielen Dank für Eure vielen Antworten und auch Vorschläge. Also, daß sie für das Zeiteinteilen irgendwann keine Untestützung mehr braucht ist momentan noch schwer vorstellbar, habe eher den Eindruck seit dem Einsetzen der Pubertät wird das Zeitgefühl und jegliches realistisches Planen/Selbsteinschätzen eine Herausforderung. Aber gut, ich hoffe ich werde positiv überrascht :) Die Betreung am Nachmittag canceln, das würde heißen sie ist hier zuhause alleine c.a. 2,5 Stunden, und ich glaube nicht daß sie das dann hier hinbekommt allein Hausaufgaben zu machen. Ich telefoniere schon manchmal kurz von der Arbeit mit ihr, aber Mama-Watch jede Woche und um dann von der Arbeit aus ihre Pflichten zu regeln, das ist mir zu viel neben der Arbeit bzw. das ist an meinem Arbeitsplatz auch schwierig.
    Heute kam noch eine Fünf im Mathetest nachhause - obwohl ich sogar noch mit ihr geübt habe. Nicht stundenlang, aber wir haben dafür neben den irregular verbs den Sonntagnachmittag geopfert...gleichzeitig sagt der Klassenlehrer bei einem Gespräch zu mir daß meine Tochter sowieso bis zum ABi "nur so durchrauscht".
    Also mein Problem mit der Sache ist, galube ich auch,daß ich es innerlich nicht akzeptieren kann wie diese Idee "Gymnasium" in einer deutschen Großstadt 2016 läuft. Auch nochmal ganz abgessehen von den erheblichen Einschnitten in unsere knappe Freizeit...das ganze System macht in meinen Augen keinen Sinn. Chancengleichheit=0. Vereinbarkeit mit dem Alltag berufstätiger ELtern=0. Oder andersherum gesagt: Wäre ich Schichtarbeiterin und mein Deutsch wäre nicht so gut, da nicht meine Muttersprache, und bei meinem Mann ähnlich, unsere Tochter wäre schon längst nicht mehr am Gymnasium. Denn auch wenn ich nicht die Hausaufgaben mit ihr mache, für Testvorbereitung und Matheüben etc. steh ich natürlich schon mal zur Seite, und auch wenn sie bei Aufgaben nicht weiterkommt. Und auch für das EInteilen muß man ja bischen kapieren was die eigentlich machen sollen. Und das macht mich einfach wütend, wie früh hier schon das Elternhaus gefordert und damit ausschlaggebend ist. Jetzt werdet Ihr vielleicht fragen, warum wir überhaupt das Gymnasium angessteuert haben - wir hatten keine große Wahl. Es gab nur eine einzige Gesamtschule an der wir eine Chance gehabt hätten entfernungsmässig, und an der hatte meine Mann damals gearbeitet und fand die Schule richtig schlimm. Dazu kam, daß die Grundschullehrerin uns dringend zum Gymnasium riet...
    Achso, und Hobbies streichen, von den vier Aktivitäten sind zwei ja sogar "inerschulisch" und total wichtig in meinen Augen zum Ausgleich...
    Hm...nun erstmal trotzdem nochmal großes Danke für all den Rat :)

  • Also mein Problem mit der Sache ist, galube ich auch,daß ich es innerlich nicht akzeptieren kann wie diese Idee "Gymnasium" in einer deutschen Großstadt 2016 läuft. Auch nochmal ganz abgessehen von den erheblichen Einschnitten in unsere knappe Freizeit...das ganze System macht in meinen Augen keinen Sinn. Chancengleichheit=0. Vereinbarkeit mit dem Alltag berufstätiger ELtern=0. Oder andersherum gesagt: Wäre ich Schichtarbeiterin und mein Deutsch wäre nicht so gut, da nicht meine Muttersprache, und bei meinem Mann ähnlich, unsere Tochter wäre schon längst nicht mehr am Gymnasium. Denn auch wenn ich nicht die Hausaufgaben mit ihr mache, für Testvorbereitung und Matheüben etc. steh ich natürlich schon mal zur Seite, und auch wenn sie bei Aufgaben nicht weiterkommt. Und auch für das EInteilen muß man ja bischen kapieren was die eigentlich machen sollen. Und das macht mich einfach wütend, wie früh hier schon das Elternhaus gefordert und damit ausschlaggebend ist.

    Mich macht das auch wütend.
    Meine Tochter ist jetzt in der 5. Klasse.
    Jüngstes Beispiel: Die Kinder sollen sich auf die Klassenarbeit vorbereiten. Dazu gibt es eine schriftliche Anweisung auf der steht, was sie lernen sollen: die Wörter im "vocab jotter". Meine Tochter hat das Wort noch nie gehört und ich musste es googeln. Ganz toll, da bricht dem Lehrer wohl ein Zacken aus der Krone, wenn er das Wort "Vokabelheft" verwenden würde. Nicht alle Kinder haben ein Wörterbuch!


    Ich weiß auch ganz genau, was diese Woche passieren wird: Spätestens am Tag vor der Arbeit wird eine Klassenkameradin meiner Tochter (Eltern sind keine Akademiker) hier anrufen und fragen, was damit gemeint ist. Nicht falsch verstehen, das Mädchen kann hier gerne so oft anrufen wie es nötig ist. Wäre aber nicht nötig, wenn die Infos verständlich wären.


    Edit: Da fällt mir noch ein, dass ich den vocab jotter regelmäßig korrigieren muss. Die Vokabeln müssen die Kinder z. Teil von der Tafel abschreiben. Leider ist wohl die Schrift des Lehrers unleserlich, so dass die Hälfte davon falsch ist. Das geht auch den anderen Kindern so. Dank Mama steht's hier dann richtig im Heft.