Kleinkindern soziale Unterschiede erklären...

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  • Ich unterschreibe.
    Ich muss zugeben, ich habe mir etwas die Augen gerieben bei den merkwürdigen Antworten. Seit wann sind denn Menschen, die studiert haben, "schlauer", haben deshalb mehr Geld und deshalb ein Haus?


    Dieses "wieso haben wir nicht, was die haben" in so einer Dimension kenne ich nicht. Und überhaupt, ich würde gar kein langweiliges 08/15-Haus in einer Reißbrettsiedlung haben wollen ;)

  • Ich empfinde das als vertane Chance mit Kindern zu diskutieren. Ich geben grundsaetlich keine "weil ich das so will/Lust habe" Antworten.
    Und ich frage mich gerade ob meine Kinder echt so seltsam sind, dass man mit denen auch schon in juengsten Jahren ueber soziale ungerechtigkeiten reden kann.

    Du weißt doch überhaupt nicht, ob das eine soziale Ungerechtigkeit ist. Vielleicht arbeiten beide 60 Stunden die Woche und haben extrem viel Verantwortung? Vielleicht haben sie den Jungen schon ganz früh in Betreuung gegeben, damit Geld reinkommt? Vielleicht haben sie sich bis in die übernächste Generation verschuldet mit ihrem Häuschen? Vielleicht haben beide prekäre befristete Arbeitsverhältnisse und kommen nachts gar nicht in den Schlaf vor Sorgen um die Zukunft?


    Was ist denn für dich sozial gerecht? Wenn jeder Mensch ein Häuschen hat? Wenn du dasselbe bekommst für deinen Job bei ALDI als eine Wissenschaftlerin in einem Genetik-Labor?


    Für mich wäre es total wichtig, einem Kind klarzumachen, dass es auch schön und glücklichmachend sein kann, in einer Mietwohnung zu fahren und im Sommer zum Camping. Du machst das viel zu sehr fest an materiellen Dingen.

  • Das ist doch DIE Gelegenheit gewisse Denkschablonen nicht an die nächste Generation weiterzugeben.
    Wir werden unsere kleine Tochter hier wahrscheinlich bewusst am "Brennpunkt" in die öffentliche Kita stecken - also werden wir wohl nicht in die Verlegenheit kommen.


    Allerdings würde ich für meinen Teil soweit es geht die Kleine, die Welt selbst entdecken lassen und werde mich sehr bemühen ihr nicht meine vorgefertigten Urteile über die Welt mitzugeben.


    Gerade ein sozialer Unterschied ist doch was das existiert doch noch gar nicht in einem Kinderkopf oder?
    Ich würde ihr das auch in die Richtung "die Welt ist bunt" näherbringen.
    Hilft vllt auch der reichen Mutter. Die ja nicht zwingend was dafür kann.


    Ich habe das mal in der Kita erlebt. (Privateinrichtung) Da war ein Brüderpaar von sehr wohlhabenden Eltern. Er war irgendsoein Richter der auch weltweit unterwegs war. Megadicke Schlitten usw...
    Alle haben sprichwörtlich den roten Teppich ausgerollt und sich im Gespräch fast auf den Bauch gelegt. Ich hab die Leute einfach ganz normal wie alle anderen behandelt. Der Kleine hat mit mir Nachmittags die Bude geputzt weil er langeweile hatte. (freiwillig natürlich und kindgerecht )
    Die Eltern haben zwar erst ein bisschen irritiert geguckt weil sie das nicht gewohnt waren. Gleichzeitig merkte ich aber auch, wie sie sich entspannten weil sie merkten ich mache einen Bogen um dieses Thema "sozialer Unterschied" es ist mir Schnurz.
    Also kann mir vorstellen, dass das vllt der "reichen" Mutter genauso unangenehm ist.


    Also ja, ich würde das wohl alles sehr entspannt nehmen.
    Vllt gibt's auch kein richtig oder falsch.
    Ist doch alles auch sehr theoretisch jetzt.


    Meine Schwester hatte eine beste Freundin in der Kita. Die war superreich. Die haben meine Schwester so ein bisschen adoptiert und in den Urlaub mitgenommen. Reiten, Boot & Co.
    Das ist halt vllt bisschen schwer, aber sicher nix was man nicht klären könnte.


    LG

  • Für mich wäre es total wichtig, einem Kind klarzumachen, dass es auch schön und glücklichmachend sein kann, in einer Mietwohnung zu fahren und im Sommer zum Camping. Du machst das viel zu sehr fest an materiellen Dingen.

    unterschreib

  • also ich finde die kausalketten im ausgangspost (schlau -> gute ausbildung -> gutes einkommen -> hausbesitz) auch sehr an der realität vorbei. GERADE wenn man da auch die politische dimension mitdenkt.


    daher unterschreibe ich bei patrick.

  • Danke für Eure Gedanken.
    Zunächst mal, ich schrieb nichts von Ungerechtigkeit, sondern Ungleichheit. Wir haben beide Jobs, die wir sehr gerne machen und sind mit unserer finanziellen Situation zufrieden bzw. ist nicht "das System" Schuld, dass wir uns kein großes Haus leisten können.
    Und mir ging es um einen sehr konkreten Fall. Nein, ich kenne nicht den Lebenslauf der anderen Eltern im Detail und auch nicht ihren Kontostand. Aber sie haben beide promoviert und auf die Ebene eines Kindes übersetzt sind es für mich intelligente, gut ausgebildete Menschen. Dass sie gutdotierte Jobs haben führe ich darauf zurück. Den Umkehrschluss (alle schlauen Leute sind reich) habe ich nicht gezogen. Grundsätzlich wollte ich außerdem die Fragen des Kindes so beantworten, dass es sich selber gutfühlt.
    In meiner Lebenswirklichkeit ist ein Haus für 500.000 schon etwas außergewöhnliches, und für die meisten Menschen nicht erreichbar. Und tatsächlich haben hier (Speckgürtel einer Großstadt) eher die Bessergestellten Eigentum.
    Natürlich ist kaum etwas so relativ bzw. subjektiv wie Wohlstand.
    Die Idee, die Fragen quasi umzuleiten auf die positiven Seiten des jeweiligen Lebensstils, gefällt mir gut.

    • Offizieller Beitrag

    For the record, Ich habe nie geschrieben, dass ich die Fragekette der TS befuerworte, man lese dazu meine allererste Antwort. Allerdings finde ich schon, dass man von Haeuschen im reichen Neubaugebiet im Vergleich zu Wohnung in etwas aelterem aermeren Viertel auch darauf schliessen kann, dass diese Familie mit Haus mehr Geld hat. Alles andere ist doch sehr sehr unwarscheinlich. Und Menschen, die mehr Geld haben, sind im Allgemeinen sozial auch besser gestellt. Wenn sich nun eine Familie mehr leisten kann als die andere, dann kann man schon daraus folgern, dass die im Allgemeinen mehr Geld haben oder verdienen. Natuerlich gibt es hin und wieder Einzelfaelle, wo Menschen winzig klein wohnen, nur damit sie in den Urlaub fliegen koennen. Aber der Normalfall ist das doch eher nicht.



    Du weißt doch überhaupt nicht, ob das eine soziale Ungerechtigkeit ist. Vielleicht arbeiten beide 60 Stunden die Woche und haben extrem viel Verantwortung? Vielleicht haben sie den Jungen schon ganz früh in Betreuung gegeben, damit Geld reinkommt? Vielleicht haben sie sich bis in die übernächste Generation verschuldet mit ihrem Häuschen? Vielleicht haben beide prekäre befristete Arbeitsverhältnisse und kommen nachts gar nicht in den Schlaf vor Sorgen um die Zukunft?
    Was ist denn für dich sozial gerecht? Wenn jeder Mensch ein Häuschen hat? Wenn du dasselbe bekommst für deinen Job bei ALDI als eine Wissenschaftlerin in einem Genetik-Labor?


    Für mich wäre es total wichtig, einem Kind klarzumachen, dass es auch schön und glücklichmachend sein kann, in einer Mietwohnung zu fahren und im Sommer zum Camping. Du machst das viel zu sehr fest an materiellen Dingen.

    Und warum sollten sie also so viel mehr Geld verdienen als jemand, der 60h die Woche Wohnungen putzt? Vielleicht, vielleicht, waere wenn, das kann man alles unter Erwachsenen diskutieren, aber grundsaetzlich faengt man doch ersteinmal mit dem normalfall an. Die Details kommen dann schon noch.


    Wie erklaerst du denn deinem Kind, warum die Wissenschaftlerin im Genetik-Labor so viel mehr verdient? Warum kann man das warum nicht mit Kindern diskutieren? Muss ich dafuer eine "richtige" Antwort haben?


    Dass ich zu viel an materiellen Dingen festmache finde ich jetzt schon fast unverschaemt. der Satz kann nur von jemandem kommen, der sich um die Finanzen noch nie hat Sorgen machen muessen. Und wenn man dem Kind alles gleich kaufen kann, dann gibt es auch nie fragen dazu, warum andere Freunde das aber haben oder kaufen, oder warum man das nur gebraucht kauft. (For the record - gebraucht kaufen hat fuer mich den Vorteil a) das Dinge weiterbenutzt werden und es umweltfreundlicher ist und b) es weniger kostet). Und wenn du meine BeitraegE vorsichtig lesen wuerdest, habe ich gleich von Anfang an gesagt, dass Diskutieren des "was man alles hat" besser ist, als ein "was man nicht hat", aber du pickst dir die Rosinen raus um mich hier in die Assi-Ecke zu stellen.


    Es ist doch wirklich der wahre Luxus, wenn man soziale, kulturelle, ethnische und finanzielle Unterschiede nie seinem Kind (oder sich selbst) erklaeren muss.

  • ich bin zwar nicht angesprochen, aber warum fühlst Du dich so angepiekst?


    Hier stellt dich gar niemand in die Assi Ecke...


    Und nein, ich muss diese Unterschiede meinem Kind nicht erklären, weil ihm das nämlich gar nicht auffält.
    (Meine Kinder sind unter 10) Marken / wer hat Geld... sind hier überhaupt kein Thema.


    Und doch bringe ich Ihnen den Wert von etwas bei.... ohne mich mit anderen zu vergleichen. Kinder haben völlig andere Maßstäbe als wir.


    wir haben in einer super kleinen Wohnung gelebt... den Kopf, dass die Kinder keine eigenen Zimmer haben im Vergleich zu ihren Freunden, habe ich mir gemacht. Ich verstehe nicht, warum du dem Thema so viel Bedeutung beimißt

    Grüße von Claraluna


    Shoot for the moon. Even if you miss you will land among the stars.

    • Offizieller Beitrag

    Claraluna, ich mag nicht mehr mitschreiben, a) bin ich nicht gut drauf und b) bin ich nicht eloquent genug, und fuehle mich missverstanden.


    Man muss Kindern nur Unterschiede erklaeren, wenn sie bestehen. Mein bestes Beispiel ist das Thema Rassismus. Es sind immer nur die weissen Eltern, die denken, dass ihre Kinder farbenblind waeren. Sind Kinder aber nicht, schon mit 4Jahren nicht, dazu gibt es Studien. Einzig was Kinder lernen ist, dass man ueber Hautfarbe nicht spricht. Und das wiederum kann sich nur leisten, fuer den die Hautfarbe privileg ist. Alle anderen werden irgendwann schon mal Rassismus erfahren haben und muessen dann eben auch erklaeren. Ich kenne zwar keine Studie zum Thema soziale und finanzielle Unterschiede, bin mir aber sicher, dass das da genauso ist, ausser man lebt wirklich in einer Seifenblase, wo alle nur aehnlich viel verdienen, der gleichen Schicht, Kultur und Ethnie angehoeren. Und deswegen rede ich mit meinen Kindern ueber solche Dinge, und bespreche sie auch mit fremden Kindern, wenn sie vorkommen. Natuerlich im Rahmen dessen was einem 4jaehrigen moeglich ist, gerne auch mit Gegenfragen um zum Denken anzuregen. Aber das Thema abwiegeln werde ich nicht.


    Ich lerne aber hier gerade auch, dass mich mit meiner Handlung wohl manche Eltern wohl seltsam finden, und werde das zukuenftig mehr beuruecksichtigen.

  • Wie erklaerst du denn deinem Kind, warum die Wissenschaftlerin im Genetik-Labor so viel mehr verdient?

    Tut sie das? Viele Wissenschaftler/innen arbeiten auch bis weit über 40 noch in lächerlich kurz-befristeten Teilzeitverträgen. Es kommt immer auf den Arbeitgeber an.

    Wir werden unsere kleine Tochter hier wahrscheinlich bewusst am "Brennpunkt" in die öffentliche Kita stecken - also werden wir wohl nicht in die Verlegenheit kommen.

    Das würde ich mir überlegen. In einem Kiga mit Eltern, die ähnlich ticken wie Du, ist vieles einfacher. Das Kiga-Konzept wird für den Hauptteil der Kinder gestrickt und wenn Du dann nachfragst, warum das neue tolle Konzept nicht mehr weitergeführt wird, heißt es dann, weil es für die meisten anderen Kinder nicht passt. Wir führen gerade einen völlig absurden Kleinkrieg mit dem Kiga, weil sie meinen, sie müssten den Kinder etwas beibringen, was viele von zu Hause angeblich nicht kennen, sich für unser Kind aber wirklich sehr nachteilig auswirkt.
    Die Erzieherinnen sind hier z.B. zum Teil echt irritiert - gelegentlich auch pikiert - wenn unser Kind die Herkunft einzelner Lebensmittel hinterfragt. (Nur als ein Beispiel.)

  • Ohne alles gelesen zu haben: Ich hätte die Frage, warum ihr kein eigenes Haus habt, kurz und knapp beantwortet. "Uns reicht die Wohnung, wir fühlen uns hier wohl". Ich kann schon verstehen, dass der anderen Mama das Gespräch ein wenig unangenehm war.

  • @Katrin ok..wobei ich meinen von dir zitierten Satz von mir, eh dachte das der irgendwie doof ist. (was ein Satz...)
    Mir ging es mehr darum zu vermeiden mit "die da unten" "und wir da oben" anzufangen.
    Nix hinterfragen dürfen ist natürlich doof.
    Danke. :) wir werden sehen.

  • Ich habe jetzt auch nicht alle Antworten gelesen...


    Ich benatworte solche Fragen jenachdem wer fragt und wer noch dabei ist...


    z.B. hat der 7-Jährige Freund meinen Sohnes gefragt, warum wir denn bloß ein Auto haben. Sie hätten 2. Das berichtete mir mein Kind, der sich dieser Meinung, 2 Autos wären besser, anschloss. Dem habe ich dann erklärt, dass wir aber nicht 2 Autos zwingend brauchen und ich mein Geld lieber für andere Dinge ausgeben möchte.


    Natürlich kam auch mal die Frage auf, warum wir mieten und nicht lieber ein eigenes Haus finanzieren. Da muss ich ja auch nicht zwingend in den Mangel gehen, weil wir uns keines leisten können. Sondern stelle heraus, wie viele Vorteile mieten auch hat (Flexibilität, weniger Verantwortung, günstiger).


    Vermutlich ist es schwieriger, wenn man wirklich sehr knapp leben muss. Aber du schreibst ja, dass ihr genug zum leben habt. Dann wirst du auch Antworten finden, die positiv formuliert sind ohne das man deshalb eine wohlhabendere Person wiederrum kränken müsste. Es hat halt jeder sein Leben und das ist auch gut.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich hab mir nochmal den Thread durchgelesen... ich glaube viele von Euch haben den Eindruck, ich hätte diese Unterhaltung mit einem Kloß im Hals geführt, weil ich mich unterprivilegiert fühle oder wie auch immer. Das ist aber absolut nicht der Fall - ich kann bestens damit leben, weniger "schlau" zu sein als eine Biologin mit Doktor-Titel, daran messe ich nicht meinen Wert. Ich habe jede Menge Qualitäten, die das ausgleichen und die in der Branche, in der ich arbeite, wichtiger sind. Auch damit, nicht in einem übertrieben teuren Haus zu wohnen, kann ich gut leben. Ich fand die Fragen unschuldig und hatte einfach Schwierigkeiten, spontan allen Beteiligten gerecht zu werden. Beim nächsten Mal werde ich wohl das Thema Geld komplett ausklammern, denn auch hier in der Diskussion schwingt ja ganz deutlich mit, wie tabuisiert und belastet dieses Thema für viele Menschen ist.
    Übrigens nur mal so grundsätzlich...
    http://www.zeit.de/karriere/be…ie-arbeitsleben-einkommen
    Soooo doof ist es wohl doch nicht, einen Zusammenhang herzustellen zwischen Ausbildung und Einkommen...

  • Sorry, etwas OT, aber viel mir gerade ein. Die beste Freundin meiner Tochter war mit sechs das erste mal hier (in unserer Mietwohnung).
    Die Mädels malten am Boden und ich bat um Schonung des Bodens, da wir sonst Ärger mit dem Vermieter bekämen. Das Mädchen war völlig entgeistert, daß wir die Wohnung gemietet hatten. Sie fürchtete schon, wir wären nur im Urlaub hier. Miete existierte für Sie garnicht. Fand ich auch ziemlich schräg.

  • Bei uns kam und kommt die Frage auch manchmal.
    Da antwortet man altersgerechte drauf.
    Mit 4, 5 wurde auch gefragt, warum wir nur den keinen Garten hätten und nur die oberen 2 Etagen bewohnen.
    Wohingegen die Eltern des anderen Kindes in einer Villa wohnen.


    Weil wir nur 2 Kinder haben und den Park vor der Tür. (Das Kind hat noch 3 Geschwister und keinen Park vor der Tür. )


    Jetzt ist Kind 1 schon 9 Jahre und geht in eine Klasse, in denen wir einfach mal wirklich die "Ärmsten" sind. Für deren Verhältnisse, weil wir weit von arm sind.
    Da kommen dann so Sprüche von Eltern, die ihre Kinder abholen, wie "was für ein niedliches Haus" und "wenn es so schön klein ist, muss man der Reinigungsfrau ja auch weniger Stunden bezahlen".
    Aber das Kind selbst kann das ganz gut abschütteln. Wir wohnen hier gerne und wollen gar nicht umziehen.
    Kind 2 geht übrigens ins eine Klasse, wo die meisten schrecklich kleine Mietwohnungen haben, und wir das "große Haus".


    Lange Rede kurzer Sinn: wenn interessiert es? Die Kinder bleiben dabei nicht stehen und nehmen knappe Antworten gut an.
    Soziale Unterschiede sind denen schnuppe. Viel wichtiger ist die tolle Schaukel im Garten, der Park vor der Tür, das Tuch im Tührrahmen zwischen Ess- und Wohnzimmer.
    Und der Spaßfaktor!

  • Beim nächsten Mal werde ich wohl das Thema Geld komplett ausklammern, denn auch hier in der Diskussion schwingt ja ganz deutlich mit, wie tabuisiert und belastet dieses Thema für viele Menschen ist.

    findest du?


    Vielleicht siehst du da was, was gar nicht da ist?
    Ich finde deine Antworten auf die Kinderfragen sehr sehr befremdlich und ich denke nicht, dass du das so locker siehst alles. Während das Kind (es ist vier!!) nur ein paar Fragen stellte, gingst du gleich ans Eingemachte.
    Vielleicht hast du doch das ein oder andere Problem mit deinem Bildungsstand oder Wohnstatus. Vielleicht gelingt es dir, das noch mal zu überdenken und für dich zu klären.
    Auf solche Fragen reagiert man lockerer, zur Not mit keiner Antwort.
    Mir tut die andere Mutter total leid. Ich wäre wohl schnell geflüchtet.

  • Ich finde es gar nicht so seltsam, dass Kinder sich noch nicht so viele Gedanken gemacht haben. Man nimmt ja meistens die Welt wie man sie erlebt erst mal als gegeben hin ohne groß zu hinterfragen. Ich weiß noch als ich das erste Mal in einen Bungalow gekommen bin. Ich war völlig irritiert, dass das ganze Haus nicht größer war als eine Wohnung. So fest war für mich der Grundsatz Haus=groß, Wohnung=klein. Da war ich 16 (und hatte glücklicherweise genug Takt, die Erkenntnis, dass es auch kleine Häuser gibt, nicht lauthals zu verkünden). Oder als meine Eltern von einem großen Haus am Rande einer Kleinstadt in ein kleineres Haus in schöner Lage in einer Großstadt umgezogen sind: Ich war völlig geschockt als sie mir erzählt haben, dass das zweite Haus teurer ist. Hätte ich nie gedacht. Da war ich 18.


    Meine Tochter ist jetzt fünf und sie weiß, dass wir diese Wohnung hier mieten. Aber ich glaube nicht, dass sie bei Verwandten oder Freunden Bescheid weiß (und ich weiß bei ihren Kindergartenfreunden i.A. auch nicht, ob sie in gemieteten oder gekauften Wohnungen leben). Ich glaube sie weiß es bei Freunden, die gebaut haben - da war das immer wieder Thema. Aber bei anderen? Irgendwie unterhalten wir uns auch nicht darüber wer ein Haus besitzt oder mietet oder so.

    Sorry, etwas OT, aber viel mir gerade ein. Die beste Freundin meiner Tochter war mit sechs das erste mal hier (in unserer Mietwohnung).
    Die Mädels malten am Boden und ich bat um Schonung des Bodens, da wir sonst Ärger mit dem Vermieter bekämen. Das Mädchen war völlig entgeistert, daß wir die Wohnung gemietet hatten. Sie fürchtete schon, wir wären nur im Urlaub hier. Miete existierte für Sie garnicht. Fand ich auch ziemlich schräg.

    Naja, wahrscheinlich hat sie mieten meistens im Zusammenhang mit "eine Ferienwohnung mieten" gehört. Wenn die Eltern ihr Haus besitzen und Ferienwohnungen mieten wie sollte sie denn auf die Idee kommen, dass es Miete auch langfristig gibt?