Kleinkindern soziale Unterschiede erklären...

Liebe interessierte Neu-Rabeneltern,

wenn Ihr Euch für das Forum registrieren möchtet, schickt uns bitte eine Mail an kontakt@rabeneltern.org mit eurem Wunschnickname.
Auch bei Fragen erreicht ihr uns unter der obigen Mail-Adresse.

Herzliche Grüße
das Team von Rabeneltern.org
  • Hallo,


    @Marie


    Na ja, für Kinder ist ja erst mal das normal, was sie zu Hause erleben. Ohne Wertung.


    Unsere Kinder fragten z.B. durchaus auch mal Bekannte, wo denn ihre Instrumente stehen. Das war einfach eine Frage, weil unsere sichtbar in der Stube stehen und bei vielen Verwandten auch - aber keine Wertung das "kein Instrument haben" irgend etwas "minderwertiges" wäre. (Die coolste Antwort auf die Frage "Und was spielst du dann?!" fand ich ein trockenes, aber freundlich-augenzwinkerndes "Fußball")
    Oder sie saßen verwirrt am Tisch und haben auf den Anfang gewartet und sich gewundert, warum alle anderen schon essen - weil sie es gewohnt waren, ein Tischgebet zu sprechen und sich zu beginn der Mahlzeit die Hände zu reichen. Ein verwundertes "betet ihr nicht?" war aber kein Auftakt zu einer Religionsdebatte oder gar die Wertung einer Lebensgestaltung.


    Es war einfach ein "anders als bei uns", das einsortiert werden musste.


    In meiner Vorstellung als Kind waren es z.B. nur einige wenige Superreiche, die sich ganzes Haus KAUFEN konnten - auch das entsprach ja nicht so ganz der Wahrheit.


    Vielleicht ist ihr das Wort "mieten" einfach bisher nur im Zusammenhang mit Ferienwohnungen begegnet, so daß das ihre verständliche Assoziation war? Sie war 6, ich denke einfach nicht, daß das Thema Wohneigentum (das es ja auch bei Wohnungen unterschiedlichster Dimensionen gibt) vs. Miete (man kann auch Häuser mieten) groß Thema für sie war.


    Ich finde die Erklärung mit der Intelligenz übrigens ... problematisch.


    Weil ich nicht klüger bin als gute Bekannte, die aus verschiedenen Gründen immer am Minimum herumkrebsen und im Vergleich zu denen wir tatsächlich so etwas wie wohlhabend sind. Es ist weder meiner/unserer Intelligenz geschuldet noch überhaupt unser persönlicher "Verdienst".


    Aber ich bin auch auch nicht dümmer als manch einer, der mehr Geld hat. Ich bin überzeugt davon, daß ich ein Studium, daß mich interessiert gut schaffen würde. Aber nicht davon, daß ich dann zwingend mehr Geld oder gar mehr Lebensfreude hätte als jetzt.


    Als ich gelernt habe, war mein Weg in diesen Beruf übrigens sogar ein Studium. Dass es heutzutage üblicherweise keins mehr ist, liegt an der veränderten Gesellschaft und nicht daran, daß ich persönlich inzwischen weniger intelligent wäre.
    #weissnicht



    Da sehe ich in meinem Umfeld keinen Zusammenahang und wenn, dann eher den, das junge Akademikerfamilien tendenziell (Ausnahmen gibt es immer) eher nicht so üppig dran sind und sich vor allem von Befristung zu Befristung hangeln müssen, was z.B. für einen Wohnungs- oder Hauskauf auch keine so gute Basis ist.

  • :)
    als meine Tochter zum ersten mal in einem Stadtteil hier war mit recht hohen Mehrfamilienhäusern (so sechs bis acht Stockwerke), da ist sie auch mitten auf der Straße stehengbelieben, hat sich staundend umgeguckt und gefragt: machen die Leute HIER Urlaub?
    (sie kannte hohe Häuser mit Balkonen dran nur aus dem Urlaub)

  • Ich finde den Thread interessant und mußte mich auch sehr wundern über manche Aussagen.


    Ich bin ja selten auf irgendwas stolz, weil ich ja die letzten Jahre eher alles in den Sand setze. Aber ich glaube ich habe meiner Tochter von Anfang an ein recht realistisches Bild unserer Gesellschaft vermittelt.


    Z. B. besuchen wir seit ihrer Geburt jährlich eine promovierte Biologin in Berlin, die in einem winzigen Zimmer in Kreuzberg für 200€ lebt und regelmäßig von der Jobcentertante schikaniert wird (sie darf keine Einzelfallhilfe mehr machen weil Leute wie sie gefälligst 1€ Jobs machen sollen).


    Aber aufgrund meines vielfältigen Bekanntenkreises ist meiner Tochter längst klar daß gerade zwischen bravourösen Uniabschlüssen und hohem Verdienst sehr wenig Zusammenhang besteht.



    Und ein Haus mit Garten für nur 500.000€ gibt es hier im gesamten Umkreis nicht. Das wär das Superschnäpochen schlechthin.


    Davon abgesehen hab ich tatsächlich früher als Kind meine Eltern gefragt warum "alle" beim Schüleraustausch mit Frankreich mitmachen dürfen und nur ich nicht. Die Antwort war dann weil wir kein Haus hätten. Und prompt wollte ich natürlich auch wissen warum wir kein Haus hätten. Bei der Antwort ging's aber nicht um Schulbildung sondern um verlorene Heimat. Der Hausbesitz war inmitten von Bayern, die seit Generationen hier wohnten, absolut unabhängig von jeglicher Bildung. Meine Eltern erklärten mir daß wir, wären wir in der DDR, sogar drei Häuser hätten.


    Auf jeden Fall durfte ich dann doch beim Schüleraustausch mit Frankreich mitmachen. Und es gab ein großes Fußballspiel im Radio und man glaubt es nicht wo 9 Franzosen dieses Fußballspiel hörten. Nicht in den riesigen Wohnzimmern der Hausbesitzer sondern im vermutlich kleinsten Kinderzimmer der Welt, bei mir in einer Eisenbahnermietwohnung. Und das trotz sehr guten akademischen Abschlusses meines Vaters.


    Ich glaub Patrick hat es ganz gut zusammengefasst.



    Und in meinem Bekanntenkreis, dort wo ich aufgewachsen bin, haben in der Tat fast alle mittlerweile ein Haus gekauft. Mittlerweile ist gut, sagen wir seit 20 Jahren. Aber von den Fällen wo ich ein bißchen Einblick hatte, wurde das trotz guten Verdienstes, immer erstmal vom Eigenkapital Dank Erbe oder Erbvorschuss finanziert. Also wieder vollkommen unabhängig von Bildung und Job.

  • Na ja, man könnte denken, dass es der anderen Mutter peinlich war, was ihr Kind da so gefragt hat. Mir wäre es sehr unangenehm gewesen.


    Allerdings finde ich deine Position auch nicht viel angenehmer. Vor allem, wenn es das 1.Mal so vorgekommen ist und man sich innerlich noch nicht entsprechend gewappnet und sortiert hat. Ich selber muss mich auf solcherlei Art Fragen immer etwas vorbereiten. Aber ich würde mich da auch wirklich als eher unentspannt empfinden. In meinem Alltagsleben sind die Spannen sehr groß und da mein Leben ein ganz anderes ist, als das der Mehrheit meiner Alltagsmitmenschen (die noch keine Kinder haben), stehen ich öfters unwohl neben den Anderen, die sich über ihre Ferienreisen definieren z.B.

    LG Miriam mit 2 Jungs (2004 und 2006)

  • Ich hab mir nochmal den Thread durchgelesen... ich glaube viele von Euch haben den Eindruck, ich hätte diese Unterhaltung mit einem Kloß im Hals geführt, weil ich mich unterprivilegiert fühle oder wie auch immer. Das ist aber absolut nicht der Fall - ich kann bestens damit leben, weniger "schlau" zu sein als eine Biologin mit Doktor-Titel, daran messe ich nicht meinen Wert.


    Das erste war anfangs garnicht mein Gedanke! Jetzt bin ich mir nicht sicher.
    Ich komme noch immer nicht dahinter, warum du glaubst, dass jemand der studiert und promoviert hat schlauer ist, als jemand der das nicht hat.


    Wenn du das für dich persönlich so denkst, dann okay. Finde ich das traurig.


    Ich hab auch studiert, aber wenn jmd. meinem Kind erklären würde, dass ich schlauer bin, als jmd. der nicht studiert hat, dann würde ich wohl aktiv widersprechen und hinterher nochmal darüber reden...

  • Der anderen Mama war das Thema sichtlich unangenehm. Wie erklärt man sowas denn, ohne sich selbst bzw. die eigenen Verhältnisse schlecht zu machen und ohne die Lebensumstände anderer Familien zu kritisieren? Komplett ausweichen? Ich versuche eigentlich immer, Fragen so ehrlich es geht zu beantworten...

    Ich erkläre so etwas eher allgemein mit unterschiedlichen Lebenssituationen und -entwürfen. Es gibt Menschen mit mehr und Menschen mit weniger Geld, Menschen, denen ein Haus wichtig ist, Menschen, die lieber in einer Wohnung wohnen, Menschen, die unterschiedliche Berufe haben, in denen man unterschiedlich verdient usw. Auf manche Warum-Fragen sage ich auch einfach mal "Ich weiß nicht, warum das so ist, ich weiß nur, dass es so ist."


    Deine Antwort klingt so, als wärst du ziemlich überrumpelt gewesen und die andere Mutter vermutlich auch. An Stelle der anderen Mutter hätte ich spätestens eingegriffen, als es um "schlauer" ging, aber sie wusste wahrscheinlich auch nicht, wie sie mit der Situation umgehen sollte.


    Und wie hier schon gesagt wurde, für mich klingt es auch so, als ob Du euch da als schlechter einschätzt. Da ist es natürlich schwer, ein neutrales Bild zu vermitteln.


    EDIT:

    Das ist aber absolut nicht der Fall - ich kann bestens damit leben, weniger "schlau" zu sein als eine Biologin mit Doktor-Titel, daran messe ich nicht meinen Wert.

    Aber du schätzt dich zumindest als weniger schlau ein, das ist ja schon eine Wertung oder zumindest eine Abstufung zum Negativen. Und die gibst du da weiter.

    Gruß, flummi

    Einmal editiert, zuletzt von flummi ()

  • Ich glaube , man könnte jeden spontanen Dialog seitenlang zerreden und zerpflücken, wenn man ihn hier zum Beschuss frei gibt.
    Und jeden Erwachsenen als unsouverän entlarven, wenn man es denn wollte.
    Ich finde es recht unverschämt, der TE Einstellungen oder Probleme zu unterstellen, die die hier öffentlich erklärt für sich ausschließt #weissnicht .

  • Mich macht dieses Biologenbeispiel ganz kirre. #stumm


    Wie es der Zufall will kenne ich tatsächlich ne Menge promovierter Biologen. Nee, nur Biologinnen. ;)


    Die klügste und schlaueste und allwissendste und die mit überdimensionaler Allgemeinbildung ist meine Berliner Freundin, wie gesagt seit Jahren total abgestürzt und weit unter H4 Niveau lebend.



    Die allerdümmste Biologin - selbstverständlich auch promoviert - kenne ich auch. Dumm weil sie so einige Knüller seit Geburt meiner Tochter gebracht hatte. (Sie hat keinerlei Vorstellung bzgl. des menschlichen Körpers, sämtliche Schulbiologiekenntnisse sind ihr fremd.) Sie verdient gut, arbeitet im Pharmaziebereich und ich verwette alles was ich hab daß sie weder weiß wo die Nieren sich befinden noch wie z. B. Impfen funktioniert/funktionieren soll. Ähm, sie ist die Tante meiner Tochter. #angst

  • ich finde es auch sehr schwierig, dass der mangel und das unzufriedensein ein tabu darstellen sollen.



    denn mal ehrlich: es gibt viele leute, die eben erheblichst lieber im eigenen haus wohnen würden als in einer mietwohnung. ich bin im elternhaus großgeworden, sehr großes EFH mit riesigem garten. für mich sind mietwohnungen kein richtiges zuhause, da bin ich ehrlich. und es stresst mich schon öfter, mit fremden in einem haus wohnen zu müssen, da konflikte zu erleiden und so weiter.


    es gibt halt auch viele leute, die hätten gern mehr geld.


    und es bleibt ihnen verwehrt.

  • Ich finde, Du hast die Mutter mit diesem "Du bist schlauer als ich" in Verlegenheit gebracht. Wenn das meine beste Freundin oder meine Schwester zu mir (oder in meiner Anwesenheit über mich) sagen würde, dann hätte ich genug Wissen über sie, um das wertschätzend zu beantworten. Ich habe Dein Post aber so gelesen, dass Ihr Euch eher oberflächlich kennt, vielleicht war es das erste Treffen zuhause. An der Stelle der anderen Mutter wäre mir das also unangenehm gewesen, weil mich die Behauptung, ich hätte ein größeres Haus, weil ich schlauer sei, einfach beschämt hätte und ich zudem nicht gewusst hätte, wie ich das jetzt wieder ins rechte Licht rücken kann ohne dass es noch peinlicher wird.


    Edit: zur Tabu-Diskussion: ich würde das jetzt nicht Tabu nennen, aber Finanzielles und Lebenszufriedenheit sind doch schon relativ intime Themen, das man wohl erst anspricht, wenn man sich besser kennt.

    Sage es mir, und ich werde es vergessen. Zeige es mir, und ich werde es vielleicht behalten. Lass es mich tun, und ich werde es verstehen.


    Konfuzius

    2 Mal editiert, zuletzt von undine ()

  • Aber @patrick*star das ist doch auch wieder ein anderes Thema.
    Ich finde es ja okay, darüber offen zu reden.
    Ich finde es auch okay, wenn Kinder das wissen.


    Mich stört diese Verknüpfung schlau, blöd, arm, reich, studiert, nicht studiert.
    Das ergibt doch ein völlig falsches Bild.


    Und auch diese Studie. Da sind vermutlich auch unsere ganzen Politiker drin, die ja alle irgendwas studiert haben.
    Die verdienen einen Haufen Kohle. Entsprechend kann man sich ausrechnen, dass es auch Akademiker gibt, die viel weniger verdienen, als Menschen mit Ausbildung.

  • Mich stört diese Verknüpfung schlau, blöd, arm, reich, studiert, nicht studiert.
    Das ergibt doch ein völlig falsches Bild.

    Na ja.
    Auch, wenn ich sowas wie die TE wohl auch nicht gesagt hätte, ist ihre Aussage "völlig falsch " aber nun auch nicht.
    Unterm Strich verdienen Akademiker halt mehr als nicht-Akademiker.
    Fertig.
    Natürlich gibts Ausnahmen.
    Und was "schlau sein" bedeutet, kann man auch diskutieren.
    Aber ich finde, das jetzt als ganz hahnebüchen hinzustellen auch schräg. So funktioniert unsere Gesellschaft halt. In der Regel.


  • Das sehe ich tatsächlich völlig anders.


    Ist eben auch nicht das, was ich in meinem realen Leben erlebe.


    Und wenn ich alleine daran denke, wer mit mir Abi gemacht hat und dann studiert hat, da kann ich bei der Verknüpfung "schlau" nur laut lachen....

  • Naja, aber der IQ (und das ist die messbarste Übersetzung für schlau, die mir einfällt) korreliert schon auch mit Bildungsabschlüssen und Erfolg im Beruf. Ich sehe total, dass ganz viele andere Faktoren mit reinspielen, ich finde es ein Unding welch großen Einfluss soziale HErkunft auf Bildungschancen hat aber so ganz wegreden kann man einen Zusammenhang auch nicht.


    Ich finde aber auch die Antworten der TS nicht schlimm. Viel unpassender finde ich die vorgeschlagenen Nicht-Antworten weil sie mMn die Frage (und damit das Kind) nicht ernst nehmen oder Antworten à la "wir finden Mietwohnungen viel besser" wenn das nicht die Wahrheit ist.

  • Was das Unwohlsein der anderen Mutter betrifft:
    Da verstehe ich sie. Würde mich sicher auch so fühlen in ihrer Situation. Finde es aber nicht Aufgabe der anderen, "Schlechtergestellten", solche Themen dann zu umschiffen.


    Ich kenne sowas so ähnlich aus dem Leben mit Kindern und der Vergleicherei da. Mir ist das immer doll unangenehm, wenn andere Menschen alarmiert feststellen, dass unsere Kinder schon schwimmen oder radfahren, keine Eingewögnungsprobleme im Kiga haben oder schon zu Schreiben anfangen, während die "Vergleichsfamilie" da bei ihren Kindern Probleme hat oder sieht.
    Ich finde es aber gutes Recht der anderen, ihre Perspektive aufs Thema zu benennen. Auch, wenn mich unser "vorausssein" da beschämt. Es ist dann mein Problem, dass mir das ggf unangenehm ist. Oder ein Problem, das "zwischen uns" entsteht.
    Nicht das des anderen Menschen, der das Thema schlicht aus seiner Perspektive behandelt und betrachtet. Das darf er doch!
    Und Unterschiede sind halt da und müssen ausgehalten werden.
    Eine andere Frage ist dann die nach der Bewertung der Unterschiede. Aber das ist ja nicht Thema der TE. Ihr gehts ja gut mit ihrem Lebensmodell, sagt sie.

  • Das sehe ich tatsächlich völlig anders.


    Ist eben auch nicht das, was ich in meinem realen Leben erlebe.

    Na, aber jetzt mal ganz platt gesagt:
    Auch in deinem Leben wird - im Schnitt gesehen- der Abiturient jetzt mehr verdienen als der Hauptschulabsolvent, oder nicht?


    Wie gesagt : Von Ausnahmen immer abgesehen. Und auch von der Formulierung "schlau sein". Hier gab es ein Gespräch mit nem 4-jährigen. Da kann man ja nicht mit komplexen Fachtermini um sich schmeißen sd überzeichnet vielleicht.
    Die TE meinte ja die höhere berufl Qualifikation der Mutter, die Ursache für mehr Geld und damit für höheren Lebensstandard ist.
    Und so ists doch meistens #weissnicht . Ob man das nun gut findet oder nicht.

  • Also zuerst: Ich weiß sehr wohl, was ich sage. Du hast ÜBERHAUPT keine Ahnung, wie ich lebe und was ich durchgemacht habe. Also halte dich zurück mit solch unbedachten Äußerungen.


    Zweitens: wer einen Dr. vorm Nachnamen stehen hat, hat überdurchschnittlich mehr Zeit und Kraft (und karge Jahre) in seine Ausbildung gesteckt als Menschen, die putzen. Ohne mich hier in kommunistischen Traumbildern zu verlieren, ist das relativ reell und sozusagen Lebenswirklichkeit. Wir leben in einem Land, in dem (pi mal Daumen) jedem Menschen gleiche Ausbildungschancen geboten werden. Auch wenn ich nicht mehr der größte Fan dieser Regierung bin, ist das ein herauszustreichender Verdienst. Nicht jeder Mensch hat den Grips dazu in der Birne, aber dafür können die ja nix, die eine Karriere auf welchem Gebiet auch immer anstreben.


    Zum Thema Häuschen, weil Dich das ja anscheinend echt beschäftigt: So dicke muss man es da nicht haben, wie kommst du drauf? Die meisten Häuser, die um mich herum gerade gekauft werden (eigentlich alle, wenn ich es recht überlege), gehören der Bank. Die Zinspolitik ist für Immobilienkauf extrem günstig. Und ja, es gibt Leute, die haben mit 30 Jahren und einem Job im Restaurant (eine Freundin) schon ein kleines Vermögen angespart, weil sie eben auch eisern die Kohle zusammenhalten und viele Überstunden machten als Single. Wenn Du dann noch heiratest, beide haben einen festen Job, Bausparvertrag noch dazu, kriegst Du bei der Bank einen Kredit und dann zahlen mit Pech noch deine Kinder ab. Aber Viele machen das. Und sind die irgendwie begüterter? Denen gehört mal ein Fertigteilhaus, wo wir feste die Daumen drücken, dass es in 30 Jahren noch steht ;)


    Also: Ich verstehe Deine Antworten nicht, weil bei Dir das Wort "Zufriedenheit" nicht vorkommt. Oder "Wir wünschen uns eben das, und sie haben sich doll ein haus gewünscht und sehr darauf gespart."


    Ich weiß, dass sollte jetzt anscheinend irgendwie so eine moralische Diskussion werden, wie furchtbar unsere Gesellschaft ist und dass die mit dem Haus die "Gewinner" sind. Aber schau doch einfach mal ein weniger genauer hin. Ganz häufig ist das nämlich nicht so.