Hallo,
Na ja, für Kinder ist ja erst mal das normal, was sie zu Hause erleben. Ohne Wertung.
Unsere Kinder fragten z.B. durchaus auch mal Bekannte, wo denn ihre Instrumente stehen. Das war einfach eine Frage, weil unsere sichtbar in der Stube stehen und bei vielen Verwandten auch - aber keine Wertung das "kein Instrument haben" irgend etwas "minderwertiges" wäre. (Die coolste Antwort auf die Frage "Und was spielst du dann?!" fand ich ein trockenes, aber freundlich-augenzwinkerndes "Fußball")
Oder sie saßen verwirrt am Tisch und haben auf den Anfang gewartet und sich gewundert, warum alle anderen schon essen - weil sie es gewohnt waren, ein Tischgebet zu sprechen und sich zu beginn der Mahlzeit die Hände zu reichen. Ein verwundertes "betet ihr nicht?" war aber kein Auftakt zu einer Religionsdebatte oder gar die Wertung einer Lebensgestaltung.
Es war einfach ein "anders als bei uns", das einsortiert werden musste.
In meiner Vorstellung als Kind waren es z.B. nur einige wenige Superreiche, die sich ganzes Haus KAUFEN konnten - auch das entsprach ja nicht so ganz der Wahrheit.
Vielleicht ist ihr das Wort "mieten" einfach bisher nur im Zusammenhang mit Ferienwohnungen begegnet, so daß das ihre verständliche Assoziation war? Sie war 6, ich denke einfach nicht, daß das Thema Wohneigentum (das es ja auch bei Wohnungen unterschiedlichster Dimensionen gibt) vs. Miete (man kann auch Häuser mieten) groß Thema für sie war.
Ich finde die Erklärung mit der Intelligenz übrigens ... problematisch.
Weil ich nicht klüger bin als gute Bekannte, die aus verschiedenen Gründen immer am Minimum herumkrebsen und im Vergleich zu denen wir tatsächlich so etwas wie wohlhabend sind. Es ist weder meiner/unserer Intelligenz geschuldet noch überhaupt unser persönlicher "Verdienst".
Aber ich bin auch auch nicht dümmer als manch einer, der mehr Geld hat. Ich bin überzeugt davon, daß ich ein Studium, daß mich interessiert gut schaffen würde. Aber nicht davon, daß ich dann zwingend mehr Geld oder gar mehr Lebensfreude hätte als jetzt.
Als ich gelernt habe, war mein Weg in diesen Beruf übrigens sogar ein Studium. Dass es heutzutage üblicherweise keins mehr ist, liegt an der veränderten Gesellschaft und nicht daran, daß ich persönlich inzwischen weniger intelligent wäre.
Da sehe ich in meinem Umfeld keinen Zusammenahang und wenn, dann eher den, das junge Akademikerfamilien tendenziell (Ausnahmen gibt es immer) eher nicht so üppig dran sind und sich vor allem von Befristung zu Befristung hangeln müssen, was z.B. für einen Wohnungs- oder Hauskauf auch keine so gute Basis ist.