Anrufe im Urlaub ok? und Argumentationshilfe erbeten

Wirst du für drei Schichten bezahlt? Steht im Vertrag drin, welche Schichten du arbeiten musst? In meinem steht zum Beispiel nichts dergleichen. Man kann doch niemand zwingen, der aus bestimmten Gründen nicht arbeiten kann..
Wenn du so viele Wochenenden arbeitest, dann sitzt du am längeren Hebel. Dann kannst du dir einfach nein sagen erlauben. Dann wird er nicht auf dich verzichten wollen.

Zitat von Aylani

Man kann doch niemand zwingen, der aus bestimmten Gründen nicht arbeiten kann..

doch kann man, wenn es so im Vertrag steht. Kann jmd das nicht, dann erfüllt er den Vertrag nicht. Oder muss ihn eben ändern. Eine Kollegin von mir hat z.b. von vornherein kein Nachtdienste vertraglich geregelt...

Das ist jetzt vielleicht eine andere Sichtweise, aber als AG käme ich mir veräppelt vor, wenn jmd einem Vertrag zustimmt, obwohl er weiss, dass er ihn nicht erfüllen kann.

und zu dem was trin geschrieben hat:
ich finde auch @mama5, dass du deinen Vertrag so abändern solltest, dass da nur das drin steht, was du leisten kannst und willst. Das würde dir Sicherheit geben und das ist immer gut

Hallo,

Zitat von Aylani

Man kann doch niemand zwingen, der aus bestimmten Gründen nicht arbeiten kann..

Sicher nicht.

Aber du kannst auch keinen zwingen, von seiner Seite aus einen Arbeitsvertrag einzuhalten, der anders lautet und ggf. noch Vergünstigungen enthält, wenn du DEINEN darin festgeschriebenen Teil dauerhaft nicht erfüllen kannst, ohne dass z.B. eine Krankschreibung, Untauglichkeitsbescheinigung o.ä. vorliegt.

Wenn man auf rein menschlicher Ebene in der Regel andere Regelungen findet (mehr andere Dienste statt dem, der nicht geht z.B.) und das Team damit einverstanden ist, ist das prima. So sollte das sein.
Aber einen Anspruch darauf, dass es so bleibt, hat man nicht.

Ich fände es z.B. unschön, wenn die Kolleginnen, die bei uns üblicherweise bestimmte Dienste nicht machen müssen, nicht mal im Notfall einspringen würden, sondern sich auf ihr "Das haben wir nun mal anders abgesprochen" berufen würden und ich dann ständig zusehen müsste, wie ich meine Kids bei den Zusatzdiensten unterbringe.
In so einer Situation müssten sie dann eben doch trotz aller Absprachen auch mal die gesamte Dienstzeit des Arbeitsvertrages erfüllen können. Damit meine ich natürlich keine Urlaubssituation, aber dann, wenn sie regulär da sind.

Oder man ändert eben den Vertrag in die Dienstzeiten, wo man wirklich arbeiten kann, dann ist man da auf der sicheren Seite. Ich habe das Gefühl, daß für mama5 die Sicherheit, daß keiner von ihr verlangen kann, was sie nicht leisten kann schon emotional wichtig wäre, finanzielle Einbußen hin oder her.

Vielleicht klärt mama5 ja noch auf, was in ihrem Vertrag steht.

Ja mama5, trau dich und klär das. Du schaffst das. Du klingst echt nicht so als ob du dazu in der Lage wärst.
Man du tust mir echt leid. Sorry das klingt so plump

mal ganz unabhängig vom Vertrag, bzw. ich sehe es schon so, dass auch mündliche Absprachen bindend sind. (läßt sich aber schwer nachweisen=

wenns ein toller Arbeitgeber ist und tolle Kollegen, die sich gegenseitig aushelfen, bin ich bereit, auch im Urlaub ans Telefon zu gehen usw...

ist das nicht der Fall, werde ich aus Kostengründen ausgenutzt, dann ist irgendwann auch mal gut.

Da wir das nicht beurteilen können, ist es schwer zu raten finde ich.

Was ich aber auch finde, Du hast doch gar keinen Grund Dich aufzuregen liebe mama5.

Wenn die eh so schwer Arbeitskräfte finden, werden die ungern auf dich verzicheten wollen. Warum teilst Du dann Deine Rahmenbedingungen nicht klar mit? Im übrigen wäre ich im Urlaub auch nicht zur Diensbesprechung gegangen. Hättest ja zuvor sagen können, wann Du arbeiten kannst und wann nicht bzw. hätte dann gleich den Tag gearbeitet.

Liebe Mama5,

bin leider zeitlich knapp und hoffe, ich kann trotzdem differenziert genug formulieren:

Zu allem, was die anderen schon gesagt haben, finde ich ergänzend folgende Überlegung wichtig:

Du zeigst Deine Grenzen auf, weil es Dein Recht und Dein Urlaub und Dein Recht auf Urlaub ist - darum geht es.
Unabhängig davon geht es Dir auch körperlich und nervlich nicht so gut durch die Dauerbelastungen der letzten Monate, wie ich herauslese - das stimmt und ist ebenfalls ein beachtenswerter Grund, aber das sollte gar nicht erst der Aufhänger sein.
Ich finde es wichtig für Dich zu sehen, dass Du selbst dann, wenn Du topfit wärest, ein Recht auf Urlaub hast (zB, um auch weiterhin topfit zu bleiben). Dieses Recht steht Dir ebenso zu wie anderen und Du solltest kein schlechtes Gewissen haben, es in Anspruch zu nehmen. Und: Du brauchst nicht krank zu sein, um es in Anspruch zu nehmen. Ich finde das wichtig zu unterscheiden, um nicht bei Grenzüberschreitungen (Urlaub wird nicht respektiert) dann in eine Rechtfertigungssituation zu geraten, in der körperliche Probleme beim Arbeitgeber angesprochen werden und Du so in eine Rechtfertigungssituation kommst. Weißt Du, wie ich das meine? Tritt einfach für Dich ein, weil Du es verdienst.
Liebe Grüße!

da hast Du natürlich Recht Zeitmeisterin.

Trotzdem finde ich es schwierig (und auch hier kenne ich die Gegebenheiten nicht)
wenn Du eine Kollegin hast, die ständig krank ist, nicht richtig belastbar, auf die ständig Rücksicht genommen werden muss.... das ist eine enorme Belastung fürs Team. Und dann kann ich ein stück weit auch verstehen, dass man mal im Urlaub einspringt.

Aber nochmal... ich kenne die Gegebenheiten nicht... ich lese, dass mama5 den Job gerne macht und engagiert ist....insofern... ja Du hast Rechte!

Zitat von claraluna

da hast Du natürlich Recht Zeitmeisterin.

Trotzdem finde ich es schwierig (und auch hier kenne ich die Gegebenheiten nicht)
wenn Du eine Kollegin hast, die ständig krank ist, nicht richtig belastbar, auf die ständig Rücksicht genommen werden muss.... das ist eine enorme Belastung fürs Team. Und dann kann ich ein stück weit auch verstehen, dass man mal im Urlaub einspringt.

Aber nochmal... ich kenne die Gegebenheiten nicht... ich lese, dass mama5 den Job gerne macht und engagiert ist....insofern... ja Du hast Rechte!

Ja, liebe Claraluna,
ich verstehe, was Du meinst - gerade deswegen finde ich wichtig, die Selbstachtungskarte zu spielen statt der Krankheitskarte (für Dich ist das natürlich kein Spiel, Mama5, die Formulierung wähle ich öfter, wenn ich beruflich versch. juristische Taktiken erkläre, ich möchte keinesfalls ausdrücken, dass Du irgendetwas bewusst ausspielst).
Bzw. finde ich es wichtig, zu üben, für mich selbst zu sorgen, anstatt mich erst zu überfordern und das dann vielleicht später zum Problem anderer Leute zu machen oder ihnen vorzuwerfen. Ich tappe leider selbst oft genug in die Falle, erst aus falsch verstandenem Pflichtgefühl meine Grenzen zu überschreiten und dann später nicht genügend belastbar zu sein, wenn es darauf ankommt.
Liebe Grüße!

PS.: Wenn es für Mama5 okay wäre, könnte sie natürlich einspringen, um zu zeigen: ich revanchiere mich auch einmal für mir entgegengebrachtes Verständnis/Rücksichtnahme - allerdings empfindet Mama5 glaube ich nicht so, dass ihr AG sehr viel Verständnis für sie hat.

Ja ist doch Gold wert, wenn ihr doch ne gute Kommunikation habt

LG

Zitat von mama5

und ich hab wieder nur SD, wieder ein paar Stunden mehr als ich müsste, aber das passt.

Wenn du dir sicher bist, dass es passt, dann ist es gut. Aber sage es der PDL, wenn es zu viel ist, rechtzeitig.

Zitat von mama5

sprach die PDL das Thema selber an das es ihr leid täte, und ich hätte einfach sagen können das mich der Anruf stört.

Schön, immerhin eine Entschuldigung. Nun weiß sie erst mal wieder, dass sie dich nicht im Urlaub stören soll und du keinen Nachtdienst machen möchtest.

Zitat von mama5

Gekündigt würde ich sicher nicht da ich, glaube ich, meine Arbeit gut mache, und mit der Klientin eine
( zu !!!) gute Beziehung hab.

Gut, dass du es weißt. Deine PDL weiß es bestimmt auch und wie du oben schon irgendwo sagtest: du übernimmst hauptsächlich Spätdienste, die sehr schwer zu besetzen sind. Deine PDl könnte sich das nicht leisten, dich gehen zu lassen, selbst wenn ausschließlich du deine Arbeitstage und -zeiten selbst bestimmst und fordern würdest, keine Überstunden machen zu möchten.
Insgesamt scheint es ja im Team mit der Schichtverteilung gut zu klappen, fehlt eher eine Person, die in Urlaubs- und Krankheitszeiten abfangen kann, bzw. dafür sorgt, dass nicht zu viele Überstunden anfallen.

Außerdem so schnell wird man nicht gekündigt, nur weil man mal Bedürfnisse formuliert.
Man braucht sich doch Gegenseitig.
Also aus Angst rauszufliegen sich nicht trauen zu sagen wo seine Grenzen sind und wo man am Zahnfleisch kriecht ist doch echt suboptimal.
Mach dir nicht so viele Sorgen mama5

hä wie bitte? der urlaub ist dazu gedacht, dass du dich erholst! es heißt ja auch erholungsurlaub. ist also (auch) dazu da, dich für den arbeitsalltag wieder herzustellen. wenn das dauernd gestört wird, bist du natürlich NICHT erholt für den dienst.
und nein, du musst dann nicht ans telefon gehen. bin ich mir ziemlich sicher.
(hab nicht alle antworten gelesen)

Hehe...
Ich steck grad in der Situation deiner Arbeitgeberin.

Ich selbst im Krankenstand mit operierter Hüfte hab eine Angestellte mit 40 Fieber - tja, was macht man da...
Ich hab also gestern meine Therapie abgesagt, weil die zweite Angestellte so spontan auch nicht konnte. Der Laden läuft so halbherzig, ich verkauf halt alles ab Körpermitte, weil ich mich nicht bücken darf.

Aber ich verstehe absolut, dass das blöd ist.
Aber böswilligerweise macht es vermutlich niemand, wenn er mal nachfragt.

Warum gehts Du denn überhaupt ans Telefon?

Weil ja klar... fragen kann man ja mal.
Und Du hilfst ja dann auch....

Ich würde auch nimmer ans Telefon gehen. Ich springe gerne und oft ein und bin echt flexibel und so aber es würde mich massiv stören wenn ein "nein" nicht sofort akzeptiert würde