Feinmotorische Übungen für vierjährige

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  • Hallo,


    meine vierjährige ist Linkshänderin und malt sehr sehr einfach. Im Grund malt sie nur Kringel. Nun hab ich nur die große Schwester zum Vergleich, die schon mit 2 Figuren zeichnen konnte, das ist natürlich nicht ganz normal. aber ich bin mir sicher, dass mit vier dennoch feinmotorisch etwas mehr drin sein sollte, als gerade mal der zweijährige Bruder kann.


    sie hält den Stift auch noch mit der ganzen Hand und drückt dabei extrem auf.


    Nun haben wir die U verpasst und ich konnte das nicht ansprechen, würde aber natürlich gern frühzeitig schonmal ein paar Übungen machen, damit das dann nicht kurz vor der Schule erst Thema wird.


    Gefunden hab ich irgendwie nirgends was dazu, was man da selbst daheim machen kann. Sie malt sehr gern und sehr viel. Ich hätte jetzt einfach die richtige Stifthaltung mit ihr geübt und ein paar einfache Formen wie Kreis und Viereck und so, aber was kann man denn sonst so machen, damit sie ein bisschen mehr Feingefühl und Kontrolle bekommt?

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    Bonus #post

  • Meine Tochter fädelt total gerne Ketten. Da gibt es für den Einstieg ja auch Perlen mit recht großen löchern. Das schöne Ergebnis hinterher motiviert natürlich zusätzlich :)

    Sparst du Zeit, und wofür sparst du sie?
    Wenn es einen Film über dein Leben gäbe, würdest du ihn anschauen, würde er dich faszinieren?
    Sechs Euro für eine Stunde auf der Arbeit - was würdest du zahlen für eine Stunde an einem sonnigen Tag im Park?
    Drei Kaffee auf der Raste kosten soviel wie eine Stunde deines Lebens!
    (Früchte des Zorns - Brennen)

  • Hallo,


    Im Grunde alles, was die Hände bewegt und Spaß macht. Alls meiden, was zu sehr frustriert. (Anstrengen ist OK, Verzweifeln verstärkt nur das "Ich kanns nicht"-Gefühl)


    Malen/Farbgestaltung:


    Da würde ich Techniken anbieten, bei denen es nicht darauf ankommt, etwas "erkennbares" zu zeichnen, gerade, wenn ihr das schwer fällt.


    Leimfarbe, Kleisterfarbe... mit beiden Händen vermalen, mit einem 2. Blatt einen Abdruck der tollen Farbmuster machen usw.


    Draus kann man dann tolle Karten machen (z.B. für Geburtstage oder Weihnachten, indem man entweder etwas ausschneidet oder es hinter ein ausgeschnittenes Motiv (Geschenk, Tannenbaum, Stern...) klebt.


    Kneten


    - alles was Knetbar ist wie Teig (Selbstbelohnend... ;o) ), Sandmischungen, Marzipan...


    - Knete selber machen - die MUSS man ja kneten, damit es überhaupt Knete wird und man kann billig große mengen machen, das fanden mein kidner viiieeel toller als die kleinen Pötte oder Stangen


    Gezielte Auge-Hand-Koordination:


    - in Knetbatzen, egal woraus sie sind, Dinge hineinstecken - Zahnstocher (Igel), Körner, große Kürbiskerne oder kleine Sonnenblumenkerne in Brötchenteig...)


    - Fädeln (Perlen, Kastanien) - mit großen Perlen und großen Löchern anfangen, alles was ermutigt, weil es nicht zu schwer ist, motiviert Und gerade aus Naturmaterial (Eicheln, Kastanien, Hagebutten...) mit Blättern dazwischen kann man wunderschöne Deko machen


    - diese unsägliche Perlensteckerei (Bügelperlen), da gibt es auch größere Perlen und größere Vorlagen, wenn die kleinen noch zu tüddelig sind


    edit: Schneiden oder reißen: aus Transparentpapier Schnipsel reißen und mit Tapetenleim auf ein Glas kleben - Windlicht.


    Hm, mal sehen, mir fällt sicher noch mehr ein.


    Wichtig finde ich, das "indirekt" geübt wird und die Freude im Vordergrund steht und nicht der "therapeutische Aspekt" (und auch ein "Keine Lust" oder "Das mag ich nicht machen" akzeptiert wird), so verständlich der Wunsch ist, das Kind zu fördern. Aber so was spüren Kinder schnell und dann wird es oft freudlos für alle.

  • ich würde mal ein labyrinthbuch verschenken und ausprobieren. da kann man die wege durch die labyrinthe erst mit den fingern gemeinsam nachziehen und dann auch mit dem stift. im zickzack zum ziel hießen die bücher, die mein sohn sehr gern hatte, die sind aber wohl eher was für ältere. mit sicherheit gibt es da auch schon welche für jüngere kinder.



    bzgl. malen, vielleicht hilft da auch was "ganzheitliches" etwas, z.b. mit den fingern fingerfarbe oder mit einem dicken kreidestück auf eine echte tafel (tafelfolie), wo die haptik etwas unterstützend wirkt.


    lg patrick

  • Was viele Kinder noch gerne machen:


    Mit Wachsstiften/Blöcken... auf ein Blatt malen und dann mit dünner, aber dunkler Wasserfarbe darüber malen. Die Wachsspuren bleiben frei.


    Man kann das einfach so machen oder mit Thema (Feuerwerk, Aquarium, da ev. noch einen Fisch hineinkleben, Schneegestöber...)


    Wichtig ist, das es keine wasservermalbaren Wachsstifte sind (die gibt es auch, wie ich feststellen musste) und ich würde es vorher mal probieren, weil manche Papierarten da nciht so gut gehen oder sich stark wellen) .


    Bei den Wachsstiften/Blöcken ist es egal, wie man die packt, beim Pinsel kann man vorsichtig den Hinweis bringen, wie man ihn noch halten könnte, damit es besonders "zart" wird, ohne bevormundend zu klingen.
    Breite weiche Pinsel (aus dem Baumarkt) eignen sich für erste Malanfänge oft besser als dünne Schulmalpinsel, da sind die Stiele für kleine Kinderhände oft einfach zu dünn.

  • Ich habe gerade Schreibvorübungen mit Jobasa angeschafft. Das dürfte für die meisten Kinder als Motivation reichen.
    Im hinteren Teil sind auch sehr viele Anregungen für andere Übungen, z.B. Fingerspiele.
    Außerdem hat unsere Ergo mir heute 2 Bolli-Stiftverdickungen mitgegeben.


    Als Tips habe ich sonst noch mitbekommen:

    • in (Vogel-)Sand malen
    • 8en malen evtl. auch mit Autos auf der Rennstrecke
    • unterschiedlichste Materialien ausprobieren, also Fingerfabe, Wasserfarbe, Kreide, verschiedenste Bunt- und Wachsmalstifte

    Was mir noch auffällt: was will sie denn malen? Braucht es dafür nur Kringel?
    Oder sind die Kringel vielleicht schon Spiralen?


    Ansonsten hat mir das Buch "Wie man Kinderbilder nicht betrachten sollte" hier aus dem Bücherring sehr geholfen.


    LG
    Brina

  • Ein sehr gutes Buch mit vielen praxisnahen Anregungen ist dieses hier:
    https://www.amazon.de/Geschickte-H%C3%A4nde-Handgeschicklichkeit-Spielerische-F%C3%B6rderung/dp/3808007893/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1476374370&sr=8-1&keywords=geschickte+h%C3%A4nde


    Die von dir angesprochenen Punkte "nicht altersentsprechende Malentwicklung" und "Schwierigkeiten mit der Kraftdosierung" lassen mich allerdings vermuten, dass die feinmotorischen Auffälligkeiten nur ein Symptom sind und man statt an den Symptomen herumzudoktern (und feinmotorische Übungen anzubieten oder gar die korrekte Stifthaltung zu bimmsen), großräumiger ansetzen sollte (Stichwort: Körperwahrnehmung).
    Wenn die Ursachen in diesem Bereich behoben sind, kommt das feinmotorische Geschick zumeist von allein.


    Dies ist nur eine Vermutung! Ferndiagnosen sind bekanntlich nicht wirklich möglich ;) .
    Soll nur ein Gedankenanstubser sein - nicht mehr (aber auch nicht weniger) :) .

    Liebe Grüße von cosalema


    "Dein Kind sei so frei es immer kann. Lass es gehen und hören, finden und fallen, aufstehen und irren" - Pestalozzi

  • Neben dem von Trin genannten sollte auf jeden Fall auch die Wahrnehmung und die Kognition von nem Fachmann überprüft werden.
    Malt das Kind Kringel weil es motorisch nicht anders kann? Kann es das, was es denkt nicht aufs Bild übertragen? Oder nimmt das Kind vielleicht Formen und Details gar nicht richtig wahr?
    Alles kann sich in "babyhaftem Malen" äussern. Deshalb würd ichs nicht beim Feinmotoriktraining lassen sondern dringend die Ursache suchen.


    Die verpasste U kannst Du in ner gewissen Zeitspanne noch nachholen. Einfach mal bei Arzt und Krankenkasse fragen.
    Wär in Eurem Fall schon wichtig.

    So take courage, hold on, be strong, remember where your help comes from.

  • Das sind ja schon viele gute Ideen.
    Meine 4-jährige liebt auch Fädeln und Bügelperlen.
    Aber auch (Aus-)malen (im Moment Mandalas), Scheiden, Kleben.
    Playmais fällt mir noch ein.

  • Sorry, wenn ich den Thread missbrauche, ist es okay, wenn ich mich daran hänge?
    Mein 4,5jähriger beginnt gerade jetzt erst damit, etwas gegenständlich zu malen (meist ein angedeutetes Viereck mit kleineren Kringeln dran - irgendein Fahrzeug/ Mensch mit Laterne, so etwas) und hat bisher nur gekritzelt. Beim Entwicklungsgespräch im KiGa im Sommer wurde das aber mit einem Achselzucken abgetan als "naja, ein Picasso wird er wohl nicht, aber ab und zu malt er ja mal was" (da malte er noch keine Fahrzeuge) und bei der U8 im Februar konnte er das verlangte Männchen auf Nachfragen was ein Männchen denn so bräuchte so malen, dass man es mit viel Phantasie erkennen konnte.
    Daher habe ich das bisher für normal gehalten, aber da hier so viele Meinungen so klingen als sei das Kind der TS tatsächlich da im Hintertreffen, frage ich mich jetzt, ob bei uns da auch Handlungsbedarf besteht? Und wenn ja, an wen wendet man sich - KiA und KiGa halten das ja offensichtlich für im Rahmen des Normalen...

  • ich habe auch einen, der "wohl kein Picasso wird". Oder vielmehr zwei. Beide haben sich erst kurz vor der Einschulung vom kritzeln verabschiedet,konnten in dwr ersten uns zweiten kopffüssler. sie sind mittlerweile in der Lage, einigermaßen lesbar zu schreiben. Handlungsbedarf im Sinne davon, dass man das "üben" müsste hat bislang keiner gesehen. Auch die Kinderärztin nicht und auch bei der Einschulunguntersuchung war man mit ihren Leistungen zufrieden. Was sagt denn der Kindergarten dazu? Sieht der ein Defizit? Muss ja nicht jeder gleich schnell alles können...

  • Wir haben hier einen Drittklässler, der auch so ähnlich drauf war und inzwischen seit einigen Monaten in Ergotherapie geht weil er sich sowohl feinmotorisch als auch bzgl Rechtschreibung wahnsinnig schwer mit dem Schreiben tut, aber laut Lehrerin eigentlich nicht wirklich nach LRS oder Legasteniker aussieht. Es ist immer noch nicht klar wo genau die Ursache ist. Wir werden auch Augen und Ohren (Wahrnehmung) durchchecken lassen. Unser Kiga fand auch auf Nachfrage alles immer im normalen Bereich.
    Wir haben lange abgewartet und ich bin auch nicht sicher, ob wir im Nachhinein etwas daran ändern würden. Eigentlich sind wir keine Freunde davon immer gleich alles mit Therapie zu behandeln. Sich frühzeitig aufschlauen und zu Hause entsprechende Übungen anbieten macht vermutlich schon Sinn.

  • Kindergarten sagt gar nix dazu. ich hab allerdings auch nicht gefragt.


    Sie versucht gar nix zu malen. bzw... malt sie immer Kuchen. ^^ kleine bunte kringel halt. die nennt sie meist kuchen. und ansonsten soll das nix darstellen. also, sie versucht auch nicht ein Haus oder ein Tier oder sowas zu malen. sie malt einfach um des malens willens. und das voller inbrunst.


    zu größeren Problemen: naja wir sind eine AD(H)S-Familie. Bei der großen vermuten wir eher ein ADHS, bei der kleinen ein ADS. Die Großen Geschwister und wir Eltern haben auch beides. Allerdings wollen wir noch nicht in die Diagnostik aus verschiedenen Gründen.
    Die Feinmotorik sollte ja nun aber trotzdem nicht ignoriert werden und die wird ja auch nicht besser, nur weil da dann irgendwann ne diagnose sicher ist. Ist ja nicht so, dass ich da mit Krampf irgendwas mit ihr üben will. das sind ja alles sinnvolle Beschäftigungen, die nix kaputt machen oder so.

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    Bonus #post

  • Daher habe ich das bisher für normal gehalten, aber da hier so viele Meinungen so klingen als sei das Kind der TS tatsächlich da im Hintertreffen, frage ich mich jetzt, ob bei uns da auch Handlungsbedarf besteht?

    Den Handlungsbedarf sehe ich eher in der Stifthaltung als im inhaltlichen.
    Was gemalt wird, wäre mir in unserem Fall ziemlich egal, wenn denn irgendwie gemalt würde.
    Und die Linkshändigkeit macht vieles ja auch nicht gerade leichter.


    Bei dem ominösen Männchen bei der U geht es wohl auch um das Körperschema.

  • also unsere Kinderärztin hatte in dem Alter (sie ist ja gerade erst 4 geworden) tatsächlich maximal geschaut, wie sie den stift hält, also bei der großen. die Bilder haben sie so gut wie gar nicht interessiert. Deshalb hatte ich da jetzt auch das Hauptaugenmerk drauf. Auch wegen der Linkshändigkeit.

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    Bonus #post

  • mein Sohn ist ja auch fast 4,5 Jahre alt. Er macht Kunst, ich finde so kann man es positiv ausdrücken. kringel über Kringel in verschiedenen Farben meist im Großformat. Jetzt fàngt er langsam das schraffieren an (jetzt im Herbst Blatter durch Papier schraffieren, zB). Bei der U mahnte der Arzt auch hauptsàchlich die Stifthaltung an, die wird aber immer besser. So vorgeformte Stifteaufsàtze sind grad für dünne Stifte ganz praktisch.


    Wir haben so Wisch und Weg Bücher vom Osborne Verlag, die sind toll. Gibts mit Labyrinthen, Malaufgaben oder punkt zu Punkt Verbindungen malen (sehr abwechslungsreich). Mein sohn bearbeitet die sehr gerne und kann bei den Labyrinthen auch mit Pfötchengriff in der Linie bleiben :)
    Stickern ist hier auch sehr beliebt. Er hat ein stickerheft zum Zoo und sonst klebt er auch gerne kleine Sticker und gestaltet damit und ein wenig Farbe tolle Bilder.
    Ich habe auch schon Formen aus Tonkarton ausgeschnitten und mit doppelseitigem Klebeband versehen. Das muss dann abgepult werden zum Aufkleben. Das kan. Man ja auch mit figürlicheren Sachen machen. Zur Beschäftigung im Auto bastelt er so gerne Monster, die ich vorher vorbereitet habe, da muss er dann von klitzekleinen Augen das Papier abpulen und sie aufs Monster kleben.
    Oder so Schaumgummimosaike oder mit Schmucksteinen was bekleben.
    Modeliermasse wird hier grad gerne bearbeitet und mit steinchen verziert.


    Das Buch von Andre Stern finde ich auch sehr empfehlenswert übrigens.


    Ach und mir vielen grad noch Knüllbilder ein. Eine Figur wird mit kleinen Papierknüllen beklebt (also statt anmalen), geht gut mit Transparent oder Krepppapier.

    You never know how strong you are until being strong is the only choice you have

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    Einmal editiert, zuletzt von Nokona ()

  • Hallo,


    Sorry, wenn ich den Thread missbrauche, ist es okay, wenn ich mich daran hänge?
    Mein 4,5jähriger beginnt gerade jetzt erst damit, etwas gegenständlich zu malen (meist ein angedeutetes Viereck mit kleineren Kringeln dran - irgendein Fahrzeug/ Mensch mit Laterne, so etwas) und hat bisher nur gekritzelt. Beim Entwicklungsgespräch im KiGa im Sommer wurde das aber mit einem Achselzucken abgetan als "naja, ein Picasso wird er wohl nicht, aber ab und zu malt er ja mal was" (da malte er noch keine Fahrzeuge) und bei der U8 im Februar konnte er das verlangte Männchen auf Nachfragen was ein Männchen denn so bräuchte so malen, dass man es mit viel Phantasie erkennen konnte.
    Daher habe ich das bisher für normal gehalten, aber da hier so viele Meinungen so klingen als sei das Kind der TS tatsächlich da im Hintertreffen, frage ich mich jetzt, ob bei uns da auch Handlungsbedarf besteht? Und wenn ja, an wen wendet man sich - KiA und KiGa halten das ja offensichtlich für im Rahmen des Normalen...


    Das ist mal wieder ein Fall für den guten alten Klassiker: "Kommt drauf an..."


    Ein Kind, daß einfach nicht gerne malt und keinen Bock auf gegenständliches Malen hat, weil die Welt zu viel anderes Spannendes zu bieten hat, aber sonst feinmotorisch und auch sonst in seiner Wahrnehmung fit ist, mit Mini Legos tolle Sachen frickelt, bastelt, schnitzt, Sachen zusammensteckert, Dinge sehr differenziert beobachtet und beschreibt... - beobachten und in Ruhe lassen.


    Wenn sich aber noch mehr Punkte zeigen, die fraglich sind, feinmotorische Sachen generell abgelehnt werden oder das Kind frustriert ist, weil es nicht kann, wie es eigentlich will - lieber jemanden draufschauen lassen.


    Ich wäre im Grunde auch dafür, Kinder einfach in Ruhe zu lassen und ihnen ihre Zeit zu geben.


    Nur gibt es eine Schulpflicht und die wenigsten Schulen sind bereit wie die meines Sohnes bis zur dritten Klasse zu warten, ehe sie vom Kind Schreibtexte erwarten, weil sie gemerkt haben, dass er vorher motorisch noch gar nicht so weit war (bei ansonsten überdurchschnittlichen Leistungen) oder zu warten, bis sich in der 6. Klasse die Rechtschreibung (altergerecht) von alleine mit wenigen Impulsen von außen in großen Sprüngen entwickelt.


    Und es gibt Teilleistungsstörungen, die sich genau an solchen Punkten zeigen können. Nicht müssen. Nicht jedes Kind, das eine Teilleistungsschwäche hat, malt ungern und nicht jedes Kind, daß "nicht malen kann" hat eine Teilleistungsschwäche. Aber je früher es erkannt wird, desto eher kann man helfen, ehe das Kind in der Schule erst in ein "Ich bin zu dumm"-Spirale rutscht.


    Es ist immer irgendwo ein Weg zwischen "In Ruhe lassen, weil jedes Kind so wie es ist, richtig ist" und "nicht verpassen, wo das Kind für DIESE Welt (speziell beim Thema Schule) Hilfe braucht".


    Gemeinsam freudvoll zu backen, zu werkeln, kreativ zu sein... kann aber mMn nie schaden, es stärkt ja auch die Bindung und das Selbstbewusstsein. Und wenn nebenbei die Finger, die Wahrnehmung oder die Koordination etwas trainiert werden, ist das kein Schaden.
    Das meinte ich mit "Spaß haben und nicht den therapeutischen Aspekt in den Vordergrund treten lassen"

  • mir ist grad nich eine kleine Anekdote meines Sohnes eingefallen:
    Im Sommerurlaub bekam er von seiner Urlaubsfreundin ein Bild mit einer großen Sonne drauf. Also Kreis mit vielen Strahlen. Ich so: Oh, guck mal, die J hat dir eine Sonne gemalt.
    Er: ja, aber wieso sind denn da Striche dran? Die Strahlen sieht man doxh gar nicht. Das weiß die J bestimmt nicht, oder Mama?


    Also ich denke, er malt auch deswegen noch nicht konkret sondern immer abstrakt, weil er das gefühl hat, die Welt eh nicht konkret wiedergeben zu können, also lässt er es lieber ganz und mal mit viel Freude sehr abstrakt.

    You never know how strong you are until being strong is the only choice you have

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