SLP - "Arme Leute Essen" oder "Was keiner ißt außer mir"

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  • stimmt @Mondschein das ist garantiert mit ein Grund. hatte ich sogar letztens mit ner Freundin drüber geredet. dass es ja auch aufwendig ist und man oftmals vier bis sogar fünf Pfannen und Töpfe braucht für alle einzelnen Komponenten. Die Zeit haben ja auch viele gar nicht oder wollen sie nicht investieren.


    Meine Mutter hat fürs sonntagsessen oftmals schon um sechs morgens oder am abend vorher begonnen.

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  • ih denke die klassische hausmannskost geht verloren weil vieles nicht mehr "korrekt" ist

    najam früher wurde schwer körperlich gearbeitet, es gab eh kaum fleisch, etc. kennt man ja alles....
    ich selbst vermisse viele gerichte daher gar nicht und koche teilweise ganz anders als zu meiner kindheit.schon alleine, weil ich vegetarisch lebe...
    einige gerichte meiner mutter liebe ich aber dennoch, meine kinder mögen sie auch nicht - kartoffelpuffer!! woe kann man das nicht lieben?! =O

  • also zu Zeiten meiner Mutter gab es maximal einmal in der Woche Fleisch/Wurst. Alles andere hätten sie gar nicht bezahlen können. Wenn es danach ginge, müsste dann ja heutzutage weniger Wurst aufs Brot kommen. kommt es aber eher nicht, eigentlich bei vielen trotzdem täglich. zusätzlich zu anderen Fleischgerichten. (also so schnell-Fleisch-Gerichte, wozu ich auch Hühnchennuggets und Fischstäbchen zähle)

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    • Offizieller Beitrag

    Hier ist es genau umgekehrt: Indische Curries, Wokgerichte usw. werden von mindestens einem Familienmitglied nicht gegessen. Buletten mit Kartoffelbrei, Griesbrei, Kartoffeln mit Quark, Linseneintopf, Käsespätzle, Bratwurst mit Kohlrabi-Möhrengemüse etc. mögen alle, sodass ich viel häufiger als ich eigentlich wollte solche Dinge koche. Fleisch betrachte ich allerdings absolut nicht als Arme-Leute-Essen.

    genau so. Und dreimal dürft ihr raten, wer gerne Curies, etc. essen würden....


    Ich koche allerdings recht häufig mit der klassischen Aufteilung: Sättigungsbeilage, Gemüse und Fleisch/Fisch/Ei - einfach weil da jeder was findet, das ihm schmeckt. So kann ich auch unkompliziert Fleisch umgehen - ich esse keins, der Mann hingegen viel und gerne.


    Was ich als Kind geliebt habe und meine Kinder eher kalt lässt, ist Paprikagemüse. Da konnte ich mich reinlegen.

  • Es geht alles um Zeit und wie viel mir das Wert ist. Wenn mir essen nicht viel bedeutet, investiere ich nicht viel zeit rein.
    Weil TS ja in den Niederlanden lebt, wart ihr da schon in einem Supermarkt, das ist die Zukunft auch in D. Da gibt es selbst bei Aldi 5 verschiedene Kartoffelarten (also nicht weiterverarbeite zu anderen Sachen) in 250g Tütchen fertig gewürzt und oft vorgegart. Gemüse geschnitten und gewaschen. Tüten auf, in Topf und Pfanne, fertig. Du kochst nur noch in den du 4-7 Tüten zusammen kombinierst. Es gibt auch frisches Gemüse und eher mit Exoten belegt, oder Tomaten. Tomaten ohne ende zu jeder Jahreszeit in jeder Art und Gewichtsklasse. Ok das ist ja bei uns auch so, da Gemüse wird ja im Winter ja nicht mal mehr deutlich teurer.
    Insgesamt finde ich das einige Lebensmittel die früher sehr billig waren, heute viel teure geworden sind, weil sie wahrscheinlich so selten gekauft werden. Wieso kostet 1kg Spitzkohl genauso viel wie 1 kg Bananen oder 1/2kg Tomaten?

  • Zu der Vegan Vegetarisch Diskussion:


    Bei uns gab es jedes Jahr Weihnachten als Vorspeise Hühnersuppe mit Markklößen.


    Seit BSE sind die Klöße in der Suppe bei meiner Oma vegetarisch, nämlich mit Margarine ;-).


    Da bei uns keiner Hühnersuppe isst, koche ich als Grundlage eine Gemüsebrühe die aber alle weiteren Zutaten (an Gemüse, Nudeln etc.) enthält wie das Rezept meiner Oma.
    Das einzig nicht vegane an der Suppe sind jetzt nur noch die Eier in den Klößen und in den Suppennudeln.
    Aber in meinen Veganphasen bastel ich hin und wieder daran ;)


    Ich empfinde die Abwandlung des Rezepts nicht als Verfälschung. Eher als zeitgemäß ;) Bei meiner Oma kamen da nämlich ausschließlich die Hühner rein, die zu alt zum Eierlegen waren ubd die sie selbst geschlachtet hat.
    Warum es jetzt traditioneller sein soll irgendein gezüchtetes Suppenhuhn zu kaufen als diese Komponente wegzulassen, da sie ja in der ursprünglichen Form einfach nichtmehr existiert, erschließt sich mir nicht. #weissnicht

    Lg

    Annanita


    *wartet schon aufs Adventskalenderwichteln* #nägel

    Einmal editiert, zuletzt von Annanita ()

  • Ahhh jetzt fällt mir noch etwas ein, das meine Mama früher immer gemacht hat (jetzt nicht mehr gerne, zu aufwändig) - kennt ihr das?


    Blumenkohl in Salzwasser bissfest kochen (also nicht den ganzen am Stück sondern in kleinen "Abteilungen"), dann mit Semmelmehl panieren und dann in Butter braten.
    Yammie.....

    Wir mit dem großen M #female (08/09), dem kleinen M #female (02/12) und der Zusatztochter #female (09/04)

  • ich werte es auch so, dass die Tradition ja im Gericht an sich besteht. und das kann man ja nach belieben ersetzen. Und mir sind da gewisse Traditionen auch wichtig. auch wenn einige klassische Essen schon als Kind nicht meins waren. (ich mochte zB. Rouladen und Kassler nie, dafür Sauerbraten total... dafür muss ich mal nen Ersatz finden, wobei da aber auch hauptsächlich die Soße lecker war)


    Und da muss ich auch sagen, dass ich mich da als traditineller empfinde als meine mutter, die da mittlerweile für alles Fertigprodukte benutzt. Fertige Klöße, fertige Soße und Gemüsekonserven. oder so ähnlich.

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    Bonus #post

  • Ahhh jetzt fällt mir noch etwas ein, das meine Mama früher immer gemacht hat (jetzt nicht mehr gerne, zu aufwändig) - kennt ihr das?


    Blumenkohl in Salzwasser bissfest kochen (also nicht den ganzen am Stück sondern in kleinen "Abteilungen"), dann mit Semmelmehl panieren und dann in Butter braten.
    Yammie.....

    Jaaaa!


    Bei uns gabs dazu Kotelettes und Salzkartoffeln. Ich hab das geliebt! Aber ich bekomme den Blumenkohl selbst einfach nicht hin, der zerfällt mir oder ist nicht gar oder wird einfach nur schwarz. :(

    Liebe Grüße

    vom Hörnchen


    Abnehmchallenge-Daten bis 30.03:


    Noch

    12 - 11 - 10 - 9 - 8 - 7 - 6 - 5 - 4 - 3 - 2 - 1 kg bis


    ZIEL erreicht!

  • Ich freu mich hier total darüber, dass es so viele verschiedene Gemüse frisch geschnitten zu kaufen gibt. In den letzten Monaten, in denen ich physisch kaum zum Kochen in der Lage war, hat mir das zumindest ab und zu ein Gericht ermöglicht.

  • Sago gab's bei uns auch. In Schokopudding gekocht und mit gesüßten Eischnee-Flocken oben drauf. Hieß Entchensuppe mit Gag-Gags...
    Oma-ich vermiss dich!

  • Ahhh jetzt fällt mir noch etwas ein, das meine Mama früher immer gemacht hat (jetzt nicht mehr gerne, zu aufwändig) - kennt ihr das?


    Blumenkohl in Salzwasser bissfest kochen (also nicht den ganzen am Stück sondern in kleinen "Abteilungen"), dann mit Semmelmehl panieren und dann in Butter braten.
    Yammie.....


    Oh, das kenn ich auch noch! Die Kruste auf dem Blumenkohl war immer so lecker, und dazu dann Muskat #love Hab ich aber auch noch nie gemacht, stelle ich mir sehr aufwendig vor.


    Ich finde auch, dass man viele Gerichte auch vegetarisch gut zubereiten kann. Ich hab zum Beispiel mal Klöße mit einer sooo leckeren vegetarischen "Bratensoße" gemacht, das schmeckte auch richtig "deftig" und dann dazu Rotkohl und bei Bedarf z.B. veg. Schnitzel.

  • meine Kinder lieben Dampfnudeln und Kartoffelsuppe, Pfannkuchen, Milchreis und Grießbrei. Und Spinat mit Nudeln war das Kindheitsessen meines Mannes das essen sie auch total gern. Apfelküchle mit Kartoffelsuppe ißt zumindest mein Sohn auch. Ah und Klößchensuppe geht auch.
    hmm ist ja doch mehr wie ich gedacht hätte.

  • Ach, ich bin vollkommen unmodern, wir laufen da auch keinen Trends nach und sind, wie ungewöhnlich heutzutage, vollkommen allergie- und intoleranzenfrei - wir essen, was uns schmeckt, egal ob es als Arme-Leute-Essen gilt oder der Haute Cuisine ist. Ich liebe zB Innereien, auch Stierhoden habe ich schon mal vorgesetzt bekommen.


    Tochter mag Palatschinken und Grießkoch, aber auch Austern :) Es gibt mal Nudeln mit Ei und am nächsten Tag zB ein Hirschkalbsteak.


    Tochter mag zB keine Zucchini, obwohl es diese hier immer schon gegeben hat, was soll's.


    Österreichische Hausmannskost kommt hier unabgewandelt genauso auf den Tisch wie höchst experimentelle Küche.

  • Bei meiner Mama gab's das eher nicht. Hausmannskost nur bei Oma und da auch nicht ausschließlich. Außer Kartoffeln und Quark. Das gab's und gibt's immer noch.


    Kindheitsessen ist bei mir:


    Französische Zwiebelsuppe mit käsetoast
    Tomatensuppe mit roten Linsen
    Nudelsuppe. Aber ohne Knochen oder Fleisch
    Nudeln mit Tomatensoße
    Makkaroni mit Senfsoße
    Wok , quer durch die Küche mit misonudeln und Chinakohl. Letzterer ist ganz wichtig.
    Grünkernbolognese. Mjam
    Risotto in allen Varianten
    Senegalesisches kraut


    Und Freitag Abend gab's immer Pudding.


    Ich glaub meine Mama ist eher unkonventionell #angst

    Mit einem Osterhäschen reich beschenkt ❤️

  • Hier gibt es oft die genannten Essen. Und die Kinder mögen das auch total gerne.


    Besonders beliebt ist auch "tote Oma" aka "Verkehrsunfall" aka Grützwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln. Kennt das noch jemand? Die Wurst dazu lassen wir uns von meinen Eltern mitbringen - die gibt's hier gar nicht.


    Mist - jetzt hab ich Hunger #hammer .

  • Hier gibt es oft die genannten Essen. Und die Kinder mögen das auch total gerne.


    Besonders beliebt ist auch "tote Oma" aka "Verkehrsunfall" aka Grützwurst mit Sauerkraut und Kartoffeln. Kennt das noch jemand? Die Wurst dazu lassen wir uns von meinen Eltern mitbringen - die gibt's hier gar nicht.


    Mist - jetzt hab ich Hunger #hammer .

    Grützwurst? Ist das Blutwurst? Blutwurst ist auch was Köstliches.

    • Offizieller Beitrag

    <X sorry - das ist ein sehr bildhafter Name.


    @Ludowica: Was ist Senegalesisches kraut? Beim ersten Link hätte ich bestätigen sollen, dass ich über 18 bin. :D


    Hier gab es früher schnelle Kinder-Mittagessen: Arme Ritter, Pfannkuchen, sowas halt. Aber auch schon viele Nudeln. Als wir älter waren, wurde abends gekocht - aber auch nichts, wofür meine Mutter ewig in der Küche stand. Im Grunde recht ähnlich, wie ich heute koche. "Klassisch" warmes Mittagessen mit Kartoffeln gab es bei meiner Oma. Und die weltbeste Rote Grütze.

    • Offizieller Beitrag

    Ach Hagendeel, das war früher halt so. Wirklich, es gab Essen die billiger sind und früher bewusst nur von der Arbeiterschicht gegessen wurde.

    In meiner Familie war das durchaus noch so - sogar in meiner Elterngeneration, bzw. da sieht man dann erste Unterschiede, mein Mann kommt aus einer "typisch deutschen Nachkriegsfamilie" mit eigenen Tieren, meine Eltern beide aus armen, kleinbäuerlichen Verhältnissen. Mit dem Ergebnis, dass unsere "Heimatküchen" bereits sehr unterschiedlich geprägt sind, bei ihnen zu Hause ist eine Mahlzeit ohne Fleisch kein Essen, bei uns ist noch immer ein grosser Teil der Mahlzeiten traditionell vegetarisch (die Mär erzählt, dass meine Grossmutter ungefähr 200 Kartoffelgerichte beherrschte, eines leckerer als das andere - 8 Kinder und mausarm...)


    ih denke die klassische hausmannskost geht verloren weil vieles nicht mehr "korrekt" ist



    hier wird immer noch viel traditionell gekocht

    Nein, ich denke nicht, dass das "korrekt" das Problem ist, sondern oft auch der Aufwand.
    Wobei Dein letzter Absatz ja schon einen wichtigen Punkt benennt: was ist traditionell?
    Wenn meine Schwiegereltern "traditionell" jeden Abend Fleisch essen oder wenn meine Grossmutter väterlicherseits "traditionell" Freitags vegetarisch kocht oder wenn bei uns zuhause jeden 2ten Tag Pastagerichte auf den Tisch müssen oder wenn mein Grossvater mütterlicherseits beleidigt ist, wenn Grossmutter ihm diese Woche keine Bratkartoffeln mit Apfelmus kredenzt hat? Alles "traditionell", halt auf unterschiedliche Art.


    Und gerade, was vielerorts als "Hausmannskost" bekannt ist, wurde noch vor 100 bis 50 Jahren ausschliesslich Sonntags aufgetischt.
    Während DaCarrots Aufzählung der Alltag war.


    Liebe Grüsse


    Talpa